Fazit:
Am Ende einer turbulenten Partie erkämpft sich Werder Bremen ein 3:3-Unentschieden bei Bayer 04 Leverkusen. Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Überspitzt ließe sich so die Leistung der favorisierten Hausherren zusammenfassen. Bereits nach der ersten Hälfte hätte die Werkself den Sieg in trockene Tücher bringen müssen. Stattdessen haben die Hanseaten ihre erste Möglichkeit genutzt, um auszugleichen. Nach Wiederanpfiff haben die Gäste alles in die Waagschale geworfen und sind durch die zwischenzeitliche Führung belohnt worden. Çalhanoğlus Traumausgleich ist in der 73. das 3:2 gefolgt. Im Stile eines Kämpfers ist Bremen fünf Minuten vor Schluss zurückgekommen. Bayer bleibt weiterhin ganz oben, während Bremen immerhin zum dritten Mal eine drohende Niederlage abwendet.
Das soll es an dieser Stelle von hier gewesen sein. Vielen Dank für das Interesse und noch einen schönen Abend. Bis zum nächsten Mal!

Lukimya schlängt einen Freistoß weit in die gegnerische Hälfte. Wieder laufen wertvolle Sekunden von der Uhr.

Etwas mehr als 60 Sekunden sind noch zu absolvieren. Ein Pünktchen wäre für die Heimmannschaft angesichts der zwischenzeitlichen Dominanz zu wenig.

Der Assistent hat drei Minuten Nachschlag angezeigt.

...das Ding prügelt Çalhanoğlu mittig in die Mauer.

Freistoß für Leverkusen an der Strafraumkante...

Gelbe Karte für Sebastian Prödl (Werder Bremen)
Wenige Meter vor dem Strafraum reißt er Kießling zu Boden.

Kießlings Distanzschuss aus mehr als 20 Metern verfehlt die Bude deutlich. Das kann er besser.

Tooor für Werder Bremen, 3:3 durch Sebastian Prödl
Gleich nach seiner "Beförderung" gleicht der neue Kapitän aus! Eine gefühlvolle Flanke vom eingewechselten Marnon Busch wird von Nils Petersen stark verlängert. daraufhin steht der Torschütze am langen Pfosten ganz allein. Ohne zu überlegen knallt der Österreicher die Pille aus kürzester Distanz unter die Latte und markiert das 3:3.

Längst ist diese Begegnung kaum noch in Worte zu fassen. Wie von der Tarantel gestochen preschen beide Mannschaften im Eiltempo nach vorne. Wer wird hier am Ende die Nase vorne haben?

Nils Petersen holt einen Eckball raus, den Hajrović brandgefährlich hereinbringt. Am Fünfer klärt Toprak mit Mühe zur erneuten Ecke, die wirkungslos verpufft.

Die BayArena ist mit 30.000 Zuschauern heute Abend restlos ausverkauft. Kein Wunder, angesichts dieses Fußball-Krimis!

Als hätten alle anderen Eisenstiefel an, lässt Karim Bellarabi die gesamte Abwehr hinter sich. Wolf kann rechtzeitig eine Flanke auf den am langen Pfosten stehenden Reinartz wegfausten.

Clemens Fritz weicht Marnon Busch. Dadurch ist Sebastian Prödl nun neuer Kapitän der Außenseiter.

Sofort leiten die Bremer den Konter ein. Über Junuzović geht der Ball raus auf Izet Hajrović, der Franco Di Santo auf die Reise schickt. An der Grundlinie kann der Werder-Kicker zwar Jedvaj aussteigen lassen, aber im Anschluss vertändelt er das Bällchen.

Çalhanoğlu hat massenhaft Platz in der Mitte, sodass er in Ruhe die Spitze Karim Bellarabi suchen kann. Junuzović grätscht in letzter Sekunde dazwischen und verhindert Schlimmeres.

