Fazit
Bayer Leverkusen setzt sich in einer umkämpften, zeitweise sehr spannenden und insgesamt ausgeglichenen Partie etwas glücklich mit 3:1 gegen den FC Augsburg durch. Die Gastgeber aus dem Schwabenland hatten mehr Ballbesitz, tauchten häufiger im Strafraum des Gegners auf und legten eine Menge Einsatz an den Tag. Leverkusen verteidigte über weite Strecken tief, stand defensiv weitestgehend sicher und schlug vorne drei Mal gnadenlos zu. Deshalb errang die Werkself nun nach neun sieglosen Pflichtspielen erstmals wieder einen Dreier, während der FCA einen kleinen Dämpfer im Kampf um die europäischen Plätze hinnehmen musste.

Die Partie plätschert nun dem Ende entgegen. Die Werkself gewinnt erstmals seit zehn Pflichtspielen wieder, Augsburg unterliegt trotz guter Leistung.

Die Fans feuern das Heimteam trotzdem munter an, denn dass der FCA gekämpft hat, konnte hier jeder sehen.

Drei Minuten Nachspielzeit kommen obendrauf.

Gelbe Karte für André Hahn (FC Augsburg)
André Hahn meckert und sieht die Gelbe Karte.

Die Sache müsste durch sein. Augsburg war keinesfalls schlechter als Leverkusen, doch Bayer macht hier mehr Tore.

Tooor für Bayer Leverkusen, 1:3 durch Emre Can
Welch ein Kraftakt von Emre Can! Der ehemalige Münchener marschiert im Zuge eines Konters halblinks durch das gesamte Mittelfeld, zieht an der Strafraumgrenze an Callsen-Bracker vorbei und geht dann bis links vor den Kasten. Weil Torhüter Hitz das kurze Eck dicht macht, kann Can die Kugel flach ins lange Eck schieben.

Die Führung der Gäste ist sicherlich etwas glücklich, doch Leverkusens Effizienz ist schon beeindruckend.

Tooor für Bayer Leverkusen, 1:2 durch Heung-Min Son
Son der Matchwinner? Nach einem Doppelpass mit Brandt ist Son links durch. Der Koreaner marschiert bis wenige Meter vor die Grundlinie und hat im Grunde nur die Chance, aufs kurze Eck zu schießen. Da Keeper Hitz die Lücke nicht dichtmacht, schnellt die Kugel aus spitzem Winkel flach ins lange Eck.

Gelbe Karte für Andrés Guardado (Bayer Leverkusen)
Guardado zerrt Milik im Zuge eines Konters am Trikot zu Boden und sieht für dieses taktische Foulspiel den Gelben Karton.

Gelbe Karte für Daniel Baier (FC Augsburg)
Baier beschwert sich zu heftig beim Unparteiischen und wird verwarnt.

Leverkusen klärt auf der Linie! Ein Eckball von rechts segelt zentral in den Pulk vor Leno. Callsen-Bracker schraubt sich am höchsten, kommt per Kopf ans Leder und das Spielgerät fliegt am Keeper vorbei aufs Tor zu. Guardado steht noch auf der Linie und haut die Kugel aus der Gefahrenzone!

Der FCA wird wieder gefährlich! Milik setzt Hahn rechts in Szene. Der frische Nationalspieler flankt an den zweiten Pfosten, wo Werner zwar zur Stelle ist, die Kugel aber nicht aufs Tor bringen kann.

Aktuell gönnen sich beide Teams eine kleine Verschnaufpause.

Gelingt es Bayer etwa auch im zehnten Pflichtspiel in Folge nicht, einen Sieg einzufahren? Die direkte Qualifikation zur Champions League rückt immer weiter in die Ferne, dabei stand man nach der Hinrunde auf dem zweiten Platz.

Toller Schuss von Kießling! Der Angreifer der Gäste wird im linken Halbfeld von Boenisch in Szene gesetzt, dreht sich um einen Abwehrspieler und knallt aus knapp 20 Metern Torentfernung auf den Kasten der Schwaben. Das Leder segelt oben rechts auf den Winkel zu, kann von Schlussmann Hitz aber noch um den Pfosten gelenkt werden. Der folgende Eckstoß kreiert keine Gefahr.

