Fazit:
Borussia Mönchengladbach zittert sich zu drei Punkten beim SC Paderborn! Nach dem souveränen Pausenstand hatten die Fohlen die Partie in Durchgang zwei zunächst unter Kontrolle, verpassten es aber, ein drittes Tor nachzulegen. Leidenschaftlich kämpfende und dennoch mit Plan agierende Ostwestfalen gelang es vor Anbruch der Schlussphase, den Anschlusstreffer zu erzielen. So drängten die Schwarz-Blauen in der letzten Viertelstunde auf den Ausgleichstreffer, der bei Gesamtbetrachtung jedoch alles andere als verdient gewesen wäre. Wie gegen Hamburg hat es Mönchengladbach nach einer starken Leistung verpasst, für klare Verhältnisse zu sorgen. Dennoch springen sieben Punkte aus der englischen Woche heraus, mit denen die Borussia auf Platz zwei der Tabelle springt. Paderborn wird sich kurz ärgern, dass das Unentschieden nicht mehr erreicht wurde. Gegen schwächere Gegner wird mit dieser Leistung aber mehr drin sein. Einen schönen Abend noch!

Aus dem Stand schlenzt Meha die Kugel von halblinks aus 23 Metern beinahe in den rechten Winkel. Sommer kann nur hinterherschauen. Da fehlte nicht viel!

Mönchengladbach wackelt jetzt bedenklich. Der vierte Offizielle hat übrigens eine Nachspielzeit von drei Minuten angezeigt!

Hünemeier hat die Schusschance nach Kachungas Ablage, trifft die "Torfabrik" jedoch nicht richtig. Erneut nimmt Sommer das Spielgerät sicher auf.

Die Partie befindet sich in der letzten regulären Minute. Paderborn probiert es weiterhin mit vielen Flanken. Kutschke nimmt eine solche, die von der rechten Seite kommt, per Kopf ab. Er bekommt zu wenig Druck hinter die Kugel, so dass Sommer keine Probleme hat.

Gelbe Karte für Yann Sommer (Bor. Mönchengladbach)
Sommer lässt sich mit der Ausführung eines Abstoßes aufreizend viel Zeit. Für diese Unsportlichkeitzückt Schiedsrichter Fritz die erste Gelbe Karte für einen Borussen.

Breitenreiter hat die Abwehrkette auf drei Akteure reduziert, so dass der hoch gewachsene Kapitän Hünemeier mit in die Spitze gehen kann. Volles Risiko bei den Ostwestfalen!

Zum 49. Mal absolviert Branimir Hrgota kein komplettes Match in der Bundesliga. Nordtveit soll die Defensive stabilsieren. Bei den Hausherren spielt nun Strohdiek anstelle von Vrančić.

Jetzt können die Fohlen das Spielgerät kontrollieren und lassen die Schwarz-Blauen kaum noch an die Kugel. Nach vorne spielen sie kaum noch, wollen einfach diesen knappen Vorsprung über die Zeit retten.

Noch warten die Ostwestfalen auf die große Chance zum Ausgleich. Paderborn kann die Borussen durchaus unter Druck setzen, hat durch den Anschlusstreffer einen leichten Schub bekommen und eben den Glauben, dass noch etwas geht.

Nach langer Verletzungspause ist Albert Meha zurück beim SCP. Vielleicht kann der Albaner seine Klasse bei Freistößen ja heute noch unter Beweis stellen. Dafür wird ihn André Breitenreiter wohl eingewechselt haben.

Nach einem in das Zentrum vor dem Strafraum geklärten Eckstoß probiert sich Rupp aus dem Hinterhalt mit einem Rechtsschuss, Ihm rutscht das Spielgerät aus 21 Metern über den Spann, so dass es deutlich rechts am Kasten von Sommer vorbei segelt.

So wirklich wollen die Zuschauer noch nicht an das Comeback des Underdogs glauben. Mönchengladbach gerät nicht ins Schwimmen, scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben.

In eine weitgehend schläftige zweite Halbzeit kehrt nun die Spannung zurück. Alles sah nach einem sicheren Erfolg der Fohlen aus, die jetzt wieder konsequenter spielen müssen, damit der Sieg nicht in Gefahr gerät.

Der wahrscheinliche Matchwinner Herrmann darf sich vom Gästeblock feiern lassen, konnte heute mit einem Treffer und einer Vorarbeit glänzen. Er wird positionsgetreu durch Hahn ersetzt.

