Fazit
Wenn ein Spiel 5:1 endet, hat der gemeine Fußballliebhaber eine ungefähre Vorstellung davon, wie das betreffende Spiel verlaufen ist. Dem ist bei dieser kuriosen Zweitligapartie aber ganz und gar nicht so. Aachen war besser, Aachen machte das Spiel, Aachen hatte die Torchancen und den Gegner bis 20 Minuten vor Schluss an die Wand gespielt. Dann schlug allerdings die unglaubliche Effektivität des Tabellenfünften zu. Innerhalb weniger Minuten erzielten die Mannen aus dem Erzgebirge vier Tore und streichen damit einen im Ergebnis deutlich zu hoch ausgefallenen Sieg ein. So haben die Veilchen im Aufstiegsrennen doch noch ein Wörtchen mitzureden, der Rückstand auf Bochum beträgt nur noch drei Punkte. Bei der Alemannia enttäuschte vor allem die Einstellung auf ganzer Linie. So auseinanderzufallen spricht nicht für einen guten Teamgeist. Nächste Woche geht es für die Elf von Peter Hyballa nach Augsburg, Aue empfängt die Energie aus Cottbus. Das war es von hier, schönen Sonntag noch.

Die Gästefans dagegen sind in bester Partylaune und skandieren "Auswärtssieg! Auswärtssieg!" Diese Reise in den tiefen Westen hat sich jedenfalls gelohnt.

Pfiffe auf dem Tivoli - und das zu Recht. Diese Niederlage ist unnötig wie ein Kropf.

Jetzt ist natürlich auch der Aufstieg wieder ein Thema im Erzgebirge. Der Abstand auf Bochum beträgt nun nur noch drei Punkte.

Fast hätte Stephan das halbe Dutzend voll gemacht. Der eingewechselte Seyi Olajengbesi reiht sich in die Fehlerkette der Aachener Defensive ein und verliert das Leder an der Torauslinie gegen Stephan. Der zieht in die Mitte und visiert das kurze Eck an. Knapp daneben.

Es war ein großer Nachmittag für Enrico Kern: zwei Chancen, zwei Tore. Bei seiner Auswechslung lässt er sich zurecht feiern.

Man muss aber auch die Leistung der Gäste anerkennen. Innerhalb von sieben Minuten erzielen sie buchstäblich mit jedem Schuss einen Treffer. Das ist die Effektivität einer Spitzenmannschaft.

Natürlich wird das Geschehen hier jetzt auch zur Charakterfrage bei den Hausherren. Sich nach klarer Spielkontrolle so auseinander zu nehmen lassen, spricht nicht unbedingt für ein funktionierendes Mannschaftsgefüge. Schaffen sie jetzt wenigstens noch Ergebniskosmetik?

Gelbe Karte für Alban Ramaj (Erzgebirge Aue)
Forsches Einsteigen von Ramaj. Berechtigte gelbe Karte.

Das war nun wahrlich nicht abzusehen. So schwach wie der Auftritt der Veilchen über einen Großteil des zweiten Spielabschnitts war, so beeindruckend waren diese furiosen Minuten. Aachen 1, Aue 5. Wahnsinn.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:5 durch Enrico Kern
Zweites Tor vom ehemaligen Rostocker Bundesligastürmer. Durch einen einzigen langen Ball von Keeper Flauder wird die komplette Aachen-Abwehr ausgehebelt. Kern kommt nach katastrophaler Kopfballabwehr von Schlitte an den Ball, geht in den Strafraum, schlägt noch einen Haken und schiebt dann ins leere Tor ein. Ist das jetzt bitter für die Gastgeber! Mit Moral und Kampfgeist hat das gar nichts zu tun...

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:4 durch Jan Hochscheidt
Au weia, Alemannia! Jetzt nimmt der Aufstiegsaspirant den Gastgeber endgültig auseinander. Und das geht viel zu einfach. Mit einem einzigen öffnenden Pass stehen auf einmal drei Lila-Weiße frei vor Hohs. Schlitte behält die Übersicht und bedient Hochscheidt in der Mitte, der ins leere Tor einschiebt.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:3 durch Alban Ramaj
Nach einem klasse Doppelpass mit Hochscheidt geht Ramaj alleine auf Hohs zu und verlädt diesen souverän. Wahnsinn, wie schnell sich so ein Spiel drehen kann. Wie aus dem Nichts führt Aue hier nun mit zwei Toren Unterschied!

