Fazit:
Der 1. FC Köln unterliegt Hertha BSC im Samstagabendspiel des 12. Spieltags mit 1:2! Ein im ersten Durchgang wenig ansehnliches Match steigerte sich nach dem Seitenwechsel. Die Rheinländer waren nicht wirklich zwingend in ihrem Offensivspiel, hatten aber vor allem nach dem Ausgleichstreffer von Ujah in Minute 58 eine gute Phase, in welcher der Führungstreffer aber nicht fallen wollte. Die beste Chance hatte Ujah, als er eine halbhohe Hereingabe mit einem großartigen Volleyschuss nur an die Latte beförderte (63.). Als der FC die letzten Bemühungen zum Siegtreffer auf den Rasen brachte, gelang der Hertha durch einen glücklichen Freistoßtreffer durch Ndjeng der entscheidende Moment des Abends (86.) So nähern sich die Mannschaften in der Tabelle an. Köln verpasst den Sprung in die einstelligen Ränge und der BSC vergrößert den Abstand nach unten. Einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Per Skjelbred (Hertha BSC)
Skjelbred meckert nach einer Entscheidung gegen sich. Dies geschieht in einer Art und Weise, dass Stieler eine weitere Verwarnung ausspricht. Die wird ihn wenig stören, wenn seine Mannschaft das Ergebnis über die Zeit bringt.

Berlin vergräbt die Kugel an der gegnerischen Eckfahne und muss nur noch eine Minute überstehen.

Skjelbred fast mit der Entscheidung! Kalou hat zentral am Strafraum viel Zeit und setzt seinen norwegischen Kollegen mit einem halbhohen Anspiel in Szene. Aus leicht spitzem Winkel scheitert dieser mit dem rechten Spann an Horn.

Die Luhukay-Truppe nimmt natürlich jede Situation mit, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Wer will es ihr auf dem Weg zum ersten Auswärtssieg verdenken? Noch 180 Sekunden zu gehen!

Vier Minuten werden nachgespielt in Köln-Müngersdorf!

Und plötzlich sind die Herthaner auf der Siegerstraße. Vor wenigen Minuten noch hätte wohl jeder mitgereiste Anhänger im Gästeblock das Unentschieden unterschrieben. Kann Köln ein zweites Mal zurückschlagen? Es bleibt nicht mehr viel Zeit!

Tooor für Hertha BSC, 1:2 durch Marcel Ndjeng
Was für ein Glück für die Hertha! Nachdem die Hertha einen Freistoß in zentraler Position und gut 23 Metern zugesprochen bekommen hat, täuscht zunächst der eingewechselte Kalou einen Schuss an. Dann führt jedoch Ndjeng aus, der einen Lücke in der rot-weißen Mauer findet. Ujah dreht sich weg und fälscht das Leder unhaltbar für Horn in die rechte Torecke ab!

Olkowski hat's auf dem Fuß! Vogt schickt den polnischen Internationalen auf halbrechts mit einem steilen Ball. Olkowski schlägt im Strafraum einen Haken, um dann gegen die Laufrichtung von Kraft aus zwölf Metern abzuschließen. Es fehlen Zentimeter zum Pfosten, so dass er nur das Außennetz trifft!

Der FC tastet den gegnerischen Abwehrriegel ab, stellt sich dabei einfach nicht konsequent an. Sollten sich die Hausherren nicht noch weitere Gelegenheiten herausspielen, wäre ein Heimsieg auch nicht wirklich verdient.

Köln macht mehr Betrieb in der Offensive, doch es fehlen weiterhin die entscheidenden Pässe und die Zielstrebigkeit in Richtung gegnerischem Kasten. Berlin bietet Lücken an, doch diese nutzten die Mannen von Peter Stöger zu selten.

Mit Halfar auf Kölner und Haraguchi auf Berliner Seite kommen zwei frische Kräfte für die letzte Viertelstunde auf den Rasen. Derzeit sieht alles nach einer Punkteteilung zwischen FC und BSC aus. Der Unterhaltungswert ist wieder deutlich gesunken.

Holt der FC nur Luft oder ist die Hochphase im Spiel des FC schon wieder vorüber? Jetzt findet einer dieser zahlreichen hohen Bälle mal Ujah, der die Vorlage aus schwieriger Lage jedoch nicht verarbeiten kann. Das Leder kullert ins Toraus.