Tooor für SC Paderborn 07, 1:2 durch Jens Wemmer
Jetzt schnuppert der SCP wieder am Unentschieden! Stoppelkamp narrt Wendt an der rechten Grundlinie mit einem Tunnler und passt dann quer in den Strafraum. Dort nimmt Wemmer mit dem rechten Innenrist direkt ab und versenkt die Kugel aus fünf Metern ins Netz!

Mönchengladbach trabt hier über das Geläuf, als hätte man ein Trainingsspiel zu absolvieren. In den Kontern fehlt bisweilen die Ernsthaftigkeit, die schon eine endgültige Entscheidung hätte bringen. So braucht es einen Gegentreffer und der erste Auswärtssieg geriete noch einmal in Gefahr.

Hrgota trifft nur den Innenpfosten! Der junge Schwede verarbeitet eine halbhohe Hereingabe von der linken Seite nach Brustannahme per Drehschuss auf die rechte Ecke. Kruse kommt zuerst nicht heran, schnappt sich das Leder aber nach dessen Berührung des Aluminiums.

Kutschke verlängert einen Eckball von der linken Fahne aus sieben Metern nach erfolgreichem Luftkampf gegen Xhaka auf die lange rechte Ecke. Sommer ist geschlagen, doch das Leder fliegt über das Tor.

Derweil hat Lucien Favre einen ersten personellen Tausch vollzogen. Raffael bekommt vor der Europa League am Donnerstag eine kleine Verschnaufpause. Er wird in der letzten halben Stunde durch Max Kruse ersetzt, der zweimal in den letzten drei Ligaspiel netzen konnte.

... Vrančić macht es und er macht es gut! Mit dem linken Innenrist schnibbelt er die Kugel rechts an der Mauer vorbei in die Torwartecke. Dort ist Sommer postiert und faustet die Kugel zur Seite weg!

Nach einem Foul von Jantschke an Kutschke direkt an der Strafraumgrenze bekommen die Ostwestfalen einen Freistoß in bester Lage zugesprochen. Albert Meha sitzt leider nur auf der Bank...

Paderborn steht jetzt auch vor der Frage, ob es noch einmal etwas riskieren will oder den aktuellen Spielstand akzeptiert. Wenn die Fohlen wieder mit dem Kontern beginnen, droht eine höhere Niederlage.

Nicht jeder Bundesligaspieler ist ein Stoppelkamp! Um einen Steilpass auf Raffael zu entschärfen, bewegt sich Keeper Kruse weit aus seinem Kasten heraus. Er klärt vor die Füße von Kramer, der sich aus dem Mittelkreis an einem Fernschuss versucht. Der Ball kommt nicht über und stoppt im rechten Teil des Strafraums.

Ihre offensiven letzten Augenblicke mit vielen Flanken von den Flügeln können die Ostwestfalen derzeit nicht bestätigen. Momentan vermitteln die Fohlen den Eindruck, dass sie keine Spannung mehr aufkommen lassen werden. Paderborn braucht einen Treffer aus dem Nichts!

Raffael leitet ein Anspiel auf der halblinken Seite steil auf Hrgota weiter, der freie Bahn in Richtung Kruse hat. Sein erster Kontakt ist jedoch nicht optimal und verspringt letztlich so weit nach vorne, dass der gegnerische Schlussmann eher am Leder ist.

Der SCP kommt deutlich verhaltener aus der Kabine als zum Start in den Nachmittag. Mönchengladbach kontrolliert das Leder und muss sich derzeit keine Sorgen machen, dass die Hausherren an das große Comeback glauben.

Beide Trainer haben sich zu Beginn des zweiten Durchgangs gegen personelle Änderungen entschieden. Vor allem Lucien Favre hat einige prominente Alternativen auf der Bank, könnte beispielsweise Max Kruse in die Partie bringen.

Willkommen zurück in Paderborn! Kann der heimische SCP noch einmal Spannung in dieses Duell bringen, indem es einen schnellen Treffer erzielt, oder bleiben die Fohlen so abgeklärt, dass der erste Auswärtserfolg eingefahren wird?

Halbzeitfazit:
Borussia Mönchengladbach liegt zum Pausentee in Ostwestfalen mit 2:0 gegen den SC Paderborn vorne! Den beruhigenden Vorsprung erarbeitete sich die Fohlenelf schon in der Anfangsphase, die zunächst eigentlich den Hausherren gehörte. Herrmann (8.) und Raffael (14.) schlossen zwei stark herausgespielte erfolgreich ab. Der SCP lief mit seiner mutigen Spielweise des Öfteren ins offene Messer und hätte weitere Gegentreffer kassieren können. Gleichzeitig geben sich die Mannen von André Breitenreiter nicht auf und bringen viel Leidenschaft auf den Rasen, die zu vielen hohen Hereingaben in den Strafraum der Gäste führt. Natürlich spricht aktuell nicht viel für den Aufsteiger, doch mit einem Anschlusstreffer könnte man einen souveränen Gladbacher Auftritt doch noch ins Wanken bringen. Bis gleich!

