Fazit:
Armin Veh ist doch nicht der Messias für den VfB: Mit dem neuen Trainer misslingt Stuttgart der Start in die neue Saison. Die Schwaben verlieren das erste Pflichtspiel hochverdient 0:2 beim VfL Bochum und scheiden damit erstmals seit 1995 wieder in der ersten Pokalrunde aus. Nachdem Terodde die Gastgeber schon frühzeitig im ersten Durchgang in Führung gebracht hatte, dauerte es nach dem Seitenwechsel nur drei Minute, bis der Goalgetter erneut zuschlug: Nach toller Vorarbeit von Sturmpartner Šesták schnürte der Neuzugang den Doppelpack und stellte die Weichen endgültig auf Sieg. Die Gäste aus dem Ländle gaben sich zwar nicht auf, waren aber eigentlich in keiner Phase der Partie in der Lage, den VfL richtig zu gefährden. Einzige echte Tormöglichkeit war Werners Pfostenschuss kurz nach dessen Einwechslung.
Zweitliga-Mit-Tabellenführer Bochum kegelt den Erstligisten mit einer blitzsauberen Leistung in Defensive und Offensive aus dem Wettbewerb, zieht damit völlig zu Recht in die 2. Runde ein und rundet damit seinen ohnehin starken Saisonauftakt ab. Auf Armin Veh und seine Stuttgarter kommt dagegen eine Menge Arbeit zu. Beim Bundesligaauftakt am Wochenende geht's nach Mönchengladbach. Das war's von hier, einen schönen Abend noch mit den weiteren Pokalspielen!

Bochum hält das Spielgeschehen weit weg vom eigenen Tor, hat jetzt einen Einwurf am gegnerischen Strafraum. Keine Frage: Der VfL zieht in Runde zwei ein.

...Maxim findet halbrechts, 20 Meter vom dem VfL-Tor, kein Durchkommen und zieht flach ab. Ein Abwehrspieler wirft sich in den Schuss und blockt. Wir sind schon in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Das sollte für Bochum reichen.

Die reguläre Spielzeit ist vorbei, drei Minuten Nachschlag werden vom Vierten Offiziellen angezeigt. Das dürfte zu wenig sein für den VfB...

Unübersichtliches Gewühl im Bochumer Sechzehner, aber richtig gefährlich wird's dabei auch nicht: Klein und Ibišević versuchen es mit Wurschtelei gegen drei Abwehrspieler, kommen aber nicht durch und schließlich wirft sich Keeper Luthe dazwischen und klärt.

Die Sekunden ticken und sie ticken gegen den VfB Stuttgart, der den Druck nicht aufrechterhalten konnte. Werners Pfostenschuss unmittelbar nach seiner Einwechslung bleibt die einzige Chance der Gäste hier.

Jugend forscht jetzt beim VfL: Der erst 18-jährige Henrik Gulden kommt in die Partie und löst den sehr fleißigen Yusuke Tasaka ab. Der Japaner wird von den Fans im rewirpowerSTADION lautstark gefeiert.

Die Bochumer mauern sich jetzt immer mehr hinten ein und sorgen kaum noch für Entlastung. Fahren sie aber noch einen guten Konter und schließen diesen auch endlich einmal konzentriert ab, dann haben sie diese Partie entschieden.

Stuttgart nimmt den Pfostenschuss von Werner als Wachmacher und verbucht nun seine erste richtige Drangphase in diesem Spiel. Bochum verteidigt verbissen, offenbart aber immer wieder die eine oder andere Lücke im Defensivverbund.

Der bärenstarke Gregoritsch hat sich müde gelaufen. Zahirović ist für ihn auf dem Feld. Einen Wechsel hat Peter Neururer damit noch in der Hinterhand.

Werner an den Pfosten! Fast der Anschluss mit seinem ersten Ballkontakt! Vor Sekunden kommt der Youngster für Harnik ins Spiel und sofort ist er im Fokus: Nach flachem Zuspiel von halbrechts sind die Bochumer in der Mitte nicht auf dem Posten. Stuttgarts Nachwuchshoffnung stiehlt sich frei, knallt den Ball dann aber aus kurzer Distanz fast unbedrängt nur ans Aluminium. Das kann, nein, das muss das 1:2 aus Sicht der Schwaben sein!

