Fazit:
Hannover 96 kommt im Niedersachsen-Derby bei Eintracht Braunschweig böse mit 0:3 unter die Räder und steckt nach der vierten Niederlage in Folge weiterhin tief im Tabellenkeller fest. Nach der sehr, sehr schwachen ersten Halbzeit kamen die Gäste zwar einen Tick engagierter aus der Kabine, konnten die defensiv sicher stehenden Braunschweiger jedoch eigentlich zu keiner Zeit in Bedrängnis bringen. Als André Hoffmann sich nach einer guten Stunde die berechtigte Rote Karte für ein Frustfoul abholte, war die Sache endgültig gegessen. Hochscheidt erzielte kurz vor Schluss noch einen weiteren Treffer für die Eintracht.
Die bleibt weiterhin dran und hat nun nur noch zwei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Lieberknecht und seine Jungs werden wohl bis zum letzten Spieltag fighten und haben in der aktuellen Form tatsächlich noch Chancen auf den Klassenerhalt. Ganz anders dagegen Hannover: Der Negativtrend bei den Landeshauptstädtern setzt sich fort. 96 hat nach wie vor nur zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Das war´s von diesem Derby, hoffen wir, dass auch nach dem Spiel in Braunschweig alles friedlich bleibt. Einen schönen Abend allerseits!

Tooor für Eintracht Braunschweig, 3:0 durch Jan Hochscheidt
Das Spiel ist längst entschieden, aber die Eintracht setzt noch einen oben drauf! Ademi tankt sich an der rechten Eckfahne gegen drei viel zu passive Hannoveraner durch und nimmt Bellarabi im Strafraum mit. Der steckt die Kugel mit Auge durch zum am Elferpunkt blank stehenden Hochscheidt und dieser vollstreckt eiskalt an Zieler vorbei.

Beide Mannschaften wechseln in kurzer Folge noch einmal offensiv: Auf Seiten der Gäste macht Bittencourt Platz für Sulejmani. Bei der Eintracht kommt Ademi für den starken Nielsen, der auch den zweiten Treffer seines Teams erzielte.

Ya Konan rutscht Zentimeter am Anschlusstreffer vorbei! Die Gäste setzen sich am gegnerischen Strafraum fest und Stindl flankt flach in den Fünfer. Da rauscht der ivorische Stürmer heran, verfehlt das Spielgerät aber denkbar knapp.

... Aber die bringt keine Gefahr.

Der bockstarke Bičakčić kocht zum wiederholten Male im eigenen Strafraum Bittencourt im Zweikampf ab. Immerhin gibt es eine Ecke für Hannover...

... Aber doch nicht so! Huszti haut die Kugel einfach in die Mauer. Der Ungar ist zwar noch einer der auffälligsten Hannoveraner und verbuchte mit seinem Pfostenschuss die beste Torchance für 96. Richtig gut war seine Leistung aber zu keiner Zeit.

Hochscheidt bringt Marcelo zu Fall. Freistoß aus dem Halbfeld für Hannover. So langsam müsste aus Sicht der Gäste der Anschlusstreffer her...

Der Schütze des 1:0 verlässt unter tosendem Applaus von den Rängen das Feld. Für die letzten zehn Minuten ersetzt der konterstarke Bellarabi im Sturm Kumbela, der trotz einer kleinen Wadenverletzung aus Durchgang eins lange durchhielt.

Gelbe Karte für Mirko Boland (Eintracht Braunschweig)
m Laufduell knallt der Braunschweiger den viel zu schnellen Bittencourt in der Nähe des Eintracht-Strafraums per Grätsche um. Keine Diskussion, das ist Gelb.

Die Eintracht weiß zwar nicht sonderlich viel mit ihrer Überzahl anzufangen bisher, musste aber bis auf Husztis Aluminiumtreffer vorhin keine einzige Schrecksekunde überstehen. Vor Beginn der Schlussphase deuten alle Zeichen auf einen Heimsieg für Braunschweig hin.

Offensiver Wechsel bei den Gästen: Prib ersetzt Andreasen, der heute wie eigentlich alle Teamkollegen keinen guten Tag erwischte.

Gelbe Karte für Christian Schulz (Hannover 96)
Die nächste Verwarnung: Schulz mit hartem Einsteigen an der Seitenlinie. Die Karte geht in Ordnung.

