Fazit:
Borussia Dortmund steht im Halbfinale des DFB-Pokals! Die Mannschaft von Jürgen Klopp behauptet sich gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 3:2 nach Verlängerung. Verloren haben die Gäste die Partie in den zweiten 45 Minuten. Mit der verdienten Pausenführung im Rücken überließen die Männer von Markus Gisdol dem Gegner komplett die Initiative und kassierten folgerichtig den Ausgleich. Zwar konnten die Kraichgauer den Schalter in der Schlussphase noch einmal umlegen, die Verlängerung aber war nicht mehr abzuwenden. Mit eben dieser Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit erarbeitete sich der BVB das Weiterkommen. Leicht von der Hand ging das heute nicht. Die völlig verkrampfte erste Halbzeit der Verlängerung steht beispielhaft dafür. Ganz im Gegensatz dazu kam der Siegtreffer von Sebastian Kehl daher. Ob der 35-Jährige in seiner langen Karriere einen Ball jemals derart perfekt getroffen hat? In jedem Fall verlieh dieser Treffer der Partie noch einmal Schwung. Abgesehen vom Beck-Kopfball in der Schlussminute aber hatten die Dortmunder nichts mehr auszustehen.

Die Hoffenheimer bekommen einen Eckstoß zugesprochen. Oliver Baumann macht sich auf den Weg in den gegnerischen Sechzehner. Der Gästekeeper zieht im Kopfballduell mit Sokratis Papastathopoulos den Kürzeren.

Beck hat es auf dem Kopf! Nadiem Amiri tritt noch einen Eckball für Hoffenheim. Von der rechten Seite fliegt die Kugel in den Strafraum. Andreas Beck kommt ganz frei zum Kopfball, verzieht aber.

Gelbe Karte für Sebastian Kehl (Borussia Dortmund)
In Nähe der Mittellinie steigt Sebastian Kehl rustikal gegen Sebastian Rudy ein und holt sich eine Verwarnung ab.

Die Gäste bringen einfach nichts mehr konstruktives zustande. Und die Minuten verrinnen. Es bleibt den Männern von Markus Gisdol nur noch, das Risiko zu erhöhen, was dem Gegner Räume zum Kontern öffnen wird.

Von Krämpfen geplagt, geht Pierre-Emerick Aubameyang vom Feld. Damit hat nun auch Jürgen Klopp alle drei möglichen Spielerwechsel vorgenommen.

Gelbe Karte für Ermin Bičakčić (1899 Hoffenheim)
Nach einer Rudelbildung verteilt Deniz Aytekin Gelb zu gleichen Teilen an die beiden auffälligsten Streithähne.

Gelbe Karte für Jakub Błaszczykowski (Borussia Dortmund)

Riesenchance für Kampl! İlkay Gündoğan spielt den Ball von der linken Seite mit dem rechten Außenrist gefühlvoll in die Mitte. Den Kopfball von Shinji Kagawa pariert Oliver Baumann, Kevin Kampl setzt nach und trifft aus kürzester Distanz nur die Lattenoberkante.

Nun sind die Gäste wieder gefordert, müssen sich noch einmal aufraffen.

Tooor für Borussia Dortmund, 3:2 durch Sebastian Kehl
Welch unglaubliche Granate! Jakub Błaszczykowski flankt von der rechten Seite. Im Sechzehner zieht Kevin Kampl gegen Tobias Strobl den Kürzeren. Den abgewehrten Ball nimmt Sebastian Kehl aus gut und gerne 25 Metern mit dem linken Fuß direkt. Er trifft die Kugel perfekt, die an den rechten Innenpfosten und von dort ins Netz springt. Oliver Baumann ist völlig chancenlos.

Zwischenfazit:
Wirklich prickelndes bieten beide Mannschaften nicht mehr. Wäre die Spannung nicht, würde sich gähnende Langeweile im Signal Iduna Park breit machen.

Kevin Kampl sorgt immerhin für einen Torabschluss. Und Oliver Baumann muss bei diesem Linksschuss aus beinahe 30 Metern auch zu Boden, hält die Kugel aber sicher.

Nahezu völlig ereignislos plätschert die Verlängerung der Pause entgegen.

