Fazit:
Im Duell der Verfolger fährt Gladbach den wichtigen Dreier ein und setzt damit die Auswärtsmisere der Niedersachsen fort, die nun neun der letzten Elf Spiele auf fremden Plätzen verloren haben, bei zwei Unentschieden. Gerade in der ersten Halbzeit agierte die Slomka-Elf viel zu passiv und geriet verdient in Rückstand und konnte auch in der zweiten Halbzeit gegen Hausherren, die sukzessive auch nur noch so viel taten wie nötig, keine echten Chancen erspielen. Insofern geht der Sieg unterm Strich dann auch in Ordnung und dass es am Ende noch etwas hektischer wurde, lag leider auch an Gräfe, der schon bessere Tage an der Pfeife gezeigt hat. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Christian Pander (Hannover 96)
Hannover verabschiedet sich unrühmlich: Auch Pander geht beim nächsten Konter gegen Herrmann überhart in den Zweikampf. Aber man wird das Gefühl nicht los, dass auch Gräfe mit seinem nicht linearen Stil zu dieser Situation beigetragen hat.

Gelbe Karte für Sofian Chahed (Hannover 96)
Der Tunesier stoppt erst gut den Konter ab, gibt dem eingewechselten Mike Hanke aber unnötig noch einen mit. Das ist nun auch eine Menge Frust mit bei.

Bei der folgenden Ecke ist Zieler mit vorne und muss sich dann in der Rückwärtsbewegung beeilen...

Pander! Da ist sie noch einmal, die Chance: Der Außenverteidiger schlenzt aus 26 Metern den Ball aufs Tor und ter Stegen muss nochmal seine Klasse beweisen, lenkt das Leder über die Latte!

Noch einmal eine Flanke in den Strafraum der Hausherren, Brouwers klärt per Kopf.

Drei Minuten gibt es obendrauf, Gladbach lässt in Überzahl den Ball kreisen.

Auch Mame Diouf muss aufpassen, setzt im Laufduell ebenfalls den Ellenbogen ein und Gräfe lässt Gnade vor Recht ergehen. Beim nächsten Mal ist der Senegalese aber der nächste, der runtergeht, verwarnt ist er ja schon.

Nach einer Ecke für die Borussia wird es am Fünfer noch einmal kribbelig, Zieler hat die Pille aber.

Auch wenn Pinto das provoziert und sich da zügeln muss, verstehen kann man es irgendwie schon: Gräfe hat hier bereits in der dritten Minute eine ähnliche Szene mit Gelb sehr früh bestraft und so die Messlatte für derart Aktionen niedrig gelegt. Wenn er bei seiner Linie bleibt, muss das zwingend Gelb für Daems sein.

Gelb-Rote Karte für Sérgio da Silva Pinto (Hannover 96)
Und dann läuft das Fass über: Pinto zeigt Gräfe nach längerer Behandlungspause sarkastisch den ausgestreckten Daumen und fliegt vom Platz.

Filip Daems gibt Pinto im Luftduell einen mit, Gräfe sieht auch hier kein Foul, der Mittelfeldmann erwischt den Portugiesen aber schon deutlich.

Und plötzlich ist Pinto auf rechts mal durch: Seine Flanke kommt zwar nicht durch, aber die Warnschüsse vor dem Tor von ter Stegen kommen näher.

Gleich doppelt lassen sich die Weißen um die Mittellinie fallen, doch Gräfe will von diesen Spielereien nichts wissen.

Den Fohlen gelingt nicht mehr viel, die Gäste sind nun auch aggressiver in den Zweikämpfen.

Das ist der letzte Wechsel des Abends, nochmal neues Offensivblut für die Gäste und der Pole orientiert sich sofort nach vorne.

Das Talent konnte heute nur ansatzweise aufhorchen und der Techniker wird nun durch einen offensiven Arbeiter ersetzt.

So ganz sollten die Hausherren aber nicht in die Passivität abdriften, denn auch wenn Hannover bisher offensiv nicht viel Potenz zeigt, ist die Führung dünn.