Hier spielt nur der VfL Bochum, langsam muss man sich fragen, wer hier der Bundesligist ist. Von Stuttgart kommt seit Minuten gar nichts mehr nach vorne. Hinten sind die Schwaben aber nach wie vor anfällig.

Dickes Ding für Michael Gregoritsch, der zum zweiten Mal den Sack zumachen kann! Der VfL kontert schnell über die schwache linke Seite der Gäste und Celozzi flankt von der Grundlinie an den Fünfer. Der österreichische Offensivspieler schraubt sich hoch und nickt den Ball ein paar Zentimeter am Pfosten vorbei - auf der falschen Seite. Es bleibt beim relativ komfortablen, aber auch tückischen 2:0 für Bochum.

Langsam rennt dem VfB die Zeit davon. Auch 20 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit ist noch keine Besserung im Spiel der Veh-Elf zu erkennen. Der Meistercoach von 2007 hat offenbar noch eine ganze Menge Arbeit vor sich. Vielleicht kann er sich dabei nach heute auf einen Wettbewerb konzentrieren.

Wechsel auf beiden Seiten: Beim VfB geht der Verursacher des ersten Gegentreffers aus dem Spiel. Oriol Romeu konnte insgesamt noch nicht nachweisen, dass er eine Verstärkung für die Schwaben ist. Für ihn kommt Leitner. Peter Neururer bringt Terrazzino anstelle vom starken Šesták, der das 2:0 toll vorbereitete.

Es rollt ein Bochumer Konter nach dem anderen gegen im Umschaltspiel immer wieder indisponierte Gäste. So richtig gefährlich wird der VfL dabei aber zu selten. Kann ihm bei diesem Spielstand aber auch egal sein, denn auch Stuttgart bleibt völlig harmlos im Vorwärtsgang.

Beim VfB macht sich der nächste neue Mann an der Seite bereit: BVB-Leihgabe Moritz Leitner wird gleich kommen, wohl um endlich einmal mehr Struktur ins Spiel der Schwaben zu bringen.

Gregoritsch scheitert an Ulreich! Schwaab sieht rechts im eigenen Strafraum ganz alt aus gegen den jungen Österreicher des VfL und der kommt allein vorm Keeper zum Schuss. Ulreich wirft sich dem Ball entgegen und blockt. Damit verhindert er das 0:3 aus Stuttgarter Sicht - und gleichzeitg den wohl sicheren Pokal-K.O. seiner Mannschaft.

Der bei seinem Pflichtspieldebüt heute schwache Kostić macht Platz für Maxim, der das kaum vorhandene Offensivspiel des VfB nun beleben soll.

Die Hausherren mit der nächsten aussichtsreichen Konterszene: Celozzi zieht rechts zunächst das Tempo an, verzögert dann am Strafraumeck und legt in die Mitte zu Tasaka. Dessen Flanke ist allerdings einmal mehr zu ungenau und findet Gregoritsch links in der Gefahrenzone nicht.

"Der VfL ist wieder da!" schallt es von den Rängen. Und in der momentanen Form dürfte Bochum tatsächlich ein Aufstiegsaspirant sein in der 2. Bundesliga. Mit-Tabellenführer sind die Westdeutschen ja aktuell schon einmal im Unterhaus.

Das sieht im Ansatz ganz nett aus, bringt aber gar nichts ein: Ibišević nimmt einen Querschläger im Bochumer Strafraum mit dem Rücken zum Tor per Fallrückzieher, semmelt diesen aber meterweit am Kasten vorbei. Inzwischen ist fast eine Stunde gespielt und der VfB Stuttgart konnte immer noch keine einzige Hundertprozentige verbuchen.

Angetrieben von den euphorischen Fans will Bochum mehr! Der aufgerückte VfB entblößt seine linke Abwehrseite komplett und Tasaka stößt mit langen Schritten und Ball am Fuß in die Lücke. Der Japaner will mit seiner weiten, halbhohen Hereingabe Šesták in der Mitte finden. Aber Ulreich ist da und verhindert die nächste gute Tormöglichkeit der Gastgeber.

