Fazit:
Souverän, aber glanzlos zieht der 1. FC Köln durch ein 2:0 gegen den ZFC Meuselwitz in die zweite Hauptrunde des DFB-Pokals ein. Unter dem Strich dürfte die Art und Weise den Domstädtern aber egal und \"Hauptsache weiter\" das Motto des Nachmittags sein. Das größere Lob gebührt heute sicherlich dem ZFC, der für seinen couragierten Auftritt sich mindestens einen Treffer verdient gehabt hätte. Doch auch so sollten die Thüringer viel Selbstbewusstsein aus diesem Spiel mit in den Ligaalltag mitnehmen können. Für den FC beginnt dieser am kommenden Wochenende mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Kaiserslautern. Dann wird sich die Truppe von Trainer Soldo steigern müssen!

Nach drei Minuten Nachspielzeit ist Schluss in Meuselwitz.

Auch diese führt zu keinem weiteren Kölner Tor, und so wird die nur knappe und achtbare Niederlage der Thüringer immer wahrscheinlicher.

Alexandru Ionita versucht es aus halblinken 27 Metern, Dix kann den Flachschuss aber zur Ecke abwehren.

Etwas mehr als fünf Minuten sind es noch in der ausgebauten und restlos gefüllten bluechip-Arena. Die Sensation wird sicherlich ausbleiben, aber schon jetzt steht fest, dass die Menschen hier richtig stolz auf ihren ZFC sein dürfen. Das war ein beherzter und ansprechender Auftritt der Meuselwitzer!

Freis macht nach einem recht unauffälligen Spiel Kölns 5-Millionen-Einkauf Alexandru Ionita Platz. Der macht kurz darauf fast sein erstes Pflichtspieltor für den FC, schießt aber von der rechten Seite aus 11 Metern drüber.

Den Thüringern drohen offenbar nun doch die Kräfte auszugehen. Novakovič kann das nach Zuspiel von Lanig aber noch nicht nutzen, weil er aus zentraler Position am rechten Eck vorbeischlenzt.

Böhme bringt den Ball rein, Oswald am hinteren Fünfer zum Kopfball, aber der segelt ein gutes Stück über den Querbalken.

Youssef Mohamad stoppt Gasch auf der rechten Seite recht rüde. Es gibt Freistoß für den Meuselwitzer, aber keine Karte. Warum der Assistent gar die Fahne unten ließ, dürfte sein Geheimnis bleiben.

Auswechslung bei 1. FC Köln: Mato Jajalo

Freis mit der Chance zum 3:0 für Köln, scheitert aber an Oliver Dix im Meuselwitzer Tor.

Taner Yalçın setzt das nächste offensive Zeichen für den FC, versucht nach einer Hereingabe von der rechten Seite die Kugel mit der Hacke ins Tor zu lenken. Torwart Dix hat aber aufgepasst und schnappt sich den gefährlichen Ball.

Gasch kriegt rechts den Ball, wird zunächst von Youssef Mohamad abgedrängt, kann aber doch noch auf Böhme ablegen. Der versucht es direkt, trifft den Ball aber niccht richtig. Schade, auch hier war mehr drin für den ZFC!

Etwas mehr als 20 Minuten vor dem Ende steht es zwar weiterhin 2:0 für den 1. FC Köln, doch gerade im zweiten Durchgang ist der Auftritt des FC eine ziemliche Enttäuschung.

Martin Bocek mit der nächsten Gelegenheit für den ZFC. Böhmes Zuspiel kommt aber etwas zu hoch, so kriegt der Tscheche keinen Druck mehr hinter den Ball und Mondragón kann locker zupacken. Die ganze Situation hat abermals der agile Gasch mit hohem Einsatz eingeleitet. Der 27-Jährige ist bisher der auffälligste Spieler im zweiten Durchgang!

Mato Jajalo versucht es mal aus der Distanz, setzt den Ball aber Keeper Dix genau in die Arme.

Der FC scheint allmählich zu verstehen, dass er hier etwas unternehmen sollte und versucht, wieder einen Gang hochzuschalten. Jajalo geht rechts durch, seine flache Hereingabe kann Dix aber aufhalten.

Gaaaasch!....Riesenchance für die Meuselwitzer Nr. 13! Nach Vorarbeit von Böhme zielt er aus kurzer Distanz freistehend auf den rechten Giebel. Doch wieder ist es Mondragón, der den nun wirklich verdienten Anschlusstreffer des Regionalligisten verhindert!

Milivoje Novakovič geht nach einem Zweikampf zu Boden, das Spiel wird etwas rauher.

Gelbe Karte für Richard Baum (ZFC Meuselwitz), der bei der anschließenden Ecke den Kölner Keeper unfair angeht.

Hui! Satter Bumms von Frank Oswald - und da muss Faryd Mondragón schon sein ganzes Können aufbieten, um das Geschoss aus der rechten Ecke seines Gehäuses zu holen!