Gelbe Karte für Sérgio da Silva Pinto (Hannover 96)
Die Beziehung zwischen dem Portugiesen und den Unparteiischen wird heute nicht mehr wachsen, er kassiert die überfällige Verwarnung für endloses diskutieren, diesmal nach einem Foulspiel, welches nach seinem empfinden keines war.

Immerhin setzt sich 96 immer mehr am Strafraum der Hausherren fest.

Gute Kombinaton auf der rechten Seite zwischen Rausch, Pander und Schlaudraff, ter Stegen spielt aber super mit und fängt den Ball in die Spitze dann im linken Sechzehner ab.

Es wird fast gefährlich: Christian Pander flankt über links auf Didier Ya Konan, der den Ball am kurzen Pfosten aber nicht mehr aufs Tor bekommt. Es bleibt allerdings bei Ansätzen.

Auf der Gegenseite wird Mame Diouf geschickt, Brouwers ist auf dem Posten und köpft auf seinen Keeper zurück.

Gladbach und de Jong wollen das Handspiel von Djourou, doch angelegt geht der Arm sogar noch vom Ball weg und Gräfe steht und bewertet gut.

Immerhin kann sich Pinto so aufreizend beschweren wie sonst niemand auf dem Platz. Hier hat er allerdings recht und hätte den Einwurf bekommen müssen.

Es bleibt zäh, Gladbach tut immer mehr nur das Nötigste, aber das ist natürlich auch deshalb so, weil von den Gästen null Gefahr ausgeht. Angst und Bange darf es einem da nicht werden und die Dringlichkeit auf ein 2:0 ergibt sich so auch nicht wirklich.

Gelbe Karte für Mame Diouf (Hannover 96)
Auch die zweite Verwarnung gegen die Gäste entspringt einem zu harten Einsatz im Luftduell. Für den Senegalesen ist es die fünfte, er fehlt damit nächste Woche in Augsburg.

Wo war der Norweger heute? Dass diese Frage nicht abschließend geklärt werden kann, erklärt diese Auswechslung, dem Stürmer fehlte es wie vielen an der Bindung da vorne.

Håvard Nordtveit ringt im Laufduell Mame Diouf nieder und da darf man schonmal Gelb für ein taktisches Foul ziehen. Im Verlauf probiert es Sofian Chahed dann von ganz weit draußen und der Ball geht entsprechend ganz weit vorbei.

Vor allem die Gäste schaffen es nicht, mal Tempo aufzunehmen und sich in den Sechzehner zu kombinieren. Mit hohen Bällen klappt es derzeit auch nicht, das haben die Borussen ebenfalls im Griff.

Mit diesen ganzen Unterbrechungen ist der sowieso eher überschaubare Spielfluss erstmal komplett dahin. Brouwers geht in die Innenverteidigung und bei Jantschke geht es weiter.

Der nächste liegt, Tony Jantschke bekommt eine Flanke von Pander mitten ins Gesicht.

Und das Zeichen von unten lautet wohl, dass es für den Österreicher nicht weitergeht. Lucien Favre muss erneut wechseln und der Innenverteidiger geht mit einem Cut am Auge in die Kabine.

Mame Diouf und Martin Stranzl rauschen beim Luftkampf mit den Köpfen zusammen. Beide bleiben liegen und werden behandelt.

Schlaudraff ist noch nicht drin in der Partie, dem offensiv so talentierten gelingt wenig.

Die Umstellungen hat sich Slomka wohl anders vorgestellt, geht da unten energisch aus seinem Sattel und versucht unzufrieden für Ordnung zu sorgen.

... und der Konter der Hausherren läuft, Herrmann geht über rechts ab, wird aber von Pander noch so entscheidend gestört, dass er von der Strafraumgrenze nicht mehr kontrolliert abschließen kann. Der Ball trudelt dann am linken, langen Pfosten vorbei.

