Fazit:
Die Frankfurter Eintracht zittert sich am Ende zu einem 2:1-Sieg, der nicht unverdient ist. Damit fahren die Hessen nach dem 1:0 über Borussia Dortmund im Dezember 2010 seit langer Zeit mal wieder einen Sieg und auch Heimsieg ein. Zudem bewahrt der Dreier Michael Skibbe vorerst vor dem Rausschmiss. Sieggarant war Theofanis Gekas, der nach langer Durststrecke doppelt traf. Bei der SGE lag vor allem spielerisch heute einiges im Argen, doch auch St. Pauli konnte offensiv wenig überzeugen. Dennoch waren für die Hamburger durchaus Chancen vorhanden, um zum Ausgleich zu gelangen.
Die Eintracht stoppt zunächst den Abwärtstrend. Doch erst die nächsten Partien werden zeigen, ob dieser wichtige Sieg auch ein Wendepunkt zum Guten bedeutet. Das Team von Holger Stanislawski hingegen verliert zum fünften Mal in Serie, was die Situation für die Hanseaten natürlich nicht einfacher macht.

Lehmann nimmt sich aus der Distanz ein Herz, doch der rutscht ihm voll ab.

Die Hausherren verteidigen mit Mann und Maus. Eine Minute müssen sie noch überstehen.

Drei Minuten werden nachgespielt.

Gelbe Karte für Gerald Asamoah (FC St. Pauli) wegen Meckern

Caio vergibt nun die Entscheidung! Schwegler spielt den Brasilianer frei, der sich den Ball etwas zu weit vorlegt, so dass der herauskommende Kessler klären kann.

Stürmerfoul von Ebbers. Frankfurt gewinnt noch einmal ein paar Sekunden.

Ein langer Ball der Eintracht sorgt für Entlastung. Kessler klärt vor dem heranstürmenden Heller auf Kosten eines Einwurfs.

Bruns vergibt das 2:2! Die Eintracht bekommt den Ball im 16er nicht unter Kontrolle und der Eingewechselte kann aus 8 m von halbrechts schießen. Im Getümmel vor dem Tor blockt Franz den Ball ab.

Die Stimmung ist nun natürlich gut unter den SGE-Fans.

Kruse mit einer guten Schusschance! Takyi übergibt ihm den Ball am 16er und der zielt nur knapp am langen Eck vorbei. St. Pauli gibt sich nicht auf.

Tooor für Eintracht Frankfurt, 2:1 durch Theofanis Gekas
Wochenlang trifft der Grieche nicht, nun gleich doppelt. Russ findet Gekas mit einem weiten Flugball von der Mittellinie und der lässt Kessler vom linken 5er-Eck keine Chance. Doch wie kann der Stürmer da so alleine vor dem Torwart auftauchen? Ganz einfach: Thorandt gerät ins Straucheln und kommt nicht mehr hinterher.

Wie wäre es dann mal mit einem flachen Pass, Herr Tzavellas? Der Grieche schlägt die Bälle immer wieder unkontrolliert und für keinen erreichbar hoch in die Mitte. Kein Problem für St. Paulis Defensive und einfach nur schwach.

Die Hanseaten kommen nach einer gefühlten Ewigkeit mal wieder vor den Kasten der Hausherren. Eine Flanke von Takyi landet aber in den Armen von Fährmann.

Die Frankfurter erhöhen den Druck. Aber erneut bringt ein Eckstoß nicht mal eine Chance ein.

Schöne Aktion von Caio. Mit zwei Haken vernascht der Brasilianer im Strafraum zwei Gästespieler, um dann abzuziehen - abgeblockt.

Asamoah in seinem Element: Der Ex-Schalker reibt sich immer wieder mit seinen Gegenspielern auf. Ist ein richtiges Kampfschwein der Gerald und so eins braucht St. Pauli im Abstiegskampf!