Bochum hat eine ganz breite Brust und kauft dem Gegner mit einfachsten Mitteln in Defensive und Offensive über weite Strecken komplett den Schneid ab. Wann kommt die Reaktion des Erstligisten? Muss Veh vielleicht mit Wechseln von außen korrigierend eingreifen? Einen Maxim oder einen Werner hat er ja noch auf der Bank.

Jetzt müsste eigentlich eine schnelle Antwort der Schwaben kommen, wenn sie hier ihre Chancen aufs Weiterkommen noch ein wenig erhalten wollen. Momentan spricht aber natürlich alles, wirklich alles gegen den VfB. Im letzten Jahr schaffte man es immerhin noch in die 2. Runde. Diesmal könnte die Pokal-Reise noch früher zu Ende sein.

Tooor für VfL Bochum, 2:0 durch Simon Terodde
Wieder ein Blitzstart der Bochumer und das spielen sie richtig gut! Nach einer Stuttgarter Ecke rollt der Konter über Latza, der halblinks fast zu lange zögert, aber dann doch noch toll auf Šesták ablegt. Der Slowake leitet am Strafraum direkt weiter nach vorne zu Terodde, der alleine durch ist, den Ball einfach überragend an Ulreich vorbei spitzelt und so den Doppelpack schnürt. Drei Treffer in der Liga, jetzt schon zwei im Pokal - er trifft wie er will, dieser Simon Terodde!

Den besseren Beginn nach dem Seitenwechsel erwischt der VfL: Losilla legt halbrechts stark auf für Celozzi, der bis fast zur Grundlinie zieht und dann wuchtig nach innen flankt. Ulreich ist auf dem Posten und fängt die Kugel sicher ab.

Ohne Wechsel auf beiden Seiten geht es hinein in den zweiten Durchgang. Fliegt hier der nächste Bundesligist aus dem Pokal? In frühestens 45 Minuten wissen wir mehr.

Halbzeitfazit:
Der VfB Stuttgart kommt mit Neu-Coach Armin Veh - wie schon erwartet - nur sehr schleppend in die Saison und liegt im ersten Pflichtspiel zur Pause 0:1 bei den klassentieferen Bochumern zurück. Die waren fast von Beginn an richtig gut im Spiel und konnten dieses Duell auf Augenhöhe gestalten. Nach nicht einmal neun Minuten profitierte die Neururer-Elf von einem dicken Fehler von VfB-Neuzugang Oriol Romeu, der Teroddes Treffer auflegte. Die Gäste waren danach zwar stets bemüht, aber auch viel zu harmlos, hatten Glück, dass Bochum zwei Patzer von Keeper Ulreich nicht nutzte - und mussten sich am Ende dann doch bei ihrem Torwart bedanken, der einen Schuss von Šesták klasse parierte. Ergebnistechnisch ist im zweiten Durchgang zwar noch alles drin für die Schwaben. Es bedarf aber einer deutliche Leistungssteigerung, wenn sie den starken VfL hier schlagen wollen.

Šesták fast mit dem Pausenpfiff zum 2:0! Bochums Torjäger fasst sich 18 Meter vor der Kiste ein Herz und versucht es mit Wucht direkt. Ulreich fliegt sehenswert und verhindert mit einer Hand, dass die Rakete des Slowaken oben im Kasten einschlägt. Guter Schuss und gute Torhüteraktion! Kurz danach ist Pause.

Gelbe Karte für Oriol Romeu (VfB Stuttgart)
Einfach keine glückliche erste Pflichtspiel-Halbzeit des Spaniers: Die Partie ist schon abgepfiffen, weil Klein im Mittelkreis gefoult hatte. Da grätscht der Neuzugang der Stuttgarter Šesták direkt vor den Augen Starks von hinten um. Klare Sache, das ist Gelb!

Tasaka wird von drei Stuttgartern halbrechts nicht angegriffen, nimmt Anlauf und knallt die Murmel drei, vier Meter links am Tor vorbei. Die momentan sehr relaxten und zufriedenen Bochumer Fans spenden dem Japaner dennoch aufmunternden Applaus.

