Fazit:
Bremen und Stuttgart trennen sich 1:1 und so richtig zufrieden dürfte keiner der Beteiligten mit dieser Punkteteilung sein. Bremen, weil heute vor allem in einer furiosen Viertelstunde vor dem Halbzeitpfiff deutlich mehr drin war, und Stuttgart, weil ein Punkt in ihrer derzeitigen Situation eigentlich zu wenig ist. Im zweiten Durchgang nahm das Niveau des Spiels deutlich ab, nur noch selten wurde es vor einem der beiden Tore brenzlig. Werder fand in seinen Angriffsbemühungen aber spätestens im heute überragenden Ulreich seinen Meister.

...Werders Freistoß segelt in den Strafraum. Die Stuttgarter Defensive ist völlig unsortiert und lässt gleich zwei Werderaner vor dem Kasten allein. Pasanen versucht artistisch, den Ball aus der Luft zu holen, die Kugel landet bei Wagner, dessen Kopfball Ulreich mit einer Klasse-Aktion von der Linie kratzt.

Letzte Minute: Es gibt noch einmal Freistoß für Werder...

Hunt misslingt seit seiner Einwechslung alles, was er auch versucht. Seine Flanke von der linken Außenbahn segelt ins Toraus.

Bremen versucht noch einmal, eine Schlussoffensive zu starten. Aber das Bremer Angriffsspiel ist viel zu hektisch.

Cacau verspringt in aussichtsreicher Position der Ball, aber er kann das Leder noch vor dem Überschreiten der Torauslinie erreichen. Seine Flanke kommt zwar noch in den 5er, aber die Bremer Innenverteidigung köpft die Kugel aus der Gefahrenzone.

Eckball Werder, Pasanen kommt zum Kopfball, aber der Ball fliegt am langen Pfosten vorbei.

Viele Fehler prägen jetzt das Spiel. Beide Mannschaften wollen, aber es gibt kaum durchdachte Aktionen.

Die Flanke kommt gefährlich, Wagner verlängert und zwingt Ulreich zu einer tollen Parade. Die Kugel liegt frei vor der Linie, aber Perl pfeift die Situation ab. Er hat völlig richtig erkannt, dass Wagner den Ball mit der Hand gespielt hatte.

Freistoß für Werder in der Nähe des rechten Strafraumecks…

Stuttgart kommt jetzt wieder häufiger an den Bremer Strafraum. Die Flanke von Boka segelt aber über Freund und Feind hinweg.

Riesenmöglichkeit für Hunt! Plötzlich steht der neue Mann auf Halblinks frei vor Ulreich. Der Offensivmann lässt sich ein wenig zu viel Zeit, so dass sein Schuss abgeblockt werden kann.

Das Spiel hat wieder an Fahrt verloren. Der große Bremer Druck aus der ersten Halbzeit ist nicht mehr da.

Wieder fordern die Bremer Handelfmeter. Schwer zu erkennen, ob irgendwo bei einer Abwehraktion eine Hand im Spiel war. Es gibt die nächste Ecke, die nichts einbringt.

...die Hereingabe kommt nicht gefährlich aufs Tor. Der schuss von Frings wird abgefälscht, es gibt Eckball.

Gelbe Karte für Shinji Okazaki (VfB Stuttgart)
Der Japaner foult Marin am linken Eck des 16ers - eine gefährliche Freistoßsituation für die Bremer...

Marin klärt am eigenen Strafraum, aber zu kurz. Kuzmanović zieht aus 22 Metern ab, setzt den Ball aber zwei Meter rechts am Tor vorbei.

Konterchance für Werder: Marin hat in zentraler Position die Option, nach links auf den mitgelaufenen Wesley zu passen, er macht es aber selbst. Mit einem Schlenker nach rechts dringt er in den Strafraum ein, findet dann aber keine Lücke für den Abschluss.

Marins Pässen fehlt es im zweiten Durchgang an Genauigkeit. Zum zweiten Mal landet ein Steilpass des kleinen Dribblers im Niemandsland.

Licht und Schatten bei Zdravko Kuzmanović: Mit dem Ball am Fuß nimmt er auf der linken Außenbahn seinem Gegenspieler einige Meter ab. Seine Flanke ist aber dann unbrauchbar und landet hinterm Tor.

Zwischenbilanz im Weserstadion: 15:4 Torschüsse zugunsten der Heimmannschaft.

Werder scheint dort weiter machen zu wollen, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört haben. Mertesackers Kopfball fliegt einen guten Meter über den Querbalken.

Tasci vertändelt am gegnerischen Strafraum den Ball gegen Avdić, der Marin auf die Reise schickt. Dessen halbhohe Flanke in den Strafraum kann Wagner nicht unter Kontrolle bringen.

So, jetzt geht es auch in Bremen weiter.

Der Wiederanpfiff verzögert sich noch etwas, da sich Michael Emmer, der Schiri-Assi, noch an Wieses Tornetz zu schaffen macht. Die Halterung hatte sich gelöst.