Gelbe Karte für Mario Vrančić (SC Paderborn 07)
Vrančić trifft mit seiner Grätsche im linken Mittelfeld nur die Knochen von Herrmann, der sich in dieser Szene glücklicherweise nicht verletzt. Die erste Verwarnung in einer ansonsten fairen Partie ist fällig.

Durch diese Führung sind die Fohlen übrigens auf Rang zwei der Livetabelle gesprungen, da in den übrigen Stadien mit Spitzenteambeteiligung bisher eher wenig passiert ist.

Derzeit passiert wenig in Ostwestfalen. Paderborn müht sich, kommt hin und wieder in die Nähe des Gehäuses von Yann Sommer. So wirklich brenzlig wird es für den Schweizer Nationalkeeper aber höchstens nach ruhenden Bällen.

Feine Geste von Stefan Kutschke! Im Mittelfeld begeht der Paderborner eine Schwalbe, für die der vermeintlich Foulende Kramer von Referee Fritz mit Gelb bestraft wird. Kutschke gibt sein Fehlverhalten jedoch zu, woraufhin der Unparteiische die Verwarnung zurücknimmt.

Die Gefahr für die Fohlen besteht daran, zu sehr in die Passivität abzudriften. Lassen sie den Aufsteiger zu sehr kombinieren, könnte dieser durch einen Anschlusstreffer neuen Mut schöpfen.

Paderborn wird stärker! Nach Hünemeiers hoher Ablage von der linken Grundlinie packt Stoppelkamp einen akrobatischen Volleyschuss mt dem rechten Spann aus. Aus 15 Metern ballert er jedoch weit am linken Pfosten vorbei. Sehenswert war es trotzdem!

Ein Freistoß aus dem linken Mittelfeld senkt sich erst am zweiten Pfosten, wo Kutschke sich endlich einmal durchsetzen kann und einen Kopfball produziert. Dieser ist zu unplatziert und landet in den Händen von Yann Sommer.

Kutschke und Kachunga reiben sich in der Offensive auf und gelangen nach den Hereingaben immer mal wieder in die Nähe des Spielgeräts. Domínguez und Stranzl sind aber in jeder Szene sehr präsent und ersparen ihrem Schlussmann die Arbeit.

Traoré streichelt einen Freistoß aus gut 20 Metern aus halbrechter Position wunderbar über die schwarz-blaue Mauer. Sein Versuch mit dem linken Innenrist wäre für Kruse wohl nicht zu erreichen gewesen. Die "Torfabrik" fliegt knapp über den Querbalken!

Herrmann vergibt die Riesenchance zum Doppelpack! Auf der rechten Angriffsseite ist er zum dritten Mal durch und hat nur noch den herauslaufenden Kruse vor sich. Er visiert die lange linke Ecke an und verfehlt diese aus zehn Metern nur um Zentimeter!

Paderborn hat erkannt, dass es hier und heute nicht wild nach vorne rennen kann, wenn eine Klatsche vermieden werden soll. Man greift jetzt etwas durchdachter an und verliert nicht mehr so viele Bälle im Mittelfeld.

Mönchengladbach befindet sich im Kraftsparmodus, tut nur selten mehr als nötig. Bislang lang reicht das völlig, weil die Vorstöße als Nadelstiche gegen die Ostwestfalen ausreichen und weitere Torchancen versprechen. Gleichzeitig lässt man hinten wenig zu.

Koç kann vom rechten Flügel unbedrängt in den Strafraum flanken, da Wendt nicht eng genug am Gegenspieler. Kachunga, der aus der Mönchengladbacher Jugend stammt, kommt am Elfmeterpunkt zum Kopfball, nickt aber weit über den Kasten.

Hünemeier steigt Hrgota von hinten in die Beine und bewirbt sich mit Nachdruck für eine erste Verwarnung. Schiedsrichter Fritz lässt die Gelbe Karte aber noch stecken. Weil es bislang sehr fair zugeht, ist das in Ordnung.

Das Publikum ist dennoch gut drauf und unterstützt seine Schützlinge trotz des ungünstigen Spielstands. Es ist auch nicht so, dass die Hausherren chancenlos sind: Sie suchen durchaus den direkten Weg in die Spitze, bleiben aber zu oft vor dem Strafraum hängen.