Der auch heute blasse Henrikh Mkhitaryan hat also Feierabend. Und auch Sven Schipplock war spätestens mit der Halbzeitpause abgetaucht. Der Wechsel der Hoffenheimer ist der letzte mögliche, Markus Gisdol hat sein Kontingent restlos ausgeschöpft. Jürgen Klopp darf noch einmal tauschen. Vielleicht bringt der BVB-Coach Adrian Ramos fürs Elfmeterschießen. Warten wir das aber mal noch ab.

Aus der eigenen Hälfte schlägt Neven Subotić einen langen Pass in den Lauf von Henrikh Mkhitaryan. Der Armenier nimmt die Kugel sehr gut mit der Brust an. Sein Rechtsschuss aus halbrechter Position misslingt jedoch, fliegt weit über den Kasten von Oliver Baumann.

Die Partie lebt inzwischen nur noch von der Spannung. Torchancen sind nicht mehr zu verzeichnen. In dieser Art und Weise steuert man hier zielstrebig aufs Elfmeterschießen zu.

Die Gäste knüpfen an ihre Schlussphase in der regulären Spielzeit an und zeigen sich auch zu Beginn der Verlängerung aktiv. Auf der Gegenseite entsteht zunehmend der Eindruck, die Angst vor einem Fehler lähmt die Dortmunder.

Die beiden Trainer verzichten zu diesem Zeitpunkt erst einmal auf weitere Spielerwechsel.

Fazit nach 90 Minuten:
Es gibt Nachschlag im ausverkauften Signal Iduna Park vor 80.667 Zuschauern! Zwischen Borussia Dortmund und der TSG 1899 Hoffenheim steht es nach der regulären Spielzeit 2:2. Nachdem die Gäste zur Pause gerechtfertigt führten, verdiente sich der BVB mit starkem Wiederbeginn den Ausgleich, schraubte seine Bemühungen hernach aber wieder zurück. Die in der zweiten Hälfte lange Zeit unauffälligen Kraichgauer wurden erst in der Schlussphase wieder aktiver. Die Partie geht nun völlig offen in die Verlängerung.

Gelbe Karte für Roberto Firmino (1899 Hoffenheim)
Nun wird auch noch der brasilianische Ballkünstler verwarnt - für ein Foul an Erik Durm.

Gelbe Karte für Kevin Volland (1899 Hoffenheim)
Nach einem Foul an Marcel Schmelzer fängt sich Kevin Volland seine zweite Verwarnung im laufenden Wettbewerb ein.

Der BVB versucht jetzt doch noch, eine Entscheidung herbeizuführen. Jakub Błaszczykowski schießt aus halbrechter Position. Der Versuch aus etwa zwölf Metern wird eine Beute von Oliver Baumann.

Andreas Beck bringt die Kugel von der rechten Seite flach in die Mitte. Auf Höhe des ersten Pfostens taucht Roberto Firmino auf und schließt etwas überhastet ab. Der Rechtsschuss aus kurzer Distanz fliegt rechts am Kasten von Mitchell Langerak vorbei.

Erstmals im zweiten Spielabschnitt werden die Gäste gefährlich. Nach Vorarbeit von Kevin Volland und Roberto Firmino zieht Eugen Polanski aus 17 Metern in zentraler Position ab. Den Flachschuss mit dem rechten Fuß pariert Mitchell Langerak.

İlkay Gündoğan macht das Spiel mit einem feinen Pass auf den linken Flügel schnell. Marcel Schmelzer nimmt Fahrt auf. Seine flache Hereingabe aber kommt nicht zu Pierre-Emerick Aubameyang durch. Ermin Bičakčić geht dazwischen und klärt für Hoffenheim.

Ein DFB-Pokalspiel haben die beiden Vereine bereits gegeneinander ausgetragen. Es handelte sich ebenfalls um ein Viertelfinale. Im Februar 2008 jedoch waren die Kraichgauer noch Zweitligist und zogen in Dortmund mit 1:3 den Kürzeren. Heute sieht die TSG deutlich besser aus, es könnte sogar eine Verlängerung geben.

