Fazit
Am Ende doch noch verdient schlägt der FC Bayern den Club mit 2:0. Lange Zeit tat sich das Team von Pep Guardiola gegen richtig starke Nürnberger richtig schwer. Für die Gäste war allemal ein Punkt, vielleicht sogar mehr drin, doch sie spielten ihre Kontersituationen nicht mutig genug aus. Spätestens mit der Einwechslung von Thomas Müller erhöhten die Bayern den Druck mehr und mehr - Ribérys Führungstreffer war zu dem Zeitpunkt mehr als überfällig. Als der Bann gebrochen war, hätten die Roten das Ergebnis sogar noch höher schrauben können. Aufgrund der kämpferischen starken Leistung des Clubs geht das Resultat in dieser Höhe jedoch in Ordnung. Drei Spiele, drei Siege, die Bayern sind im Soll. Nächste Woche muss man bereits dienstags in der Bundesliga gegen Freiburg ran, da am Freitag der europäische Supercup gegen Chelsea ansteht. Nürnberg empfängt am vierten Spieltag den FC Augsburg. Das war es von hier, schönen Abend noch.

Quasi mit dem Schlusspfiff nochmal die Chance für Ginczek. Aus dem Fallen haut der Angreifer das Leder über den Querbalken.

Von Linksaußen flankt Alaba auf das lange Fünfereck. Dort steht Robben und versucht es mit einer Direktabnahme auf's kurze Eck, doch er trifft nur das Außennetz.

Und wenn dann einmal die Chance für einen eigenen Angriff da ist, vergeben es die Nürnberger auf leichtfertige Art und Weise: Eben genannter Kiyotake hat den Ball in der gegnerischen Hälfte. Ginczek kreuzt und läuft in den freien Raum, der Pass des Japaners ist dann jedoch eine Zumutung.

Von Kiyotake ist seit seiner Hereinnahme nicht wirklich was zu sehen. Allerdings ist es auch eine unglückliche Situation für den Japaner, denn offensiv findet der Club überhaupt nicht mehr statt.

Shaqiri an den Pfosten! Jetzt kann der Club mit dem Ergebnis zufrieden sein. Müller geht rechts im Strafraum zur Grundlinie und legt zurück an den Fünfer. Dort ist Shaqiri völlig frei und kann sich die Ecke aussuchen. Er entscheidet sich für die linke, erwischt Schäfer auch auf dem falschen Fuß - setzt das Ding jedoch an den Außenpfosten!

Noch immer haben die Bayern nicht genug. Stattdessen drücken sie auf das dritte Tor. Alaba lässt im gegnerischen Strafraum einen Verteidiger ins Leere laufen und legt dann quer für Müller. Dieser versucht es mit einem Flachschuss ins linke Eck gegen die Laufrichtung von Schäfer, schiebt den Ball aber knapp neben den Außenpfosten.

Letzter Wechsel bei den Hausherren. Ribéry darf sich den Applaus der Fans abholen und wird für die letzten zehn Minuten durch Shaqiri ersetzt.

Tooor für Bayern München, 2:0 durch Arjen Robben
Robben macht den Deckel drauf! Was für eine Einzelaktion des Niederländers! Lahm bedient Robben am rechten Flügel. Der spielt drei Gegner aus, dringt von rechts in den Sechzehner ein und schiebt die Kugel dann aus spitzem Winkel mit seinem schwachen rechten Fuß ins lange Eck. Dort springt der Ball auch noch gegen den Innenpfosten - da passt alles.

Gute Gelegenheit für den Club: Frantz flankt vom rechten Strafraumeck nach innen. Drmić nimmt den Kopfball mit dem Hinterkopf, obwohl Ginczek in seinem Rücken deutlich besser postiert wäre. Das Ergebnis: Er setzt den Ball neben den langen Pfosten.

Da ist der angekündigte Wechsel und der bedeutet wirklich ein deutliches Zeichen. Plattenhardt, der als doppelte Absicherung gegen Robben fungiert hat, geht nach einer starken Leistung vom Feld. Dafür kommt mit Kiyotake ein Mann für die besonderen Momente.

