Fazit
Nach dem Seitenwechsel hatte die Partie nicht mehr allzu viel Spektakel zu bieten. Mario Gómez setzte den 4:0-Schlusspunkt, den Gästen blieb ein Ehrentreffer verwehrt. Mit 79% Ballbesitz und einem klaren Chancen-Plus gewinnen die Bayern auch in dieser Höhe verdient gegen überforderte Franken. Für diese wird es nach sechs sieglosen Spielen am Stück langsam eng in der Tabelle. Nächste Woche empfängt der FCN den Tabellenletzten aus Freiburg, auf die Bayern wartet am Mittwoch ein Heimspiel in der Champions League gegen den SSC Napoli, am kommenden Sonntag geht es nach Augsburg. Das war es von hier, schönen Abend noch.

So ist es. Badstuber klärt und Meyer pfeift ab.

Noch eine Ecke für den Club. Die letzte Aktion der Partie?

Zwei Minuten sind regulär noch auf der Uhr. Im ersten Durchgang pfiff Florian Meyer sogar überpünktlich ab. Auch in diesen 45 Minuten gab es nicht viele Gründe, nachspielen zu lassen.

...keine Gefahr für das Nürnberger Tor.

Noch einmal Eckstoß für die Roten...

Langsam nähern sie sich dem Ehrentreffer an: Frantz setzt sich auf links gegen Rafinha durch und geht zur Grundlinie. Seine Flanke erreicht Pekhart, der gedankenschneller als Badstuber ist und dem Ball entgegen geht. Der Kopfball des Angreifers ist nicht ungefährlich, aber Neuer ist auf dem Posten und faustet zur Seite weg.

Angesichts des Spielstandes ist es nicht verwunderlich, dass die Begegnung jetzt nur noch so vor sich hinplätschert. Der Club will noch Ergebniskosmetik betreiben, wenn es nach den Bayern geht, könnte Meyer schon jetzt abpfeifen.

Erstmals ist Olić in Aktion, doch der Kroate dribbelt das Leder ins Aus.

Nun versucht der Club doch noch einmal, sich tapfer zu wehren und vielleicht noch einen Ehrentreffer zu erzielen.

...Gustavo steht richtig und klärt.

...Badstuber klärt zur Ecke...

Gelbe Karte für Luiz Gustavo (Bayern München)
Weil er Plattenhardt hält, sieht Gustavo kurz nach seiner Einwechslung gelb. Freistoß für die Gäste am linken Strafraumeck...

...Neuer fängt das Spielgerät.

Mal wieder ein Eckball für die Weißen...

Nach nun sechs sieglosen Spielen in Folge ist der FCN endgültig im Abstiegskampf angekommen. Mit 12 Zählern hat man nur noch drei Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Müller muss das 5:0 machen: Alaba beweist sein starkes Auge und verlagert die Partie nach rechts auf den völlig freien Müller. Der geht frei auf Stephan zu, wartet dann zu lange und scheitert am Nürnberger Schlussmann, der lange stehen bleibt.

Stark mitgespielt von Alexander Stephan: Lahm überbrückt mit einem langen Flankenball die komplette Abwehr. Ribéry ist völlig frei und steht nicht im Abseits. Er kommt jedoch nicht an die Pille, weil Stephan rauskommt und das Leder wegköpft.

Beide Trainer wechseln. Für den blassen Esswein kommt Mike Frantz. Bei den Bayern geht der Sonntags-Torschütze Bastian Schweinsteiger und wird für die letzten 20 Minuten durch David Alaba ersetzt.

In seinem 16. Pflichtspiel erzielt Mario Gómez seinen 16. Treffer - enorm starke Quote des Torschützenkönigs.

Tooor für Bayern München, 4:0 durch Mario Gómez
Kaum drehen die Bayern wieder auf, steht es 4:0. Ribéry setzt Kroos auf Linksaußen mustergültig ein. Der Regisseur geht zur Grundlinie und bedient Gómez, der aus zwei Metern nur noch den Schlappen hinhalten muss. Wenn noch kleine Restzweifel am Sieg der Bayern bestanden haben, sind diese jetzt endgültig ausgeräumt.

Großes Wirrwarr im Club-Sechzehner - war das Leder da drin? Kroos zieht die Flanke auf den Elfmeterpunkt, wo Schweinsteiger auf das Tor köpft. In einem großen Wirrwarr fliegt die Kirsche an den Innenpfosten und der Linie entlang. Sehr unübersichtliche Szene, bei der das Schiedsrichtergespann sich gegen ein Tor entscheidet.

Wollscheid kratzt einen Gómez-Abschluss von der Linie! Schweinsteiger spielt einen überragenden Pass in die Schnittstelle der Verteidigung auf Gómez. Der macht alles richtig, umkurvt Stephan und schließt ab. Wollscheid ist mitgelaufen und kratzt das Ding von der Linie. Ecke...