Gefährlicher Kopfball von Subotić! Einen Eckball von Marcel Schmelzer köpft Neven Subotić aus sieben Metern mit viel Wucht aufs Tor. Oliver Baumann reißt die Fäuste hoch und pariert mit großer Mühe.

Inzwischen befinden wir uns in der Phase, wo die Angst vor dem Spiel entscheidenden Fehler regiert. Entsprechend vorsichtig gehen derzeit vor allem die Dortmunder zu Werke.

In dieser Phase werden die Gäste etwas mobiler, ohne dabei jedoch gefährlich in Tornähe zu kommen. Einen Torschuss der Kraichgauer gab es im zweiten Durchgang noch nicht zu sehen.

Das einst so agile Hoffenheimer Sturmtrio tritt kaum noch in Erscheinung. Jetzt lässt Roberto Firmino mit der rechten Hacke mal wieder seine filigranen Fähigkeiten aufblitzen. Die anschließende Flanke von Jin-Su Kim segelt allerdings ins Tor-Aus.

Jakub Błaszczykowski macht sich über die linke Seite auf den Weg. Mit Übersicht legt der Pole den Ball flach zurück. İlkay Gündoğan stürmt heran, bringt aber nicht genug Druck und Präzision in seinen Linksschuss, den Oliver Baumann sicher hält.

Im Anschluss an einen Eckstoß für den BVB zeigt sich die Hoffenheimer Defensive etwas unsortiert, bringt die Kugel nicht weit genug weg. Erik Durm tritt den Ball von rechts noch einmal in den Sechzehner. Sokratis Papastathopoulos verlängert per Kopf. Das Kunstleder springt links am Kasten von Oliver Baumann vorbei.

Mit dem Ausgleich ist der Begegnung etwas Schwung verloren gegangen. Die Borussen haben erst einmal einen Gang zurück geschaltet, sie müssen ja nicht mehr auf Teufel komm raus nach vorn spielen.

Wieder Aubameyang gefährlich in Aktion! Zur Abwechslung greifen die Dortmunder über die linke Seite an. Henrikh Mkhitaryan schickt Pierre-Emerick Aubameyang, der aus halblinker Position mit der rechten Fußspitze abzieht. Oliver Baumann fliegt ins kurze Eck und pariert stark.

Tooor für Borussia Dortmund, 2:2 durch Pierre-Emerick Aubameyang
Der BVB kommt über die rechte Seite. Angekurbelt wird der Angriff von İlkay Gündoğan und Sven Bender. Dann flankt Erik Durm mustergültig in die Mitte. In zentraler Position, etwa sechs Meter vor dem Tor setzt sich Pierre-Emerick Aubameyang im Kopfballduell gegen Tobias Strobl durch und trifft zum dritten Mal in diesem DFB-Pokal-Wettbewerb.

Gelbe Karte für Pirmin Schwegler (1899 Hoffenheim)
Vor allen durch die Zahl der Fouls hat sich der Schweizer diese Verwarnung verdient. Die Attacke gegen Jakub Błaszczykowski bringt das Fass beim Unparteiischen zum Überlaufen.

Gelbe Karte für Sven Schipplock (1899 Hoffenheim)
Der Stürmer grätscht an der Mittellinie nach dem Ball, trifft diesen auch. In der Bewegung zieht Schipplock das linke Bein in Richtung Marcel Schmelzer nach. Das zeigt Wirkung bei Deniz Aytekin, der hier ein gelbwürdiges Foul vermutet. War es aber nicht!

Die Borussen sind bemüht, das Tempo hoch zu halten. Ihr Auftreten wirkt inzwischen viel aktiver. Von den Gästen dagegen ist seit Wiederbeginn kaum noch etwas zu sehen.

İlkay Gündoğan schleppt den Ball in Richtung Sechzehner. Nach einem feinen Doppelpass mit Shinji Kagawa kommt der Nationalspieler in halblinker Position zum Schuss. Mit dem rechten Fuß setzt er die Kugel genau in die Arme von Oliver Baumann.

Der BVB hat sich offenbar etwas vorgenommen! Jetzt bringen die Gastgeber Pierre-Emerick Aubameyang rechts im Strafraum in Abschlussposition. Der Rechtschuss nach Zuspiel von Erik Durm zischt knapp am langen Pfosten vorbei.