Ist ja grausig! Jung will Heller die Linie lang schicken, aber der Ball ist zu weit. Auf den Rängen macht sich so langsam aber sicher Unmut über eine weitere nicht gute Frankfurter Vorstellung breit.

Schien die Partie eben mal kurz besser zu werden, so ist sie das nicht wirklich. Nach wie vor ist das nicht das Gelbe vom Ei.

Caio probiert es nahe des Strafraumecks direkt, aber der rutscht ihm ja voll über den Spann und landet sogar gegenüber im Seitenaus.

Ruhender Ball für die Eintracht auf der rechten Seite. Tzavellas bringt das Leder ins Getümmel im 16er, wo Kruse die Situation bereinigen kann.

Mit diesem Wechsel setzt Skibbe jetzt natürlich auf deutlich mehr Offensive.

Die Hanseaten drängen die SGE nun in die eigene Hälfte. Dabei kommt die Stanislawski-Elf aber nicht zum Abschluss.

Gelbe Karte für Ricardo Clark (Eintracht Frankfurt)
Ähnliche Aktion wie eben bei Volz und auch hier ist die Karte berechtigt.

Gelbe Karte für Moritz Volz (FC St. Pauli)
wegen eines harten Einsteigens an der Außenlinie

Das Spiel ist deutlich verbessert, was alleine schon daran liegt, dass sich beide Mannschaften deutlich weniger Abspielfehler als noch im ersten Durchgang leisten.

Meier! Riesenchance für den ehemaligen St. Paulianer. Erst scheitert Amanatidis noch aus 5 m am herausstürmenden Kessler. Den Abpraller setzt Meier dann klar über den Kasten. Den kann man schon mal machen!

... Kruse macht es direkt und visiert das kurze Eck an - klar vorbei.

In höchster Not klären die Frankfurter nach der Ecke. Doch die Hamburger greifen erneut an und erhalten einen Freistoß am rechten Strafraumeck...

Möglichkeit für den Aufsteiger! Bartels passt von rechts flach direkt vor die Kiste, wo Kruse angerauscht kommt. Fährmann klärt zur Ecke.

... Asamoah legt die Hereingabe mit der Birne zurück zu Boll, der an der 16er-Linie ein selten schönes Luftloch tritt. Doch St. Pauli bleibt dran. So hat dann Charles Takyi noch die Möglichkeit, eine Flanke hinter das Tor zu setzen.

Ist das ungeschickt und dann beschwert er sich auch noch! Tzavellas nietet an der eigenen Eckfahne Takyi um. Natürlich gibt's den Freistoß für die Gäste...

So, weiter geht's im Süden der hessischen Metropole. Bei Frankfurt kommt Heller für Fenin im rechten offensiven Mittelfeld. St. Pauli spielt so weiter wie bisher.

Halbzeitfazit:
1:1 steht es nach 45 Minuten, was dem Spielverlauf durchaus entspricht. Die Frankfurter sind zwar optisch überlegen, wirken aber oft sehr nervös im Spiel nach vorne. Dennoch gelang den Hessen nach einer guten halben Stunde die Führung per Elfmeter. Der FC St. Pauli setzte immer wieder Nadelstiche und glich so nicht unverdient kurz vor dem Pausenpfiff aus. Glück hatte das Stanislawski-Team allerdings, dass das Schiedsrichter-Gespann bei Meiers Schuss, der die Linie höchstwahrscheinlich überschritt, nicht auf Tor entschied. Hier ist noch einiges drin!

Tooor für FC St. Pauli, 1:1 durch Charles Takyi
Ausgleich! Nach einem Foul von Franz an Asamoah gibt es einen Freistoß für die Gäste knapp 20 m vor dem Tor. Tzavellas fälscht den Ball in der Mauer so ab, dass dieser im hohen Bogen im rechten Eck landet. Fährmann war in die andere Ecke unterwegs und so ist das Ding unerreichbar für ihn.

