Fazit:
Kommen wir zu den positiven Aspekten dieses Abends aus deutscher Sicht: Die DFB-Elf hat 4:0 (3:0) gewonnen. Das war's aber auch schon. Denn durch eine völlig uninspirierte zweite Hälfte, in Folge derer der einziger Treffer passenderweise durch ein Eigentor der Gäste zustande kam, verspielte sich die Mannschaft von Bundestrainer Löw unnötigerweise zumindest ein paar Prozentpunkte der nach dem WM-Titel großen Fansympathie. Die Frage, warum die Deutschen das vernünftige Spiel nach vorne irgendwann fast komplett einstellten, wird morgen wohl auch den deutschen Blätterwald beschäftigen. Das war's von uns, euch noch einen schönen Freitagabend.

Der rumänische Schiedsrichter beendet diese Partie. Es gibt Pfiffe für die deutsche Elf von den Nürnberger Tribünen.

Letzter Wechsel in diesem Spiel. Bei den Gästen kommt Adam Priestley für Brian Perez.

Drei Minuten werden nachgespielt.

Endlich mal wieder ein halbwegs guter Spielzug, der Ball gelangt über Kruse zu Kroos. Doch dieser kommt nicht zum Abschluss, der aus seinem Tor geeilte Robba hat das Leder sicher.

Fünf Minuten noch. Torchancen sind in dieser Schlussphase weiterhin Fehlanzeige. Auf beiden Seiten.

Bei Deutschland geht spielerisch überhaupt nichts mehr. Gibraltar steht dagegen weiterhin kompakt und scheint konditionell nicht dramatisch abzubauen, wie es von vielen prognostiziert wurde. Dennoch sollte ein Weltmeister gegen ein solches Team höher führen.

Zehn Minuten noch bis zum Abpfiff. Kann Deutschland sich noch einmal aufraffen und nachlegen?

Lukas Podolski zieht einen Torschuss aus 16 Meter fast ebenso weit drüber. Oh mann...

Letzter Wechsel bei Deutschland: Lars Bender ersetzt Toni Kroos.

32:2 Torschüsse lautet die Bilanz. Doch zu richtigen Torchancen kommen die Gastgeber in dieser Phase nicht mehr.

Deutschland nähert sich dem gegnerischen Tor in dieser Phase fast nur noch durch Fernschüsse. So richtig überzeugend ist diese Vorstellung nicht.

Wechsel auf beiden Seiten. Während bei Gibraltar Kyle Casciaro seinen Bruder Lee ablöst, kommt der Kölner Jonas Hector zu seinem Debüt in der DFB-Elf. Er ersetzt Erik Durm, der heute nicht weiter aufgefallen ist.

Etwa 20 Minuten sind noch zu spielen in Nürnberg. Die von vielen Fußballfans prognostizierten zweistelligen Dimensionen sind hier noch weit entfernt.

Einen guten Schussversuch von Kruse mit links aus 18 Metern hält Gibraltar-Keeper Robba ebenso klasse.

4:0, immerhin. Um die Fans für einen doch recht dürftigen Auftritt in Hälfte zwei zu entschädigen, sollten die Deutschen jetzt jedoch dranbleiben.

Tooor für Deutschland, 4:0 durch Yogen Santos (Eigentor)
Ist das bitter für den eben erst eingewechselten Yogen Santos. Gibraltars Nummer 18 lenkt eine Hereingabe Lukas Podolskis von links ins eigene Tor.

In Ermangelung von Anspielstationen zieht Toni Kroos einfach mal aus 20 Metern ab - der stramme Versuch geht gut einen Meter vorbei am Kasten von Jamie Robba, der im zweiten Durchgang bislang nicht viel zu parieren hatte.

Viel geht bei der deutschen Mannschaft in dieser Phase nicht im Spiel nach vorne. Da darf jetzt ruhig wieder etwas mehr kommen. Immerhin spielt man hier gegen Amateure, deren Kräfte so langsam zur Neige gehen dürften.

Immer wieder segeln Flanken in den gibraltarischen Sechzehner - dumm nur, wenn man über keinen kopfballstarken Angreifer verfügt, der diese verwertet. Die Zeiten des Miro Klose sind ja bekanntlich seit kurzem vorbei.