Marcel Schmelzer tritt auf der linken Seite an und flankt aus vollem Lauf. Im Sechzehner kommt Shinji Kagawa frei zum Kopfball, bringt diesen aber nicht kontrolliert aufs Tor.

In der Bundesliga gestaltet sich die Bilanz zwischen diesen beiden Mannschaften recht ausgeglichen. Mit 5:4 Siegen hat der BVB nur knapp die Nase vorn. Die letzten beiden Duelle gingen an die Borussia – beide hier im Signal Iduna Park ausgetragen. In Dortmunds Heimstätte hat die TSG erst einen Sieg zu verzeichnen – im Mai 2013, als die Hoffenheimer am letzten Spieltag den direkten Abstieg vermieden und 2:1 gewannen.

Ohne personelle Veränderungen schicken beide Trainer ihre Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Der Weg von Borussia Dortmund ins DFB-Pokal-Halbfinale könnte ein langer und steiniger werden. Und ob die Angelegenheit für die Männer von Jürgen Klopp am Ende positiv ausgeht, steht mehr denn je in Frage. Zur Pause sieht sich der BVB mit 1:2 in Rückstand – und das, obwohl der Gastgeber in Führung gegangen war. Die Dortmunder hatten zwar optisch etwas mehr vom Spiel, Tempo und Ideenreichtum aber fehlten völlig. Auf der anderen Seite liegt die TSG 1899 Hoffenheim verdient vorn. Die Mannschaft von Markus Gisdol wirkte abgeklärter und hatte in Durchgang eins vor allem in der Offensive Waffen, die bisher den Unterschied ausmachten. Der technisch versierte Roberto Firmino, der unermüdliche und zielstrebige Kevin Volland sowie der mannschaftsdienliche und laufstarke Sven Schipplock waren sowohl mit als auch gegen den Ball das Maß aller Dinge im Signal Iduna Park. Es muss sich erweisen, ob der BVB da die richtigen Gegenmaßnahmen ergreifen kann.

Sven Schipplock steckt die Kugel zu Kevin Volland durch. Halblinks im Strafraum zieht dieser ab - und trifft den linken Pfosten. Die Fahne des Assistenten jedoch ist oben, der Pfiff von Deniz Aytekin ertönt. Die Pfeife aber wäre besser stumm geblieben, denn Volland befand sich auf gleicher Höhe.

Roberto Firmino glänzt nicht nur mit Dribbelstärke und als Torschütze. Jetzt zeigt sich der Brasilianer auch noch als erfolgreicher Balleroberer.

Innerhalb kürzester Zeit messen Oliver Baumann und Marcel Schmelzer den Signal Iduna Park in der Höhe aus. Diese Befreiungsschläge sind irgendwo auch Ausdruck des derzeitigen Spielniveaus.

Jetzt bekommen die Gastgeber mal Tempo rein. İlkay Gündoğan legt die Kugel nach rechts zu Jakub Błaszczykowski, der sich bereits im Strafraum befindet. Die flache Hereingabe landet bei Shinji Kagawa, der die Kugel aus kurzer Distanz aber nicht im Tor unterbringen kann.

Viel fällt dem BVB derzeit nicht ein. Immerhin spielt Shinji Kagawa mal einen Steilpass auf Pierre-Emerick Aubameyang, der links im Sechzehner zum Abschluss kommt. Der harmlose Linksschuss holpert rechts am Kasten von Oliver Baumann vorbei.

Die Gäste spielen überdies weiter nach vorn. Ein Eckstoß von der rechten Seite jedoch, wird eine Beute der kopfballstarken Dortmunder Defensive.

Es kommt also noch dicker für den BVB. Und es bestätigen sich die Worte von Jürgen Klopp, die TSG ist wahrlich kein Traumlos. Die Kraichgauer werden sogar ein richtig unangenehmer Gegner für die Borussen.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 1:2 durch Roberto Firmino
Böser Patzer von Neven Subotić, der einen harmlosen Ball des Gegners als letzter Mann nicht unter Kontrolle bringt. Roberto Firmino lässt sich nicht lange bitten, schnappt sich die Kugel und geht auf und davon. Von der Strafraumgrenze hebt der Brasilianer das Spielgarät überlegt und in technisch feiner Ausführung über Mitchell Langerak hinweg ins Tor - Treffer Nummer drei in dieser DFB-Pokal-Saison für Roberto Firmino.