Huszti mit dem Pfostenkracher! Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu! Ya Konan tankt sich rechts im Strafraum stark durch und legt dann in den Rückraum genau auf Husztis Sahnefuß. Der Ungar ballert die Kugel an den rechten Balken.

Erst einmal erzielt Nielsen fast das 3:0! Nach guter Vorarbeit von Kumbela hat der Angreifer zentral kurz hinter der Strafraumgrenze eine Menge Platz, versucht es aber mit einem seltsamen Schlenzer auf den linken Knick. Der Ball fliegt deutlich am Kasten vorbei.

Es passiert momentan wenig auf dem Platz, auch die zwischenzeitlich doch sehr erhitzten Gemüter sind etwas abgekühlt. Kann Hannover hier noch einmal Spannung reinbringen?

Immerhin: Von der Hinausstellung zeigen sich die Gäste wenig beeindruckt und bemühen sich weiter um Torgefahr. Allein, es gelingt nicht. Braunschweig hat die Angelegenheit weiterhin im Griff. Noch sind gut 20 Minuten zu spielen.

Elabdellaoui ist mit einem stilecht blau-gelben Verband am Unterarm wieder auf dem Platz. Braunschweig ist also wieder ein Mann mehr nach dem Platzverweis gegen Hannovers Hoffmann.

Gelbe Karte für Omar Elabdellaoui (Eintracht Braunschweig)
Fußball wird gerade eher wenig gespielt, dafür gibt´s einiges auf die Knochen. Elabdellaoui haut im Mittelfeld kräftig dazwischen und kassiert die Verwarnung. Der Braunschweiger muss danach allerdings wegen einer leicht blutenden Wunde am Arm selbst draußen behandelt werden.

Rote Karte für André Hoffmann (Hannover 96)
Jetzt geht´s dahin für die Gäste und diese Rote Karte ist völlig berechtigt. Das ist ein Ausraster vom überforderten jungen 96-Defensivmann, der damit seinem Team natürlich einen Bärendienst erweist. Das Spiel ist nach einem Foul im Mittelfeld längst unterbrochen, aber Boland rennt mit dem Ball am Fuß noch weiter. Hoffmann verfolgt ihn und tritt ihm von hinten mit Anlauf in die Beine.

Eine Hannoveraner Flanke von der linken Seite rutscht an Freund und Feind vorbei nach rechts in den Sechzehner. Dort ist Rajtoral sehr frei, feuert das Kunstleder aus ungünstigem Winkel allerdings einen Meter am kurzen Eck vorbei.

Hannover will, Hannover ist bemüht, aber präsentiert sich im Vorwärtsgang weiterhin erschreckend harmlos. Die Hereinnahme von Jan Schlaudraff hat bisher auch nullkommanichts gebracht. Aber der früher Nationalspieler zeigte sich in den letzten Wochen und Monaten auch nicht gerade in Gala-Form.

Boland fällt nach einem Zweikampf mit Schulz und bleibt am Hannoveraner Sechzehner liegen. Warum Andreasen den Ball beim Rausspielen dann mit voller Wucht in die Zuschauer pöhlt, wird das Geheimnis des Dänen bleiben. Was eine idiotische Aktion des 96-Kapitäns!

... Hoch in den Fünfer geflankt vom Ex-Dortmunder. Dort setzt sich Marcelo unfair gegen Davari ein. Völlig zu Recht gibt es einen Freistoß für die Gastgeber.

Auf der anderen Seite kann es Bittencourt jetzt mit einem Freistoß aus dem linken Halbfeld versuchen...

Umstrittene Entscheidung von Schiri Gagelmann! Wieder einmal so eine knifflige Hand-Entscheidung im Strafraum! Elabdellaoui wurschtelt sich rechts an der Grundlinie gegen zwei Mann durch und lupft den Ball dann nach innen. Schulz stoppt die Kugel mit dem Arm, den er vorher allerdings eigentlich wegziehen will. Das ist tendenziell eher ein Strafstoß, aber die Partie läuft weiter. Dusel für 96!

... Nielsen und Bičakčić schrauben sich zwar am Fünfer hoch, verpassen die hohe Hereingabe aber knapp. Die Kugel segelt auf der anderen Seite ins Aus.

Und jetzt gibt´s sogar die erste Ecke für die Eintracht nach der Pause. Vrančić von links...