Der gute Daniel Ferl soll sich, so die Auskunft der medizinischen Abteilung der Meuselwitzer, am Innenband verletzt haben. Wir wünschen ihm natürlich gute Besserung!

Den holt sich Kölns Schlusmann Mondragón aber sicher.

Ja, warum nicht? Riese hält mach einem zu kurz abgewährten Ball von der linken Seite drauf. Sein Flaschuss wird noch von einem Kölner abgefälscht, allerdings etwas zu sehr, so dass er am rechten Pfosten vorbeifliegt. Aber es gibt Eckball für den ZFC.

Offenkundig hat sich Ferl das Knie verdreht, dass nun dick bandagiert ist, und er muss das Spiel verlassen.

Daniel Ferl muss nach einem Presschlag behandelt werden. Das schaut schmerzhaft aus. Gegenspieler Jajalo humpelt nur ein wenig.

Auf der Gegenseite versucht es Gasch aus der dritten Reihe, sein Schuss verfehlt das Ziel aber doch deutlich.

Riese hält an der linken Außenlinie seinen Gegenspieler und der anschließende Freisstoß der Kölner ist brandgefährlich, da Lanig vorne zum Kopfball kommt. Er will den Ball ins rechte untere Eck drücken, aber diesmal ist Schnapper Dix zur Stelle.

Halbzeitfazit:
Ein Tor zu Beginn, ein Tor zum Ende der ersten Halbzeit reicht dem 1. FC Köln zu einer sicheren Pausenführung beim Regionalligisten aus Meuselwitz. Das kann, wer will, effektiv nennen - sonderlich überzeugend war es nicht. Vor allem in der Vorwärtsbewegung fehlt es den Geißböcken meist am nötigen Schwung, das Nachrücken funktioniert nicht wirklich - oder aber so viel Laufarbeit erscheint dm Favoriten überflüssig. Echte Arbeit kann man dagegen den ZFClern attestieren, die hier, wie zu erwarten war, mit viel Herz kämpfen und zwischenzeitlich auch zu zwei guten Gelegenheiten kamen. Gleich geht\'s weiter!

Tooor für 1. FC Köln, 0:2 durch Milivoje Novakovič
Ach, das tut einem fast ein bisschen weh für die aufopferungsvoll kämpfenden Thüringer. Baum lässt Brečko auf der rechten Seite ziehen, der flankt Novakovič dann maßgenau in den Lauf und es schlägt rechts unten zur Vorentscheidung ein. Diesmal ist Keeper Dix ohne Chance.

Ist es der Kampfgeist der ZFCler oder die Lustlosigkeit der FC-Profis. Derzeit passiert auzf dem Rasen nicht viel, und das kleine bisschen dann auch noch in der Hälfte der Domstädter.

Und so bleibt festzuhalten: Mehr Torgefahr als die Gastgeber verströmt der Bundesligist derzeit wahrlich auch nicht!

Feine Szene von Gasch! Der Stürmer schätzt einen hohen Ball richtig ein, schnappt sich die Kugel, zieht noch ein paar Meter nach innen und dann flach ab - Mondragón kriegt den glitschigen Ball aber zu fassen.

Frank Müller und McKenna rasseln bei einem Luftkampf mit den Köpfen zusammen. Das tut weh, auf der Strecke bleibt aber keiner der beiden.

Wieder geraten Gasch und der Schiri aneinander, der Meuselwitzer beschwer sich über das Trikothalten von Novakovič - und zwar zurecht! Da hätte Schiri Schalk auch durchaus die Karte zücken können.

Gelbe Karte für Karsten Oswald (ZFC Meuselwitz), der sich nach einer harmlosen Aktion von Mondragón an Gasch vehement beim Assistenten beschwert.

Meuselwitz\' Sebastian Gasch und Mišo Brečko rauschen ineinander, was der emotionale Höhepunkt der letzten Minuten ist. Für beide geht es nach dem Zusammenprall aber weiter.

Freis nimmt eine hohe Hereingabe von der rechten Seite direkt ab, sein Flachschuss zischt aber einen knappen Meter am rechten Pfosten vorbei.

Die Kölner beißen sich zwei, drei Minuten lang in der Hälfte des ZFC fest, für eine echte Chance reichen die Bemühungen aber nicht.

Auf der Gegenseite ist Kevin McKenna mit aufgerückt und kommt im 16er zum Kopfball, setzt diesen aber einen guten Meter über die Latte.

Karsten Oswald bringt den Ball in den Fünfer und Mondragón muss sich schon strecken, um die Kugel aus dem Gefahrenbereich zu wischen.

Die versandet, stattdessen holt Robert Böhme auf der anderen Seite auch die erste Ecke für sein Team raus.

Freistoß für den FC von der rechten Seite. Yalçın bringt den Ball herein, über ein paar Umwege mündet das Ganze in der ersten Ecke der Partie.