...da ist die große Chance zum 4:0: Kroos findet den Kopf des Hünen Daniel Van Buyten. Der Belgier setzt die Murmel auf die Oberseite des Tornetzes.

Eckstoß für die Hausherren...

...Neuer fängt den Freistoß problemlos ab.

Wieder lässt Meyer nach einem harten Tackling die gelbe Karte stecken. Badstuber grätscht seinen Gegenspieler überhart um. Dafür muss man gelb geben. Es gibt nur Freistoß für den Club im rechten Halbfeld...

Dieter Hecking bereitet seinen nächsten Wechsel vor. Julian Wießmeier soll kommen.

Vielleicht in Gedanken schon beim Champions-League-Spiel gegen den SSC Napoli, haben die Bayern jetzt merklich drei Gänge zurück geschaltet.

In den letzten Minuten gewinnen die Clubberer viele Zweikämpfe und kommen etwas besser in die Partie.

Na also, es geht doch: Erste richtig dicke Gelegenheit für die Franken: Hegeler tankt sich durch die Hintermannschaft der Münchener und legt im richtigen Moment auf Pekart ab. Dem verspringt die Pille. Neuer ist hellwach, stürmt aus seinem Kasten und schnappt sich die Murmel gerade noch, bevor Pekhart einschießen kann.

Einzig Thomas Müller ist in der Offensivreihe der Gastgeber noch nicht wirklich in der Partie. Dem WM-Torschützenkönig verspringen immer wieder Bälle.

Teilweise ist es einfach nur fahrig, was die Gäste hier anbieten. Esswein vertendelt 20 Meter vor dem eigenen Tor gegen Tymoshchuk das Leder und hat Glück, dass der Ukrainer mit seinem Pass auf Müller an Wollscheid hängen bleibt.

...zwar sind sich die Verteidiger nicht ganz einig, wer zum Ball gehen soll, dennoch schaffen es irgendwie, zu klären.

Ecke Bayern...

Kann der Club in Abschnitt zwei auch in der Offensive das ein oder andere Zeichen setzen?

Gelbe Karte für Almog Cohen (1. FC Nürnberg)
Cohen kommt gegen Kroos zu spät und sieht gelb.

79% Ballbesitz hatten die Bayern in Durchgang eins. Das sind fast van Gaal'sche Werte.

Weil das Experiment mit Chandler im Mittelfeld und Judt auf der Rechtsverteidiger-Position nicht funktioniert hat, reagiert Dieter Hecking nun und bringt Hegeler für Judt. Chandler geht damit eins nach hinten. Jupp Heynckes sieht keine Veranlassung, Änderungen zur Halbzeit vorzunehmen.

Halbzeitfazit
Diese 45 Minuten sind schnell resümiert: Der Club ist chancenlos gegen abgeklärte Münchener, die das Resultat eigentlich nur verwalten, es jedoch verstehen, immer mal wieder das Tempo anzuziehen - und dann auch zu treffen. Für die Franken geht es in Durchgang zwei wohl nur noch um Schadensbegrenzung.

Natürlich sehnen die Franken jetzt den Pausenpfiff herbei.

Bei den Weißen spricht bereits jetzt aus allen Aktionen die pure Frustration und Resignation. Kamavuaka zieht aus 30 Metern genau so viele Meter über das Gehäuse von Manuel Neuer.

Ein Blick auf das Torverhältnis des FC Bayern zu diesem Zeitpunkt der Partie: 29:3 in elf Spielen. Das ist der beste Wert einer Bundesligamannschaft in dieser Phase der Saison aller Zeiten.

Tooor für Bayern München, 3:0 durch Franck Ribéry
Dieter Hecking sitzt mit versteinerter Miene auf der Bank. Seine Mannen machen es den Bayern jedoch auch einfach zu leicht, Tore zu erzielen. Lahm zieht von links nach innen und bedient Ribéry. Der geht parallel zur Strafraumgrenze Richtung Mitte, wird von niemandem angegriffen und zieht dann flach ins linke Eck ab. Stephan ist auf dem falschen Fuß und kann nicht mehr eingreifen.

Offensichtlich wurde den Weißen durch das 2:0 endgültig der Zahn gezogen. Gefühlt war Nürnberg seit zehn Minuten nicht mehr über der Mittellinie.

Ein Kopfball-Ungeheuer war Ribéry noch nie: Müller flankt von rechts an den Fünfer. Dort ist der Franzose völlig frei, die Pille wischt ihm jedoch über die Stirn und trudelt gen Eckfahne.

Und das gibt dann keine Karte: Klose kommt gegen Rafinha klar zu spät und säbelt ihn um. Hier lässt der Schiedsrichter den Karton stecken.