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:2 durch Marc Hensel
Damit war absolut nicht zu rechnen! Eine weit geschlagene Ecke bringt Paulus per Kopf in die Mitte, wo Hensel komplett frei einnicken kann. Das stellt den Spielverlauf komplett auf den Kopf!

Hundertprozenter für Auer! Plötzlich steht der Alemannia-Kapitän nach nach Flanke von links frei vor dem Tor, doch er kann das Leder nicht richtig kontrollieren und setzt es neben das Tor.

Auch das trug nicht unbedingt zur Sicherheit Flauders bei: Unbedrängt schlägt er einen Ball ins Seitenaus.

Ganz kuriose Szene: Junglas schlägt den Ball von links in den Sechzehner, wo Auer zwar die Fußspitze nicht mehr ans Leder bekommt, aber auch dem Erzgebirge-Schlussmann Flauder unterm Körper durchrutscht. Da hat er wirklich Glück, dass die Pille knapp am Tor vorbei fliegt.

Weil er vorne kaum Bälle bekam, lässt sich Auer zunehmend häufiger ins Mittelfeld zurückfallen und gestaltet nun das Spiel maßgeblich mit.

Eine erfreuliche Statistik: Bis jetzt sah noch keiner der Akteure den gelben Karton. Es ist eine sehr fair geführte Partie, bei der Wolfgang Stark bisher alles im Griff hat.

...er schlägt sie weit an den langen Pfosten, wo Paulus das Leder mit vollem Risiko volley nimmt - und die Statik des Stadiondaches testet.

Vielleicht einmal nach einer Standardsituation? Kempe geht zur Eckfahne...

Wo ist die Idee im Spiel der Veilchen? Wo ist die Inspiration, die Spielfreude der Hinserie? In den letzten Minuten findet der Tabellenfünfte einfach nicht mehr in die Partie. Es scheint eine Frage der Zeit zu sein, bis die Heimfans wieder etwas zu bejubeln haben.

Gar nicht so ungefährlich: Stieber hebt einen ruhenden Ball aus dem rechten Halbfeld an den Fünfmeterraum, wo allerdings Freund und Feind verpassen.

So stark die Ansätze von Arslan sind, so oft dribbelt er sich beim dritten oder vierten Mann, den er umspielen will, fest.

Das Team von Peter Hyballa bleibt spielbestimmend, Rico Schmitts Schützlinge sind bemüht, aber finden einfach nicht den richtigen Schlüssel, um die Alemannia in ernstliche Gefahr zu bringen.

Den muss der Junglas doch einfach machen! Wunderschöner Pass von Auer auf Junglas, der im Strafraum alle Zeit der Welt hat abzuschließen. Sein Rechtsschuss streicht unten rechts am Pfosten vorbei.

...siehe da: Benny Auer kommt zu seinem ersten Torschuss. Der weit geschlagene Freistoß fällt dem Kapitän der Hausherren über Umwege vor der Füße. Sein linker Hammer segelt aber über die Bude.

Freistoß für die Alemannia im linken Halbfeld...

Und dann kommt Ramaj wieder einmal zu einer Abschlussmöglichkeit: 20 Meter vor dem Kasten gewinnt der Serbe das Laufduell mit Feisthammel und zieht mit Vollspann drauf. Hohs steht aber goldrichtig, reißt die Fäuste hoch und klärt zur Ecke. Starke Aktion von beiden.

Auch nach der Pause wirken die Gäste ein wenig planlos im Vorwärtsgang.

Junglas' Flanke von rechts an den Fünfmeterraum kann ohne Probleme geklärt werden.

Beide Coaches schicken ihre Elf unverändert zurück in die Arena.

Halbzeitfazit
Streckenweise war es ein hochattraktives Zweitligaspiel. Besonders die Alemannia überzeugte mit einigen feinen Kombinationen. Der Aufstiegsaspirant aus dem Erzgebirge profitierte beim Ausgleichstor von einem fatalen Abwehrverhalten der Gastgeber. Allgemein ist die Fehlerquote auf beiden Seiten sehr hoch. Fast ein Wunder, dass noch nicht mehr Tore gefallen sind. Vielleicht fallen diese ja noch in Durchgang zwei. Man darf sich darauf freuen.