Didier Ya Konan verpasst es auf links Sofian Chahed mitzunehmen, sein Seitenwechsel wird dann abgefangen. Keine gute Entscheidung des Ivorers...

Abdellaoue wird an der Mittellinie von hinten angegangen, für den Geschmack von Gräfe ist da aber wohl zu viel Theatralik dabei und er winkt ab.

Hannover scheint hier wie zum Ende der ersten Halbzeit nun weiter gewillt, für die Offensive etwas zu tun, Fehlpässe bleiben aber ein Thema.

Bei einem Angriff über die rechte Seite übersehen die Fohlen Luuk de Jong auf der anderen Seite komplett. Er und auch das Publikum hätten gerne das Zuspiel dahin gesehen.

Erste Ecke für die Hausherren, keine Gefahr.

Hannover stellt taktisch nun auf Raute im Mittelfeld um, das hat im Laufe der Saison aber nicht immer gut funktioniert. Wir sind gespannt.

Auch Mirko Slomka reagiert: Christian Pander rückt auf die Außenverteidigerposition zurück und Jan Schlaudraff geht ins Mittelfeld.

Das ist eine Schwächung für die Fohlenelf: Der Venezuelaner muss mit muskulären Problemen raus und wird von Filip Daems ersetzt. Oscar Wendt macht auf der linken Außenverteidigerposition für Daems platz und rückt ins Mittelfeld vor.

Halbzeitfazit:
Reichlich blutleer präsentierte sich Hannover über weite Strecken im ersten Abschnitt, war nur auf Konter bedacht und investierte ansonsten überhaupt nichts in die Offensive. Erst als diese Verweigerungshaltung konsequenterweise in der verdienten Führung der Hausherren mündet, setzen die Gäste Akzente nach vorne und werden prompt mit einem Lattentreffer belohnt. Also: De Niedersachsen können doch und davon darf ruhig im Sinne des neutralen Zuschauers mehr kommen. Bis gleich!

So schon eher! Sébastien Pocognoli macht den Arango, haut aus halblinker Position aus 33 Metern einfach mal drauf und das Geschoss touchiert die Latte! Ter Stegen ist auch noch mit den Fingerspitzen dran, die folgende Ecke bringt dann aber keine Gefahr mehr und danach ist dann auch erst einmal Pause!

Aber mehr als Aufwärmübungen für den Keeper der Borussen springt bisher nicht dabei heraus. Der Schlussmann pflückt die nächste Flanke herunter.

Hannover muss jetzt mehr machen und scheint nun auch gewillt. Da fragt man sich: Warum nicht gleich so?

Nach dem Treffer hat 96 plötzlich mehr Lust nach vorne, ter Stegen faustet die nächste Hereingabe weg, nur genau auf die Füße von Pander an der Strafraumgrenze, der ohne zu zögern den Ball volley zurückschickt. Ter Stegen ist aber schnell wieder auf der Linie und dann ist dieser Versuch auch kein Problem.

Der folgende Freistoß bringt nichts ein, aber die zweite Flanke aus dem Halbfeld ist deshalb fies für Marc-André ter Stegen, weil der Ball aufs Tor zufliegt und sich der Keeper nicht sicher sein kann, ob da kurz vor ihm noch jemand an den Ball kommt. Auch hier behält der Torwart aber die Ruhe und fängt das Leder ab.

Gelbe Karte für Juan Arango (Bor. Mönchengladbach)
Er spielt vor dem eigenen Sechzehner viel Ball, aber eben auch den Gegner und sieht Gelb. Insgesamt vielleicht etwas zu hart.

Gladbach setzt sofort nach, Sofian Chahed überrascht seinen Keeper: Der außenverteidiger fälscht eine Flanke von links ab und Zieler, auf dem falschen Fuß erwischt, muss zackig reagieren, hat den Ball jedoch sicher.

Nur was macht die Hannoveraner Abwehr da bloß? Fünf grüne umringen de Jong und Herrmann und trotzdem fällt das Tor, weil man erfolgreich den Raum und niemand die Männer deckt.