Auch Hiroshi Kiyotake macht sich auf Seiten der Franken nun für einen Einsatz bereit. Na klar, ein Punkt wäre hier nicht unverdient für den Club und Michael Wiesinger will nichts unversucht lassen.

Alaba tanzt im Mittelfeld fünf Gegner aus, als wären sie Fahnenstangen. Sein Abschluss aus gut 20 Metern verkümmert dann allerdings zu einem Schüsschen.

Natürlich reagiert Michael Wiesinger jetzt auf diesen Rückstand. Er nimmt Markus Feulner vom Feld und bringt mit Mike Frantz einen deutlich offensiver ausgerichteten Mann.

Gelbe Karte für Franck Ribéry (Bayern München)
Beim Torjubel brechen alle Dämme, der Franzose reißt sich in seiner Euphorie das Trikot vom Leib. Folgerichtig sieht er für diese Aktion gelb.

Tooor für Bayern München, 1:0 durch Franck Ribéry
Jetzt ist er drin! Das hatte sich seit einigen Minuten abgezeichnet. Lahm flankt vom rechten Flügel aus vollem Lauf in die Mitte. Das Leder fällt genau auf die Stirn von Ribéry, der das Ding wuchtig ins rechte Eck einköpft!

Licht und Schatten beim ersten Pflichtspiel-Auftritt von Mario Götze für die Bayern. Nach knapp 70 Minuten ist es für die Nummer 19 vorbei. Für den Neuzugang kommt Toni Kroos.

Jetzt gibt es wirklich Chancen im Minutentakt: Robben hat das Leder 25 Meter vor dem Tor und steckt dann stark auf Müller durch. Der grätscht hin, kann die Kugel jedoch nicht mehr erreichen. Schäfer ist zur Stelle. Auf den Nürnberger Keeper wird in den letzten 25 Minuten wohl noch so einiges zukommen.

Ribéry hat das Leder am linken Strafraumeck und sieht, dass sich Müller im Rücken von zwei Verteidigern fallen lässt. Der kurze Pass, dann der trockene Schuss von Müller - Außennetz!

Erneut ein durchwachsener Auftritt von Thiago Alcantara. Jetzt hat Pep Guardiola genug gesehen und bringt mit Thomas Müller einen deutlich offensivstärkeren Mann für die Schlussphase.

Götze scheitert frei vor Schäfer! Gestocher am Nürnberger Strafraum, per Zufall fällt das Leder am rechten Fünfereck auf den Schlappen von Götze, der völlig alleine vor dem Tor steht. Der Nationalspieler versucht, die Kugel an Schäfer vorbeizulegen, doch der reagiert erneut glänzend und hält die Null fest!

Schäfer mit einer Riesentat gegen Mandžukić! Tolle Flanke von Lahm genau auf den Kopf des Kroaten, der diesmal mehr Druck hinter die Kugel bekommt. Allerdings setzt er das Ding zu zentral und so kann Schäfer mit einem überragenden Reflex den Ball noch über die Latte lenken!

Vor der Strafraumgrenze legt Ribéry für Thiago ab. Der kommt aus vollem Lauf, probiert es statt mit Vollspann allerdings mit der Innenseite. Dabei kommt er auch noch in Rücklage und verfehlt den Kasten damit deutlich.

Erste richtige Druckphase der Münchner: Eine Götze-Flanke von rechts fliegt genau in Richtung Mandžukić. Dabanlı steigt hoch, kommt gerade so mit dem Scheitel noch dran und verlängert zur Ecke.

Starke Kombination der Roten auf dem linken Flügel. Ribéry schickt Alaba an die Grundlinie, der aus vollem Lauf an den Fünfer flankt. Dort hat sich Mandžukić gelöst und kommt zum Kopfball. Der Kroate kann das Leder jedoch nicht richtig drücken und findet nur die Arme von Schäfer.

Rechts im Sechzehner schickt Lahm Robben an die Grundlinie. Der Niederländer will mit seinem schwächeren rechten Fuß nach innen passen. Pogatetz hat aber aufgepasst und kann die Kugel zur Ecke spitzeln.