Ach, der spielt ja auch mit... Benjamin Auer fällt bisher absolut nicht auf. Offensiv geht bei den Gelben alles über Stieber und Arslan.

Da ist plötzlich doch noch die Chance für Aue: Ramaj profitiert von einem weiteren hanebüchenen Stellungsfehler von Stehle und kann von links frei in den Sechzehner eindringen. Sein Abschluss auf die kurze Ecke ist aber zu unplatziert. Vorbei.

Es bleibt dabei: Aue findet keine Mittel mehr, um das Leder vor das gegnerische Tor zu tragen. Jetzt sehnen sich die Veilchen den Pausenpfiff herbei...

Knapp fünf Minuten sind es noch bis zum Pausentee. Kann eines der beiden Teams hier noch einen Treffer zu einem psychologisch wichtigen Zeitpunkt markieren?

Zugegebenermaßen hat Flauder hier einen ganz schweren Job: Seine Vorderleute reihen Fehler an Fehler und das frühe, unglücklich entstandene Gegentor dürfte auch nicht zu seinem Selbstvertrauen beigetragen haben. Zum wiederholten Male kann er aber eine Halbfeldflanke sicher abfangen. Er scheint im Spiel angekommen zu sein.

Wie so häufig in den vergangenen Wochen tun sich die Veilchen auch heute wieder richtig schwer. Zwar begannen die Mannen von Rico Schmitt sehr temperamentvoll, außer dem Treffer von Enrico Kern konnten sie sich aber noch keine wirkliche Gelegenheit erarbeiten.

...Stieber will den Ball mit links über die Mauer chippen. Er schafft dies aus, aber das Leder fliegt ebenso über das Gehäuse.

Gefährliche Freistoßsituation für die Gelben, 17 Meter vor dem Tor, halbrechte Position...

Beidseitig bleibt die Fehlerquote hoch. Innerhalb weniger Sekunden ist erst ein unbedrängter Fehlpass von Höger, dann ein schwacher Hensel-Ball zu bestaunen.

Und die nächste Alemannia-Chance! Arslan bedient Junglas an der Strafraumgrenze. Der legt sich den Ball auf den rechten Fuß und visiert das rechte untere Toreck an. Sein starker Abschluss verfehlt den Kasten nur um wenige Zentimeter. Jetzt sind die Hausherren hier das spielbestimmende Team.

...die Ausführung ist ungefährlich und Aachen könnte kontern, aber Arslan dribbelt sich fest.

Nun mal ein Eckstoß für Aue...

Über solche Bälle kann er sich Sicherheit holen: Flauder fängt eine schwach getimete Flanke von Radjabali-Fardi ganz souverän ab.

Stiebeeeeeeer ganz allein vor Flauder! Wieder ist es ein weiter Ball, wieder kommt Stieber dran, wieder steht er alleine vor Flauder. Diesmal versucht es der Angreifer mit einem Lupfer, meint das allerdings ein bisschen zu gut und hebt ihn aufs obere Tornetz.

Von Haustür zu Haustür: Stephan Flauder drischt einen Abschlag über das komplette Spielfeld - direkt in die Hände von David Hohs. Da hatte der Aachen-Keeper zu einem früheren Zeitpunkt im Spiel aber mehr Zielwasser getrunken.

Der junge Tolgay Arslan ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gelben.

Auffällig ist die große Anhäufung von Abwehrfehlern auf beiden Seiten. Die Trainer bringt das zur Weißglut, der Attraktivität des Spiels ist es zuträglich, da somit natürlich deutlich mehr Torszenen entstehen.

Parallel zur Sechzehnerlinie geht Arslan von links in die Mitte. Weil ihn keiner attackiert, zieht er einfach mal ab, verfehlt den Kasten aber deutlich.

Nun nimmt auch die Härte in den Zweikämpfen zu. In den letzten Momenten häuften sich die kleinen Fouls.