Max Kruse kommt nach einer Flanke von links durch Erik Durm aus 16 Metern zum Schuss - doch befördert der Gladbacher den Ball in den Nürnberger Nachthimmel.

Nun also ist der Hoffenheimer Angreifer im Spiel. Raus gegangen ist mit Sami Khedira ein Mittelfeldspieler.

Bei Deutschland bereitet sich unterdessen Kevin Volland auf seine Einwechslung vor.

Erster Wechsel in dieser Partie. Bei Gibraltar kommt Yogen Santos für Jack Sergeant.

Weiterhin geht extrem viel bei den Gastgebern über die rechte Seite und Karim Bellarabi. Der Leverkusener scheint auf Anhieb angekommen zu sein in der Nationalmannschaft.

...Podolskis Hammer verfängt sich in der roten Mauer.

Nach einem Handspiel eines Gästespielers 20 Metern vor dem eigenen Tor gibt es Freistoß für Deutschland aus guter Position...

Kroos setzt einen Versuch vom Rand des Sechzehners weit drüber. Noch läuft die Deutsche Offensivmaschine noch nicht richtig rund, trotz weiterhin bestehenden, großen Vorteilen in Sachen Ballbesitz.

Erste deutsche Chance in Durchgang zwei. Nach einem Eckball von rechts setzt Shkodran Mustafi einen Kopfball knapp neben den langen Pfosten. Sami Khedira wäre fast noch erfolgreich in die Flugbahn gerutscht.

Immerhin, die erste Offensivaktion der zweiten Hälfte gehört Gibraltar, doch Perez läuft sich im gegnerischen Sechzehner fest. Manuel Neuer hat den Ball schließlich sicher.

Wie lange wird die Luft halten bei den größtenteils mit Amateuren spielenden Gästen? Von dieser Frage wird es unter anderem abhängen, wie viele Tore die Deutschen heute noch nachlegen werden.

Beide Teams gehen personell zunächst unverändert in den zweiten Durchgang.

Weiter geht's!

Halbzeitfazit:
Kurz vor der Pause ging ein Raunen durch das Nürnberger Rund, als Liam Walker mit seinem furiosen Schuss die allererste Chance für den Underdog aus Gibraltar produzierte - und Manuel Neuer damit zu einer Glanzparade zwang. Ansonsten lief in den ersten 45 Minuten alles so, wie man es erwartet hatte. Deutschland verbucht das Gros des Ballbesitzes für sich und kommt zu etlichen Chancen. Thomas Müller (12./29.) und Mario Götze (38.) konnten bislang einnetzen für das DFB-Team. In 15 Minuten geht's weiter, bis gleich.

Immerhin, es gibt nun den allerersten Eckball für Gibraltar an diesem Abend. Dass dieser nichts einbringt, ist da fast schon nebensächlich.

Nach einem Foul an Götze gibt es Freistoß für die DFB-Elf aus 24 Metern - Kroos' ordentlicher Versuch geht knapp drüber.

Fünf Minuten verbleiben im ersten Durchgang.

Für Götze, den Schützen des Tores im WM-Endspiel, ist es übrigens das insgesamt 13. Erfolgserlebnis im Nationaltrikot.

Tooor für Deutschland, 3:0 durch Mario Götze
Da ist es, das Dritte. Und endlich zeigt sich Max Kruse in positiver Art und Weise. Der Gladbacher spielt einen feinen Doppelpass mit Götze, der sechs Meter vor dem Tor souverän vollendet.

Die Löw-Elf ist sichtbar bemüht, etwas mehr über die linke Seite zu agieren. Doch es bleibt dabei, dass über rechts und das erfrischend aufspielende Duo Bellarabi/Mustafi wesentlich mehr geht nach vorne.

Fast jeder der deutschen Offensivakteure hat heute schonmal in irgendeiner Art und Weise den Ball Richtung gibraltarisches Tor befördert - nur Max Kruse noch nicht. Bislang hat es der Gladbacher verpasst, auf sich aufmerksam zu machen.

Endlich einmal geht es bei den Deutschen über die linke Seite - und prompt fällt Tor Nummer zwei.

Tooor für Deutschland, 2:0 durch Thomas Müller
Thomas Müller erhöht und stockt sein Torkonto damit weiter auf. Nach feiner Hereingabe von links durch Podolski steht der Bayern-Profi am langen Pfosten genau richtig und schiebt ein. 2:0.