Ein raunen geht durch das weite Rund! Baier steckt aus dem Rückraum des Sechzehners steil durch zu Werner. Der Ausgleichs-Torschütze taucht links frei vor Leno auf, zieht sofort ab und befördert die Kugel flach am langen Eck vorbei ins Toraus!

Die Gastgeber haben sich den Ausgleichstreffer redlich verdient. Augsburg hat mehr Spielanteile, taucht viel häufiger in der Gefahrenzone des Gegners auf und die in grün gekleideten Akteure fighten hier im jeden Zentimeter.

Tooor für FC Augsburg, 1:1 durch Tobias Werner
Der Weg über die Flügel führt tatsächlich zum Erfolg! Altintop legt aus dem Halbfeld rechts raus zu Philp. Der Außenverteidiger nimmt Maß, flankt das Leder direkt auf den Kopf von Werner und der Angreifer muss zentral vor dem Kasten nur noch einnicken. So einfach kann es dann doch plötzlich gehen!

Und es geht wieder über die Außenbahnen: Ostrzolek und Werner machen links viele Meter, auf dem rechten Flügel treten Philp und Hahn immer wieder schnelle Sprints an. Doch Leverkusen fängt sämtliche Flanken ab.

Augsburg ist nun auch wieder wach und nimmt gleich wieder viel Tempo auf. Die ersten Minuten gehörten der Werkself aus dem Westen, jetzt wirkt der FCA wieder präsenter.

Im Gegenzug fällt beinah der Ausgleich! Vogt geht bis zum rechten Strafraumeck und gibt das Spielgerät halbhoch an den langen Pfosten. Werner rauscht heran und hält seinen Fuß in diese Flanke, doch Leno wirft sich dazwischen und verhindert den Gegentreffer. Starke Parade des Keepers!

Fast das 2:0 für die Rheinländer! Donati flankt von rechts außen scharf vor den Kasten des FCA. Da sich Klavan verschätzt, kommt Castro wenige Meter vor dem Gehäuse völlig frei zum Kopfball! Die Kugel geht knapp links neben das Tor.

Die Gäste gehen den zweiten Durchgang viel elanvoller an als die ersten 45 Minuten. Bayer wirkt hungrig und gefährlich.

Leverkusen beginnt spritzig und kommt über die rechte Seite nach vorn. Heung-Min Son verpasst dann die folgende Hereingabe in der Mitte des Sechzehners.

Der zweite Spielabschnitt läuft! Beide Mannschaften stehen personell unverändert auf dem satten Grün der SGL Arena.

Halbzeitfazit
Bayer Leverkusen führt zur Pause mit 1:0 beim FC Augsburg. Die Gastgeber waren das aktivere Team, erspielten sich mehr Torraumszenen und legten großen kämpferischen Einsatz an den Tag. Da Leverkusen allerdings tief verteidige, sich ganz hinten kaum Fehler leistete und einmal gnadenlos effektiv vor FCA-Schlussmann Hitz auftauchte, liegt die Werkself nicht zwingend unverdient in Front. Augsburg hat gute Karten, diese Partie noch umzubiegen und bei Bayer wird man alles daran setzten, nach neun sieglosen Pflichtspielen endlich wieder einen Dreier einzufahren.

Ein Abseitspfiff verhindert das 2:0! Kießling steckt durch zu Son, der frei links in den Sechzehner einmarschiert und die Kugel unten links in die Maschen schiebt. Doch der Angreifer stand knapp im Abseits.

Gelbe Karte für Emre Can (Bayer Leverkusen)
Can rammt den anstürmenden Hahn im Zuge eines Augsburger Konters zu Boden und wird aufgrund dieses taktischen Fouls verwarnt.

Wieder die Schwaben! Altintop marschiert zentral auf den Strafraum zu und legt links raus zu Werner. Der torgefährliche Außenspieler legt direkt quer zu Philp, der das freie Tor vor sich hat. Da der Winkel allerdings sehr spitz ist, stoppt der Verteidiger das Leder zunächst und schießt anschließend nur einen Gegner an.

Der FCA probiert es nach wie vor über die Flügel, doch die Flanken sind einfach noch zu ungenau. Bayer hatte dagegen zwar nicht viele Torraumszenen, doch ein Angriff saß bereits.