Feisthammel hält im Zweikampf den Fuß drauf, sieht keine gelbe Karte, wird aber sehr bestimmt ermahnt. Für den Innenverteidiger ist es bis dato ein schwarzer Nachmittag.

Gerade als Aue die engagierte Körpersprache abhanden gekommen ist, schlägt Kern zu. Das ist die richtige Antwort auf den frühen Rückstand. Hier ist einiges los, der Ausgang ist absolut nicht vorherzusehen.

Tooor für Erzgebirge Aue, 1:1 durch Enrico Kern
Oooooh, Alemannia! Eine Riesen-Fehlerkette in der Abwehr der Hausherren führt zum Ausgleich. Dieser ist zwar, betrachtet man das gesamte Spiel bisher, verdient, kommt aber aufgrund der letzten Minuten doch aus heiterem Himmel. Und so ist es passiert: Schlitte schlägt eine eigentlich ungefährliche Flanke von rechts in den Strafraum, doch dort tritt Feisthammel ungeschickt über die Kugel, die zum langen Pfosten fliegt. Enrico Kern steht da, wo ein Mittelstürmer stehen muss und hat keinerlei Probleme, aus kürzester Distanz einzunetzen. Da hat allerdings auch Stehle gepennt... Bitter! Alles ist wieder offen! Tolles Spiel!

...Lachheb steigt am höchsten und kann das Leder per Kopf aus der Gefahrenzone bugsieren.

Ecke Aachen...

Wieder schlägt Hohs einen weiten Abschlag auf Stieber, doch diesmal kommt der Offensivspieler nicht an den Ball. Das scheint in der Tat eine einstudierte Variante zu sein.

Statt erst einmal abzuwarten, suchen die Hausherren weiterhin den Weg nach vorne. Aue scheint zunächst geschockt.

Mit der ersten Torgelegenheit gehen die Gelben hier also in Führung. Wie kann der Aufstiegsaspirant auf Aue, der in den letzten Wochen ja solch enttäuschende Ergebnisse hinnehmen musste, diesen Rückschlag wegstecken?

Tooor für Alemannia Aachen, 1:0 durch Zoltán Stieber
Was für ein Sahnetor von Zoltán Stieber! David Hohs schlägt die Kugel weit in die gegnerische Hälfte. Dort kommt Stieber an den Ball, lupft das Leder herrlich über zwei Innenverteidiger und schließt dann aus zehn Metern gnadenlos ab - durch die Hosenträger von Stephan Flauder! Unglücklicher Einstand des Veilchen-Keepers. Aber einfach toll gemacht vom künftigen Mainzer!

Rico Schmitt ist in seiner Coaching-Zone voll bei der Sache, Hyballa tut es ihm gleich. Die Anspannung ist förmlich zu greifen.

Engagement und Tempo sind in diesen ersten Minuten definitiv vorhanden. Besonders die Gäste wollen zeigen, wie wichtig und wertvoll ein Auswärtssieg heute sein könnte.

Achenbach sprintet die linke Außenlinie entlang und bringt die Kugel stramm in die Mitte. Stehle bekommt gerade noch so ein Bein dazwischen und kann zur Ecke klären. Das war der erste schöne Angriff der Hausherren.

Jetzt könnte es mal schnell gehen bei den Gästen, doch eine Kontersituation in Überzahl wird schlampig zu Ende gespielt. Rico Schmitt ist an der Seitenlinie fuchsteufelswild.

Hui, das war eng. Stephan Flauder nimmt den Ball ganz eng an der Strafraumgrenze in die Hand. Die Heimfans reklamieren Handspiel und in der Tat war das eine Millimeterentscheidung. Glück für den neuen Schlussmann der Lila-Weißen, dass Stark diese Situation locker bewertet.

Schon nach den ersten Sekunden der Partie zeigt Marc Hensel mit einer engagierten Körpersprache, worum es heute für die Veilchen gehen soll: Den letzten Strohhalm greifen, um vielleicht doch noch etwas mit dem Aufstieg zu tun zu haben.

Der Pfiff ertönt, der Ball rollt.

Die Akteure betreten den Rasen, die Gastgeber treten traditionell in gelb und schwarz an, Erzgebirge in lila. Jeden Moment wird Wolfgang Stark die Begegnung anpfeifen.