Alles wieder auf Anfang also! Da hatte sich die Borussia gerade in eine günstige Ausgangsposition gebracht, schon ist die Führung wieder dahin.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 1:1 durch Kevin Volland
Keine zwei Minuten später tritt Sebastian Rudy einen Eckstoß für die Gäste von der rechten Seite. Im Strafraum steht Kevin Volland völlig frei, kann den hohen Ball in Ruhe anvisieren und aus etwa 13 Metern mit links direkt ins rechte Eck befördern. Für den U21-Nationalspieler ist es der zweite Treffer im laufenden Wettbewerb.

Jakub Błaszczykowski hat auf der rechten Seite viel Wiese vor sich. Doch der Pole zögert zu lange, wartet wohl auf seine Mitspieler. Sein Pass in die Mitte wird dann von Ermin Bičakčić unterbunden.

Tooor für Borussia Dortmund, 1:0 durch Neven Subotić
Jakub Błaszczykowski tritt eine Ecke von der rechten Seite. Zehn Meter vor dem Tor und auf Höhe des ersten Pfostens löst sich Neven Subotić vom Gegenspieler und trifft die Kugel mit dem rechten Fuß genau so, dass sie an den linken Innenpfosten und von dort ins Netz springt.

In dieser Phase zeigen sich die Gäste wieder etwas aktiver, ohne dabei zu gefährlichen Abschlusshandlungen zu kommen. Selbst der zweite Eckball für die Kraichgauer ändert an der fehlenden Durchschlagskraft nichts.

Pirmin Schwegler geht in des Gegners Hälfte von hinten resolut in die Beine von Shinji Kagawa. Deniz Aytekin besteht darauf, dem Schweizer ein paar Takte mit auf den Weg zu geben und ihn nach dem zweiten Foul heute eindringlich zu ermahnen.

Im Anschluss an die erste Ecke für Dortmund sucht Shinji Kagawa aus halbrechter Position den Weg zum Tor. Den leicht abgefälschten Schuss aus etwa 20 Metern hält der Gästekeeper ganz sicher.

Die erste Abschlusshandlung der Partie geht auf das Konto der Gastgeber. Den Distanzschuss von Henrikh Mkhitaryan aus 18 Metern in beinahe zentraler Position pariert Oliver Baumann.

Pirmin Schwegler lässt Sven Bender über die Klinge springen und verursacht so einen Freistoß für den BVB. Aus dem linken Halbfeld bringt İlkay Gündoğan den Ball hoch in den Sechzehner, findet dort aber keinen Mitspieler. Oliver Baumann löst sich von der Torlinie und fischt sich das Kunstleder herunter.

Sven Schipplock arbeitet den ersten Eckstoß der Partie heraus. Die Gäste führen diesen kurz aus und verzetteln sich in der Folge auf dem rechten Flügel.

Erstmals wird es ein weinig zielstrebig. Jakub Błaszczykowski flankt von der rechten Seite. Die weite Hereingabe landet bei Marcel Schmelzer, der mit Übersicht zurück an die Strafraumkante legt. Aus halblinker Position will İlkay Gündoğan abziehen, trifft die Kugel aber nicht richtig.

Beide Seiten gehen die Aufgabe verhalten und recht behäbig an. Nur nichts überstürzen, so die Devise. Schließlich könnte es ein langer Abend werden.

Die Voraussetzungen für ein unterhaltsames Spiel sind gegeben. Die lockere Bewölkung sollte dafür sorgen, dass die 90 oder vielleicht 120 Minuten bei Temperaturen um zehn Grad trocken über die Bühne gehen. Der Rasen präsentiert sich in guter Verfassung. Und den Rahmen bildet das Publikum im Signal Iduna Park, der mit 80.667 Zuschauern restlos ausverkauft ist. Auch die 1.500 Rückläufer aus Hoffenheim konnten innerhalb kürzester Zeit an den BVB-Fan gebracht werden. Die 3.500 Gästefans haben natürlich einen schweren Stand gegen die schwarz-gelbe Übermacht auf den Rängen.