Der nächste Angriffsversuch der Gastgeber endet nach einem Missverständnis zwischen Baum und Gasch, aber der ZFC ist im Spiel.

Der ZFC wird etwas mutiger, einer der Stürmer wird nun wegen einer knappen Abseitsposition vom Schiri zurückgerufen. Das Publikum ist natürlich grundsätzlich anderer Ansicht.

Die offizielle Zuschauerzahl wird mit 9018 angegeben - wie das geht bei einer Stadionkapazität von etwas mehr als 5000? Natürlich nur mit ein paar Zusatztribünen. Aus Köln haben übrigens gut 1700 Anhänger den Weg hierher gefunden - nicht wenige wahrscheinlich zum ersten Mal in ihrem Leben.

Hoppala! Daniel Ferl fordert mit einem guten Rechtsschuss von der Strafraumgrenze erstmals FC-Schlussmann Mondragon. Und der hat mit dem Aufsetzer durchaus seine Probleme. Das sollte den ZFClern doch etwas Selbstvertrauen geben!

Jetzt hätte es auf der linken Seite mal Platz gegeben für die Thüringer, aber bei dem geforderten Tempo mangelt es dann an der Präzision im Passspiel. Wir haben ja schon etwas über die hohen Bälle der Meuselwitzer gehört - flach und schnell, das liegt ihnen also wohl nicht so.

Besagter Oliver Dix wirkt nun auch nicht gerade...sagen wir mal: voll austrainiert. 1,94m und satte 110 kg weist sein Datenblatt aus. da bleibt die Geschmeidigkeit doch zwamngsläufig etwas auf der Strecke.

Tooor für 1. FC Köln, 0:1 durch Taner Yalçın
Andere Überraschungen scheint der FC heute im Keim ersticken zu wollen. Der erste Torschuss sitzt bereits! Taner Yalçın wird an der linken Strafraumgrenze nicht beherzt genug angegriffen, sucht sich die Ecke aus und hat bei seinem dennoch nicht gerade platzierten Rechtsschuss Glück, dass ZFC-Keeper Oliver Dix den Ball galant durch die Hosenträger rutschen lässt.

Die Scouts des FC wollen übrigens herausgefunden haben, dass der ZFC bevorzugt mit langen Bällen operiert. das mag nun angesichts der heutigen Kräfteverhältnisse auf dem Papier nicht wirklich überraschen.

Der Ball kommt erstmals in den Kölner Strafraum. Es wird zwar überhaupt nicht gefährlich, doch einen Raunen geht trotzdem durch das kleine Stadion. So ist das in sochen Spielen, jede halbwegs gelungene Aktion des Underdogs wird mit Applaus bedacht - und das ist auch gut so.

Noch schnell den üblichen Kreis gebildet, dann kann\'s losgehen!

Die Teams sind auf dem Rasen, Köln im traditionellen Rot-Weiß, die Gastgeber versuchen ihr Glück ganz in Schwarz.

Teil der Vorbereitung war auch die Beschäftigung mit dem heutigen Gegner. Trainerstab und Scoutingabteilung waren daran beteiligt, Stärken und Schwächen des ZFC auszumachen. Dem Zufall will der Bundesligist heute also nichts überlassen. Aber schützt das mit Sicherheit vor bösen Überrschungen? Natürlich nicht, denn selbst die professionellste Vorbereitung lässt kaum einen Profi vergessen, dass ihm da ja \"nur\" Amateure gegenüberstehen. Und wie schnell der Schuss dann nach hinten losgehen kann, hat ja gestern z.B. der FC St. Pauli eindrucksvoll bewiesen - wobei: Das Prädikat eindrucksvoll verdiente beim Pokalaus des Kiezclubs nur der Gegner aus Chemnitz. Eine derartige Blamage will der FC heute natürlich um jeden Preis vermeiden.

Für die Kölner soll das heutige Pokalmatch hingegen nur eine kurze Durchgangsstation in einer möglichst erfolgreichen Saison sein. Der ging eine Vorbereitung voraus, in der der FC zwar nicht immer überzeugen konnte, mit der Zvonimir Soldo sich aber grundsätzlich zufrieden zeigte: \"Alles was wir geplant haben, konnten wir auch umsetzen“, so der Trainer der Domstädter.

ZFC, das steht für Zipsendorfer Fussballclub - und der spielt in der bluechip-Arena. Das klingt nach großer Fußballwelt. Tatsächlich aber hat das gut 5000 Zuschauer fassende Stadion im Ligaalltag bislang höchstens viertklassigen Fußball gesehen. Insofern kann man mit Fug und Recht behaupten, dass der heutige Besuch des 1. FC Köln einen echten Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des ZFC darstellt - zumal es sich heute um das erste DFB-Pokalspiel der Thüringer handelt!