Gelbe Karte für Peter Niemeyer (Hertha BSC)
Niemeyer lässt das lange Bein gegen Vogt stehen, so dass der Kölner zu Boden geht. Für dieses relativ harmlose Foul zückt Referee Stieler die zweite Gelbe Karte des Abends.

Beflügelt vom Ausgleich sind die Rheinländer hungrig auf weitere Tore. Man ist jetzt nah dran, das Ergebnis komplett zu drehen. Hertha wirkt nach dem Gegentreffer verunsichert und muss sich natürlich fragen lassen, wie man auswärts als führendes Team solch einen Konter kassieren konnte.

Ujah trifft den Querbalken! Infolge eines langen Balles, den Brečko im letzten Augenblicken von der rechten Grundlinie in den Strafraum kratzen kann, nimmt der Nigerianer das halbhohe Anspiel direkt und knallt es aus der Drehung an das Aluminium. Zentimeter fehlen zum Tor des Monats!

Mit seiner ersten Aktion sorgt Peter Niemeyer gleich für AUfsehen! Aus der zweiten Reihe kann das Geburtstagskind (31 Jahre) ohne Bewacher mit dem rechten Spann abziehen. Horn bekommt noch so gerade eben die Fingerspitzen an den Ball!

Tooor für 1. FC Köln, 1:1 durch Anthony Ujah
Ujah gleicht aus! Nach Ballgewinn am eigenem Strafraum schickt Osako aus dem Mittelkreis Ujah, der aus der Kölner Hälfte startet und dann komplett freie Bahn in Richtung Kraft hat. Er legt einen 40-Meter-Sprint mit dem Leder am Fuß hin und schiebt die Kugel dann eiskalt rechts am Berliner Keeper vorbei ins Netz!

Olkowski bringt Kraft in Bedrängnis! Der polnische Nationalspieler befördert einen aufspringenden Ball aus gut 22 Metern per Volleyschuss auf die halblinke Torecke. Kraft ist zwar zur Stelle, hat den wuchtigen Schuss aber erst im Nachfassen sicher in den Händen.

Es ist die Hertha, die in dieser Phase am Drücker ist und deutlich zielstrebiger in Sachen Abschlüssen daherkommt. Die Kölner Zuschauer werden ein wenig ungeduldig, da ihre Schützlinge derzeit in einer sehr passiven Rolle verharren.

Ben-Hatira lässt Hector an der rechten Grundlinie alt aussehen, doch aus sehr spitzem Winkel kann er die Kugel nicht vor das Tor bringen. Der Neu-Nationalspieler bekommt noch einen Fuß dazwischen. Die folgende Ecke landet dann in der Luft im Toraus.

Die Partie beginnt gemächlich, was den Berlinern natürlich gefällt. Köln tut sich sehr schwer, Tempo zu erzeugen und operiert zu oft mit voraussehbaren langen Bällen aus der eigenen Hälfte.

Mit einem Sieg würde die Hertha definitiv verhindern, in die Abstiegszone abzurutschen. Morgen ist Großkampftag im Tabellenkeller, denn die drei schwächsten Teams der Bundesliga treten an.

Mit der Hereinnahme von Yuya Osako anstelle von Yannick Gerhardt wird der FC ab sofort zumindest auf dem Papier deutlich offensiver. Peter Stöger musste nach dieser ersten Halbzeit handeln und er hat es getan.

Willkommen zurück in Köln-Müngersdorf! Nach dem tollen 4:3-Erfolg in Sinsheim läuft der FC derzeit Gefahr, drei weitere Punkte vor heimischer Kulisse zu verspielen. Vorne muss aus dem Spiel heraus deutlich mehr kommen, um die zweite Heimniederlage in Serie zu verhindern. Die Hertha muss sich defensiv ebenfalls steigern, denn trotz der Führung leistete man sich im Aufbau einige Fehler.

Halbzeitfazit:
Enttäuschung zum Kabingengang im RheinEnergieStadion: Der 1. FC Köln liegt mit 0:1 gegen Hertha BSC hinten. Das Samstagabendmatch der Bundesliga hat den Titel "Topspiel" bisher nicht verdient. Über weite Strecken der ersten Halbzeit neutralisierten sich die beiden Mannschaften, die jeweils nicht an der Spielkontrolle interessiert sind. Köln hatte seine beste Chance nach einem Eckball, als Ujah nicht mehr ordentlich in die Nähe des Balles gelangt (16.). In Minute 28 nutzt dann Beerens eine Lücke in der linken Kölner Abwehrseite, setzte sich klasse gegen Hector durch, um leicht abgefälscht zum Führugnstreffer einzunetzen. Etwas schmeichelhaft für den BSC, der hier nicht wirklich besser agiert als der FC. Im zweiten Durchgang sind nun zunächst die Hausherren gefordert. Bis gleich!

