Fazit:
Portugal und die Niederlande trennen sich leistungsgerecht mit 1:1 in einem Spiel, welches nur phasenweise das hielt, was die zwei großen Namen versprechen. Die Niederlande begannen gut, gaben das Spiel mit der Führung aber komplett aus der Hand und verlegten sich auf Konter. Portugal agierte zwar spielbestimmend, brachte aber wenig Zwingendes zustande. Im zweiten Durchgang glich sich das Bild, Portugal war letztlich aber nur bemüht, wurde jedoch spät mit dem dann unterm Strich auch verdienten Ausgleich belohnt. Demnächst geht es dann für beide Teams wieder ernster zur Sache: Portugal reist nach Nordirland und die Niederlande nach Estland zur den nächsten WM-Qualifikationsspielen. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Zu zentral und Michel Vorm begräbt den Ball unter sich. Das wars!

Noch einmal Freistoß aus über 30 Metern Torentfernung. Zentrale Position, Ronaldo macht sich bereit. Das dürfte die letzte Aktion des Spieles werden, wird sind schon in Minute 94.

Eine der angezeigten drei Nachspielminuten sind um, Michel Vorm lässt sich auffällig viel Zeit beim Abschlag, kann mit dem Pfeifkonzert aber sicherlich leben.

Für Coentrão geht es also nicht weiter und Sílvio kommt für die letzten Minuten.

Die Nachspielzeit läuft, das Publikum peitscht ihre Truppe noch einmal nach vorne.

... Korrektur: Abstoß gibt es. Derweil hat es Fábio Coentrão erwischt, der Außenverteidiger muss behandelt werden.

Das ist Pech für Oranje, weil der Ball am kurzen Pfosten, ob gewollt oder nicht, von Pepe entscheidend abgefälscht wird, der Madrilene steht dann aber mitten im Strafraum sträflich frei. Unterm Strich ist das Tor allerdings verdient, weil die Hausherren seit dem Rückstand mehr investieren. Geht jetzt sogar noch mehr? Nächste Ecke...

Tooor für Portugal, 1:1 durch Cristiano Ronaldo
Und da ist es dann doch noch: Eine Ecke kommt mit etwas Glück zum Superstar am Fünfer durch und der muss dann nur noch den Schlappen reinhalten.

Doch man gibt nicht auf: Ein Angriff folgt dem nächsten: Die Niederlande müssen sich diesen Sieg wohl ermauern.

Die letzte Gefährlichkeit geht dem Spiel der Hausherren immer noch ab. Insofern bewegen wir uns unweigerlich in die Gefilde des "Lucky Punch".

Derweil gibt es Ecke für Portugal, die die Gäste aber ohne Probleme entschärfen können.

Nächster Wechsel der Elftal, Senior Schaken darf sich vorne noch einmal zeigen.

Gelbe Karte für Miguel Veloso (Portugal)
Taktisches Foul an der Mittellinie.

Die Freistöße der Elftal bleiben mager: Auffällig oft kommt der Ball ungewollt flach herein und das kann eine Abwehr kaum gefährden.

Das müssen sie denn aber besser ausspielen als hier: In Überzahl geht der Seitenwechsel komplett in die Hose und in der Mitte kann Portugal das Leder abfangen.

Robben geht links die Seite herunter, wird vor der Box aber gestellt. Mit zunehmendem Druck der Hausherren werden die Konterchancen natürlich ebenfalls zunehmen.

Der nächste offensive Wechsel, was bleibt Paulo Bento jetzt auch übrig?

Die Szene geht weiter, Machado trifft mit seinem Schuss von der Sechzehnergrenze nur die Latte! Michel Vorm war mit den Fingerspitzen noch dran!

Warum schießt er da nicht?! Ein feiner Doppelpass bringt Veloso im linken Sechzehner frei, doch zehn Meter vor dem Kasten legt er noch einmal in die Mitte quer und wen er da gesehen hat, weiß wohl nur er. Die Gäste können klären und da hätte der Sechser es lieber mal selbst probiert.

Zwanzig Minuten verbleib dem Gastgeber noch für einen Erfolg: Man agiert weiterhin bemüht, nur die ganz klaren Chancen wollen immer noch nicht dabei herausspringen.

Huntelaar versucht sich an einem direkten Freistoß aus 26 Metern, trifft aber anstatt des Kastens nur die Mauer.

Robben liegt am Boden, moniert er sei gefoult worden, doch der Konter der Iberer läuft. Martins Indi ist im Zentrum allerdings zur Stelle und grätscht die Szene ab!

