Fazit:
Schiedsrichter Ittrich hat ein Einsehen und pfeift überpünktlich ab. Machen wir es kurz: Hansa Rostock spielte eine ordentliche zweite Hälfte, weil Hoffenheim nicht mehr so wirklich wollte. Immerhin hielten die Hanseaten nach der Pause ein 0:0. Die Partie war allerdings zur Pause bereits längst entschieden. Denn was Rostock dem Gegner in der ersten Halbzeit an Toren schenkte, hat man selten gesehen. Auf der anderen Seite lieferte 1899 bis zum 4:0 eine höchst konzentrierte Leistung ab. Das Ergebnis ist einen Tick zu hoch, der Sieg geht jedoch absolut in Ordnung. Das war es von hier, schüss!

Noch ein bissl Slapstick zum Schluss: Eichner mit seinem einzihen Vorstoß im Spiel, passt flach auf Vukcevic. Der semmelt unterm Ball durch, trifft dadurch Ibisevic. Der Bosnier bringt sogar das Füßchen noch hoch, visiert allerdings genau die Arme von hahnel an. Das war eher Billard denn Fußball.

Die folgende Ecke faustet Starke sicher weg.

Huch, das war nicht die allersouveränste Aktion von Compper. Der Verteidiger hält seinen Schädel in eine Flanke, der Ball landet knapp neben dem eigenen Kasten.

Knapp zehn Minuten haben wir wohl noch inklusive Nachspielzeit. Wobei, die braucht heute eigentlich kein Mensch.

Lartey bolzt einfach mal drauf. Das Leder wird noch abgefälscht, aber Starke hält wieder gut.

Luiz Gustavo revanchiert sich bei Lartey, Freistoß für Hansa. Der Ball liegt 30 Meter zentral vor dem Kasten...

Gelbe Karte für Mohammed Lartey (Hansa Rostock)
Wieder ein taktisches Foul der Hanseaten, diesmal ist Luiz Gustavo der Leidtragende. Und er hat sich dabei weh getan. Er muss erstmal behandelt werden.

Vukcevic und Eichner gehen gleich ganz anders zu Werke als ihre Vorgänger. Beide gehen auf den gegner, beide haben bereits ihr erstes Foul begangen.

Die beiden Wechsel könnten auch ein Zeichen von Trainer Rangnick an seine Mannschaft sein. Die schläft nämlich mittlerweile beinahe ein.

Doppelwechsel bei den Gästen, Eichner und Vukcevic bekommen noch ein Viertelstündchen. Damit kann Hoffenheim nicht mehr wechseln.

Verletzungsunterbrechung. Pannewitz wird leicht gefoult, bekommt dann auch noch Luiz Gustavos Knie ins Gesicht. Das schmerzt!

So allerdings nicht. Stürmerfoul von Gusche.

Und schon wieder eine Ecke für Hansa. Vielleicht gelingt ja doch ein Tor für die Seele?

Starke muss schon wieder eingreifen. Zwar ist es nur eine verunglückte Flanke, die der Ex-Duisburger runterpflücken muss. Aber dafür, dass er die vergangenen knapp 50 Minuten überhaupt nichts tun musste, ist das nun schon richtig viel Arbeit.

Larteeeeey scheitert an Starke!! Guter Angriff der Gastgeber über Vujanovic. Der wird rechts geschickt, gibt dann rein auf Schied. Der Pass geht eigentlich ins Nichts, doch da kommt Lartey angerauscht. Den muss er machen! Aber Starke reagiert glänzend. Das war die mit Abstand beste Chance für den FC Hansa!

Und dann wäre es doch fast passiert: Schöner Heber von Eduardo, über die Abwehr hinweg in den Lauf von Ibisevic. Doch zum Glück für die Gastgeber startet der Bosnier einen Tick zu früh und landet Zentimeter im Abseits.

Gelbe Karte für Sebastian Pelzer (Hansa Rostock)
Erste Karte des Spiels: Pelzer hält Mlapa fest. Taktisches Foul, klare Sache.

Eine Stunde ist rum und so langsam fängt der FC Hansa doch wieder an, ein wenig Mut zu fassen. Das Spiel wird offener. Allerdings auch, weil Hoffenheim nicht mehr allzu konzentriert nach vorne spielt.

Der direkte Gegenzug: Compper treibt den Ball nach vorne, wie eben schon flankt Salihovic rein. Diesmal kommt Ibisevic an den Ball, köpft aber genau in die Arme von Hahnel.

Ganz schlecht gemacht. Hoffenheim klärt allerdings zu kurz, ermöglicht Pannewitz so die Schusschance. Ins Nirwana.

Eckball für Hansa...