Tooor für Bor. Mönchengladbach, 1:0 durch Luuk de Jong
Zwangsläufig werden die Gäste für ihre Passivität bestraft. Herrmann steckt wunderschön auf den Torschützen durch und diese Chance lässt sich der Niederländer vor Zieler dann diesmal nicht nehmen, lupft den Ball über den herausstürmenden Keeper zentral in die Maschen.

Sinnbildlich für das Offensivbemühen der Gäste: Schulz schickt einen einfachen Querpass in der eigenen Hälfte meterweit ins Aus. Der rutscht ihm zwar vom Schlappen, aber eine Fehlpassquote von bisher über 30% zeugt von einem generellen Mangel.

Ohja! Die Zeitlupe zeigt schon, dass Martin Stranzl, der dann schnell wieder steht, einen Schlag in den Unterleib bekommt und wenn Gräfe das so sieht, darf er auch über Elfmeter nachdenken.

... erst Mame Diouf allein gegen drei, dann rückt Abdellaoue nach, bekommt die Ablage, aus 24 Metern ist der abgefälscht und dann zu zentrale Schuss aber leichte Beute für ter Stegen.

Nächste Ecke Gladbach, die dritte insgesamt: Oscar Wendt zieht den Ball vom Tor weg und letztlich kommt niemand an den Ball. Martin Stranzl bleibt liegen, doch die Niedersachsen spielen den Konter aus...

Pinto regt sich fürchterlich auf, er hätte im Duell mit de Jong gerne den Einwurf bekommen, doch Gräfe lässt das portugiesische Temperament kalt und er entscheidet zu Ungunsten des Sechsers.

Das Tor der Hausherren ist hier nicht überfällig, aber wir nähern uns der Grenze, wo man im Konjunktiv dann von verdient sprechen darf. Gladbach ist die klar bessere Mannschaft, weil die Gäste vor allem überhaupt nichts in der Offensive investieren.

Auch die nachfolgende Ecke ist gefährlich, am Elfmeterpunkt bekommt Stranzl den Rebound, Schulz schmeißt sich ihm aber noch in den Weg und das war auch nötig!

Thorben Marx lässt aus 24 Metern einen soliden Flatterball ab und Zieler hat seine liebe Mühe, den Ball am Tor vorbei zu lenken.

Im Duell der jungen Torhüter hatte Marc-André ter Stegen bisher weniger zu tun und auch diese abgefälschte Flanke von Christian Pander gehört zu den Standardaufgaben des Nationalspielers. Er pflückt das Ding sicher runter.

Nächste Chance Gladbach: Patrick Herrmann geht auf seiner rechten Seite durch, Amin Younes läuft am Fünfer geschickt ein, die Hereingabe ist aber minimal in den Rücken gespielt und so kann der 19-jährige das Ding nicht richtig erwischen und wird zudem geblockt.

Auch dieser Freistoß aus dem Halbfeld ist eigentlich keinerlei Erwähnung wert: Christian Pander überflankt sich aus dem Halbfeld und der Ball fliegt ins Toraus. Das kann der Ex-Schalker eigentlich besser.

Und wir erinnern uns: Mirko Slomka hatte im Vorfeld Mut und Entschlossenheit gefordert. Davon ist noch nicht viel zu sehen.

Diese Szenen sollten aber auch den 96ern zeigen: Bislang haben nur die Hausherren die Chancen und auf Dauer dürfte das hier nur zum Rückstand führen.

Die folgende Ecke wird geklärt, aus dem Hinterhalt kommt noch einmal Oscar Wendt zum Abschluss, setzt das Geschoss aber ins zweite Stockwerk.

Wieder de Jong!! Der Konter der Borussen läuft, auf der rechten Seite spielen die Fohlen ihren Stürmer frei, der aber aus 14 Metern an Zieler scheitert. Die beste Chance bis hierhin und den darf man machen.