Offensive pur lautet das Motto der Weißen! Robin Dutt bringt mit Petersen einen Mann für die Tore. Elf Minuten plus Nachschlag bleiben den Norddeutschen noch, um Zähler aus dem Rheinland zu erbeuten. Vielleicht kann der zweite Stoßstürmer etwas bewegen.

Gelbe Karte für Stefan Reinartz (Bayer Leverkusen)
Übermotiviert senst die frische Kraft Gegenspieler Gálvez um und es hagelt die nächste Gelbe Karte.

Gelbe Karte für Gálvez (Werder Bremen)

"Am zweiten Spieltag kann noch kein Team sagen, wo es genau steht. Natürlich hat Leverkusen die ersten beiden Spiele sehr gut gespielt, aber gegen Berlin hat man bereits gesehen, dass es die eine oder andere Stelle gibt, wo sie Schwächen haben", so der Werder-Coach vor dem Anpfiff. Auch heute sind die Leverkusener immer für einen Treffer gut, obwohl sie Schwächen zeigen.

Tooor für Bayer Leverkusen, 3:2 durch Heung-Min Son
Er kam, sah und traf! Wenige Minuten nach seiner Einwechslung sticht der koreanische Joker eiskalt zu. Mit einer Körpertäuschung lässt er Assani Lukimya an der Strafraumkante ganz, ganz alt aussehen. Lukimya rutscht ins Leere und öffnet so den Raum. Nach einer Drehung setzt Son das Bällchen unhaltbar für Wolf in die rechte Ecke. Bei diesem Flachschuss aus 16 Metern ist nichts drin gewesen für den SVW-Keeper.

Leno verhindert in höchster Not den erneuten Rückstand! Nach einem Totalausfall der Abwehr, steht Fin Bartels frei vor dem 04-Keeper. Lässig will er die Pille am Schlussmann vorbeilegen. Doch der passt auf und wehrt das Leder ab.

Der glücklose Davie Selke wird 19 Minuten vor dem offiziellen Abpfiff von Izet Hajrović ersetzt. Mal sehen, was die Nummer 14 der Gastmannschaft noch zeigen kann.

Elfmeter oder nicht? In der Gefahrenzone sieht es auf den ersten Blick so aus, als sei Santiago García die Murmel an die Hand gesprungen. In der Zeitlupe ist nichts von einem Handspiel zu sehen. Korrekte Entscheidung also.

Benders erster Bundesliga-Arbeitstag nach langer Verletzung ist zu Ende. Stefan Reinartz, der vor Spielbeginn in der Anfangself erwartet worden ist, kommt nun auf den Rasen.

Beide Vereine legen alles rein und kämpfen mit offenem Visier. Das Spiel lebt von sehr hohem Tempo und spektakulären Torraumszenen. Ein weiteres Tor liegt praktisch in der Luft.

Gelbe Karte für Gonzalo Castro (Bayer Leverkusen)
Verärgert schlägt er das Spielgerät weg und kassiert eine Verwarnung. Unnötiger geht es kaum.

Es geht Schlag auf Schlag! Wie zuvor Bartels und Di Santo steht Youngster Davie Selke nach einem Steilpass von Eljero Elia vollkommen blank vor dem gegnerischen Strafraum. Glänzend fischt Leno den zu harmlosen Schuss des Riesentalentes weg.

Tooor für Bayer Leverkusen, 2:2 durch Hakan Çalhanoğlu
Keine drei Minuten später hat der Tabellenführer geantwortet - und wie! Standesgemäß wuchtet der überragende Hakan Çalhanoğlu einen ruhenden Ball aus 25 Metern in halblinker Position in die Maschen. Nach nur 162 Sekunden Rückstand hat Leverkusen den Ausgleich erzielt und brennt auf die nächste Hütte! Wahnsinn, wie Çalhanoğlu das Ding in den Winkel schlenzt!

Schmidt reagiert umgehend auf den Rückstand. Heung-Min Son soll für mehr Offensiv-Gefahr sorgen. Er ersetzt Startelf-Debütant Levin Öztunali.