Und wieder eine Situation, die für Diskussionen und Rufe nach Torrichtern oder Torkameras sorgen wird! Gekas' Schuss wird zur Vorlage für Meier, der aus spitzem Winkel den Ball aufs Tor setzt. Kessler faustet die Kugel raus, doch das Leder scheint hier hinter der Linie gewesen zu sein. Allerdings ist das mit dem bloßen Auge letztlich nicht zu beurteilen.

St. Pauli kommt zu einem Konter, aber Franz passt auf und klärt das Leder.

Tooor für Eintracht Frankfurt, 1:0 durch Theofanis Gekas
Nach 706 Minuten trifft der Grieche wieder! Unten links schlägt es ein und die Eintracht geht erstmals in diesem Jahr in Führung.

Elfmeter für die Eintracht! Daube drückt Gekas, der alleine vor Kessler an den Ball gekommen wäre, leicht im 16er. Hart, aber konsequent!

Mein lieber Herr Gesangsverein! Alex Meier behauptet 23 m vor dem Tor den Ball und holt ein echtes Pfund raus, das genau unter die Latte gegangen wäre. Kessler pariert.

Chance für Frankfurt: Jung flankt von rechts, in der Mitte verlängert Gekas auf Clark, dessen Abschluss mit der Brust (!) aber kein Problem für Kessler ist.

Fehlpass um Fehlpass reiht sich nun aneinander. Es ist die erwartet zähe Angelegenheit, es ist Abstiegskampf.

Die folgende Ecke von Lehmann findet keinen Abnehmer.

Der FC St. Pauli vergibt die bisher beste Chance der Partie! Kruse legt von der rechten Grundlinie zurück an die 16er-Kante zu Daube, dessen direkten Schuss Fährmann nach vorne prallen lässt. Den Nachschuss von Asamoah aus kurzer Distanz wehrt er zur Ecke ab. Starke Aktion des Frankfurter Schlussmanns!

Beiden Mannschaften gelingt in der Offensive herzlich wenig. Die Frankfurter nehmen das Heft jetzt aber etwas mehr in die Hand, während das Gastteam eher auf Konter aus ist.

Fährmann verhindert eine Ecke. Der Torwart fängt eine abgefälschte Volz-Flanke gerade so vor dem Ins-Aus-Gehen ab.

Feniiiin! Der Tscheche setzt eine Freistoßhereingabe aus kurzer Distanz über das Tor der Gäste. Zweite Kopfballchance der SGE.

Kurze Schrecksekunde bei der Eintracht! Asamoah rauscht in Fährmann rein, der einen Pass abgefangen hat. Da der ehemalige Nationalspieler aber nicht durchgezogen und den Keeper nicht richtig erwischt hat, ist nichts großartiges passiert.

Die heimischen Fans geben wie immer ihr Bestes, jetzt muss auch von ihrer Mannschaft was kommen.

Die Eintracht ist zumindest optisch das überlegene Team, aber den Gastgebern gelingt offensiv quasi nichts. Grund sind viele Ungenauigkeiten und Fehlpässe. St. Pauli konzentriert sich momentan auf die Defensive.

Bei den Hausherren ist noch überhaupt keine Bewegung im Spiel. So haben es gerade die Abwehrspieler schwer Anspielstationen zu finden.

... quergelegt zu Lehmann, der den Ball flach in die Mauer hämmert. Da wäre deutlich mehr drin gewesen!

Gute Freistoßposition für St. Pauli. Halblinks, 23 m ...

... gefährlich! Gekas kommt im 5er eher zufällig per Kopf an den Ball. Der Grieche gerät dabei allerdings in Rücklage und setzt das Leder klar über die Kiste.

Frankfurt mit dem ersten passablen Spielzug. Über rechts geht es über Fenin, dessen Hereingabe zu Ecke geklärt wird...

Erste Chance für St. Pauli! Russ verstolpert unerklärlich den Ball und bei St. Pauli geht es nun ganz schnell. Kruse läuft eigentlich von rechts alleine auf Fährmann zu, entscheidet sich dann aber zum Querpass zu Asamoah. Der kommt 5 m vor dem Kasten unter Bedrängnis nicht ran, sonst hätte es hier geklingelt.