Die Gastgeber stehen weiterhin sehr offensiv und wollen den Ausgleich erzwingen. Doch die Werkself macht ihre Sache gut und fängt fast alle Angriffe rund um die Strafraumgrenze ab.

Castro, das Schlitzohr! Der Leverkusener sieht, dass Torhüter Hitz vielleicht etwas zu weit vor seinem Kastens steht. Castro lupft aus 20 Metern, setzt die Kugel aber nur aufs Tornetz.

Hahn köpft neben das Tor! Baier schlägt die Kugel aus dem Mittelfeld auf den rechten Flügel. Dort hat Philp viel Platz, marschiert bis einige Meter vor die Grundlinie und flankt zentral vor den Kasten. Hahn steht gut in der Luft, schiebt das Spielgerät aber knapp links neben das Tor!

Die Werkself steht mit elf Mann in der eigenen Hälfte und macht die Räume dicht. Die Gäste zeigen defensiv eine sehr disziplinierte Leistung und machen dem FCA das Leben schwer.

Beide Kreativzentren leisten sich nun einige Fehlpässe. Dadurch gerät der Spielfluss natürlich ins Stocken.

Die bayrischen Schwaben verteidigen hoch und gehen früh auf den ballführenden Gegner. Leverkusen beschränkt sich aktuell aufs Verteidigen.

Augsburg will den Ausgleich! Altintop legt von der Strafraumgrenze rechts raus zu Philp. Der Außenverteidiger setzt am Strafraumeck zu einem Schlenzer an, befördert die Kugel aber knapp über den Querbalken!

Wieder der FCA! Ostrzolek schlägt den Ball vom linken Flügel an den Elfmeterpunkt. Hahn ist zur Stelle, schießt aber nur einen Gegenspieler an.

Vogt versucht es aus der zweiten Reihe! Zunächst schickt der ehemalige Bochumer seinen Mitspieler Hahn rechts auf die Reise. Der Augsburger flankt hoch vor den Kasten, wo die Verteidigung nur vor die Füße von Vogt klären kann. Der junge Mittelfeldspieler nimmt das Leder direkt, haut die Kugel aber gut einen Meter drüber!

Die Gastgeber legen jedenfalls viel Einsatzbereitschaft an den Tag und geben zu verstehen, dass der Treffer der Rheinländer bereits verdaut ist. Doch auch Leverkusen ist nun besser in der Partie.

Seit dem Führungstreffer der Werkself sehen die Zuschauer eine ausgeglichene Angelegenheit, in der beide Teams Probleme haben, aussichtsreich in die Spitze zu stoßen. Die Hintermannschaften machen ihre Aufgabe bisher gut, nur einmal kam Bayer durch.

Tooor für Bayer Leverkusen, 0:1 durch Stefan Kießling
Urplötzlich liegen die Gäste aus dem Rheinland in Front! Im Zuge eines Konters schickt Boenisch seinen Kollegen Son auf die Reise. Der Koreaner legt 25 Meter vor dem Tor rechts raus zu Castro. Der Offensivspezialist dringt in den Sechzehner ein und passt flach an den Elfmeterpunkt, wo bereits Kießling lauert. Der amtierende Torschützenkönig lässt abtropfen, lässt Callsen-Bracker elegant stehen und schiebt das Spielgerät flach ins lange Eck.

Hahn kommt gefährlich vor den Kasten! Der Nationalspieler tankt sich rechts bis zur Grundlinie durch und zieht dann nach innen. Der folgende Heber in den Strafraum wird aber von einem Verteidiger geblockt.

Die Gastgeber versuchen es häufig über die Außenbahnen, doch noch kommen die Zuspiele in den Sechzehner nicht beim potentiellen Adressat an.

So könnte das Erfolgsrezept aussehen: Vogt spielt die Kugel aus dem Mittelfeld steil auf den rechten Flügel. Dort hat Hahn viel Platz, kann diesen Ball aber nicht mehr erlaufen.

Der FCA wird stärker. Die defensive Grundordnung stimmt und aus dieser Ausgangsposition gelingt es den Schwaben immer wieder, schnell nach vorn zu stoßen.

Was macht Bernd Leno denn da? Der Torhüter versucht, eine Situation gegen Halil Altintop spielerisch zu lösen und rutscht aus. Der Keeper hat Glück, dass Altintop nicht mit dieser Aktion gerechnet hat und ein Verteidiger dazwischen geht.