Längst haben sich die Protagonisten im Stadioninnenraum eingefunden. Die beiden Mannschaftskapitäne Marcel Schmelzer und Andreas Beck stehen zur Platzwahl bereit. Dortmunds Ersatzspielführer gewinnt die Seitenwahl. Damit bekommen die Gäste den Ball und dürfen anstoßen.

Über das Geschehen auf dem Rasen wacht Deniz Aytekin. Der FIFA-Referee pfeift sein 15. DFB-Pokalspiel. Unterstützung erhält der 36-Jährige dabei von den Assistenten Benjamin Brand und Marco Achmüller.

Auf Seiten der Gäste fehlt nach wie vor der Langzeitverletzte Niklas Süle (Kreuzbandriss). Zudem erlitt David Abraham am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach eine Adduktorenzerrung. Dafür hat Eugen Polanski seinen grippalen Infekt auskuriert. Und auch der fragliche Pirmin Schwegler konnte seine Rückenprobleme überwinden.

Jürgen Klopp muss heute auf Łukasz Piszczek (Teilriss der Syndesmose), Oliver Kirch (Sehnenzerrung Knie) und Nuri Şahin (Sehnenansatzreizung Adduktoren) verzichten. Der zuletzt angeschlagene Ciro Immobile, der von der italienischen Nationalmannschaft eine Innenbanddehnung im rechten Knie mitbrachte, sitzt zumindest auf der Bank. Der BVB-Coach verzichtet allerdings auf die leicht angeschlagenen Mats Hummels und Marco Reus, die gar nicht im Kader stehen. Mit der Aussage über die Wichtigkeit dieses Spiels deckt sich diese Handlungsweise nicht.

Auf dem Weg ins Viertelfinale hatten es beide Mannschaften ausnahmslos mit unterklassigen Klubs zu tun. Der BVB gab sich bei den Stuttgarter Kickers (4:1), auf St. Pauli (3:0) und in Dresden (2:0) keine Blöße. Noch eine Spur souveräner marschierte 1899 bisher durch den Wettbewerb. Bei USC Paloma wurde 9:0, gegen FSV Frankfurt 5:1 und beim VfR Aalen mit 2:0 gewonnen.

Der Druck liegt eindeutig auf Seiten der Borussia. "Der Pokal ist unglaublich wichtig, und das möchte ich unserem Spiel auch ansehen", ließ Jürgen Klopp verlauten. Zugleich betonte der BVB-Trainer, dass sich die Hoffenheimer, die sich über die bisherige Bundesligasaison stabil unter den Top 8 bewegten, alles andere als ein Traumlos seien. Hoffnung ziehen die Westfalen aus der Tatsache, dass sie "gegen Hoffenheim eines der wenigen wirklich guten Spiele in der Vorrunde gemacht haben". Anfang Dezember gewannen die Borussen an dieser Stelle mit 1:0.

Obwohl die Gäste aus dem Kraichgau den Einzug ins Halbfinale anstreben, sind sie sich der Schwere ihrer Aufgabe im ausverkauften Hexenkessel von Dortmund bewusst. Markus Gisdol schiebt die Favoritenrolle dem Gegner zu, strahlt aber zugleich Optimismus aus. Zur verlieren hätten seine Jungs heute nichts.

Diese Abkürzung zum Triumph und nach Europa würden auch die Hoffenheimer gern nehmen, schließlich gestaltet sich die Qualifikation fürs internationale Geschäft über die Liga viel steiniger – auch wenn die TSG derzeit als Siebter bereits an der Europa League schnuppert.

Nachdem seit Jahresbeginn zielstrebig und kontinuierlich das im Winter umher geisternde Abstiegsgespenst aus Dortmund vertrieben wurde, darf man sich bei der Borussia als Tabellenzehnter der Bundesliga nun mit der einzig verbliebenen Titelchance beschäftigen. Darüber hinaus ist im nationalen Pokalwettbewerb der Weg zur Trophäe bekanntlich am kürzesten.