Wann wird der Club hier mutiger? Immer wieder gewinnen die Weißen das Leder im Mittelfeld durch ihr starkes Pressing oder teils üble Fehler der Roten, doch so richtig scheinen sie sich noch nicht zu trauen, ihre Kontersituation konsequent zu Ende zu spielen.

Immer wieder vermittelt Franck Ribéry den Eindruck, dass er mit der Geduld am Ende ist und er es nach Möglichkeit im Alleingang regeln möchte. Die Kopf-durch-die-Wand-Taktik geht allerdings nur selten auf, weil die Nürnberger den Franzosen ähnlich wie Robben immer mindestens doppeln und sehr aggressiv in die Zweikämpfe gehen.

Mittlerweile ist kaum noch Spielfluss in der Partie. Die Stimmung ist jetzt sehr emotionsgeladen, es gibt viele kleine Fouls und Unterbrechungen.

Gelbe Karte für Philipp Lahm (Bayern München)
Plattenhardt macht Lahm an der linken Eckfahne nass und geht parallel zur Grundlinie in die Mitte. Das lässt sich der Bayern-Kapitän nicht gefallen und reagiert mit einer rustikalen Grätsche. Gelb!

Aber ob das noch lange gut gehen kann bei Dabanlı? Der Innenverteidiger scheint stark angeschlagen zu sein und kann nur über den Platz humpeln.

Weiter geht's in München-Fröttmaning. Beide Teams sind unverändert zurück auf dem Rasen. Das heißt auch: Berkay Dabanlı kann nach dem bösen Mandžukić-Tritt kurz vor der Pause weiterspielen. Bei den Bayern wird Thomas Müller direkt zum Warmlaufen geschickt.

Halbzeitfazit
Nach wie vor scheint richtig viel Sand im Getriebe des Triplesiegers zu sein. Erdrückend viel Ballbesitz, zahlreiche Ecken - aber wirklich zwingend wurden die Roten in diesen ersten 45 Minuten nicht. Das lag einerseits an der kompliziert wirkenden Spielanlage der Münchner, andererseits an der disziplinierten Defensivleistung des Clubs. Und der versteckt sich nicht nur, sondern sucht seinerseits immer wieder auch den Weg nach vorne. Die größte Chance der Gäste war der Lattentreffer von Ginczek (15.). Dennoch müssten die Hausherren führen: Alaba hatte mit einem Strafstoß die Gelegenheit, seine Farben in Führung zu bringen, scheiterte aber an Schäfer. Die Entstehung eben dieses Elfmeters war der Aufreger der Halbzeit: Der Zweikampf von Robben und Nilsson war nie und nimmer ein elfmeterwürdiges Foul - wenn es überhaupt ein Foul des Abwehrmannes war. Ganz klar, in dieser Partie ist etwas drin für den Club. Spannend werden die zweiten 45 Minuten auf jeden Fall.

Gelbe Karte für Mario Mandžukić (Bayern München)
Boateng zieht aus der zweiten Reihe ab, Schäfer lässt tropfen und Mandžukić setzt total übermotiviert nach. Dabei trifft er Dabanlı mit dem Stollen voll auf dem Knie. Klare gelbe Karte! Mindestens! Der Innenverteidiger muss zudem behandelt werden.

Hier ist definitiv etwas drin für den Außenseiter. Nach einer Plattenhardt-Ecke kommt Ginczek zum Kopfball, setzt das Spielgerät aber neben den Kasten.

Ein Paradebeispiel für die Abstimmungsprobleme in der Münchner Hintermannschaft: Alaba und Dante sind sich uneinig, wer das Leder nehmen soll. Der Österreicher mit einer ungeschickten Bogenlampe. Am Strafraum hat Ginczek eigentlich viel Zeit, doch er probiert es mit der Direktabnahme und trifft den Ball nicht richtig. Da wäre mehr drin gewesen.

Wieder Freistoß für die Franken in unmittelbarer Strafraumnähe, wieder nimmt sich Plattenhardt der Sache an. Diesmal versucht es der Linksaußen mit einer flachen Flanke. Mandžukić grätscht die Kugel weg.