Halbzeit eins wird um 60 Sekunden verlängert.

Auf der anderen Seite muss sich Horn nicht besonders anstrengen, um einen unplatzierten Fernschuss von Ben-Hatira zu fangen. Die Torhüter hatten in Durchgang eins wenige Gelegenheiten, ihr Können unter Beweis zu stellen.

Švento schaufelt einen Freistoß von der rechten Seite zu nah vor den Berliner Kasten. Bevor Ujah und Co. in die Nähe des Balles geraten, pflückt Kraft die "Torfabrik" sicher aus der Luft. Keine wirkliche Prüfung für den Ex-Bayern-Schlussmann.

Ben-Hatira zögert infolge eines flachen Anspiels von der linken Außenbahn zu lange mit einem Abschluss aus gut zehn Metern. So kann Wimmer die Situation entschärfen und einen Versuch aus bester Lage verhindern.

Die Luhukay-Truppe ist vor allem im Zentrum alles andere als sattelfest, doch die Gastgeber können das noch nicht nutzen. Meist sind sie zu umständlich in ihren Angriffen, verpassen den direkten Weg in Richtung Thomas Kraft.

Ben-Hatira musste sein Tempodribbling auf halblinks schon abbrechen, als ihm Brečko netterweise noch auf den Schlappen tritt. So bekommen die Hauptstädter einen Freistoß am linken Strafraumeck zugesprochen. Hegeler schnibbelt die Kugel an der Mauer vorbei, trifft aber nicht einmal das linke Außennetz.

Jos Luhukay spielt das aktuelle Ergebnis taktisch in die Karten, denn nun sind die Hausherren in der Bringschuld und werden mit der Zeit weiter aufrücken müssen. Wenn die Abwehr endlich mal ohne Gegentor bliebe, wäre der Schritt aus der Krise geschafft.

Da sah die linke Abwehrseite der Rheinländer überhaupt nicht gut aus. Zunächst konnte Stocker unbedrängt in die Mitte geben und dann wurde Beerens nicht entscheidend gestört. So rennt der FC einem Rückstand hinterher, den diese Partie zu diesem Zeitpunkt eigentlich nicht hergibt.

Tooor für Hertha BSC, 0:1 durch Roy Beerens
Plötzlich liegt die Hertha vorne! Ganz in Ruhe bauen die Hauptstädter auf, als Ndjeng Stocker auf dem rechten Flügel schickt. Der Schweizer spielt quer in den Strafraum, wo Beerens das Leder wunderbar verarbeitet und dann mit dem linken Fuß aus zwölf Metern leicht abgefälscht in der linke Ecke versenkt!

Wimmer musste mit blutender Nase sogar kurz behandelt werden, steht jetzt aber schon wieder auf dem Rasen. Der junge Österreicher ist der Mann mit den meisten Ballkontakten, was den Offensivgeist der Partie kurz und knapp zusammenfasst.

Gelbe Karte für Valentin Stocker (Hertha BSC)
In einem Spiel, das bisher ohne viele Unterbrechungen auskommt, sieht Stocker die erste Gelbe Karte. Er kommt gegen Wimmer viel zu spät und trifft den Kölner Innenverteidiger aus der Bewegung heraus mit der Hand im Gesicht.

Man wird das Gefühl nicht los, dass beide Mannschaft wenig bis gar nichts mit dem Ball anfangen können. Wege in die Spitze ergeben sich nur, wenn sich der Gegner klare Stellungsfehler leistet. Aus Kombinationen heraus ergibt sich in der Anfangsphase nichts Gefährliches.

Schulz kann von der linken Außenbahn in aller Ruhe in den Sechzehner flanken, wird von Brečko nicht richtig attackiert. Stocker lässt das Spielgerät allerdings nur leicht über die Stirn rutschen und kann es nicht auf das Tor verlängern. Weit vorbei, Abstoß!

Fahrlässig von Olkowski! Nach Skjelbreds Fehler im Aufbau rennen der Pole und sein Kollege Ujah die Berliner Innenverteidiger an. Anstelle eines schnellen Abschlusses will Olkowski querlegen, doch Brooks kann dazwischen gehen und klärt die Szene.

