Fazit:
Beide Teams setzen mit dem 1:1 ihre Serien fort: Juventus baut seine auf jetzt neun Spiele ohne Niederlage aus während Galatasaray zum sechsten Mal hintereinander sieglos vom Platz geht. Mit diesem Ergebnis können die Türken besonders nach dem Spielverlauf trotzdem besser leben, denn nach anfänglichen Schwierigkeiten waren die Hausherren die absolut überlegene Mannschaft und hätten den Dreier eigentlich einfahren müssen. Ein Aussetzer in der ersten und zweiten Halbzeit der alten Dame reicht den effektiven Türken, um einen Punkt aus Italien zu entführen und das Debüt von Roberto Mancini erfolgreich zu gestalten. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Juventus versucht noch einmal alles, doch jetzt fehlt es dann auch ein wenig an der Kraft.

Llorente in der Nachspielzeit! Wir sind schon drei Minuten über die Zeit, da buchsiert aus dem Gestocher noch einmal der Spanier den Ball in Richtung Kasten: Der Ball kullert links vorbei.

Ja gibt es das denn? Keine Minute hält die so hart erarbeitete Führung der Hausherren, die sich selbst um den verdienten Erfolg bringen! Warum da niemand den Stürmer markierte ist vollkommen rätselhaft.

Tooor für Galatasaray, 2:2 durch Umut Bulut
Keine Zeit durchzuatmen, denn nach dem Anstoß fällt sofort der Ausgleich! Drogba gewinnt das Kopfballduell am Sechzehner, leitet einen langen Ball weiter und der mitgelaufene Eingewechselte steht im linken Strafraum völlig blank und schiebt an Buffon vorbei in die kurze Ecke ein.

Gala hat da wohl auf Abseits spekuliert und wurde kalt erwischt.

Tooor für Juventus, 2:1 durch Fabio Quagliarella
Das Stadion steht Kopf und Juve dreht die Partie! Andrea Pirlo löffelt den Ball an den Fünfer und dann stimmt zum ersten Mal die Abstimmung bei den Gästen nicht und neben Pogba steht auch der Torschütze komplett blank und köpft ein.

Galatasaray kann sich kaum noch befreien, Tévez versucht es aus der Distanz, sein Schuss wird an der Sechzehnergrenze jedoch geblockt.

Asamoah testet aus spitzem Winkel von der linken Seite Muslera, der Keeper macht die kurze Ecke gut dicht und hat den Ball.

Pirlo führt einen Freistoß kurz aus, schickt Carlos Tévez in den linken Strafraum und dessen Querpass findet am langen Pfosten Llorente, der einschiebt. Doch der Spanier freut sich erst gar nicht, denn er hat wie alle gesehen, dass die Szene längst abgepfiffen war: Tévez stand beim Abspiel im Abseits.

Die Hausherren sind natürlich nun noch mehr obenauf und drängen auf den Siegtreffer.

Gelbe Karte für Gökhan Zan (Galatasaray)

Der Ausgleich ist natürlich aufgrund der Spielanteile vollkommen verdient. Galatasaray wollte sich durch die Hintertür den Dreier erschleichen und muss sich zunächst mit dem Unentschieden begnügen. Auch damit könnte man in der Türkei aber wohl besser leben als in Italien.

Tooor für Juventus, 1:1 durch Arturo Vidal
Der Chilene verläd Muslera und verwandelt sicher und satt in die linke Ecke.

Elfmeter für Juventus! Quagliarella kommt im Strafraum vor Amrabat an den Ball und im Duell der eingewechselten lässt der Defensive den Stürmer über die Klinge springen. Sagen wir mal so: Kann man geben, den Kontakt antizipiert der Offensivmann aber gut und nimmt ihn dann auch gerne entgegen.

Abnehmer in der Mitte hatte Juve im Verlauf des Spieles fast garnicht: Zwar steht mit Llorente jetzt mal ein Lulatsch vorne drin, aber hier fehlen selbst ihm ein paar Zentimeter.

Der Niederländer konnte heute wenig zeigen, war aber wie alle zumeist mit Defensivaufgaben beschäftigt. Für den entscheidenden Konter soll sich ab sofort Umut Bulut verantwortlich zeigen.

Kurz danach ist Kassai aber schon wieder der Buhmann: Asamoah wird an der Strafraumgrenze zwar heftig, aber fair weggetackelt und natürlich will das weite Rund den Elfmeter.

Gelbe Karte für Fernando Muslera (Galatasaray)
Da hat sich der frühe Protest des Publikums ja mal gelohnt: Der Unparteiische lässt sich beeinflussen und zeigt dem Uruguayer den Karton und bedeutet ihm so, dass es beim Abstoß ruhig etwas zügiger gehen darf.