Halbzeitfazit:
30 Minuten sahen wir hier einen langweiligen Sommerkick mit einer abgebrühten Stuttgarter Mannschaft, die ihre einzige Torchance nutzte und ansonsten sicher in der Defensive stand. Dann startete Werder einen beeindruckenden Sturmlauf, der allerdings nur zum Ausgleich langte. Dieser Zwischenstand schmeichelt den Stuttgartern, die in der Schlussviertelstunde den furiosen Bremern gar nichts entgegen zu setzten hatten.

Wieder Werder, wieder Avdić! Der Schwede versucht es aus spitzem Winkel mit einer Kopfballbogenlampe aufs lange Eck. Die Kugel landet auf der Querlatte.

Riesenchance für Werder!!! Tolle Aktion von Werder. Borowski kommt aus 13 Metern in halbrechter Position zum Abschluss und zwingt Ulreich mit seinem Flachschuss zu einer weiteren Glanztat. Allerdings kann der Keeper die Kugel nur vor die Füße von Avdić abwehren. Ulreich ist geschlagen, der Schwede muss die Kugel aus acht Metern nur noch ins Tor einschieben. Auf der Linie steht allerdings noch Serdar Tasci und wehrt die Kugel artistisch ab.

Jetzt will der VfB auch wieder mitspielen. Nach einer schönen Flanke in den Strafraum rettet Fritz mit dem Kopf vor Okazaki.

Frings unterbindet einen Stuttgarter Konter mit einem taktischen Schubser gegen Okazaki. Auch hier wäre Gelb fällig gewesen, Perl belässt es bei einer Ermahnung.

Wieder beschwert sich Frings vehement, weil er wieder ein Handspiel gesehen hat. Diesmal allerdings im Mittelfeld. Wieder gibt es den Freistoß nicht.

Wesleys Schuss war so etwas wie der Weckruf für eine bis dahin ganz schwache Werder-Mannschaft. Danach gab es Chancen im Minutentakt. Deshalb ist der Ausgleich absolut verdient.

Tooor für Werder Bremen, 1:1 durch Torsten Frings
Da ist es doch passiert! Nach einer Ecke kann Stuttgart nur unzureichend klären, Frings bekommt die Kugel 20 Meter vor dem Kasten, hat genug Platz, sich den Ball zurechtzulegen und abzuziehen. Georg Niedermeier fälscht das Geschoss noch unglücklich ab, so dass Ulreich keine Abwehrchance hat.

Wieder große Aufregung im VfB-Strafraum. Tasci blockt eine gefährliche Frings-Hereingabe. Der Kapitän will ein Handspiel gesehen haben, Perl allerdins nicht.

Der Ball zappelt im Netz, Wagner jubelt, aber der Treffer zählt nicht. Der Stürmer nahm bei dem Versuch, den Ball am 5er aus der Luft anzunehmen, die Hand zur Hilfe.

Hajnal rettet auf der Linie! Nach dem Eckball kommt Borowski zum Schuss. Der Ball wird leicht abgefälscht, kullert dem einen Meter vor der Linie stehenden Hajnal durch die Beine, aber der Ungar reagiert schnell, dreht sich und schlägt die Kugel vor dem heranrauschenden Wagner von der Linie.

Toller Weitschuss von Wesley! Bei Werder geht nur etwas durch Fernschüsse. Wesley nimmt aus 25 Metern Maß. Der hätte genau in den rechten Knick gepasst, aber Ulreich reagiert prächtig und fischt die Kugel aus dem Winkel. Nur Eckball.

Progebnyak wird wieder zurückgepfiffen, aber diesmal lag das Schiedsrichtergespann wohl falsch. Der Russe startete nicht aus dem Abseits.

Der VfB steht sehr sicher in der Defensive. Okazaki blockt einen Passversuch von Fritz und leitet so den Gegenangriff ein.

Wagner läuft an der rechten Eckfahne bedrängt von Okazaki mit dem Ball am Fuß ins Toraus. Noch kann sich der Bremer Goalgetter der letzten Wochen kaum in Szene setzen.

Guter Schuss von Marin! Ulreich geht auf Nummer sicher und faustet den Flatterball aus 22 Metern über den Querbalken ins Aus.

Werder sortiert sich erst einmal. Von wütenden Attacken als Antwort auf den Gegentreffer ist noch nichts zu sehen.

...Mertesacker kommt zum Kopfball, bringt aber nur eine Bogenlampe zustande. Die Chance ist aber noch nicht vorbei, aber Silvestre springt etwas ungeschickt unter den Ball hindurch.

Niedermeier stoppt Marin im 16er mit einem riskanten Tackling. Es gibt den ersten Eckball für Werder...

Das war die kalte Dusche für die Gastgeber mit dem ersten gefährlichen Angriff der Stuttgarter. Wie so häufig haperte es an der Zuordnung in der Werder-Verteidigung.