Ujah verpasst am zweiten Pfosten! Šventos Eckballhereingabe von der rechten Fahne wird durch Vogt verlängert, der aus einem Pulk von fast allen Feldspielern das beste Timing an. Ujah hechtet zur Kugel, kann ihr aber nicht die entscheidende Richtungsänderung verpassen. Knapp links vorbei!

Wenn die Rheinländer etwas Offensives zustande bringen, dann bislang nur über die rechte Außenbahn. Olkowski ist nach seinem Doppelpack vor zwei Wochen immer anspielbereit, aber noch glücklos im letzten Felddrittel.

Die Berliner bekommen das Spielgerät nun öfter überlassen, wissen aber ihrerseits wenig mit diesem anzufangen. Lehmann stoppt Stocker im Kölner Sechzehner mit einer riskanten Grätsche, mit der er letztlich die Kugel trifft. Das hätte auch leicht ins Auge gehen können!

Olkowski zeigt auf dem rechten Flügel ein tolles Solo, bewegt sich von der Mittellinie bis an den gegnerischen Strafraum. Bevor er jedoch in die Mitte flankt, begeht Ujah im Zentrum ein Offensivfoul Brooks. So ist dieser Vorstoß früh beendet.

Verglichen mit der Euphorie, die zum Einlauf der Mannschaft herrschte, ist es derzeit ziemlich ruhig im Stadion. Die ersten Minuten wirken auf die Zuschauer eher ermüdend, als dass sie sie von den Rängen reißen würden.

Der BSC scheint mit der passiven Rolle erst einmal zufrieden zu sein. Jos Luhukay wird wissen, dass der FC mit einer hohen Ballbesitzquote so seine Probleme hat. Offensichtlich lauern die Gäste zunächst lediglich auf Gegenstöße.

Köln kann in der eigenen Hälfte in Ruhe aufbauen, da die Hauptstädter relativ spät attackieren. Dementsprechend eng sind die Räume, wenn die Mittellinie überquert ist. Man probiert es mit langen Bällen, die allerdings noch nicht ankommen.

Hüben wie drüben zeigen sich die Torhüter aufmerksam: Zunächst kann Kraft einen steilen Ball von Wimmer auf Ujah retten, bevor dann Horn auf der Gegenseite ein halbhohes Anspiel von Mavraj souverän mit der Brust stoppt und vor Schieber sauber verarbeitet.

Die Hauptstädter treten personell mit einem stark veränderten Gesicht auf. Jos Luhukay verändert seine Startelf nämlich auf sechs Positionen. Für Lustenberger, Haraguchi, Kalou, Heitinga, Pekarik und Plattenhardt spielen Ben-Hatira, Brooks, Ndjeng, Hegeler, Schieber und Schulz. Ein klares Zeichen des Niederländers an seine Mannschaft!

Stocker spielt einen ersten gefährlichen Pass. Aus dem halblinken Mittelfeld will der Schweizer den durchstartenden Ben-Hatira in die Gasse schicken. Bevor der tunesische Internationale an die Kugel gelangt, ist Brečko zur Stelle und rettet mit einer Grätsche.

Bei den Hausherren gibt es eine neue Kraft im Vergleich zum 4:3-Sieg vor 14 Tagen. Yannick Gerhardt spielt im Mittelfeld anstelle von Adam Matuszczyk, der erst einmal auf der Bank Platz nimmt. Vorne beginnt erneut Anthony Ujah, der wegen der Verletzung von Smon Zoller wohl auch am kommenden Wochenende gesetzt sein wird.

Die Partie ist eröffnet!

Brečko gewinnt die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Skjelbred, so dass die Herthaner anstoßen werden.

Wir tauchen ein in die großartige Atmosphäre auf den Rängen, wo die Zuschauer sich einmal mehr in beeindruckender Weise auf die kommenden 90 Spielminuten einstimmen. In den Katakomben stehen die Hauptdarsteller schon bereit.

Da sind sie! Die Akteure des 1. FC Köln präsentieren sich in den weiß-roten Heimtrikots; die Hertha agiert in dunkelblau-schwarzer Kleidung. Zum Einlauf zeigt die Südtribüne eine tolle Choreographie.

Nicht mehr lange, dann geht es vor 50000 Zuschauern los. Vergoldet der FC seinen Auswärtserfolg in Sinsheim mit einem weiteren Dreier, der sie in die internationalen Ränge spülen würde oder zieht sich die Hertha leidenschaftlich aus der Krise und stoppt den Negativtrend mit einem Sieg im Rheinland?