Tooor für Werder Bremen, 1:2 durch Franco Di Santo
Es ist nicht zu glauben! Aus zwei Chancen machen die Gäste zwei Buden! Bremen kontert Leverkusen eiskalt aus. Zlatko Junuzović dribbelt sich über den rechten Flügel. Aus vollem Lauf hat der Österreicher das Auge für den mitgelaufenen Torschützen. Locker tunnelt der freistehende Stürmer nach einem Querpass den machtlosen Leno aus zehn Metern! Führung für Bremen und die eiskalte Dusche für die Hausherren!

Souverän behauptet sich Verteidiger Assani Lukimya am langen Pfosten gegen DFB-Pokal-Toptorschütze Stefan Kießling. Vorausgegangen ist der Aktion ein feiner Lupfer des Türken Hakan Çalhanoğlu.

Noch in der eigenen Hälfte startet Bellarabi ein Solo. Nach zwei Gegenspielern bleibt er an Gálvez hängen. Nur im Alleingang wird das heute nichts.

Zwar halten die Roten weiterhin das Heft des Handelns in der Hand, richtig zwingend sind die Aktionen indes nicht. Bremens Abwehr steht unter Druck und heizt die Stimmung mit grenzwertigen Fouls auf. Es bleibt spannend.

...im Zentrum klärt Eljero Elia mit dem Kopf. Gefahr sieht anders aus.

Aufschrei im Stadion! Lukimya schubst Kießling fast an der Grundlinie zu Boden. Freistoß für die Werkself in Strafraumnähe...

Während der Transferperiode hätte Robbie Kruse, der lange wegen eines Kreuzbandrisses ausgefallen ist, wechseln können. Rudi Völler hat seine Entscheidung, bei Bayer zu bleiben, sehr begrüßt. "Wir haben sieben Spiele in vier Wochen, da können wir jeden gebrauchen", so der Sportdirektor.

Im Werderaner Strafraum pflückt Kießling die Pille mit dem Fuß runter und will abziehen. Jedoch trifft er beinahe den Kopf von Assani Lukimya. Korrekt wird das hohe Bein vom Unparteiischen geahndet.

Immer wieder wird das Spiel nun unterbrochen. Spielfluss ist im Augenblick ein Fremdwort. Ein hartes Foul jagt das andere und ein Standard reiht sich an den nächsten. Zähe Kost für die Zuschauer.

Gelbe Karte für Hakan Çalhanoğlu (Bayer Leverkusen)
Wegen Meckerns kassiert der Edeltechniker den Gelben Karton. Zuvor hat er zweimal gegen Prödl den Kürzeren gezogen. Anschließend ist ein Ball vom Linienrichter im Aus gesehen worden. Das hat wohl das Fass zum Überlaufen gebracht...

Allmählich häufen sich die Fouls. Jetzt liegt Gálvez mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. Es wird um jeden Zentimeter Rasen gekämpft. Beide Mannschaften geben Vollgas.

Sicher packt Leno bei einem abgefälschten Flatterball von Gálvez aus rund 30 Metern zu. So sicher hat sich der Bayer-Torhüter in diesem Match nicht immer gezeigt.

Gelbe Karte für Emir Spahić (Bayer Leverkusen)
Schiedsrichter Christian Dingert zückt die erste Gelbe Karte an diesem Abend. Zu spät kommt Emir Spahić gegen Franco Di Santo, der erst einmal vom Mannschaftsarzt Philip Heidmann behandelt werden muss, und hat ihn sogar mit dem Arm getroffen. Sieht aber nicht allzu schlimm aus auf den ersten Blick.

Sebastian Prödl befördert volley einen Standard von Çalhanoğlu kompromisslos Richtung Mittelkreis. Letztlich müssen die Favoriten ihren zahlreichen Chancen und die Überlegenheit auch im Ergebnis festhalten.

Wie gegen Dortmund, versuchen die Leverkusener ihr Glück mit einem Blitz-Angriff nach dem Anstoß. Werder passt allerdings auf und verhindert einen erneuten Rückstand.