Wie beim Rekordmeister haben die Ostwestfalen also auch gegen die Fohlen zwei schnelle Gegentore zu verkraften. So werden sie für einen mutigen Auftritt in den ersten Augenblicken bestraft und müssen sich jetzt in diese Partie zurückkämpfen.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 0:2 durch Raffael
Raffael legt für die Borussia nach! Ausgangspunkt des zweiten Treffers ist ein hohen Steilpass von Kramer auf die rechte Seite zu Herrmann, der in der Folge sehr viel Platz für seine Flanke hat. Mit seinem Kopfball scheitert Raffael aus sieben Metern erst an Kruse, doch dann kann er das Spielgerät über die Linie stochern!

Im Mittelfeld bekommt der SCP viele Räume, weiß sich dann im letzten Felddrittel aber nur mit hohen Hereingaben in den Strafraum zu helfen. Die gegnerischen Verteidiger sind hellwach und haben Lufthoheit im Herrschaftsbereich von Yann Sommer.

Der Nachteil einer offensiven Taktik gegen Mönchengladbach ist eben, dass man schnell ins offene Messer laufen kann. Genau das ist den Schwarz-Blauen hier passiert. Wie gehen sie mit diesem Rückstand um?

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 0:1 durch Patrick Herrmann
Die Fohlen kontern sich zur frühen Führung! Raffael hat auf der halblinken Seite das Auge für Hrgota, welcher steil in die Gasse geschickt wird. Der junge Schwede legt perfekt quer für Herrmann, der aus acht Metern nur noch den Fuß hinhalten muss. Ein perfekter Angriff der Borussen!

Infolge einer Ecke von der linken Fahne schraubt sich Kapitän Hünemeier an der Kante des Fünfmeterraums am höchsten und befördert das Leder mit der Stirn in Richtung Tor. Keeper Sommer muss jedoch nicht eingreifen, da die Kugel gut einen Meter über seinen Querbalken segelt.

Hrgota kann das Spielgerät im Rahmen des ersten Vorstoßes der Gäste im Zentrum vor dem Strafraum gegen zwei Gegenspieler behaupten und dann zu Raffael abgeben. Der Brasilianer will das Leder zum völlig blanken Herrmann herüberpassen, doch Ziegler kann dieses Vorhaben zerstören.

Es ist sein sehr offensiver Start, den die Breitenreiter-Truppe hier auf den Rasen bringt. Der Aufsteiger scheint seinen Plan, sich nicht verstecken zu wollen, direkt umsetzen zu können. Mönchengladbach braucht noch Eingewöhnungszeit.

Gleich viermal rotiert Lucien Favre, will einigen Spielern in diesen anstrengenden Wochen ein wenig Zeit zur Regeneration geben. Hahn, Hazard, Korb und Kruse können nur auf einen Teilzeiteinsatz hoffen. Für sie starten Herrmann, Hrgota, Traoré und Wendt. Kurzfristig nicht im Kader steht Johnson (Achillessehnenverletzung).

Drei Änderungen gibt es beim SCP im Vergleich zur Auswärtspartie in München. Heinloth, Ouali und Strohdiek müssen erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Koç, Kutschke und Vrančić dürfen sich von Anfang an beweisen. Vor allem Ersterer könnte bei den Bayern nach seiner Einwechslung überzeugen, konnte zwei Torschüsse verzeichnen.

Nach gut 50 Sekunden haben die Ostwestfalen eine sehr gute Möglichkeit! Kutschke wird mit einem hohen Ball aus dem linken Mittelfeld in den Strafraumg geschickt. Dort hat er freie Bahn in Richtung Sommer, kann aber noch von Domínguez gestoppt werden.

Marco Fritz hat die "Torfabrik" freigegeben! Der 36-jährige Bankkaufmann erhält in seinem 65. Bundesligaeinsatz an den Seitenlinien Unterstützung von Martin Petersen und Dominik Schaal. Vierter Offizieller ist Arno Blos.

Stranzl gewinnt die Seitenwahl gegen seinen Kapitänskollegen Hünemeier, so dass die Hausherren anstoßen werden.

In diesem Augenblick haben die Hauptdarsteller die Katakomben verlassen und betreten das grüne Parkett. Paderborn agiert in schwarz-blauen Outfits, während die Fohlen in ihren weißen Heimklamotten antreten.

Kehren die Schwarz-Blauen nach der ersten Bundesliganiederlage zurück in die Erfolgsspur und knöpfen den Fohlen einen oder mehrere Punkte ab oder bestätigt die Borussia ihre gute Form und gewinnt erstmals in dieser Saison in der Fremde? Nicht mehr lange, dann rollt das Leder!