Der Spanier überspringt nach einer Flanke von links auch gleich mal seinen Gegenspieler und zimmert den wuchtigen Kopfball einen Meter über den Kasten!

Mit dem dritten Wechsel stellt Antonio Conte sein System auf eine echte Viererkette um und bringt einen zusätzlichen Stürmer.

Erneut geht es über links, erneut ist eines der unzähligen Abwehrbeine dazwischen und blockt den Querpass an den Fünfer in letzter Sekunde zur Ecke. Eboué klärt hier gegen Pogba und bleibt angeschlagen liegen, das Publikum setzt sofort zum Pfeifkonzert an.

Kwadwo Asamoah hat mal ein wenig Platz auf seiner linken Seiten, doch Nordin Amrabat läuft den Mann aus Ghana ab und klärt zur Ecke.

Zumal viele Versuche der alten Dame aus der Distanz kommen. Die Türken agieren teilweise ebenfalls mit einer Fünferkette und das macht die Räume für Pirlo und Co. ungemein eng.

Wie lange können die Gäste dem Druck hier standhalten? Es ist allerdings zugegeben auch nicht so, dass eine 100%ige die nächste jagt. Juve dürfte also im letzten Drittel ihres Spieles noch konsequenter werden.

Der marokkanische Nationalspieler übernimmt auf der linken Außenverteidigerposition, die in dieser Partie tendenziell anfälliger gewesen ist.

Die Zuschauer beginnen vorsichtshalber jetzt schon, Fernando Muslera bei jedem Abstoß wegen Zeitspieles auszupfeifen.

Nach einer Ecke landet der zweite Ball über Umwege bei Arturo Vidal, dem der Volleyschuss aus halbrechter Position etwas über den Spann rutscht und deshalb den Kasten verfehlt.

Nochmal Vidal: Diesmal geht der Schuss nicht daneben sondern drüber.

Andrea Pirlo findet im Halbfeld keine Anspielstation in der Spitze und hält einfach mal drauf, doch das ist ein wenig halbherzig und der Versuch ist ohnehin viel zu hoch angesetzt.

Der Druck steigt! Aber das war ja im ersten Durchgang auch schon der Fall und zu einem Torerfolg hat es letztlich auch nicht gereicht.

Tévez tankt sich durch! Der Argentinier setzt seinen Körper in zentraler Position etwa 12 Meter vor dem Kasten super ein, schirmt die Pille ab und dreht sich um den Gegenspieler und zieht ab! Der Schuss gerät etwas zu zentral, so dass Muslera sich nicht groß bewegen muss.

Die Türken scheinen zur Not die Führung über die gesamte Distanz mauern zu wollen. Es ist kein echter Beton, bei Ballbesitz Juve steht aber selbst Drogba in der eigenen Hälfte.

Und zumindest Willensbekundungen geben die Männer von Conte in diesem Durchgang früh ab: Asamoah von der Sechzehnerkante, sein straffer Schuss übefliegt den Querbalken jedoch um gute zwei Meter.

Eins steht jedenfalls fest: Rechnet man Kopenhagen als gesetzten Gruppenletzten und Real als Ersten mal hinaus, darf sich Juve heute eigentlich keine Niederlage leisten und muss mehr investieren.

Eine erste Ecke der alten Dame segelt gefährlich über den Fünfer, da kommt aber keiner mehr ran und so fliegt das Leder ins Aus.

Der Schweizer muss nach eigentlich ansehnlicher Leistung runter und wird auf der Außenbahn vom Chilenen beerbt.

Halbzeitfazit:
Juventus brauchte ein wenig Anlaufzeit, erspielte sich dann aber im Verlauf eine Überlegenheit und mehrere Halbchancen. Dass die Hausherren trotzdem zurückliegen lag an einem kapitalen Bock von Bonucci und an der Tatsache, dass es bei den Italienern zu oft am letzten Pass mangelte. Bis gleich!

Wieder Arbeit für den Keeper! Stephan Lichtsteiner, der nicht zum ersten Mal auf der rechten Flanke durchkommt, passt flach an den Fünfer und am Kurzen stellt Fabio Quagliarella den Fuß rein. Fernando Muslera ist zur Stelle und hält die Führung fest!

Jetzt haben die Hausherren den Rückstand überwunden und setzen zum Endspurt an: Asamoah wird an der linken Strafraumkante eingesetzt und sein satter Schuss landet in Musleras Armen im kurzen Eck.

Immerhin: Arturo Vidal geht steil, kann das Anspiel allerdings nicht mehr erreichen und Muslera fängt die Pille ab.

Und so kommt Gala: Wesley Sneijder steht an der linken Sechzehnergrenze ziemlich frei und wird von der Gegenseite von Drogba angeflankt, sein Volleyschuss ist aber technisch anspruchsvoll und landet in den Wolken.