Und damit rein in die zweiten 45 Minuten. Nach dem Chancenfestival der Rheinländer ist der späte Ausgleich für den SVW mehr als schmeichelhaft. Nur die ersten fünf Minuten haben die Norddeutschen den Tabellenführer unter Druck setzen können.

Halbzeitfazit:
Was für ein Spiel in der BayArena. Zur Pause trennen sich Bayer 04 Leverkusen und der SV Werder Bremen mit 1:1. Nach einer starken Anfangsphase der Gäste, haben die Hausherren recht schnell das Zepter in die Hand genommen. Dem schnellen Führungstreffer ist ein Powerplay vom Feinsten gefolgt. Gleich dreimal hat die Werkself das Aluminium getroffen. Die Schmidt-Elf hat mindestens sechs absolute Hochkaräter nicht genutzt. In der letzten Minute der ersten Hälfte reicht den Hansestädtern ein starker Angriff, um auszugleichen. Auch wenn es fünf Euro ins Phrasen-Schwein sind: Wenn man die Dinger vorne nicht macht, fallen sie eben hinten.

Tooor für Werder Bremen, 1:1 durch Fin Bartels
Ja, und wie da noch was geht! Aus heiterem Himmel erzielt die Nummer 22 den mehr als glücklichen Ausgleich. Mit Volldampf kombinieren sich die vermeintlichen Außenseiter über den linken Flügel. Mittig wird Franco Di Santo zu Boden gerissen, aber der Unparteiische lässt den Vorteil laufen. Während Jedvaj die García-Hereingabe verpasst, behindern sich Selke und Boenisch gegenseitig. Dadurch gelangt der ebenfalls mitgesprintete Bartels an die Lederkugel. Flach wuchtet er den Ball aus elf Metern ins rechte Eck. Alles wieder offen!

Gegen Ende der ersten Halbzeit lassen es beide Seiten augenscheinlich ruhiger angehen. Ein Steilpass von Gálvez auf den einlaufenden Eljero Elia kommt nicht an. Ist das Resignation oder die Ruhr vor dem Sturm? Geht denn noch was für die Gäste?

Erneut wackelt Leno. Junuzović bringt den Standard lang rein. Der 04-Keeper faustet den Ball nicht weg, sondern segelt dran vorbei. Rechtzeitig kann der gut positionierte Ömer Toprak den Fehler ausbügeln. Ein Ausgleich wäre auch zu viel des Guten gewesen. Dafür sind die Hanseaten zu harmlos gewesen.

Ein Freistoß kurz hinter der Mittellinie, beschert dem Auswärtsteam wenigsten eine kleine Pause zum Durchatmen.

Robin Dutt ist froh, wenn der Unparteiische zum Pausentee pfeift. nach einer guten Anfangsphase haben seine Spieler die Partie ganz aus der Hand gegeben. In der Halbzeit hat er viel mit seinen Jungs zu besprechen.

Nicht schlecht! Çalhanoğlu befördert einen ruhenden Ball aus dem rechten Halbfeld auf den kurzen Pfosten. Kießling läuft geschickt ein und lenkt die Kugel per Kopf auf das Tor. Der Ball kommt nur wenige Zentimeter hinter dem Kasten herunter.

Sechs Minuten stehen für den ersten Durchgang offiziell noch auf der Uhr. Ohne Pfosten, Latte und Keeper Wolf wäre der Kuchen in der BayArena schon längst gegessen. Fünfmal hat Bremen-Schlussmann Raphael Wolf die Kastanien aus dem Feuer geholt.

Übrigens: Lars Bender hat sein letztes Bundesliga-Spiel Zuhause gegen Werder Bremen bestritten. Und zwar beim 2:1 am 34. Spieltag, der vergangenen Saison.