Hannover 96 versucht sich nun mit viel Ballbesitz Sicherheit zu holen, verbucht dabei aber sehr wenig Raumgewinn. Und den braucht es natürlich, wenn du einen 0:2-Rückstand aufholen willst. Braunschweigs Führung wackelt auch in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs kein bisschen.

Die Hannoveraner laufen nach nicht einmal zwei Minuten in der zweiten Halbzeit gleich mal ein einen Eintracht-Konter: Stindl verdaddelt in der gegnerischen Hälfte die Kugel. Boland treibt das Kunstleder ein paar Meter nach vorne und schickt dann Kumbela an der rechten Seite. Doch der Angreifer kann aus der aussichtsreichen Szene kein Kapital schlagen und diese versandet auf Strafraumhöhe.

Mit Schlaudraff anstelle von Rudņevs starten die Gäste nach ihrem insgesamt schwachen Auftritt nun in Durchgang zwei. Braunschweig ist unverändert, auch der angeschlagene Kumbela kann weiter mitmachen.

Halbzeitfazit:
Völlig verdient führt Eintracht Braunschweig zur Pause mit 2:0 im Niedersachsen-Derby gegen Hannover 96. Im Anschluss an eine intensive Anfangsphase beider Mannschaften auf Augenhöhe, profitierten die Hausherren nach einer knappen Viertelstunde von einem Torwartfehler Ron-Robert Zielers: Kumbela netzte zur Führung ein. Danach war die Eintracht das klar tonangebende Team gegen nun völlig verunsicherte Hannoveraner. Nielsen stellte folgerichtig auf 2:0 (21.). Zwar fingen sich die Gäste bis zur Halbzeit wieder etwas, konnten aber offensiv kaum für Gefahr sorgen. So ist die Führung für Braunschweig momentan ungefährdet. Aber noch sind natürlich 45 Minuten zu spielen.

Ya Konan kommt Sekunden vor dem Pausenpfiff zwar zum Kopfball im Strafraum der Eintracht, setzt das Kunstleder aber über die Kiste. Dann ist Halbzeit.

... Und die Eintracht versucht es noch einmal. Aber Hochscheidts Steilpass nach halblinks in den Strafraum ist ein wenig zu lang. Zieler eilt aus seinem Tor und ist vor dem heranrauschenden Elabdellaoui am Ball.

Drei Minuten Nachspielzeit laufen...

Gelbe Karte für Szabolcs Huszti (Hannover 96)
Hannovers Kreativgeist mal als Arbeiter: Im Mittelfeld kommt er gegen Hochscheidt zu spät und kassiert dafür die erste Verwarnung der Partie. Da es nicht das erste Vergehen des Ungarns war, kann man so entscheiden.

... Hoch und weit an den Fünfer geschlagen, aber dort kommt kein Gelb-Blauer an die Kugel. Hannover kann klären.

Hoffmann stellt im Zweikampf mit Nielsen 35 Meter vor dem 96-Tor den Ellenbogen raus und verursacht einen Freistoß...

Der angeschlagene Eintracht-Torjäger ist wieder auf dem Platz, läuft aber noch deutlich unrund. Das sieht nicht sehr gut aus für die Hausherren. Da könnte in näherer Zukunft ein Wechsel fällig sein.

Kumbela bleibt nach einem Tritt eines Hannoveraners in die Wade erst einmal liegen und muss nun draußen behandelt werden. Noch steht nicht fest, ob und wann es für den wichtigsten Offensivspieler der Gastgeber weitergehen kann. Braunschweig spielt momentan nur mit zehn Mann.

Jan Hochscheidt kommt nach einem Steckpass von Nielsen aus 17 Metern zum aussichtsreichen Abschluss, scheitert aber erstens an Zieler und steht dabei zweitens im Abseits. Es gibt Freistoß für die Gäste.

Das Spiel nimmt sich eine kleine Auszeit. Braunschweig verwaltet die Führung, Hannover scheint ratlos zu sein, wie es die gut organisierte Defensive der Heimmannschaft knacken soll.

... Erste gute Möglichkeit für die Gäste! Nach der hohen Hereingabe kommt Schulz aus fünf Metern in Bedrängnis zum Kopfball und setzt die Kugel ein paar Zentimeter über die Latte. Da fehlte nicht allzu viel zum Anschluss.