Wie reagieren die Hausherren nun, die sich scheinbar ein wenig geschockt zunächst mal sammeln müssen. Tévez fasst sich mal ein Herz, doch den Akteuren von Conte fehlt die Genauigkeit.

Das Ganze geht klar gegen den Spielverlauf, weil Juve immer besser aufkam, aber so einen Bock darfst du dir gegen einen wie Didier Drogba natürlich nicht leisten.

Tooor für Galatasaray, 0:1 durch Didier Drogba
Was für ein Fehler von Leonardo Bonucci! Dem Nationalspieler gerät ein Rückpass auf Buffon viel zu kurz, der Ivorer kommt vor dem Keeper an den Ball, umspielt ihn und schiebt dann ins leere Tor ein.

Galatasaray muss jetzt aufpassen: Die Türken stehen bis hierhin sicher, lassen sich allerdings mehr und mehr hinten reindrängen und das kann auf Dauer kaum gutgehen.

Erneut wird es brenzlig vor Muslera. Andrea Pirlo bedient Stephan Lichtsteiner mit einer Flanke, doch der Schweizer kann den Ball im Strafraum nicht kontrollieren. Er wird auch etwas überrascht, da vor ihm mehrere Akteure verpassen.

Immerhin kommt jetzt mal ein wenig Stimmung auf, was zum allgemeinen Offensivdrang von Juve passt.

Quagliarella macht sich gleich mal an die Arbeit, setzt eine Flanke von Tévez von der linken Seiteam kurzen Pfosten klar neben das Tor. Er beschwert sich noch, dass er gehalten sein soll, aber der Unparteiische macht keinerlei Anstalten.

Die Standards sind bei Juve noch nicht das gelbe vom Ei, auch hier findet Pirlo in der Mitte keinen Abnehmer. Derweil macht sich Kassai bei den Heimfans keine Freunde, die gerne eben schon einen Karton für die Gäste gesehen hätten und hier ein Offensivfoul der eigenen Truppe vehement auspfeifen.

Vor der Ausführung des Freistoßes aus dem Halbfeld kommt ein neuer Stürmer, weil es bei Vučinić nach der Szene eben nicht weitergeht. Der Montenegriner hat sich offenbar vertreten und zwingt seinen Trainer zu diesem frühen Wechsel. Auch Roberto Mancini muss einen neuen Innenverteidiger bringen, weil Kaya sich aus ungeklärter Ursache am Knie verletzt hat.

Wacht die alte Dame aktuell etwas auf? Es geht seit einigen Minuten zielstrebiger in Richtung Sechzehner der Gäste, hier haben die Hausherren aber Glück, dass Drogba ein Foulspiel abgepfiffen wird, der nach nur leichter Berührung den Konter hätte einleiten können.

Der Stürmer hat sich in der Szene offenbar leicht verletzt und muss behandelt werden.

Endlich geht es mal zielgerichtet in die Spitze: Andrea Pirlo schickt Mirko Vučinić, der Montenegriner kann den Ball aber nicht gut mitnehmen und verstolpert die Szene im Strafraum. Er war seiner Doppelbewachung fast entkommen.

Es gibt Pfiffe von den Rängen, weil das Spiel der Hausherren im wahrsten Sinne des Wortes auf dem rechten Flügel steht: Arturo Vidal fehlt eine Anspielstation, er stellt sich sekundenlang fragend auf den Ball und muss den Weg nach hinten wählen.

Juve tut sich schwer, auch hier ist kein Durchkommen und Riera leitet über links den Konter ein, sieht sich dann aber in Unterzahl und seine Flanke in Richtung Drogba kommt nicht durch.

Wir notieren aber die erste Chance der Partie und die gehört den Gästen, die weiterhin aus einer sehr gut organisierten Defensive agieren.

Drogba aus spitzem Winkel! Der Ivorer wird in den linken Strafraum geschickt, von Leonardo Bonucci aber so gut abgeschirmt, dass der Schuss Gianluigi Buffon vor keine allzu großen Probleme mehr stellt: Der Altmeister macht die kurze Ecke gut dicht und klärt per Fußabwehr.

Wohl aber die nächste, die einen mittlere Unruhe vor Muslera heraufeschwört: Mehrere Kopfballkerzen Später geht die Szene aber mit Stürmerfoul zu Ende.

Darüber muss der spanische Außen aber nicht weiter nachdenken, die Ecke bringt nämlich nichts ein.

Riera klärt am langen Pfosten eine Hereingabe von Arturo Vidal zur Ecke. Das wäre vielleicht gar nicht nötig gewesen, die Flanke des ehemaligen Leverkuseners wäre ohnehin ins Aus gesegelt.