Nächste Chance für die Gäste: Salihovic und Compper spielen auf engstem Raum doppelten Doppelpass, dann flankt der Bosnier rein. Genau auf den Kopf von Landsmann Ibisevic. Wäre da nicht Müller, der im letzten Moment dazwischen ist.

Oh weia, das könnte tatsächlich noch böser werden für Hansa! Die Gastgeber kommen überhaupt nicht mehr an den Ball. Hoffenheim spielt das nun mit einer bemerkenswerten Souveränität. Wenn es so weiter geht steht es nicht mehr lange 4:0.

Nun geht es im Minutentakt. Weis spielt den Doppelpass mit Eduardo, ist im Strafraum und prüft Hahnel erneut. Auch den Ball hat der Keeper sicher.

Zweiter Abschluss, und der war schon besser: Ibisevic nimmt einen Ball aus dem Mittelfeld mit dem Rücken zum Tor an, dreht sich um den Gegenspieler und schließt ab. Der Bosnier verzieht zwar, aber er hat ja schon zwei Buden und zwei Assists heute.

Erster Abschluss nach der Pause: Carlos Eduardo zieht aus 20 Metern ab. Nichts Wildes.

Es lässt sich sehr gemächlich an in dieser zweiten Halbzeit. Hoffenheim hat beinahe 100 % Ballbesitz, der große Dampf nach vorne ist aber noch nicht drin.

So, weiter geht\'s. Beide Trainer wechseln je einen Offensiven ein.

Halbzeitfazit:
Eigentlich könnte man bei diesem ungemütlichen Wetter schon jetzt abpfeifen. Denn vier Tore wird der Drittligist Hansa Rostock dem Erstligisten Hoffenheim nicht mehr einschenken! Aber was ist das für ein Spiel? Hansa begann stark, lieferte den 1899ern eine Viertelstunde einen offenen Fight. Doch dann passierte irgendwas in der Defensive der Hanseaten, die sich einfach mal einen gut zehnminütigen Komplettaussetzer leisteten. Mit hanebüchenen Fehlpässen schenkten sie den Gästen eine 3:0-Führung. Als sie sich wieder fingen war bereits alles vorbei. Hansa bleibt nur noch die Schadensbegrenzung, 1899 wird noch das ein oder andere Törchen nachlegen wollen. Bis gleich.

Fast das Ehrentor! Lartey schickt Schied an die Grundlinie. Der fackelt nicht lange, sondern haut das Leder scharf nach innen. Starke kann grade noch vor dem einschussbereiten Jänicke retten!

...und auch hier kommt Ba an den Ball. Aber der rutscht ihm über den Schlappen, keine Gefahr für Hahnel.

Oder doch nicht? Freistoß Salihovic von links außen...

Vier Minuten haben wir noch in der ersten Hälfte. Könnte sein, dass Hansa mit diesem Spielstand in die Kabine kommt. Denn 1899 schraubt nun doch gleich mehrere Gänge runter.

Die Hanseaten scheinen sich nun ein wenig zu fangen, spielen zumindest sehr zaghaft nach vorne. Noch ist das aber alles nichts, was die Gäste auch nur in die allerkleinste Verlegenheit stürzt.

Mein lieber Scholli, machen die Hoffenheimer hier den Gegner rund! Fast zwei Minuten lang spielen sie 20 Meter vor dem Kasten Katz und Maus mit den Gastgebern. Dann hebt Mlapa den Ball wunderbar in den Lauf von Ibisevic, der lässt einnfach auf Ba tropfen. Und der? Was macht der? Ja, der schießt vorbei! Das soll es auch noch geben.

Das war übrigens der erste Hoffenheimer Treffer, den man nicht geschenkt bekam, sondern richtig schön herausspielte. Immerhin ein kleiner Trost für Hansa.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:4 durch Vedad Ibišević
Nun wird es eine schallende Ohrfeige! Ba ist rechts ganz alleine, bekommt das Leder. Kurzer Antritt, flacher Pass an den Fünfer. Ibisevic hält den Fuß rein und schon wieder isser drin.

Eine halbe Stunde ist rum und die Partie ist wohl bereits durch. Und das ist absolut unnötig! Klar ist Hoffenheim die bessere Mannschaft und präsentiert sich heute vor dem Tor eiskalt. Aber wie Hansa diese Tore herschenkt ist unfassbar!

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:3 durch Peniel Mlapa
Es ist doch nicht zu fassen! Schon wieder so ein unglaublicher Bock! Lange, der Käptn der Hansa-Kogge höchstpersönlich, hat den Ball an der Seitenauslinie. Auch er wird nicht bedrängt, auch er spielt aus drei metern dem einfach nur dastehenden Ibisevic in den Fuß. Der schaltet blitzschnell, legt Mlapa in den Lauf und der Neuzugang aus München muss nur noch einschieben.