In der SVW-Abwehr ist die Konzentration nahezu komplett weg. Man hat das Gefühl, als spiele Leverkusen mit zwei Mann mehr. Insbesondere Çalhanoğlu, Kießling und auch Bellarabi machen viel Alarm und bringen Werder ins Rotieren.

Alles spricht für die Heimmannschaft. Nicht nur, dass Bayer 04 Leverkusen 60 Prozent der Zweikämpfe gewinnt, auch nach Torschüssen liegt der Gastgeber mit 8:2 vorne. Rückkehrer Lars Bender entscheidet starke 88 Prozent seiner Zweikämpfe für sich, was momentan der Bestwert auf dem Platz ist.

Unfassbar, aber wahr! Frei nach dem Motto aller guten Dinge sind drei, scheitert Bayer diesmal in Form von Levin Öztunali am Aluminium! nach einem schönen Solo hämmert sein Schuss aus der Drehung an die Latte. Normalerweise könnte der Heimsieg schon in trockenen Tüchern sein. Auf diesen "Alu-Hattrick" könnte Coach Schmidt sicherlich verzichten.

Nach zuvor neun Einwechselungen in der Bundesliga kommt Levin Öztunali zum ersten Mal von Beginn an zum Einsatz. Dafür hütet Heung-Min Son zunächst die Bank.

Wolf klärt ungeschickt und Kießling schnappt sich die Murmel. Von rechts legt er ab für Levin Öztunali. Jedoch versiebt der Youngster die Chance, weil er Probleme hat, das Leder unter Kontrolle zu bringen.

Nur noch Stefan Kießling und Co. Seit einiger Zeit stehen alle zehn Feldspieler der Grün-Weißen ganz, ganz tief in der eigenen Hälfte. Ohne großartige Gegenwehr lässt die Werkself das Kunstleder in den eigenen Reihen laufen und belagert den gegnerischen Sechzehner dauerhaft. So ist der nächste Treffer nur eine Frage der Zeit.

Karim Bellarabi hat am ersten Spieltag in Dortmund nach nur neun Sekunden das 1:0 für Bayer 04 gemacht. Das ist das schnellste Tor der Bundesliga-Geschichte gewesen. Auch heute Abend ist er wieder gut aufgelegt.

Wieder Aluminium! Es ist doch nicht zu fassen. Die Kugel will einfach nicht noch einmal hinter die Linie. Am rechten Rande des Fünfers setzt Kießling den Kollegen Emir Spahić nach einer Ecke von links per Kopf in Szene. Dessen wuchtiger Direktschuss scheppert an das Lattenkreuz. Da machen die Bremer wohl erst einmal drei Kreuze...

Nach Torschüssen steht es 5:1 für die favorisierten Gäste. Abgesehen von der Anfangsphase, haben die Leverkusener das Geschehen auf dem Rasen im Griff. Bei konsequenterer Chancenverwertung könnte der letztjährige Ligavierte bereits 2:0 oder gar 3:0 in Front liegen.

Lenos Bogenlampe nach einer Elia-Ecke von der linken Seite können die Gäste nicht nutzen. Fin Bartels scheitert nahe dem Elfmeterpunkt am 04-Schlussmann, der seinen Fehler somit wieder ausgebügelt hat.

Die Bezeichnung "Klopp 2.0" lehnt der 47-Jährige Roger Schmidt, trotz aller Parallelen zum BVB der Meisterjahre 2011 und 2012, entschieden ab: "Es stört mich schon ein bisschen, wenn es darauf reduziert wird. Ich denke, dass wir unseren eigenen Stil haben. Die Mannschaft hat schon Sachen, die man sonst vielleicht nicht sieht".

Das muss das 2:0 sein! Bellarabi schießt aus knapp 18 Metern flach auf die Bude. In höchster Not kratzt Wolf den Ball aus der langen Ecke. Seine Abwehr landet direkt vor Kießlings Füßen. Eigentlich muss der Stürmer nur noch einschieben. Sein Abschluss ist zu unplatziert, sodass Wolf das Spielgerät unter sich begraben kann!