Was für ein Strich! Ansatzlos packt Ronaldo aus 26 Metern seine rechte Klebe aus und das Ding hätte neben den rechten Pfosten gepasst, wenn Michel Vorm nicht zur Rettung der Elftal herangeflogen wäre. Tolle Szene von beiden!

Der Stoßstürmer blieb heute blass und nun darf sich Nélson Oliveira da vorne tummeln.

Danny hatte in der ersten Halbzeit gute Szene über seien rechte Seite, baute hier im zweiten Durchgang aber deutlich ab. Mit Pizzi kommt ein zusätzlicher Stürmer zu seinem ersten zweiten Länderspieleinsatz: Der Joker konnte bei seinem Debüt 2012, ein 2:2 gegen Gabun, direkt treffen.

Die Szene geht weiter und Robben setzt zu einem seiner bekannten Läufe an, zieht von rechts in die Mitte, doch sein Schlenzer geht doch drei Meter am Lattenkreuz vorbei.

Standard der Niederlande von der rechten Seite: Robben probiert es auf die kurze Ecke, doch das kann er besser: Viel zu flach und leichte Beute für die Defensive.

Immerhin: Das Spiel wird lebhafter, weil auch die Elftal nun vermehrt den Weg nach vorne sucht.

Robben flankt von links, am langen Pfosten nimmt Wijnaldum den Ball sehenswert volley ab, schießt das Leder aber in den Nachthimmel.

Und der Knappe setzt sich gleich mal ein, geht einem Steilpass energisch nach, aber dann zu ungestüm in Beto, der klar eher am Ball ist. Das zeigt allerdings: Huntelaar will diese halbe Stunde unbedingt nutzen.

Der Hunter darf sich beweisen: Bei Schalke gesetzt sucht er in der Nationalmannschaft noch nach Anerkennung.

Druck der Hausherren: Amorim schickt eine scharf Hereingabe in den Fünfer, van Rhijn ist zur Stelle. Den zweiten Ball trägt Ronaldo noch einmal an den Sechzehner, doch auch sein Pass in die Spitze bleibt hängen.

Das kann Robben normal besser: Eine Standard der Portugiesen landet beim Flügelflitzer, der mit einem schlechten Pass in den Rücken aber den Konter verschleppt.

Erste Annäherungen der Elftal: Robben sucht van Persie, doch den Ball in die Spitze kann der Stürmer nicht erreichen.

Die Portugiesen machen da weiter, wo sie in Durchgang eins aufgehört haben und sind die aktivere Truppe.

Portugal wills wissen! die Iberer starten entshclossen in den Durchgang, Coentrão setzt sich in der linken Box gegen Robben und Lens durch und überrascht Vorm fast mit einem satten Flachschuss in die kurze Ecke. Der Keeper ist aber auf dem Posten und lenkt den Ball zur Ecke.

Zumindest personell gibt es schon einmal frischen Wind: Rúben Micael, der die größte Chance der Hausherren im ersten Durchgang vergab, wird ersetzt und auch van der Vaart muss runter, der insgesamt unter seinen Möglichkeiten agierte. Der 20-jährige van Ginkel kommt zu seinem zweiten Länderspieleinsatz.

Für den Augsburger Paul Verhaegh ist ebenfalls Schluss, der ein gutes Debüt feierte: Sein Gegenspieler Ronaldo konnte sich nicht großartig auszeichnen.

Queens "We will rock you" schallt durch die Arena und man hofft wohl, dass sich diese Energie auf die Mannschaft überträgt.

Halbzeitfazit:
Die Gäste starteten besser in die Partie und konnten die ersten Aktionen für sich beanspruchen, gingen unterm Strich verdient in Führung. Wachgeküsst durch das Gegentor wurde Portugal aktiver, drängte die Niederlande in deren Hälfte, doch bis auf eine Großchance fehlte es der Selecção an Durchschlagskraft. Bis gleich!

Die letzte Szene der Halbzeit gehört dem Superstar: Ronaldo darf aus 30 Metern einen seiner Freistöße zelebrieren, setzt den Versuch aber über den Kasten. Es ist noch nicht das Spiel des Madrilenen.

Robben allein gegen alle: Der Bayern-Akteur fährt den Ein-Mann-Konter, spielt seine Schnelligkeit aus und geht die linke Flanke herunter, kann sich dann aber gegen zwei in der Box nicht durchsetzen. Er wird letztlich von Pepe gestellt und kommt zu Fall: Astrein war das nicht, aber für einen Elfmeter wohl auch zu wenig.