Gelbe Karte für Christian Gentner (VfB Stuttgart)
Der Kapitän der Schwaben geht an der Seitenlinie zu vehement in einen Zweikampf und kassiert dafür die erste Verwarnung der Gäste. Die Karte kann man geben, aber Ibišević hätte sie vorhin für seine Grätsche eher verdient gehabt.

Die Schlussphase der ersten Halbzeit läuft und derzeit sieht es nicht danach aus, als könnte der VfB hier noch vor dem Pausenpfiff zuschlagen. Zu durchsichtig sind nach wie vor die Angriffsbemühungen der Veh-Elf.

Ulreich schenkt Bochum fast das zweite Tor! Der VfB-Keeper lässt eine eigentlich harmlos Flanke von Latza rechts am kurzen Pfosten fallen und hat Glück, dass Šesták am auftippenden Ball vorbei springt. Im Nachfassen kann der Schlussmann dann die Szene mit größter Mühe bereinigen. Knappe Kiste!

Der VfL kontert und kommt dabei fast zu einer Riesenmöglichkeit: Aber Michael Gregoritsch ist nach Šimůneks etwas zu spätem Pass halblinks vor dem Stuttgarter Strafraum denkbar knapp im Abseits. Richtige Entscheidung des Schiri-Teams!

Die Gäste sind bemüht, haben auch momentan mehr vom Spiel als der VfL, aber bekommen einfach keine klarren Torchancen. Ibišević hängt weitgehend in der Luft, Kostić tut sich sehr schwer und auch Harnik und Didavi können ihre Fähigkeiten bislang nur aufblitzen lassen.

Oriol Romeu nimmt einen Abpraller kurz vor dem Bochumer Strafraum volley, feuert die Kugel aber einen halben Meter links am Tor vorbei. Das war nicht ganz ungefährlich! Wenn der reingeht, hat der Neuzugang seinen bösen Fehler vor dem Gegentreffer wieder gutgemacht.

Kuriose Szene! Beim Einwurf ruscht Sakai die glitschige Kugel aus den Händen. Schiri Stark wertet das nicht als falschen Einwurf, lässt die Szene wiederholen und zieht sich damit den Zorn des Publikums zu. Der wird nach einer solch unbedeutenden Sache aber sicherlich schnell verrauchen.

... Bevor die Kugel in die Gefahrenzone fliegt bei diesem Eckball pfeift Stark ein Offensivfoul eines Stuttgarters in der Mitte. Die Standards des VfB bleiben allenfalls semi-gefährlich.

Nach der gegnerischen Ecke geht es beim VfB schnell nach vorne, aber Šimůnek passt bei der flachen Hereingabe von links innen am Fünfer gut auf und klärt vor Ibišević zur nächsten Ecke...

... Schlecht kommt der Ball nicht, aber in Bedrängnis kann Fabian seinen Kopfball nicht drücken. Er fliegt deutlich über den Kasten.

Bochum nach einer knappen halben Stunde mit der erste Ecke. Yusuke Tasaka macht das von rechts...

... Didavi schnibbelt die Kugel in die Nähe des Elferpunktes, wo Schwaab ziemlich blank steht. Der frühere Leverkusener drückt das Spielgerät einen Meter über die Querlatte. Das war eigentlich bislang die beste Stuttgarter Torchance. Richtig dick war die allerdings nicht.

Didavi schickt Sakai links am Strafraum auf die Reise. Der Japaner flankt direkt und Fabian wehrt mit dem Kopf zur Ecke ab. Von rechts kommt diese nun...

Gelbe Karte für Jan Šimůnek (VfL Bochum)
Nachdem Stark eben bei Ibišević noch ein Auge zudrückte, hat er beim Bochumer Šimůnek weniger Nachsicht. Der Tscheche sieht die erste Gelbe Karte der Partie nach einer saftigen Grätsche im Mittelfeld. Das Spiel an sich ist eigentlich nicht überhart, aber in einzelnen Aktionen gehen die Akteure über die Grenze des Erlaubten hinaus.