Nächste Chance für die Gastgeber! Flanke von Jänicke Richtung lange Ecke. Compper springt gemeinsam mit Lartey unterm Ball durch, plötzlich ist Müller ganz alleine links vor dem Tor. Aber er traut sich aus spitzem Winkel keinen Abschluss zu und verschludert den Ball. Diesen Tag wird Müller wohl nicht so schnell vergessen...

Dicke Chance für Hansa, gleich zweimal! Erst geht es schnell über rechts, die Hoffenheimer Defensive ist nicht im Bilde. Jänicke ist im Strafraum, sieht am Elferpunkt den vollkommen freien Schied. Aber der Pass ist zu ungenau. Hoffenheim bringt das Leder nicht weg, Pelzer haut es erneut in den Strafraum. Lartey hechtet Kopf voraus in die Flugbahn, kommt auch ran. Aber er kann den Ball nicht mehr drücken. Das war doch mal ein Zeichen!

Hoffenheim macht weiter! Salihovic zimmert einen Freistoß aus 30 Metern einfach mal direkt drauf. Das Leder flattert und eiert durch die Luft, senkt sich dann gefährlich runter. Und geht knapp über den Querbalken.

Puh, das ist schon mächtig bitter für den Drittligisten! Da haben die Hanseaten eine Viertelstunde richtig gut mitgehalten, und dann zwei derartige Wirkungstreffer. Nach 20 Minuten scheint das kleine Fußballwunder in weiter, weiter Ferne zu sein.

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:2 durch Vedad Ibišević
Um Gottes Willen!! Katastophenpass von Robert Müller, der vor dem eigenen Strafraum unbedrängt völlig den Überblick verliert und Ibisevic einen astreinen Ball auflegt. Den kann der Hoffenheimer gar nicht mehr daneben setzen. Welch ein Bock, welch ein Geschenk!

Tooor für 1899 Hoffenheim, 0:1 durch Demba Ba
Erster Schnitzer in der Rostocker Defensive, und schon schlägt Hoffenheim zu! Ein eigentlich nicht wirklich gefährlicher Heber kommt zu Ibisevic. Der nimmt mit dem Rücken zum Tor an, sieht vier Hansa-Spieler schlecht im Raum stehen und leitet sofort in die Gasse. Demba Ba schaut links vor dem Tor kurz auf, sieht Hahnel ein Stück zu weit in der Ecke stehen und versenkt eiskalt ins lange Eck.

Gar nicht mal so ungefährlich! Die Ecke kommt rein, im Hoffenheim-Strafraum herrscht totale Verwirrung. Doch Schied verliert den Überblick und passt ins Nichts. Da war mehr drin.

Rostock präsentiert sich bislang absolut auf Augenhöhe mit dem Erstligisten. Erste Ecke für die Gastgeber...

Gefährlich! Salihovic zimmert das Leder mit viel Effet Richtung lange Ecke, da muss sich Hahnel richtig lang machen!

Trikottest von Gusche bei Salihovic, Freistoß von rechts...

Ein langes Abtasten scheint es hier nicht zu geben. Ehrlich gesagt nichtmal ein kurzes. Beide Teams spielen munter drauf los!

Und wie der rollt auf dem nassen Rasen! Mlapa geht rechts steil, versucht sich mit einer flachen Hereingabe. Ungefährlich, genau auf Hahnel. Eigentlich! Denn der klatschnasse Ball rutscht dem Hansa-Keeper durch die Pranken und kullert beinahe über die Linie.

Los geht\'s. Der Ball rollt!

So, es ist angerichtet. Die Mannschaften kommen aufs Feld.

Zum Aufeinandertreffen von Hansa und Hoffenheim gibt es einen sehr interessanten Fakt: Beide Klubs treffen heute erst zum dritten Mal in einem Pflichtspiel aufeinander. Beide Partien bisher fanden ebenfalls im DFB-Pokal statt. 2004 stand man sich in der ersten Runde gegenüber. Hoffenheim, damals noch Regionalligist, verlor 1:2. Die Revanche gab es im Achtelfinale 2008, als Rostock in Hoffenheim 1:2 unterlag.

Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Erstligist sich beim unterklassigen Gastgeber schwer tut. Man frage mal bei Kaiserslautern nach. Doch auch die Hoffenheimer selbst haben das schon erlebt. In der ersten Runde des letztjährigen Pokals konnte sich das Team von Trainer Ralf Rangnick nur mit ganz viel Mühe beim Viertligisten FC Oberneuland durchsetzen. 2:0 hieß es damals am Ende.

Das Wetter jedenfalls dürfte dem Zweitligaabsteiger durchaus entgegen kommen: Es schüttet schon den ganzen Tag aus allen Kübeln. Der Platz ist dementsprechend aufgeweicht. Das klingt nach Kampf statt Schönspielerei.