Bereits die fünfte Ecke für die Hausherren. Wie so oft in dieser Partie wird sie kurz ausgeführt. Über Umwege landet der Ball im Rückraum bei Thiago, der einfach mal draufhält, das Tor allerdings um einige Meter verfehlt.

Plattenhardt schlägt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in die Gefahrenzone. Dante steigt am höchsten und köpft die Kugel raus.

Für Per Nilsson geht es nicht weiter. Die Blessur, die ihn beinahe an einem Einsatz heute Nachmittag gehindert hätte, ist wohl doch zu schlimm. Für ihn kommt Berkay Dabanlı in die Partie und komplettiert damit die Innenverteidigung aus der Vorwoche gegen die Hertha.

Gehen den Bayern langsam die Elfmeterschützen aus? Gegen Gladbach am ersten Spieltag hatte Thomas Müller erst einen Strafstoß verschossen, nun zeigt auch der sonst so sichere David Alaba Nerven vom Punkt. Dem Drehbuch dieser Partie kann es nur gut tun.

Elfmeter verschossen von David Alaba, Bayern München
Wahnsinn! Alaba visiert das rechte untere Eck an. Das hat Schäfer geahnt, der da ist und das Leder sicher hält!

Elfer für die Bayern! Hui, ganz knifflige Situation! Laufduell von Robben und Nilsson im Strafraum. Beide haken ein, dann kommt der Niederländer zu Fall und Christian Dingert zeigt auf den Punkt! Sehr fragwürdig, da haben beide gehalten, das war eigentlich ein Allerweltszweikampf. Fehlentscheidung des Referees! Und damit die große Chance für die Bayern zur Führung.

Auch der Club kommt immer wieder zu seinen Freiheiten. Obwohl er von drei, vier Spielern hart attackiert wird, behauptet Drmić den Ball im Mittelfeld. Anschließend verlagert er das Spiel klug auf den rechten Flügel, wo Feulner viel Platz hat. Erneut ist dessen Flanke nach innen aber viel zu ungenau. Neuer fängt das Ding problemlos ab.

Langsam aber sicher werden die Aktionen der Bayern zwingender. Boateng treibt das Leder ins rechte Halbfeld und schlägt dann die passgenaue Flanke auf die Stirn von Mario Mandžukić am langen Pfosten. Der drückt die Kugel aber genau in die Arme von Schäfer.

Gelbe Karte für Daniel Ginczek (1. FC Nürnberg)
Um einen schnellen Angriff der Bayern zu unterbinden, grätscht Ginczek Götze seitlich in die Beine. Dafür sieht er den ersten Karton der Partie.

Da hat der Club Glück! Eine Ribéry-Flanke vom linken Flügel segelt in den Sechzehner. Dort springt Pinola Mandžukić von hinten ins Kreuz - doch die Pfeife von Schiedsrichter Dingert bleibt stumm. Schwierig zu sehen, aber da hätte sich Nürnberg über einen Elfmeterpfiff nicht beschweren dürfen.

Gefährlicher Freistoß! Im rechten Halbfeld legt sich Robben die Kugel zurecht. Alles rechnet mit einer Flanke, der Niederländer probiert es mit einem scharfen Schuss auf's lange Eck. Der ist aber zu scharf, als dass noch jemand ihn erreichen würde und zu unplatziert für einen Versuch. Das Leder streicht am Außenpfosten vorbei.

Konterchance für die Weißen, Feulner hat auf dem rechten Flügel viel Platz, in der Mitte läuft Ginczek mit. Die Nummer 7 nimmt den Kopf hoch, sieht den Angreifer und probiert es mit dem Steilpass in den Lauf. Jedoch gerät der etwas zu steil, da kommt Ginczek nie und nimmer dran.

Mal eine Torannäherung der Bayern: Ribéry zieht am linken Strafraumeck nach innen und probiert es mit einem strammen Flachschuss auf das kurze Eck. Dabei trifft der Franzose allerdings nur das Außennetz.