In den Minuten nach dem Rückstand wackelte die schwäbische Abwehr immer wieder. Seit vier oder fünf Minuten haben sich Ulreich und seine Vorderleute aber etwas stabilisiert und lassen den VfL nicht mehr in aussichtsreiche Abschlusspositionen kommen. Insgesamt ist das ein Spiel auf absoluter Augenhöhe, in dem Bochum hauptsächlich wegen Oriol Romeus Patzer führt.

Ibišević haut mal wieder einen raus und trifft Latza mit einer harten Grätsche auf Kniehöhe. Das ist eigentlich eindeutig die erste Verwarnung der Partie, doch Wolfgang Stark lässt die Karte noch stecken. Er ermahnt den Bosnier stattdessen nur.

... Die Standards von Daniel Didavi sind allesamt nicht schlecht. Es fehlt aber immer ein bisschen. Diese Freistoßflanke segelt Zentimeter an allen Stuttgarten im Fünfer vorbei und landet unberührt im Toraus.

Celozzi legt rechts auf Höhe des eigenen Strafraums Kostić. Freistoß aus guter Position für Didavi und den VfB...

Auf der Gegenseite kommt fast Vedad Ibišević aus aussichtsreicher Mittelstürmerposition zum Abschluss, trifft in Bedrängnis den Ball aber nicht richtig. Nach recht langweiligem Beginn nahm die Partie mit dem 1:0 der Bochumer Fahrt auf.

Die Gäste-Defensive wackelt weiter bedenklich! Ulreich segelt bei einer halbhohen Flanke von links am Ball vorbei und eröffnet so fast Gregoritsch hinter ihm die Großchance. Aber der ist zu überrascht und bekommt das Kunstleder nicht aufs Tor.

... Keine Gefahr bei diesem ruhenden Ball, Didavis Hereingabe findet keinen Abnehmer und dann pfeift Schiri Stark auch noch Offensivfoul.

Stuttgart fast mit der Antwort auf den Rückstand! Die Gäste kontern stark über links. Didavi flankt hoch in die Mitte, wo am Fünfer zunächst Ibišević per Kopf verpasst. Lang nimmt Harnik die Kugel runter und schießt. Von einem Bochumer abgefälscht fliegt der Versuch des Österreichers raus zur Ecke...

Bochum kommt insgesamt doch deutlich besser in die Partie, wirkt nach den zwei Ligaspielen einfach wesentlich eingespielter als der VfB, der seine Grundordnung und vor allem sein Offensivsystem noch sucht. Das wird ein ganz, ganz schwerer Gang für Stuttgart heute. Dank der Führung hat der VfL nun eigentlich alle Trümpfe in der Hand.

Tooor für VfL Bochum, 1:0 durch Simon Terodde
Die frühe Führung für den Zweitligisten durch den momentan treffsicheren Simon Terodde! Aber vorher ein unfassbarer Bock von VfB-Neuzugang Oriol Romeu! Die Chelsea-Leihgabe hat am eigenen Sechzehner den Kopf unten und spitzelt den Ball einfach mal parallel zur Strafraumgrenze. Dort steht aber der Bochumer Stürmer, nimmt die Kugel mit und scheppert sie vom Elferpunkt am machtlosen Ulreich vorbei in die Maschen.

Nun hat der VfL eine Phase mit mehr Ballbesitz. Raumgewinn ist aber dabei Mangelware. Beide Teams spielen noch viel zu zaghaft in die Spitze. Vielleicht hoffen sie auf besseres Wetter.

... Luthe faustet im Hechtsprung Daniel Didavis Hereingabe aus dem Sechzehner. Gute, souveräne Klärungsaktion von Bochums Nummer eins!

Erster Eckball der Partie, für den VfB...

Die Gäste aus Schwaben übernehmen die Initative. Aber viel mehr als Ballbesitz im Mittelfeld kommt dabei nocht nicht herum. Der VfL steht gut.

Das Aprilwetter im August hat den Ruhrpott fest im Griff: Wo eben noch die Sonne schien, regnet es nun heftig. Das weckt vor der immer noch sehr lauten Kulisse nun aber wirkliches Pokalfeeling!