Die Zweikämpfe werden hart geführt in diesen ersten Minuten. Diesmal kommt Clark gegen Boll zu spät.

Die Gäste mit offensive Beginn. Boll sucht mit einem Lupfer Lehmann, aber der Ball ist zu lang und landet in den Händen von Fährmann.

Unter der Woche Franz, heute Takyi. Tzavellas setzt gleich mal so was wie ein Zeichen und grätscht den St. Paulianer an der Seitenlinie um. Der folgende Freistoß endet mit einem Abseitspfiff.

Auch in Frankfurt gedenkt man nun natürlich noch den Erdbebenopfern in Japan.

Angeführt vom Schiri-Gespann um Günter Perl geht es für beide Mannschaften auf den Platz. Frankfurt in rot-schwarz, die Gäste ganz in weiß.

Blendende äußere Voraussetzungen hat's in "Mainhattan": Strahlender Sonnenschein, eine gut gefüllte, stimmungsvolle Commerzbank Arena und ein Rasen wie ein Teppich.

In der Bundesliga siegten beide Mannschaften im direkten Vergleich jeweils dreimal bei fünf Unentschieden. Das Hinspiel am Millerntor ging mit 3:1 an die Frankfurter.

Kommen wir zu den Aufstellungen: Bei der Eintracht rücken Gekas und Fenin im Vergleich zum Schalke-Spiel in die Anfangsformation. So stehen bei den Hessen nominell drei Stürmer auf dem Feld, aber Michael Skibbe setzt wohl wie meistens auf ein 4-2-3-1 mit Gekas als Stoßstürmer. Die Hanseaten spielen im gleichen System. Eine Veränderung nimmt Stanislawski im Vergleich zum letzten Spiel vor: Lehmann ersetzt Bruns.

Michael Skibbe ist heute zum Siegen verdammt. Man munkelt, dass der Übungsleiter seinen Stuhl nehmen muss, wenn Frankfurt heute keinen Dreier einfährt.

Trotz der Misere herrscht bei den Braun-Weißen vergleichsweise große Gelassenheit, die Trainer Holger Stanislawski Woche für Woche auch nach Niederlagen vorlebt. Ganz anders in der Mainmetropole: Dort rasselten unter der Woche im Training Tzavellas und Franz aneinander. Nicht das erste Mal in diesen nervenaufreibenden Wochen gerieten zwei Eintracht-Spieler aneinander, was zeigt, wie angespannt die Situation in Frankfurt ist.

Die St. Paulianer waren bis zum Derbysieg am 16.02. die beste Rückrundenmannschaft, doch gerade der Dreier gegen den HSV sorgte irgendwie für einen Bruch beim Team vom Millerntor: Es setzte vier Niederlagen am Stück, zuletzt das 1:2 in letzter Minute gegen den VfB Stuttgart.

Erst am vergangenen Wochenende beim Auswärtsspiel auf Schalke erzielte die SGE ihr erstes Tor in diesem Jahr. Giorgios Tzavellas traf eher unfreiwillig aus über 70 m, am Ende hieß es dennoch 1:2 aus Eintracht-Sicht.

Doch während man sich bei den Hamburgern von Saisonbeginn an auf den Abstiegskampf einstellte, bedeutet dies bei den Hessen gerade nach einer passablen Hinrunde eine neue Situation. Die Eintracht ist das schlechteste Rückrundenteam und steht anno 2011 noch ohne Sieg da.

Ist das spannend! Beide Mannschaften sind punkgleich, haben 28 Zähler auf dem Konto. Die Frankfurter stehen auf Rang 15 mit dem besseren Torverhältnis, St. Pauli auf dem Relegationsplatz. Selten war der Begriff "Sechs-Punkte-Spiel" angebrachter als heute.