Tooor für VfB Stuttgart, 0:1 durch Tamás Hajnal
Aus dem Nichts führt der VfB! Die lange Flanke durch Molinaro von links erreicht Pavel Pogrebnyak am zweiten Pfosten. Aus kürzester Distanz scheitert der Stürmer an Wiese, aber den Abpraller kann Hajnal aus drei Metern am Nationalkeeper vorbei über die Linie drücken.

Schönes Zuspiel von Borowski auf Avdić. Der Schwede lässt sich von Harnik den Ball vom Fuß spitzeln. Dann ist plötzlich die Aufregung groß, denn Ulreich nimmt den Ball von Harnik auf. War das ein Rückpass? Perl hätte es so werten können.

Erster Torschuss der Gäste. Zdravko Kuzmanović zieht aus über 20 Metern ab, verfehlt das Tor dabei deutlich.

Wenn hier irgendwas passiert, dann nur nach Freistößen. Diese Hereingabe von rechts wird gefährlich, weil es der VfB-Defensive nicht gelingt, die Kugel aus dem Strafraum zu befördern. Im dritten Versuch landet der Ball bei Marin, der von der Strafraumgrenze das Leder nicht richtig trifft.

Der nächste Freistoß für Werder, diesmal von links Außen. Frings Hereingabe wird eine Beute der Stuttgarter Abwehr.

Der Freistoß fast von der Mittellinie landet in den Armen von Sven Ulreich.

Hajnal steigt Frings von hinten in die Beine. Den möglichen gelben Karton lässt Perl wohl aufgrund des frühen Spielstadiums erst einmal stecken.

Viel Ballbesitz für Stuttgart in den ersten Minuten. Der erste Steilpass auf Pogrebnyak misslingt allerdings. Der Russe steht im Abseits.

Trotz der angespannten sportlichen Lage bei beiden Teams ist die Stimmung im Stadion hervorragend - kein Wunder bei dem tollen Frühlingswetter!

Das Spiel läuft, Stuttgart hat angestoßen.

Ein weiteres gutes Omen für Werder ist der Schiedsrichter der heutigen Partie. Zum achten Mal pfeift Günter Perl ein Spiel im Weserstadion, bis auf ein Unentschieden wurden alle Spiele von Werder gewonnen. Auch eine Partie Bremen gegen Stuttgart durfte Perl schon leiten, am 15.03.2009 gab es einen deutlichen 4:0-Erfolg für die Schaaf-Elf.

Die Werder-Mannschaft dürfte heute brennen, um die Schmach des Hinspiels vergessen zu machen. Am 11. Spieltag gab es ein 0:6 in der Mercedes-Benz-Arena. Vielleicht ist es ein gutes Omen für die Gastgeber: Bis auf Georg Niedermeier sitzen heute alle Stuttgarter Torschützen von damals auf der Bank (Cacau 2x, Gentner, Boka) oder befinden sich nicht einmal im Kader (Marica).

Werders Coach Thomas Schaaf plagen vor allem im Sturm personelle Sorgen. Claudio Pizarro hat sich im Länderspiel mit Peru unter der Woche am Knöchel verletzt, allerdings hätte Pizarro aufgrund einer Gelb-Sperre so oder so nicht auflaufen dürfen. Die erste Alternative im Bremer Kader, Marko Arnautović, hat bei seinem Kurzeinsatz für Österreich wieder einmal unrühmlich von sich reden gemacht. Womöglich lässt Schaaf den disziplinlosen Stürmer aus diesem Grund erst einmal auf der Bank schmoren. Den Platz in der Startelf neben Sandro Wagner nimmt Denni Avdić ein.

Im Vergleich zum Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg muss Bruno Labbadia an der Weser auf die verletzten Timo Gebhart und Stefano Celozzi verzichten. Dafür ist Martin Harnik wieder an Bord. Zusätzlich rückt Khalid Boulahrouz in die Startelf.

Die Turbulenzen nach dem Dienstantritt des neuen Trainers Bruno Labbadia sind überwunden, inzwischen stimmen die Ergebnisse. Allerdings waren die Punkte der letzten Woche eher durch Einsatzwillen erzwungen als herausgespielt. Zwei Last-Minute-Tore gegen St. Pauli und den VfL Wolfsburg übertünchten die nur zum Teil zufriedenstellenden Auftritte der Schwaben. Gegen Bremen muss eine Leistungssteigerung her, will man sich von den Abstiegsplätzen absetzen.

Erfolgreiche Wochen liegen hinter den beiden heutigen Kontrahenten. Werder Bremen glückten acht Punkte in den vergangenen vier Bundesligapartien, der VfB setzte da sogar noch einen drauf und holte gleich zehn Zähler im gleichen Zeitraum. Wie wichtig diese Zähler für beide Teams waren, sieht man allein daran, dass sowohl Bremen als auch Stuttgart immer noch akut abstiegsgefährdet sind. Beide haben die Punkte deshalb bitter nötig.