Abdellaoue forciert über die rechte Seite, legt an die Strafraumgrenze, wo Diouf für Pinto durchlässt. Der Schuss wird aber geblockt.

Viel geht in dieser Anfangsphase über die linke Gladbacher Seite über Arango und auch Wendt, der immer wieder mit aufrückt.

Zieler muss auf der anderen Seite gegen den Steilpass raus, spielt jedoch gut mit und drischt das Leder weg.

Auch Hannover mit einer Annäherung, die Flanke von Pinto geht allerdings deutlich über das Tor.

Dieses Füßchen! Juan Arango lässt mal andeuten, setzt von der linken Strafraumkante einen netten Versuch auf die lange Ecke ab, doch der Ball segelt ein gutes Stück drüber. Trotzdem geht ein Raunen durchs Publikum, diese Chancen sollte man dem Venezuelaner nicht allzu häufig geben.

Amin Younes und Patrick Herrmann setzen zu einem dynamischen Doppelpass an der Strafraumgrenze an, Christian Schulz ist aber gerade noch dazwischen.

Aber gut, man weiß natürlich um die Konterstärke der Niedersachsen und blind ins offene Messer laufen ist sicherlich nicht im Sinne des Tabellenneunten.

Auf der anderen Seite fällt der Borussia gegen die tief stehenden Gäste bislang nicht allzu viel ein.

Fast ein bisschen zu schüchtern lässt sich 96 hier blicken, das ist aber sicherlich auch der unterirdischen Auswärtsbilanz geschuldet.

Der nächste Versuch geht lang auf den holländischen Stoßstürmer. Den Zuckerpass von Arango kann de Jong aber nicht gut runterpflücken und so kann Schulz dazwischen pfuschen.

Es geht aber weiterhin nur in eine Richtung: Tony Jantschke mit der Flanke von links, in der Mitte klären die Niedersachsen per Brust auf Zieler. Souverän.

Hannover macht bisher brav die Auswärtsmannschaft, zieht sich weit zurück und wartet auf die bekannten 10-Sekunden-Konter. Das ist ja die Zeitmarke, in der laut Trainer Mirko Slomka seine Mannschaft im Idealfall vom eigenen Sechzehner bis zum Abschluss brauchen soll.

Diesmal stellt sich Sofian Chahed da draußen hüftsteifer an, lässt Oscar Wendt passieren, den Querpass in den Strafraum kann Luuk de Jong dann aber nicht verwerten.

Laufduell des Shootingstars Amin Younes gegen Sofian Chahed auf der rechten Abwehrseite und der Außenverteidiger entscheidet dieses Duell für sich.

Die Hausherren übernehmen hier die ersten Ballbesitze, tasten sich langsam voran.

Gelbe Karte für Mohammed Abdellaoue (Hannover 96)
Während sich das Geschehen gerade sortiert, holt sich der Stürmer gleich mal den Karton für einen Ellenbogeneinsatz ab. Das ist regeltechnisch korrekt, aber nun hat er die Messlatte für diese Aktionen ziemlich niedrig gelegt.

Und damit rein in das Nachbarschaftsduell im doppelten Sinne: Tabellarisch und auch was die Bundesländer angeht. Hannover in grün, die Hausherren in weiß.

Zieler muss eine erste Flanke von links und Oscar Wendt entschärfen, pflückt das Ding aber ohne Probleme aus dem Himmel.

Da soeben Frankfurt zu Hause gegen Stuttgart verloren hat, hat nun bis auf Bayern und Dortmund (jeweils Seig) und Mainz (Unentschieden) kein Team vor den beiden Kontrahenten an diesem Wochenende punkten können. Wenn das keine Einladung ist ein wenig Boden gut zu machen, was dann? Es geht da oben ohnehin so eng wie lange nicht mehr zu. In den letzten Jahren holte der Viertplatzierte immer mindestens 60 Zähler, das wird in dieser Saison wohl niemand schaffen.