Gelbe Karte für Juri Judt (1. FC Nürnberg)
Gegen Ribéry weiß sich Judt nicht anders zu behelfen, als den Franzosen am Trikot zu zerren. Wenn man bedenkt, dass Meyer bei den Münchener schon mehrfach ein Auge zugedrückt hat, ist diese gelbe Karte etwas zu hart.

...Van Buyten tritt an und testet das Stadiondach.

Freistoß für die Münchener in zentraler Position. Torentfernung: gut 25 Meter...

Startelf-Debütant Wilson Kamavuaka vertendelt im Mittelfeld einen Ball nach dem nächsten.

An der Einstellung und dem Engagement scheitert es nicht bei den Weißen. Wollscheid grätscht Gómez mit vollem Risiko ab - faire Aktion.

...jetzt köpft Schweinsteiger ins Toraus. Eine Chance für den Club, einmal durchzuatmen.

...Timmy Simons mit einem Querschläger - nur knapp neben den eigenen Kasten...

Ecke München...

Kombination über Ribéry und Kroos, Esswein geht mit zurück an den eigenen Sechzehner und verhindert, dass Müller frei vor dem Tor zum Abschluss kommt.

Bislang schaffen es die Mannen von Dieter Hecking nicht, durch einen eigenen Angriff auch mal selbst für Entlastung zu sorgen.

Unschöne Szene: Van Buyten schlägt im Zweikampf gegen Kamavuaka mit dem Ellbogen aus. Absicht war da nicht zu erkennen, weh tut es trotzdem.

Wenn die Hausherren dann aus dem Nichts solche Aktionen hervorzaubern, können die Weißen noch so diszipliniert verteidigen. Da ist gar nichts zu machen.

Tooor für Bayern München, 2:0 durch Bastian Schweinsteiger
Was für ein Dampfhammer! Was für ein Pfund! Bastian Schweinsteiger erhöht auf 2:0! Lahm geht von links in den Sechzehner und bedient Gómez. Der Torschütze des 1:0 lässt für Schweinsteiger abtropfen, der herangerauscht kommt und mit Vollspann abzieht - mit vollem Tempo schlägt die Kirsche im linken Toreck ein! Da hat Stephan absolut keine Abwehrmöglichkeit.

Nürnberg schafft es, die Roten vom eigenen Tor fern zu halten. Stünde es nicht schon 1:0, wäre das eine gute, disziplinierte Leistung der Franken.

Kurios: Müller denkt, der Ball sei schon im Seitenaus und fängt ihn. Weil die Kugel jedoch noch nicht mit vollem Umfang über der Linie war, pfeift Schiedsrichter Meyer Handspiel. Eine Szene zum Schmunzeln.

Trotz des frühen Rückstandes kommen die Nürnberger nun gut in die Zweikämpfe. Auch Lahm weiß sich gegen Chandler nur mit einem Foul zu behelfen.

Da darf man auch mal gelb zücken: Kroos vertendelt das Leder und rutscht dann ungestüm in die Beine von Wilson Kamavuaka. Meyer belässt es bei einer Verwarnung.

...Chandler klärt am kurzen Pfosten per Kopf.

Freistoß für die Hausherren links vom Sechzehner...

Auf einen Sieg in der Liga warten die Gäste nun schon seit immerhin fünf Partien.

Einzig Borussia Mönchengladbach schaffte es am ersten Spieltag, ein Tor in der Allianz Arena zu erzielen.

Zittern den Franken bereits die Knie? Die letzten Heim-Ergebnisse der Bayern auf einen Blick: 5:0 gegen Hamburg, 7:0 gegen Freiburg, 3:0 gegen Leverkusen, 4:0 gegen Berlin.

Um die starke linke Seite der Münchener zu verteidigen, setzt Hecking heute auf eine Doppelbewachung durch Juri Judt und Timothy Chandler. Das Tor fiel dann allerdings über rechts.

Aus 20 Metern gibt Pekhart den ersten Torschuss für die Gäste ab. Für Manuel Neuer ist das aber gar kein Problem.

Auch nach dem Treffer sind es nur die Bayern, die spielen. Die Weißen sind erst einmal darauf bedacht, den Offensivdrang der Hausherren zu zügeln.

Solch ein frühes Gegentor hatte Dieter Hecking natürlich nicht eingeplant. Wie kommt der Club mit diesem Rückschlag zurecht?

Tooor für Bayern München, 1:0 durch Mario Gómez
85 Sekunden hat es gedauert und schon zappelt die Pille in den Maschen! Und das geht viel zu einfach: Schweinsteiger bekommt das Leder auf Rechtsaußen, blickt kurz hoch und flankt punktgenau auf den Kopf von Mario Gómez. Der Torschützenkönig der Vorsaison hat heute mehr Zielwasser getrunken als zuletzt und wuchtet das Ding ins lange Eck.