Vor allem für Galatasaray, die seit fünf Pflichtspielen auf einen Sieg warten, dürfte dieser Auftakt aber Mut machen. Man verkauft sich auswärts prächtig.

So richtig Fahrt will die Partie noch nicht aufnehmen. Beide Teams zeigen im Mittelfeld hohe Präsenz und unterbinden das Offensivspiel bislang effektiv.

Schöne Aktion der Gäste über links: Bruma setzt mit einem Lupfer Wesley Sneijder im linken Strafraum ein. Dessen Flanke findet aber nur Kwadwo Asamoah als Abnehmer, der die Pille gekonnt mit der Brust für Buffon prallen lässt.

Roberto Mancini ist in der Box von beginn an sehr aktiv und gestikuliert immer wieder auf das Spielfeld. Er muss heute Abend versuchen, fliegend die Mannschaft kennenzulernen, sowie ein- und umzustellen.

So passt es auch, dass den Hausherren die erste Ecke gehört: Pirlos Hereingabe kann in der Mitte allerdings keine Gefahr entfachen.

Die Türken geben sich taktisch durchaus vorsichtig, lassen den Gegner zunächst das Spiel machen.

Die Abtastphase ist in vollem Gange, viel versandet noch im Mittelfeld.

Auch die Hausherren zeigen sich das erste Mal am Sechzehner vor Fernando Muslera, eine Flanke von links gerät aber zu weit.

Der erste Vorstoß gehört den Gästen, Didier Drogba wird an der Sechzehnergrenze abgefangen und auch Sneijder kommt dahinter nicht zum Abschluss.

Die Türken stoßen an und eröffnen damit die Partie! Beide Teams spielen treten in den Heimfarben an: Gala in rot, die alte Dame in schwarz-weiß.

Antonio Conte freut sich auf das heutige Duell und auf den Vergleich mit seinem Landsmann. Es sei zudem immer schwer gegen ein Team anzutreten, welches mit dem Schwung eines Trainerwechsels mit in die Partie nimmt. Mit Viktor Kassai leitet ein erfahrener Mann die Partie, dem seine ungarischen Kollegen György Ring und Vencel Tóth an den Seitenlinien assistiert.

Auch auf der Gegenseite halten sich die Änderungen nach acht Pflichtspielen ohne Niederlage in Grenzen: Altmeister Andrea Pirlo und Mirko Vučinić hatten am Wochenende in der Liga beim 1:0-Erfolg im Derby gegen den FC Turin eine Pause bekommen und sind heute im 3-5-2 wieder mit von der Partie. Die taktische Ausrichtung der alten Dame ist ja durchaus interessant, weil man als einzige Topmannschaft nicht im klassischen 4-4-2 oder 4-2-3-1 antritt. In der Rückwärtsbewegung ziehen sich die Außen dann in ein 5-3-2 zurück und man will so in der Defensive und Offensive Überzahlsituationen schaffen.

Damit waren auch personell keine größeren Sprünge zu erwarten, der Italiener lässt aber Topstürmer Burak Yılmaz zunächst draußen, stellt auf ein 4-2-3-1 um und lässt Didier Drogba als einzige spitze auflaufen. Mit Bruma und Hakan Balta wird die Flügelzange neu bestückt und Semih Kaya rückt in die Innenverteidigung.

Der neue italienische Coach der Gäste gab übrigens zu, dass es schon eine komische Situation für ihn sei, im ersten Spiel gleich in der Champions League und dann auch noch in Italien anzutreten. Zumal der Übungsleiter kaum Vorbereitungszeit mit dem Team hatte und erst gestern die erste Trainingseinheit leitete. Er habe einen extrem guten Eindruck vom Potential der Truppe und heute müsse man gegen einen starken Gegner über harte Arbeit zum Erfolg kommen.

In der Liga läuft es für Juve im Gegensatz dazu zwar bedeutend besser, man steht mit 16 Punkten auf Rang drei der Serie A, doch am ersten Spieltag kam man in Kopenhagen nicht über ein 1:1 hinaus und das darf man bei der Qualität der Dänen durchaus als Punktverlust einordnen. Heute heißt es also zum Heimauftakt den ersten Dreier einzufahren, um sich hinter Real als zweite Kraft der Gruppe früh zu etablieren.

Es läuft nicht rund beim türkischen Rekordmeister: In der Liga hängt man nach einem enttäuschenden Start im Mittelfeld fest und hat auf den Stadtrivalen und Tabellenführer Fener bereits acht Zähler Rückstand. Nachdem man dann auch noch daheim zum CL-Auftakt gegen die Königlichen mit 1:6 so richtig versohlt wurde, reagierte die sportliche Leitung und Fatih Terim musste seinen Hut nehmen. Mit Roberto Mancini reist sein Nachfolger zum Debüt mit dem neuen Club dann heute direkt wieder in die Heimat.