Tobias Stieler wird sich um die Regelanwendung im RheinEnergieStadion kümmern. Der 33-jährige Jurist ist seit Februar 2012 in der höchsten deutschen Spielklasse aktiv und pfeift auf dieser Ebene seine 32. Partie. Er wird dabei an den Seitenlinien von Patrick Ittrich und Christoph Bornhorst unterstützt. Vierter Offizieller ist Florian Steuer.

"Köln tut sich vielleicht im eigenen Stadion etwas schwer, das Spiel zu machen. Das könnte eine Chance für uns sein. Wir werden alles für ein Erfolgserlebnis geben und versuchen die Punkte mitzunehmen", gibt Trainer Jos Luhukay die Richtung vor und traut seiner Mannschaft den ersten Auswärtsdreier der Saison durchaus zu. Für den Niederländer ist die Fahrt nach Köln eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte: Von 2002 bis 2005 war er Co-Trainer beim FC unter Friedhelm Funkel, Marcel Koller und Huub Stevens, bevor er in Paderborn seine hauptverantwortliche Karriere fortsetzte.

Um die Fehler der Vorjahre zu vermeiden, muss jetzt Ruhe bewahrt werden im Berliner Lager. Dass der Abwärtstrend jedoch heute in Köln-Müngersdorf gestoppt wird, ist bei der bisherigen Auswärtsbilanz der Herthaner eher unwahrscheinlich. Aus fünf Partien in der Fremde ergatterte der BSC lediglich einen Zähler und das ist nun auch schon mehr als zwei Monate her. Um an diesem Novembersamstag etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen, muss vor allem die Defensive besser stehen: Schon zwölfmal musste Thomas Kraft bei Reisen durch die Republik hinter sich greifen.

Mit der Hertha ist eine der formschwächsten Mannschaften der Bundesliga in das Rheinland gereist. So verlor der BSC nach dem peinlichen Pokalaus bei Drittligist Arminia Bielefeld auch die folgenden Partien in Paderborn und Hannover. Durch diese Misere sind die Hauptstädter in die Tabelle auf Rang 15 abgesackt und haben nur noch einen Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. Sollte man heute verlieren, droht nach dem Sonntagspartien sogar der vorletzte Platz.

Trotz der Länderspielpause gab es für alle Sympathisanten des 1. FC Köln am vergangenen Freitag Grund zur Freude. Mit Jonas Hector hat man nach seiner Einwechslung gegen Gibraltar nämlich nach längerer Pause mal wieder einen deutschen Nationalspieler in seinen Reihen. Der 24-jährige Linksverteidiger steht stellvertretend für den Kölner Weg in der jüngsten Vergangenheit, nicht auf die großen Namen zu setzen, sondern talentierte Akteure selbst auszubilden und dadurch auf höchstem Niveau konkurrenzfähig zu sein.

Erst zum dritten Mal fielen beim Dreier in Sinsheim mehr als zwei Tore in einer Begegnung mit Kölner Beteiligung. Gerade vor heimischer Kulisse zündet die rheinische Offensivreihe noch nicht, ließ die rot-weißen Fans erst zweimal jubeln. Während die Abwehrabteilung zusammen mit dem bärenstarken Keeper Timo Horn bislang eine großartige Saison absolviert, ist vorne noch viel Luft nach oben. Insofern ist interessant, ob der 4:3-Sieg gegen die TSG eine Kehrtwende in Richtung eines unterhaltsameren FC-Fußballs einläutet.

Mit 15 Punkten aus den ersten elf Saisonpartien hat sich der FC vor dem Jahresendspurt im Mittelfeld der Tabelle etabliert und will diese Position in den restlichen sechs Matches vor Weihnachten festigen. Zwar sind die internationalen Ränge lediglich zwei Zähler entfernt, doch bei fünf Vorsprung auf die Abstiegszone geht der Blick des Aufsteigers natürlich in erster Linie nach unten. Mit Leverkusen, Augsburg, Schalke und Mainz stehen nämlich nach dem heutigen Vergleich noch einige komplizierte Aufgaben an.

Bereits drei Tage vor der offiziellen Eröffnung der Karnevalssession feierten die Profis vom 1. FC Köln ein beeindruckendes rheinisches Fest – allerdings nicht auf dem Alter Markt, sondern im Herzen des Kraichgaus. In einer spektakulären Partie rang die Stöger-Truppe die TSG 1899 Hoffenheim mit 4:3 nieder und konnte damit seine treue Anhängerschaft nach der enttäuschenden Leistung bei der 0:1-Heimniederlage gegen den SC Freiburg besänftigen.