Stuttgarts Königstransfer Kostić setzt einem zu langen Ball links an der Seitenlinie nach, rutscht aus und mäht gleich mal die Ausrüstung eines Kameramannes um. Dem Offensivspieler selbst ist dabei aber nichts passiert.

Schiedsrichter-Urgestein Wolfgang Stark gibt die Partie frei. Bochum spielt in blau-weiß, der VfB in rot-weiß. In Bochum ist die erste Pokalrunde unterwegs...

Der VfL Bochum hat einen großen Umbruch hinter sich: 12 Neuzugängen im Sommer stehen 14 Abgänge gegenüber. Prominentester "Neuer" ist ein alter Bekannter: Torjäger Stanislav Šesták wechselte aus der Türkei zurück an Castroper Straße. Er schnürte zuletzt gegen Aue einen Doppelpack und darf natürlich auch heute von Beginn an ran.

Die Mannschaften kommen hinaus ins sehr gut gefüllte und äußerst stimmungsvolle rewirpowerSTADION. Die Bochumer haben ihrem Ruf als schnell euphorisierbares Fußballpublikum mal wieder alle Ehre gemacht und dem Klub die Tickets förmlich aus den Händen gerissen. Es ist alles angerichtet für ein rassiges Pokalspiel!

In Abwesenheit der Angreifer Ginczek (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) und Abdellaoue (Knorpelschaden) setzt Veh in Bochum auf ein 4-2-3-1 mit Ibišević als einzige Spitze. Der Ex-Salzburger Klein übernimmt die Rechtsverteidigerposition, Oriol Romeu spielt auf der Sechs und Kostić rechts in der offensiven Dreierreihe.

Neben Šesták stehen auch die zehn restlichen Sieger aus dem Erzgebirge heute erneut auf dem Platz. Es gibt also keine Änderungen in Bochums Startelf. Neururer schickt seine Mannschaft im 4-4-2 ins Spiel. Neben Šesták beginnen mit Celozzi, Šimůnek, Perthel, Losilla, Gregoritsch und Terodde gleich sechs weitere Sommerzugänge.

Nach der katastophalen Fast-Abstiegssaison 2013/2014 kann Veh beim Neuanfang im Ländle auf frisches Personal zurückgreifen: Neben den bereits aus der Bundesliga bekannten Daniel Ginczek und Adam Hloušek (beide vom 1. FC Nürnberg), darf man gespannt sein auf Florian Klein (RB Salzburg), Oriol Romeu (Leihgabe vom FC Chelsea) und vor allem 6-Millionen-Euro-Mann Filip Kostić (FC Groningen). Die drei letztgenannten stehen heute direkt in der Startelf.

Keine Spur von Euphorie ist dagegen beim neuen und alten VfB-Trainer Armin Veh zu spüren, der großen Respekt vor dem Gegner hat. "Wir waren nicht unbedingt glücklich mit der Losfee. Die Aufgabe ist schwer", sagte der Rückkehrer. Er sucht noch nach dem passenden System, um damit vielleicht sogar an seinen ganz großen Erfolg mit den Stuttgartern anzuknüpfen: die Meisterschaft 2007.

Doch Peter Neururer bremste die hohen Erwartungen im Vorfeld des Pokalspiels erst einmal ein wenig. "Der VfB ist Favorit, als Erstligist sind sie uns personell überlegen", so der erfahrene Coach der Bochumer. Er sieht aber auch Vorteile für seine Mannschaft: "Es hat sich ein starker Zusammenhalt zwischen Fans und Mannschaft entwickelt. Diese Euphorie kann ein Vorteil sein."

Auf dem Papier gehen die Schwaben als klassenhöheres Team natürlich favorisiert in diese Partie, doch ist dem wirklich so? Denn während der VfB noch kein Pflichtspiel absolviert hat und eine durchwachsene Vorbereitung spielte, sind die Gastgeber bereits in starker Frühform. Nach dem respektablen 1:1 zum Ligaauftakt gegen Fürth holten sich die Westdeutschen beim 5:1-Auswärtserfolg in Aue letztes Wochenende weiteres Selbstbewusstsein.