Leiten wird die Partie übrigens Manuel Gräfe, der von Christian Dietz und Marco Achmüller an den Seitenlinien unterstützt wird.

Insgesamt erwartet beide Seiten ein Duell auf Augenhöhe und Hannover möchte nach der Negativserie auswärts heute vor allem mutig und entschlossen auftreten, um die drei Punkte fest im Blick zu haben. Und eines steht fest: Der neutrale Zuschauer kam in der Vergangenheit oft auf seine Kosten, in acht der letzten neun Aufeinandertreffen fielen mindestens drei Tore.

Bei den Hausherren gibt es dagegen im Vergleich zum 1:1 gegen Bremen einen Wechsel: Auf der Doppelsechs im 4-2-3-1 rückt Thorben Marx für den schweizer Internationalen Granit Xhaka in die Mannschaft. Vorne bleibt aber auch hier alles beim alten und die Augen richten sich auch heute unter anderem auf Amin Younes, der übrigens in der letzten Spielzeit gegen die Niedersachen sein Bundesligadebüt feierte. Der Youngster entwickelte sich in diesem Kalenderjahr zur Offensivhoffnung hinter Stürmer Luuk de Jong und wird wie üblich von Juan Arango und Patrick Herrmann auf den Außen unterstützt.

Auch der personelle Gummipunkt bleibt bei den Hausherren, denn während Favre aus dem Vollen schöpfen kann, fallen auf der Gegenseite weiterhin neun Langzeitverletzte aus. Szabolcs Huszti, Leon Andreasen, Lars Stindl oder Steven Cherundolo sind da zum Beispiel zu nennen. Immerhin muss Mirko Slomka im Gegensatz zum 0:0 am letzten Spieltag gegen Frankfurt nicht rotieren, lässt im 4-4-2 die selbe Startelf intakt. die drittbeste Offensive der Liga sollen damit heute erneut Mohammed Abdellaoue und Mame Diouf befeuern, über die Außen kommen Didier Ya Konan und Christian Pander.

Der Gegner ist aber nicht nur was das angeht schon einen Schritt weiter: In der ewigen Tabelle haben die Fohlen 2225 Punkte, liegen auf Rang fünf. Und anders als bei den Niedersachsen auswärts, zeigt auch die Formkurve des Favre-Teams leicht nach oben. Überhaupt verliert man in dieser Saison kaum Spiele, doch das gleichzeitige Manko: Zu viele Unentschieden. Mit elf führt man die Liga an, ein weiteres heute und man würde einen Vereinsrekord von vier in Folge vor den eigenen Fans einstellen. Und das kann man derzeit überhaupt nicht gebrauchen, denn im Gedränge um die internationalen Plätze reicht beiden Teams eigentlich nur der Dreier.

Dafür müssten die Gäste aber vor allem mal den Auswärtsfluch beenden. Durch alle Bewerbe wartet man seit dem 11.11. letzten Jahres auf einen Dreier, holte nur zwei Zähler in den zehn Spielen seither. Zusammen mit Hoffenheim bildet man das Schlusslicht der Auswärtstabelle, könnte mit mindestens einem Zähler den Sinsheimern aber die rote Laterne wieder allein überlassen. Als kleiner Motivationsschub seit ein Block auf die ewige Ligataballe erlaubt, denn die 96er können heute mit mindestens einem Punkt die 1000er-Marke knacken, liegen dort auf Platz 16.

Damit beide Teams auch im nächsten Jahr international mit von der Partie sind, sowohl die Nordrhein-Westfalen als auch die Niedersachsen mussten in der zweiten Runde der Europa League zuletzt die Segel streichen, ist dieses direkte Duell von besonderer Wichtigkeit. In einem breiten Mittelfeld sind die Tabellennachbarn auf Rang neun und zehn zwar nicht mittendrin, aber die drei (Gladbach) bzw. vier (Hannover) Zähler Rückstand auf Platz sechs und den FSV Mainz sollen heute möglichst verringert werden.