Die Gastgeber stehen zunächst tief und lassen Leverkusen kommen. Bayer traut dem Braten nicht ganz und beginnt ebenfalls vorsichtig.

Das Leder rollt! Augsburg tritt komplett in grün an, Bayer zeigt sich ganz im roten Dress.

Sami Hyypiä, seines Zeichens Chefcoach der Gäste, nimmt gleich drei Änderungen vor: Donati, Can und Boenisch beginnen, dafür sitzen Hilbert und Rolfes zunächst auf der Bank. Zudem reiste Sam nicht mit in den Freistaat Bayern.

FCA-Coach Markus Weinzierl vertraut den selben elf Mann, die vergangenes Wochenende die Wölfe an den Rand einer Niederlage trieben.

In der Hinrunde ging dieses Duell, wie bereits erwähnt, an die Werkself. Augsburg hielt besonders im ersten Durchgang gut mit und ging nach 25 Minuten sogar durch einen Treffer von André Hahn in Front. Simon Rolfes erzielte den Ausgleich allerdings noch vor dem Pausenpfiff und nach dem Seitenwechsel war Bayer dann das bessere Team. In der 83. Minute besorgte Emre Can schließlich das verdiente Siegtor.

In Leverkusen begann man hingegen bereits zu befürchten, dass ein Stürmer aus den eigenen Reihen seine einstmals außergewöhnliche Begabung gänzlich verloren hat: Stefan Kießling. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison erzielte von Anfang Dezember bis Mitte März nur ein einziges Törchen, konnte dann aber zuletzt in München und zuhause gegen Hoffenheim treffen.

In Augsburg freut man sich momentan über Einen, der weiß, wo das Tor steht: Tobias Werner. Der linke Außenstürmer traf in den vergangenen acht Spielen sechs Mal ins Schwarze und stellt eine Art Symbolfigur für den Augsburger Aufschwung dar.

Die heutigen Gastgeber haben übrigens noch eine Rechnung mit Leverkusen offen. Die Rheinländer sind neben dem übermächtigen FC Bayern das einzige Team, gegen das der FCA noch nie punkten konnte. Die bayrischen Schwaben verloren sämtliche der fünf Begegnungen, doch heute spricht vieles für die Mannschaft aus dem Süden der Republik.

Die Fans in der BayArena sahen zwar viele Tore, traten den Heimweg anschließend allerdings verstimmt an. In einer abwechslungsreichen Partie stand es nach gut einer gespielten Stunde 2:2, Stefan Kießling und Simon Rolfes hatten für die Werkself getroffen. Danach kämpften beide Teams mit offenem Visier und Leverkusen fing sich schließlich in der 89. Minute den Gegentreffer von Anthony Modeste.

Doch Beide mussten einen späten Gegentreffer schlucken. Tobias Werner brachte die bayrischen Schwaben vor der Pause mit 1:0 in Front, zehn Minuten vor dem Ende netzte Ivicá Olic dann allerdings zum Ausgleich ein. Auch danach blieb der FCA die bessere Mannschaft, konnte den Wölfen aber keinen Treffer mehr einschenken.

Voriges Wochenende wäre für die heutigen Kontrahenten gefühlt mehr drin gewesen: Augsburg trennte sich auswärts mit 1:1 vom VfL Wolfsburg, Leverkusen musste im heimischen Stadion eine 2:3-Niederlage gegen Hoffenheim hinnehmen. Der Haken: Der FCA hätte den Dreier verdient gehabt, die Werkself zumindest ein Remis.

In Zahlen: Der FCA verlor nur zwei der letzten 14 Bundesligaspiele und stand vor diesem Spieltag auf dem vierten Platz der Rückrundentabelle. Bayer konnte dagegen nur einen einzigen Zähler aus den vergangenen neun Pflichtspielen ergattern und belegt aktuell den schwachen 16. Rang des Rückrundentableaus.

Dass Augsburg die Werkself aus dem Rheinland als Favorit empfangen würde, hätte vor dieser Saison wohl niemand erwartet. Doch die Bayern sind momentan nur schwer zu bezwingen, Leverkusen scheint hingegen das Siegen verlernt zu haben.