"Die Paderborner haben zuhause Hannover 2:0 geschlagen und auswärts 3:0 in Hamburg gewonnen. Das sagt alles über die Qualität dieser Mannschaft aus", stellt Lucien Favre seinen Respekt vor den Ostwestfalen klar. Noch haben die Fohlen nicht in der Fremde gewonnen, konnten noch nicht einmal einen Auswärtstreffer erzielen. Gleichzeitig stand die Defensive in Freiburg und in Köln sehr sicher.

Bevor am Donnerstag beim FC Zürich die nächste internationale Aufgabe ansteht, soll die Bilanz in der Bundesliga mit einem weiteren Dreier verbessert werden. Dabei könnten die Fohlen zumindest an Mainz und Hoffenheim vorbieziehen, die sich gestern unentschieden trennten. Im Idealfall patzt auch die Konkurrenz aus München, Leverkusen und Hannover; dann stünde die Borussia nicht nur bis morgen, sondern bis zum nächsten Wochenende ganz oben.

Mit 1:0 haben die Schwarz-Weiß-Grünen den Hamburger SV am Mittwochabend vor heimischer Kulisse besiegt und mussten dabei bis zum Schlusspfiff unnötig zittern. Während sie selbst nur wenige Möglichkeiten zuließen, hatten im Angriff unheimlich viele Chancen auf eine vorzeitige Entscheidung, die jedoch allesamt vergeben wurde. Vor allem Raffael hätte gut und gerne dreimal netzen können. So war der Treffer von Max Kruse in Minute 25 der goldene Treffer der Partie.

Neun Pflichtspiele hat Borussia Mönchengladbach nach derm Sommerpause schon absolviert und ist dabei noch ungeschlagen. Nach dem Erreichen der Gruppenphase der Europa League und dem Einzug in die zweite Pokalrunde läuft es auch im Alltagsbetrieb Bundesliga rund: 9 Punkte aus fünf Partien sind eine sehr ordentliche Bilanz. Der Blick der Truppe von Lucien Favre geht ganz klar nach oben.

"Das sind Bonusspiele, vom Papier her können wir gegen diese Gegner nichts holen. Wir müssen sehr kompakt spielen und an unsere Stärken glauben“, schraubt Breitenreiter die Erwartungen herunter und gibt die Rolle des Favoriten ohne Einschränkungen an die Fohlen. In der Saison 2007/2008 hat es diese Paarung übrigens schon gegeben: Damals holte der SCP im Borussia-Park ein achtbares Unentschieden (1:1), um zum Saisonende mit 2:3 verlieren. Damals stiegen die Schwarz-Blauen in die 3. Liga ab.

Der selbsternannte krasseste Außenseiter aller Zeiten konnte in den ersten Begegnungen vor allem durch seine Geschlossenheit überzeugen. Ein Kader, der ohne die großen Namen auskommt und nach dem überraschenden Aufstieg nur punktuell verstärkt wurde, und ein besonnener Coach an der Seitenlinie sind das Erfolgsrezept der Ostwestfalen, die nach den Bayern mit Mönchengladbach und Leverkusen zwei weitere Schwergewichte vor der Brust haben. Niemand würde das Konzept infrage stellen, wenn man auch aus diesen Partien nichts Zählbares mitnimmt.

Noch ist die Euphorie bei den Schwarz-Blauen groß, was sich jedoch mit der ersten Negativserie ändern könnte. Die will die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter natürlich so lange wie möglich nach hinten verschieben, um vorher schon einen ordentlichen Anteil der magischen 40 Punkte zu erreichen. Mit der Einführung des Relegationsplatzes haben in den letzten Jahren allerdings schon weit weniger als diese prominente Grenze für den Klassenerhalt gereicht: So hat der SCP jetzt schon fast ein Drittel der Zähler eingefahren, die dem HSV in der Vorsaison Rang 16 gebracht haben.

Als sensationeller Spitzenreiter war der SCP am Dienstag nach München gereist, um sich zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte mit dem deutschen Doublesieger zu messen. Der Aufsteiger war faktisch bereits nach einer Viertelstunde geschlagen, konnte die Niederlage jedoch in Grenzen halten: Das 0:4 beim Rekordmeister stellt zwar den ersten Misserfolg der Ostwestfalen im deutschen Fußball-Oberhaus dar, wird ihnen aber aufgrund der eindeutigen Kräfteverhältnisse wohl nicht besonders lange in den Knochen stecken bleiben. Dafür ist die Freude über die schon eingefahrenen acht Zähler einfach viel zu groß.