Durchatmen bei Jean Garcia. Die Nummer 20 Gibraltars lenkt den Ball in Anschluss an eine Hereingabe von außen beinahe ins eigene Tor, der Ball geht nur Zentimeter vorbei am Kasten.

Nach einigen wenigen Ausflügen auf deutsches Spielhälften-Terrain stehen die Gäste in diesen Minuten mit allen Mann vorm oder im eigenen Strafraum. Noch halten sie sich dabei wacker. Brasilien bei der WM zu diesem Zeitpunkt schon höher hinten...

Und wieder Boateng! Diesmal zieht er nach Vorlage von Kroos aus 18 Metern ab - Robba ist auf dem Posten und wehrt den flachen Versuch zur Seite ab.

Guter Versuch von Jérôme Boateng. Aus 20 Metern in halblinker Position zieht der Bayern-Verteidiger ab - und verfehlt das gegnerische Gehäuse nur knapp.

Gibraltars Sturmspitze Lee Casciaro spielt in der eigenen Hälfte zwei Deutsche aus. Doch dann wird der übermütig; beim Dritten ist dann Schluss für den Akteur von den Lincoln Red Imps.

Viel geht bei den Deutschen über die rechte Seite, auf der sich der offiziell als Verteidiger gelistete Shkodran Mustafi immer wieder als Flankengeber zeigt. Auch Müllers 1:0 wurde natürlich über rechts eingeleitet. Deutschland hat übrigens bis zu 72% Ballbesitz in dieser Phase und führt die Torschusstatistik mit 8:0 an.

Hin und wieder taucht Gibraltar in des Gegners Hälfte auf. Doch mangelt es der Elf von Trainer Allen Bula dann natürlich am nötigen Tempo und der Durchsetzungsfähigkeit, um tatsächlich mal gefährlich vor Manuel Neuers Kasten aufzutauchen.

Nach erneuter Flanke des aufgerückten Mustafi kommt Podolski am zweiten Pfosten an den Ball - der Kopfball des Arsenal-Profis geht gut einen Meter drüber.

Lange konnten sich die Gäste über ihren Mini-Erfolg, zum ersten Mal in dieser Qualirunde nach zehn Minuten keinen Treffer kassiert zu haben, nicht freuen.

Tooor für Deutschland, 1:0 durch Thomas Müller
Und da ist es passiert. Eine Flanke von rechts durch Mustafi prallt an den linken Pfosten und von dort aus zu Müller, der aus wenigen Metern souverän abstaubt. Es ist der 24. Trefer im Nationaltrikot für den Münchner.

Etwas mehr als zehn Minuten sind gespielt in Nürnberg. Zwar haben die Gäste mittlerweile das erste Mal die gegnerische Spielhälfte erkundet. Doch natürlich sind es ausschließlich die Deutschen, die hier in Sachen Offensive den Ton angeben. Doch noch steht die Null bei den ganz in rot spielenden Fußballexoten.

Chance für Bellarabi! Der Leverkusener zieht aus elf Metern in halbrechter Position ab - Gibraltar-Schlussmann Robba wehrt den Versuch gut zur Seite ab.

Die Gäste von der Felsinsel waren bis dato noch überhaupt nicht in des Gegners Hälfte. Vor dem eigenen Sechzehner wird dafür umso eifriger verteidigt. Mal sehen, wie lange das gut geht...

...die Kugel landet bei Götze, dessen Schuss aus 15 Metern abgefälscht wird und ganz knapp neben dem Kasten landet. Kurz nach der nächsten Ecke landet der Ball bei Toni Kroos, der aus acht Metern in halbrechter Position nur das Außennetz trifft.

Karim Bellarabi holt die erste Ecke in diesem Spiel heraus...

Eine Kombination über Mustafi und Sami Khedira landet bei Müller, der aus neun Metern abzieht - der erste Torschuss dieses Spiels geht weit daneben.

Natürlich kennt dieses Spiel vom Start weg nur eine einzige Richtung, nämlich auf den Kasten von Gibraltars Keeper Jamie Robba. Der Mann vom College Europa FC wird heute ganz sicherlich im Mittelpunkt stehen.