In den letzten sechs Partien gegen Bayer 04 hat Bremen nur vier Tore geschossen- nie mehr als eins pro Partie. Heute dürfte das wohl kaum reichen. Zumindest nicht, wenn der Champions-League-Kandidat sein Niveau der vergangenen Pflichtspiele bestätigt. Sowohl im Pokal als auch in der Liga und CL-Quali hat sich die Schmidt-Elf in bestechender Form präsentiert.

Erste Fehlentscheidung des Schiedsrichters. Auf Höhe des Mittelkreises gibt Ömer Toprak seinem Gegenspieler Santiago García einen bösen Ellenbogenschlag mit. Statt der Gelben Karte gibt es nur eine Ermahnung. Das ist für diese Aktion zu wenig gewesen.

Beinahe der Gegenschlag von der Weser-Elf! Bernd Leno stürmt rechtzeitig aus seinem Tor und kann verhindern, dass Elias Steilpass beim durchgelaufenen Junuzović ankommt.

Tooor für Bayer Leverkusen, 1:0 durch Tin Jedvaj
Da ist der 2000. Bundesliga-Treffer für Bayer! Was für ein Hammer von Tin Jedvaj! Kießling lässt zwei Mann stehen und legt vor dem Sechzehner quer ab. Blitzschnell zieht der Torschütze von halbrechts an den Strafraumrand und nimmt Maß. Ohne Rücksicht auf Verluste wuchtet er die Lederkugel mit Spann unter die Latte. Von dort knallt die Pille in die Maschen. Bei dieser Granate hat Torwart Wolf nicht den Hauch einer Chance. Ganz starker Treffer des 18-Jährigen! Es ist sein zweites Saisontor.

Mit einer beherzten Grätsche unterbindet Sebastian Prödl einen Konter der Gastgeber. Der Gefoulte, Çalhanoğlu, legt sich die Pille ca. 25 Meter vor dem Kasten zurecht...

..ungefährlich schießt die Nummer zehn direkt in die Arme von Keeper Raphael Wolf!

Insgesamt stehen die Bremer etwas tiefer und lassen der Werkself so zwangsläufig mehr Platz und Ballbesitz. Immer wieder ist es der Türke Hakan Çalhanoğlu, der mit seinen Tempodribblings Gefahr generieren kann.

An alter Wirkungsstätte will Robin Dutt vor allem "in Führung gehen" und "Schwächen im Leverkusener Spiel" finden. "Wir holen viele Punkte in den letzten 15, 20 Minuten", verspricht er den Fans einen knallharten Fight bis zum Abpfiff. Bislang läuft es gut.

Langsam aber sicher haben sich die bis dahin bestimmenden Hansestädter wieder von dem Schock erholt. Tatsächlich hätten sich die Mannen um Trainer Dutt nicht über einen Rückstand beschweren dürfen. Torwart Wolf ist schon geschlagen gewesen.

Pfostenkracher von Castro! Eieiei! Riesenglück für die Gäste. Nach einem von Bender per Kopf verlängerten Einwurf von rechts kann Hakan Çalhanoğlu in zentraler Position vor dem Strafraum zurücklegen. Die Kugel landet genau vor den Füßen von Gonzalo Castro. Aus rund 20 Metern hämmert der einfach mal drauf. Von linken Innenpfosten springt das Spielgerät zurück ins Feld. Mein lieber Onkel Otto!

Die Norddeutschen haben in beiden Liga-Partien zur Pause 0:1 zurückgelegen und jeweils noch ein Unentschieden erkämpft. Alle drei Saisontreffer haben die heutigen Gäste in der Viertelstunde nach dem Wechsel erzielt. Bis dato sind die Hanseaten sozusagen die Comebacker der neuen Saison. Es wird sich zeigen, wie die Kiste in NRW ausgeht.