Danny ist bis zur Grundlinie rechts im Strafraum durch, die Rückgabe wird im Sechzehner jedoch von der Abwehr geklärt. Vor allem der letzte Pass kommt beim Gastgeber noch zu selten an.

Ansonsten ist von den Oranjes nicht mehr viel zu sehen, die von den Hausherren defensiv gebunden werden. Auf der anderen Seite: Das Konterspiel gehört sicherlich zu den Stärken der Elftal.

Freistoß auf der anderen Seite, Rafael van der Vaarts Hereingabe aus dem linken Halbfeld wird am langen Pfosten noch einmal in die Mitte gelegt, doch dort ist niemand postiert.

Der Ball zappelt im Netz, nachdem Ronaldo technisch sauber Michel Vorm überlupft. Doch der Jubel hält sich in Grenzen: Alle haben den Assistenten im Auge, der früh die Fahne hebt.

Warum er dann hier Gelb stecken lässt, weiß allerdings wohl nur Mazzoleno: Miguel Veloso geht mit gestreckten Beinen voran in Paul Verhaegh an der Seitenlinie und da beschwert sich Louis van Gaal zurecht.

Gelbe Karte für Bruno Martins Indi (Niederlande)
Das passt in diese Phase: Es wird hitziger, weil Portugal den Gegentreffer nicht auf sich beruhen lassen will und nach diesem Einsatz von hinten gegen Ronaldo an der Mittellinie zückt der Italiener den ersten Karton.

Die Niederländer zeigen sich beeindruckt, fabrizieren jetzt viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Robben setzt sich hier mal schön auf der linken Flanke durch, doch seine Hereingabe fischt Beto locker runter.

Muss der Ausgleich sein! Ronaldo schickt auf rechts Danny und dessen Flachflanke kommt am langen Pfosten zu Micael durch, dessen Schuss aus sieben Metern Torentfernung nur Zentimeter am linken Pfosten vorbeistreift. Sowas darf man auch mal machen.

Die Hausherren sind nun aber erwacht, drängen viel intensiver in die Zweikämpfe und auch das Publikum ist lebhafter mit von der Partie.

Und so könnte es gehen: Veloso findet mit seinem Freistoß aus dem linken Halbfeld den Kopf von Hélder Postiga, doch der Stürmer in Diensten von Valencia kann das Leder nicht aufs Tor bringen.

Ein Blick in die Historie sollte den Iberern aber Mut machen: Beim letzten Aufeinandertreffen bei der EM 2012 ging die Niederlande ebenfalls in Führung, Portugal drehte die Partie aber und gewann mit 2:1.

Ansonsten ist die Offensive der Hausherren bei Verhaegh und Co. bislang gut aufgehoben. Auch die offensiven Außenverteidiger João Pereira und Fábio Coentrão können sich noch nicht recht einbringen.

Portugal versucht schnell zu antworten, Danny schickt Ronaldo in den rechten Sechzehner, doch der Winkel wird zu spitz und so gehört der Abschluss zur Kategorie "ungefährlich".

Es ist das erste Tor von Strootman für die Elftal in seinem 19. Einsatz. Die Führung geht in Ordnung, die Gäste waren bis hierhin die aktivere Mannschaft.

Tooor für Niederlande, 0:1 durch Kevin Strootman
Der Römer feuert von der Strafraumgrenze aus halbrechter Position trocken und flach in die kurze Ecke und lässt Beto keine Chance! Von der Seite bedient ihn Lens und komplett alleingelassen ist der Rest Formsache für den Mittelfeldspieler.

Oha! Van der Vaart wird vom Debütanten Paul Verhaegh bedient, sein Timing beim Kopfball stimmt zwar nicht, die Szene bleibt aber heiß und Neto muss aus dem Gestocher vor dem Fünfer klären.

Niederlande macht weiterhin den etwas potenteren Eindruck nach vorne, haben mehr Szenen in der gegnerischen Hälfte.

Es wird laut im Estádio Do Algarve, weil Danny von João Pereira in Richtung niederländischem Strafraum geschickt wird. Doch der Zenit-Akteur kann den Ball nicht recht mitnehmen und und so hat die Defensive der Oranjes keinerlei Probleme.

Erneut tasten sich die Gäste über die linke Seite heran bei einem verzögerten Konter, doch die Flanken finden in der Mitte noch niemanden. Mit nur einer Spitze ist das Spiel der Elftal, auch generell, ohnehin auf eine spielerische Komponente ausgelegt, obwohl van Persie diese hohen Bälle natürlich ebenso verarbeiten kann.