Die deutsche Elf spielt also mit einem ungewohnten 3-5-2-System. Thomas Müller und Max Kruse sollen vorne gemeinsam mit den offensiven Mittelfeldspielern Mario Götze, Karim Bellarabi und Lukas Podolski für offensiven Wirbel sorgen. Mal sehen, ob die Dreierkette um Jérôme Boateng, Erik Durm und Valencias Shootingstar Shkodran Mustafi heute überhaupt gefordert wird.

Los geht's mit dem letzten Pflichtspiel der deutschen Nationalmannschaft in diesem überragenden jahr 2014!

Eine Fußballnationalmannschaft hat Gibraltar bereits seit dem Jahr 1895. Der Verband, die Gibraltar Football Association (GFA), wurde schon 1885 gegründet und ist damit tatsächlich älter als der DFB (1900). Nachdem der Antrag der Fußballverbandes auf eine Mitgliedschaft in der UEFA mehrmals abgelehnt wurde, folgte im Rahmen des 37. UEFA-Kongresses am 24. Mai 2013 in London die endgültige Aufnahme. Das erste offizielle Länderspiel war sogar ein großer Erfolg für den Neuling: Von der Slowakei trennte man sich mit einem bravourösen 0:0.

Schiedsrichter dieser Partie ist Alexandru Tudor aus Rumänien. An den Seitenlinien assistieren ihm seine Landsmänner Aurel Oniţă und Octavian Sovre.

Der Gegner beginnt dagegen mit einem 5-4-1-System, das auf reine Abwehrarbeit basieren dürfte. Mit Scott Wiseman und Liam Walker hat Gibraltar, das auf der Halbinsel nur über einen einzigen Fußballplatz verfügt, lediglich zwei Profis in seinen Reihen. Der Rest des Teams geht ganz normalen Berufen nach; zum Beispiel Polizist, Feuerwehrmann, Elektriker.

Trotz einiger Absagen für Joachim Löw stellt dieser eine Elf auf, die Gibraltar einigermaßen beikommen sollte. Die etwas überraschend nur mäßig in die Quali gestarteten Deutschen, die derzeit nur auf Platz vier stehen, beginnen dabei erwartungsgemäß offensiv. Hinten agiert eine Dreiekette mit nur zwei etatmäßigen Innenveteidigern, vorne wirbeln gleich fünf Offensive. Die Marschroute dürfte klar sein, heute möchte der Bundestrainer Tore sehen.

Schwenken wir auf die deutsche Nationalmannschaft. Diese war in den vergangenen Tagen vor allem damit beschäftigt, sich in ihrem WM-Ruhm zu suhlen, an den ein dieser Tage in den Kinos erscheinender Film erinnert. Nun müssen Müller, Götze und Co. allerdings wieder in den Wettkampfmodus umschalten. Zwar geht es heute "nur" gegen Gibraltar, doch in vier Tagen kommt es zum Prestigeduell gegen Spanien.

Jetzt erstmal eine kurze Einführung zum Thema Gibraltar: Das an der Südspitze der Iberischen Halbinsel gelegene Territorium, das eine Landfläche von 6,5 km2 umfasst, steht seit 1704 unter der Souveränität des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Lediglich knapp 29.000 Einwohner leben auf sandigen Halbinsel, die durch den berühmten Fels geprägt ist.

Keine Frage, die Nationalmannschaft des erst vor einiger Zeit auf der Fußballandkarte aufgetauchten britischen Überseegebiets ist in ihrer ersten Qualifikationsrunde überhaupt bis dato heillos überfordert. Immerhin lässt sich zumindest aus der Tendenz etwas Hoffnung schöpfen. Kassierte das Team von Trainer Allen Bula gegen Polen und Irland noch jeweils sieben Gegentore, waren es gegen Georgien nur derer drei. Doch ob die wacklige Kette Gibraltars dem Weltmeister auch nur ansatzweise standhalten kann? Man darf gespannt sein.

Und tatsächlich fällt es dem geneigten Beobachter schwer, Deutschlands Gegner Nummer vier in der Vorrundengruppe D in sportlicher Hinsicht ernst zu nehmen. 0:17 Tore lautet die Bilanz Gibraltars nach drei Spielen.

14:0, 15:0....im Vorfeld des heutigen, erstmaligen Aufeinandertreffens von Weltmeister Deutschland und Fußballzwerg Gibraltar wurde lediglich darüber gerätselt, wie viele Tore die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw dem Gegner würde einschenken.