Auf dem rechten Flügel verliert Gálvez das Laufduell gegen Bellarabi und weiß sich nur mit einem Foul zu helfen. Den fälligen Standard zirkelt Çalhanoğlu von rechts an den kurzen Pfosten. Wieder kann der SVW problemlos klären. Prödl kloppt das Ding hinten raus.

...wirkungslos verpufft der Eckstoß und landet im Aus.

Zum ersten Mal zeigen die Roten, was sie draufhaben! Karim Bellarabi zündet kurz hinter der Mittellinie den Turbo erläuft sich den Steilpass von HSV-Neuzugang Haken Çalhanoğlu. Aus vollem Lauf spielt die Nummer 38 dann flach und scharf in den Fünfmeterraum. Routinier Fritz klärt dank guten Stellungsspiels zur Ecke...

Dass Bayer heute Abend sein 2000. Tor in der Bundesliga erzielen kann, ist für Schmidt nur "ein weiterer guter Grund, ein Tor zu schießen". In zwei Ligaspielen haben Kießling und Co. sechsmal eingenetzt. Vor allem gegen den ehemaligen Trainer wollen die Hausherren auch heute wieder glänzen. Werder-Trainer Robin Dutt ist bei den Rot-Schwarzen im März 2012 nach 28 Bundesligaspielen und fünf Pleiten in Serie entlassen worden.

Erst scheitert Eljero Elia nach einer von Toprak unsauber geklärten Junuzović-Flanke vor dem gegnerischen Gehäuse, dann landet Selkes Hereingabe nach einem sehenswerten Konter im Aus. Leverkusen schwimmt.

Gleich zu Beginn der Partie sind die Gäste aus der Hansestadt hellwach. Leverkusen wird mächtig hinten reingedrängt, während die Grün-Weißen energisch nach vorne gehen.

Erste Mini-Aktion des vermeintlichen Underdogs. Aus dem Halbfeld schlenzt Zlatko Junuzović einen ruhenden Ball mit viel Effet vor den Kasten von Bernd Leno. Doch im Sechzehner wird ein Toprak von Lukimya gefoult - Freistoß Bayer!

Mehr als 3.000 Grün-Weiße sind in der BayArena am Start. Wie immer können die Spieler von der Weser auf den zwölften Mann setzen. Jedoch stehen die heimischen Fans den SVW-Anhängern in nichts nach. Es herrscht eine gute Stimmung.

Weil Kapitän Fritz die Platzwahl gewonnen hat, gibt es Anstoß für die Bremer. Los geht es!

Geleitet wird die abendliche Partie vom Unparteiischen und Diplom-Verwaltungswirt Christian Dingert aus Lebecksmühle. An den Seitenlinien assistieren ihm Tobias Christ und Arne Aarnink. Vierter im Bunde ist Tobias Christ.

Die Gladiatoren betreten den Rasen. Während die Hausherren in komplett roten Trikots spielen, laufen die Gäste ganz im weißen Dress auf.

Auf der anderen Seite muss Ex-Bayer-Trainer Dutt weiterhin auf Theodor Gebre Selassie, Luca Zander, Philipp Bargfrede sowie Julian von Haacke verzichten. Cédric Makiadi steht nach Länderspielstrapazen nicht im Aufgebot. Rechtzeitig zum Saisonstart hatte das Bremer Lazarett deutlich abgebaut.

Zum letzten Mal wird der Rasen noch gesprengt. Gleich ist der hoffentliche Fußball-Leckerbissen angerichtet...

Alle Bundesliga-Fans dürfen nach der Länderspielpause nun endlich wieder aufatmen – es geht wieder heiß her in Deutschlands Fußball-Oberhaus. Es sind nur noch wenige Minuten bis zum Anpfiff. Freuen wir uns auf ein hoffentlich faires und spannendes Duell.

Aber: Bremen konnte nur eines der vergangenen zwölf Spiele gegen die Werkself gewinnen – das war am 21. Dezember 2013 im eigenen Stadion mit 1:0. Nach sechs sieglosen Heimspielen gegen Bremen gewann Bayer die letzten drei mit jeweils einem Tor Differenz. Der letzte Sieg beim NRW-Ensemble gelang dem SVW am 34. Spieltag der Saison 2007/08. Am 17. Mai war der Schwede Rosenberg der Schütze des entscheidenden Tores in der 80. Minute.