Gegen seinen Trainerkollegen Jupp Heynckes hat Dieter Hecking eine makellose Bilanz: Noch kein einziges Mal konnte der Lehrer seinen Schüler bezwingen. Ist es heute so weit? Die Partie ist frei gegeben. Bayern spielt ganz in rot, der Club in weiß.

Nach der Seitenwahl der Kapitäne Simons und Lahm kann es los gehen.

Schiedsrichter der Partie ist Florian Meyer. An den Seitenlinien assistieren ihm Christoph Bornhorst und Thomas Frank.

Bei den Bayern ist im Vergleich zur Ingolstadt-Partie fast alles neu. Neuer hütet wieder das Tor. In der Viererkette sind Van Buyten, Badstuber und Lahm zurück. Davor rücken Schweinsteiger und Ribéry zurück ins Team und in vorderster Front soll Mario Gómez statt Petersen für Tore sorgen.

Zum Personal: Club-Trainer Hecking kann vor dem Duell mit den Bayern alles andere als aus dem Vollen schöpfen. Pinolá, Feulner, Bunjaku, Eigler, Schäfer - die Liste der Verletzten bei den Franken ist lang und somit stellt sich die erste Elf fast von selbst auf. Im Gegensatz zum Pokalabend in Aue fallen Maroh, Bunjaku und Mak aus dem Team. Neu drin sind Klose, Judt und Startelf-Debütant Wilson Kamavuaka.

Ganz davon ziehen konnte der FCB in der Tabelle trotz des starken Laufes bisher noch nicht. Nach der 1:2-Niederlage in Hannover letzten Sonntag ist Meister Borussia Dortmund in Schlagdistanz.

In den vergangenen Wochen scheint sich dieser Schritt als der richtige zu bewähren. Der FCB steht in der Bundesliga wieder ganz oben, führt eine schwere Champions-League-Gruppe an und konnte sich am Mittwoch auch für das Achtelfinale des Pokals qualifizieren. Allzu viele Erkenntnisse konnten die Münchener aus dem 6:0-Sieg gegen Ingolstadt allerdings nicht ziehen außer vielleicht die, dass der zweite Anzug sitzt. Beim Abpfiff der Pokal-Partie standen nur noch zwei Akteure auf dem Rasen, die heute gegen Nürnberg beginnen.

Für dessen drittes Engagement in München legte der 1. FC Nürnberg indirekt den Grundstein: Als der Club im April diesen Jahres den Bayern nach einem fatalen Patzer von Thomas Kraft einen Punkt abtrotzen konnte, war das Kapitel Louis van Gaal beim FC Bayern abgeschlossen. Fortan wollten die Münchener wieder einen anderen Weg gehen, weg vom Alleinherrscher zum Gentleman à la Ottmar Hitzfeld oder eben Jupp Heynckes.

Am Freitag, den 30. November 1984 machte Dieter Hecking für Borussia Mönchengladbach gegen Fortuna Düsseldorf sein erstes Bundesligaspiel. Sein Trainer damals: Jupp Heynckes.

Ein Blick auf die Ewige Tabelle der Bundesliga zeigt: Der Club steht auf Rang 14 und kann heute seinen 1200. Punkt einfahren. Bayern steht im Vergleich dazu mit 3044 Punkten ganz oben.

Coach Dieter Hecking wittert seine Außenseiter-Chance: "Wir freuen uns alle auf das Spiel gegen Bayern München. Auch wenn natürlich jeder erwartet, dass wir verlieren werden. Aber gerade das ist ja unsere Chance."

Doch all das ist vergessen, wenn es zum großen Rivalen Bayern München geht. Seit dem Umzug der Bayern in die Allianz Arena konnten die Franken noch kein einziges Mal drei Punkte aus München-Fröttmaning entführen. In der Vorsaison setzte es eine 3:0-Niederlage.

Nach einer frühen Führung konnte der VfB durch einen mehr als fragwürdigen Strafstoß ausgleichen. Der Club ließ sich nicht beirren und ging erneut in Front. Als dann keiner mehr mit dem 2:2 rechnete, traf Stuttgarts Neuzugang Maza.

Am Mittwoch tat sich der Club bei Erzgebirge Aue lange schwer. Ein Doppelschlag durch Esswein und Wießmeier sicherte den Mannen von Trainer Dieter Hecking dann letztlich doch den Einzug ins Pokal-Achtelfinale. Vor dem vermeintlich leichtesten Spiel des Jahres war dieses Erfolgserlebnis umso wichtiger, wenn man bedenkt, unter welchen unglücklichen Umständen man letzte Woche mit Stuttgart die Punkte teilen musste.