Ansonsten können wir das Geschehen auf dem Rasen noch getrost unter Abtastphase zusammenfassen: Viel Geplänkel im Mittelfeld.

Nun muss auch der Torhüter auf niederländischer Seite, Michel Vorm, das erste Mal aufpassen: Eine feine Flanke von Amorim von der rechten Seite findet den Kopf Ronaldos, doch der Madrilene bekommt zu wenig Druck hinter die Pille und so wird es nicht wirklich gefährlich. Trotzdem werten wir das als erste Halbchance der Partie.

Den Gästen gehört auch die nächste Aktion: Robben flankt in die Mitte, doch van Persie ist gut abgeschirmt, aber Pepe ist auf der Höhe des Geschehens und fängt das Leder ab.

Und damit rein in die Partie, van Persie setzt vorne gleich mal Beto unter Druck. Doch der Keeper von Sevilla, der sich sonst hinter Eduardo und Rui Patrício einreihen muss, lässt sich da noch nicht aus der ruhe bringen.

Die Mannschaften sind da, die Nationalhymnen sind gespielt und es kann gleich losgehen!

Damit ist der Rahmen gesetzt für einen hoffentlich hochklassigen Fußballabend! Die Leitung der Partie übernimmt ein italienisches Gespann: Paolo Mazzoleni wird an den Seitenlinien von Mauro Tonolini und Riccardo Di Fiore unterstützt.

Auf der Gegenseite gibt es wenig Überraschungen, allein Hugo Almeida, bei den Nationalspielen im Juni noch mit dabei und einigen sicherlich aus der Bundesliga bekannt, sucht man vergebens. Nach einer Sperre kehrt auch Pepe wieder ins Aufgebot zurück und nimmt seinen angestammten Platz in der Verteidigung ein. Natürlich dreht sich auch heute bei den Iberern wieder alles um Superstar Cristiano Ronaldo, der im Freundschaftsspiel gegen Kroatien zuletzt den Siegtreffer markierte.

Auch ansonsten setzt van Gaal heute auf eine gesunde Mischung aus jungen Akteuren und erfahrenen Leadern. Vor allem die Abwehr ist vergleichsweise unerfahren, in der Paul Verhaegh aus Augsburg sein Debüt für die Elftal feiert. Die Stützen des Teams bilden Robin van Persie, Arjen Robben und Rafael van der Vaart, die sicherlich keine näheren Vorstellung bedürfen.

Weit weniger Probleme hat da Louis van Gaal mit seiner "Elftal": In der Qualigruppe D hat man alle sechs Spiele deutlich gewonnen und kann theoretisch schon am nächsten Spieltag die Teilnahme an der Endrunde im nächsten Jahr eintüten. Und wenn es so läuft, kann sich der strenge Coach des Oranjes auch unangenehme Personalentscheidungen leisten: Wesley Sneijder, der auf der Asian-Reise im Juni bereits als Kapitän von Robin van Persie abgelöst wurde, hat es diesmal nicht einmal ins Aufgebot geschafft. Dem Champions-League-Gewinner von 2010 fehlte es zuletzt an der Form und so entschied sich van Gaal gegen den Routinier und zum Beispiel für den jungen Wijnaldum, der heute sein Startelfdebüt feiert.

Somit gehören die Nationen auch nächstes Jahr in Brasilien sicherlich zum Kreise der Geheim- bis Mitfavoriten, doch die iberische "Selecção" hat den WM-Platz keinesfalls sicher: In der europäischen Qualigruppe F grüßt man derzeit zwar noch von ganz oben, aber Israel und Russland können dank Nachholspielen mindestens noch aufschließen. Die Russen spielen aktuell in Nordirland und könnten Portugal mit einem Dreier überholen.

Auf dem Papier tritt der Fünfte gegen den Siebten der offiziellen FIFA-Rangliste an und so darf man hier schon von einem Topduell sprechen. Beide Teams sind seit Jahren auf internationalem Niveau oben mit dabei, der ganz große Erfolg blieb beiden Nationen aber verwehrt. Zuletzt scheiterte man bei großen Turnieren, fast zwangsläufig, an den Spaniern: Bei der Europameisterschaft 2012 war für Portugal im Halbfinale im Elfmeterschießen Schluss und zwei Jahre zuvor scheiterten unsere niederländischen Nachbarn im Finale in der Verlängerung.