Hier noch ein paar Leckerbissen für alle Zahlen-Freunde. Gegen keinen anderen Verein spielte Bayer 04 Leverkusen in seiner Bundesliga-Geschichte so häufig remis wie gegen Bremen. Satte 27 Mal gab es keinen Sieger. Des Weiteren verlor Leverkusen gegen kein anderes Team so oft nach einer 1:0-Führung wie gegen Werder. Sieben Partien drehten die Mannen von der Weser noch zu ihren Gunsten.

Unter der Woche erwischte Leverkusen das Verletzungspech: Kapitän Simon Rolfes und U19-Europameister Julian Brandt meldeten verletzt ab. "Wir sind lange vom Verletzungspech verschont geblieben. Jetzt hat es uns auch erwischt", analysierte Sportchef Rudi Völler die Lage. Dafür steht Lars Bender nach seiner Muskel-Sehnen-Verletzung, die ihn zum WM-Aus zwang, wieder zur Verfügung. "Sicher kann Lars noch nicht bei 100 Prozent sein. Ziel ist es aber, ihn so schnell wie möglich durch Einsätze an die Mannschaft heranzuführen", so Schmidt. Tatsächlich steht Bender nun sogar in der Startelf.

"Ich hoffe, dass Leverkusen dieses Mal ganz oben mitspielt, damit es spannender wird, und der FC Bayern es nicht so leicht haben wird wie im letzten Jahr", sagte der Ex-Trainer von Bayer und dem Triple-Bayern, Jupp Heynckes. "Am 3. Spieltag ist kein Team sattelfest. Wenn Leverkusen am Freitag eine Schwäche hat, dann werden wir sie finden", attackierte Dutt vor dem Anpfiff.

Wie wichtig Spiele gegen Werder Bremen sein können, weiß man in Leverkusen nur zu gut. Der 2:1-Erfolg über den SVW am letzten Spieltag der vergangenen Saison rettete den Leverkusenern Platz vier und somit die letztlich auch genutzte Chance zum Einzug in die Königsklasse. Mit einem 1:2 gegen die Hanseaten am 20. April 2002 verspielte die Werkself allerdings den schon sicher geglaubten Meistertitel. Damals hatte Bayer drei Spieltage vor Schluss fünf Punkte Vorsprung auf Platz zwei.

Deutlich unspektakulärer gestaltet sich hingegen die Tabellensituation bei den Gästen aus der Hansestadt. Weder gegen Hertha (2:2) noch gegen 1899 Hoffenheim (1:1) gelang der Mannschaft um Coach Robin Dutt ein Dreier. Trotzdem reicht es für die Grün-Weißen damit momentan für den neunten Rang. Bei einem Auswärtssieg wäre zunächst sogar der Sprung an den zweiten Tabellenplatz möglich, weil die Liga noch sehr eng zusammen liegt. Mal sehen, was die Kicker aus dem Norden der Republik heute reißen können.

"Wir stehen noch ganz am Anfang der Saison, aber Tabellenführer zu sein, ist immer schön. Deshalb wollen wir diese Position verteidigen", gab sich Leverkusens Trainer Roger Schmidt vor dem Aufeinandertreffen mit den Bremern kämpferisch. Nach dem 2:0 beim BVB und einem 4:2 gegen Hertha BSC ist die Werkself das einzige Team ohne Punktverlust. Dahinter folgt Aufsteiger Paderborn. Im Falle eines weiteren Sieges, führe Bayer als Tabellenführer zum Champions-League-Auftakt am Dienstag bei AS Monaco. Spätestens dann brechen harte Zeiten für die Hausherren an: Insgesamt muss Leverkusen sieben Spiele in nur 23 Tagen absolvieren…