Tatsächlich war es keine Momentaufnahme der ersten Minuten, sondern es bewahrheitet sich: Der FCB agiert hier mit einer Dreierkette und Philipp Lahm im zentralen Mittelfeld. Nicht aber Alaba bindet in der meisten Zeit den dritten Part der Abwehr, sondern Bastian Schweinsteiger lässt sich immer wieder zwischen die beiden Innenverteidiger fallen.

Die Torschussstatistik nach einer guten Viertelstunde ist also 1:0 für Nürnberg. Zwar haben die Roten enorm viel Ballbesitz, so richtig zwingend wirkt das aber nicht, was sie bislang anbieten.

Ginczek an die Latte! Da ist die erste dicke Chance des Spiels - und die hat der Club! Ginczek führt die Kugel etwa 20 Meter vor dem Tor. Boateng und Schweinsteiger greifen nicht richtig an, also haut der Stürmer einfach mal drauf. Der Schuss fliegt wie ein Strich auf Neuer zu. Der kommt noch irgendwie mit den Fingerspitzen dran und lenkt das Leder an die Unterkante der Latte. Deutlich vor der Linie springt der Ball auf.

Auf dem linken Flügel nimmt Ribéry mal Fahrt auf und geht zur Grundlinie. Seine scharfe Hereingabe grätscht Nilsson zur Ecke. Diese bringt aber nichts ein.

Ein bisschen Entlastung für den Club. Ballgewinn im Mittelfeld und dann könnte es schnell nach vorne gehen. Ginczek zieht zum Sprint an, wird jedoch von Schweinsteiger gelegt. Immerhin bringt der Freistoß am Mittelkreis den Weißen mal Zeit zum Durchatmen.

Erstmals hat Götze eine Gelegenheit, seine Kreativität zu zeigen. Der Neuzugang wird an der Strafraumgrenze von Robben bedient. Kurze Ballannahme, dann direkt der Pass zurück in den Lauf des Niederländers. Robben bringt die Kugel allerdings nicht richtig unter Kontrolle.

Starker Defensivverbund der Weißen: Robben wird durch Plattenhardt und Pinola konsequent gedoppelt und kann sich infolgedessen bislang überhaupt nicht entfalten. Da trägt die Ausrichtung von Trainer Wiesinger schon erste Früchte.

Am linken Flügel hat Ribéry die Kugel, legt sie sich auf den rechten Fuß und flankt dann gefühlvoll an den Fünfer. Dort ist Schweinsteiger in vollem Tempo eingelaufen, doch auch wenn er sich streckt, kann er den Ball nicht erreichen. Schäfer ist zur Stelle und fängt die Flanke ab.

Erster Auftritt des Nürnberger Stürmers: Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte steht die Nummer 11 knapp im Abseits. Der Linienrichter hat es gesehen und hebt folgerichtig die Fahne.

Wie zu erwarten war, ziehen sich die Weißen in den ersten Minuten tief in die eigene Hälfte zurück und lassen den Gegner erstmal kommen. Ginczek und Drmić sind noch überhaupt nicht im Spiel.

Aufgemerkt, das System der Münchner gibt in diesen ersten Minuten Rätsel auf. Philipp Lahm orientiert sich nicht wie gewohnt auf seine rechte Abwehrseite, sondern agiert im zentralen Mittelfeld neben Bastian Schweinsteiger. Stattdessen bilden Alaba, Dante und Boateng eine Dreierkette.

In einem Laufduell mit Mandžukić bekommt Chandler eine Hand des Kroaten ins Gesicht und bleibt liegen. Als Boateng das Leder ins Aus schlägt, steht der Rechtsverteidiger auch schnell wieder auf. Alles also halb so wild.

Erster langer Ball von Boateng aus der eigenen Hälfte ans rechte Sechzehnereck. Dort stellt Pinola aber mit all seiner Erfahrung den Körper gegen Robben rein und kann den Zweikampf so für sich entscheiden.