Von der WM in Südafrika auf den Aachener Tivoli: Leiter der heutigen Partie ist FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark aus Ergolding. An den Linien assistieren ihm Torsten Bauer und Matthias Jöllenbeck.

Tore sind bis jetzt immer gefallen, wenn diese beiden Teams im Ligabetrieb aufeinandertrafen. Das macht Hoffnung auf ein flottes Spiel mit vielen Torraumszenen und dem ein oder anderen Treffer. Die Rahmenbedingungen könnten kaum besser sein: herrliches Frühlingswetter, der stimmungsvolle Tivoli, ein guter Rasen - in gut fünf Minuten kann auch endlich Fußball gespielt werden.

Im Hinspiel der laufenden Saison siegten die Veilchen mit 2:1 durch Tore von Lachheb und Hochscheidt. Bei der Alemannia konnte Aue jedoch im Februar 2005 zuletzt gewinnen, in den darauf folgenden Heimspielen waren die Mannen vom Tivoli jeweils erfolgreich.

So oft wie sein Gegenüber tauscht Hyballa nicht das Personal. Lediglich eine Änderung nimmt der Alemannia-Coach im Gegensatz zur letzten Woche vor: Nach abgesessener Gelbsperre kehrt Marco Höger in die Startelf zurück. Für ihn rotiert der verletzte Aïmen Demai wieder aus der Mannschaft.

Trotz alledem stehen die Aachener nach wie vor für einen offensiven, attraktiven Fußball. Die Heimfans hatten zuletzt auf dem neuen Tivoli wenig zu feiern, deswegen wollen die Schwarz-Gelben diese natürlich zum Ende der Spielzeit noch versöhnen. Und heute soll es damit losgehen - mit einem Sieg gegen einen Aufstiegsaspiranten.

Bei den Gastgebern geht es im Gegensatz zum heutigen Kontrahenten lediglich noch darum, die Saison vernünftig zu Ende zu spielen. Mit 41 Zählern auf Platz zehn stehend, stellt die Alemannia das personifizierte Mittelfeld, negativer ausgedrückt die "graue Maus", der zweiten Liga dar. Besonders gegen große Gegner waren die Mannen von Peter Hyballa zuletzt allerdings brave Punktelieferanten: Gegen Hertha, Bochum und Duisburg setzte es jeweils bittere Niederlagen, Torverhältnis aus diesen drei Spielen: 3:11. Eine Chance für Erzgebirge?

Um dieses Ziel zu erreichen, verändert Schmitt seine Startformation gleich auf fünf Positionen. Zwischen den Pfosten der Veilchen steht heute die etatmäßige Nummer zwei, Stephan Flauder, für den verletzten Martin Männel. Zudem rutschen Le Beau, Schlitte, Schröder und Hensel in die erste Elf. Dafür müssen Birk, Curri, Kempe und Müller weichen.

Unter allen Umständen muss für Aue heute also ein Sieg her, damit wenigstens noch ein Fünkchen Hoffnung, die nicht für möglich gehaltene Sensation doch noch zu schaffen und aufzusteigen, überleben kann.

Tendenziell zeigt der Trend bei den Lila-Weißen aber deutlich nach unten. Nach einer überragenden Hinrunde noch in den Himmel gelobt, belegt die Elf von Trainer Rico Schmitt mittlerweile nur noch Platz zwölf der Rückrundentabelle und geht fünf Spieltage vor Schluss als Außenseiter ins Rennen um den Relegationsplatz drei. Weil der VfL Bochum am Freitag jedoch zum zweiten Mal in Folge gepatzt hat, könnten die heutigen Gäste wieder auf drei Punkte an die Bochumer herankommen.

Wundertüte - ein Wort, das beide Mannschaften, die heute auf dem Aachener Tivoli aufeinandertreffen, trefflich beschreibt. Die Hausherren mussten letzte Woche nach zwei Siegen in Folge eine bittere 2:3-Niederlage gegen den MSV Duisburg hinnehmen, der Überraschungs-Herbstmeister des deutschen Profifußball-Unterhauses aus Aue ist nun drei Spiele ohne Sieg, konnte sich aber Ende März gegen den direkten Konkurrenten aus Fürth immerhin ein Punkt erarbeiten.