Auf geht's. Schiedsrichter Dingert gibt die Partie frei. Die Bayern spielen ganz in rot, der Club in weiß. Die Sonne scheint über der Allianz Arena, beste Bedingungen für einen tollen Fußball-Nachmittag.

Gepfiffen wird die Partie von Schiedsrichter Christian Dingert. An den Seitenlinien assistieren ihm Martin Petersen und Sascha Stegemann.

Neben den angesprochenen Wechseln im zentralen Mittelfeld kehrt zudem Arjen Robben in die erste Elf des Triplesiegers zurück. Dafür muss Xherdan Shaqiri wieder auf die Bank.

Eigentlich ist es paradox: Die Bayern sind mit einem lockeren Pokalsieg und zwei Siegen in der Liga gestartet und dennoch wirkt noch nicht alles glatt im Spiel der Roten. Auch Thomas Müller zeigte sich vor der heutigen Partie selbstkritisch: "Es läuft noch nicht so rund. Aber wir hatten diese Woche endlich mal genug Zeit, in Ruhe zu trainieren." Der Respekt vor dem Gegner jedenfalls ist da, wie Pep Guardiola in der Abschluss-PK zu Protokoll gab: "Nürnberg ist defensiv gut organisiert und spielt sehr aggressiv, vor allem wenn sie den Ball nicht haben."

Bei den Hausherren liegt der Fokus am heutigen Nachmittag ganz klar auf dem Mittelfeld: Auf den Halbpositionen vor der alleinigen Sechs bringt Guardiola für die arrivierten Kroos und Müller die beiden spektakulären Sommertransfers Thiago Alcantara (22 Millionen Euro) und Mario Götze (37 Millionen). Besonders auf letzteren werden die Augen gerichtet sein, so läuft Götze heute erstmals in einem Pflichtspiel für seinen neuen Klub auf.

Personell entspannte sich die Lage für den Club-Trainer noch rechtzeitig. Hinter den Einsätzen von Per Nilsson (fehlte letzte Woche gegen Hoffenheim) und Markus Feulner stand bis kurz vor Schluss ein Fragzeichen, letztlich hat es bei beiden für die Startelf gereicht. Im Gegensatz zur Vorwoche nimmt Wiesinger drei Änderungen an seiner Startformation vor: Für Kiyotake, Dabanlı und Mak rücken Nilsson, Chandler und Plattenhardt ins Team.

Genau diese werden auch gegen den amtierenden Triplesieger gefragt sein. Dessen ist sich Wiesinger bewusst, doch an der Motivation seiner Spieler hat der Trainer keinen Zweifel: "Gegen die Bayern muss man niemanden extra motivieren. Das ist ein Highlight für uns", so Wiesinger in der Abschluss-Pressekonferenz vor dem Spiel.

Dennoch: Ganz ohne Selbstvertrauen reisen die Franken nicht in die Landeshauptstadt. Immerhin kann man derzeit eine Serie von saisonübergreifend fünf Spielen ohne Niederlage vorweisen. Besonders gegen Hoffenheim, als der Club lange Zeit dominiert wurde, zeigte das Team von Michael Wiesinger auf beeindruckende Weise seine Kämpferqualitäten.

Dass bei einem Aufeinandertreffen dieser beiden Teams immer Feuer drin ist, zeigt ein Blick auf die Vorsaison. In Bayerns Rekordspielzeit war der FCN nämlich eines von nur vier Teams, das gegen die Münchner beim 1:1 im Hinspiel überhaupt punkten konnte. Allerdings gelang dieser Punktgewinn vor heimischer Kulisse. In der Allianz Arena war für die Franken dagegen zuletzt wenig zu holen. Die letzten Ergebnisse dort: 4:0, 4:0, 3:0, 2:1, 3:0.

Happy Birthday, Bundesliga! Heute um 17 Uhr ist es soweit, dann feiert die höchste deutsche Spielklasse ihren 50. Geburtstag. Und wie könnte die Liga ihren Ehrentag würdiger bestreiten als mit einem Duell des deutschen Rekordmeisters (23 Titel) gegen seinen Verfolger (9 Titel) - wohlgemerkt in gesamten deutschen Meisterschaften.