Stindl initiiert mit einem feinen Steilpass nach rechts einen guten Spielzug. Im Duell der schnellen Renner besiegt Reichel den kleinen Bittencourt und klärt zur Ecke...

... Die wird erst kurz gespielt und kommt dann doch hoch in den Eintracht-Strafraum. Aber da hauen sich die Braunschweiger mit allem was sie haben in die Zweikämpfe und verteidigen stark. Außerdem begeht Christian Schulz ein Offensivfoul. Auch nach einer guten halben Stunde bleibt Hannover ohne Tormöglichkeit.

Huszti, noch der Aktivposten seiner Mannschaft, holt links an der Seite eine Ecke heraus...

Braunschweig hat mit dem schon fast komfortablen Vorsprung im Rücken das Tempo ein wenig rausgenommen und lauert relativ tiefstehend auf Fehler der Gäste im Spielaufbau. Und die passieren in unregelmäßigen Abständen immer wieder. Es ist nach wie vor ein ganz schwacher Auftritt von Hannover 96 in diesem Derby.

Die Eintracht tritt natürlich nach den beiden frühen Toren nun mit sehr breiter Brust auf. Bei den Gastgebern sehen alle Aktionen einfach deutlich zielstrebiger und seriöser aus als bei Hannover 96. Ob Tayfun Korkut gleich schon einen Impuls von außen in Form eines Wechsels setzt?

Hannover mit seiner besten Offensivszene bislang: Bittencourt hat rechts im Sechzehner der Eintracht Platz, nutzt diesen aber mit seinem Zuspiel auf den zugestellten Ya Konan in der Mitte nicht optimal. Es wird nicht richtig gefährlich für das vom bisher völlig beschäftigungslosen Davari gehütete Tor.

Der Anpfiff nach dem zweiten Treffer verzögert sich wegen Pyro-Technik im Braunschweiger Block etwas. Nach einer knappen Minuten kann es aber weitergehen.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 2:0 durch Håvard Nielsen
Die Eintracht nimmt den Schwung mit und stellt auf 2:0: Die 96-Defensive ist nach einem weiten Ball aus der Braunschweiger Hälfte komplett im Tiefschlaf, Nielsen nimmt die Kugel halblinks toll runter und zieht sofort in Richtung Tor. Aus 14 Metern überwindet er den diesmal machtlosen Zieler per platziertem Schuss ins lange Eck. Das ist bislang ein komplett gebrauchter Tag für die Gäste aus der Landeshauptstadt!

Die Hausherren spielen munter nach vorne, fangen sich dann aber fast einen Konter von Ya Konan. Doch Correia läuft den flinken Angreifer am Sechzehner ab. Der Hannoveraner setzt sich beim Nachsetzen dann unfair ein und bekommt den Freistoß gegen sich gepfiffen.

Die Fans der Eintracht machen mit der Führung im Rücken nun natürlich richtig Alarm und Hannover scheint etwas beeindruckt von der Atmosphäre. Es geht kaum etwas zusammen beim Tabellendreizehnten.

Vrančić verpasst knapp das 2:0! Die Hannoveraner sind nach dem Rückstand offenbar geschockt und lassen den Mittelfeldmann relativ unbedrängt am Sechzehner Anlauf nehmen. Der jagt die Kugel mit dem Vollspann nicht einmal einen halben Meter am rechten Knick vorbei.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 1:0 durch Domi Kumbela
Jetzt wackelt hier die Hütte, aber wie! Braunschweig geht im Derby in Führung! Boland und Reichel kombinieren sich links an der Seite per einfachem Doppelpass durch und letzterer flankt von der Grundlinie flach nach innen. Eigentlich ist das eine sichere Beute für Zieler, der aber prallen lässt. Kumbela staubt aus kurzer Distanz ab. Dicker Bock vom 96-Keeper!

... Nicht ungefährlich! Bičakčić verpasst die hohe Hereingabe zentral knapp, aber auf Höhe des zweiten Pfostens kommt Domi Kumbela zum Kopfball. Doch der beste Torjäger der Gastgeber wuchtet das Kunstleder einen halben Meter über den Querbalken.

Braunschweig erobert seine nächste Ecke. Vrančić bringt sie von rechts nach innen...

... Das war aber ganz schwach. Der Ungar bolzt die Kugel einfach halbhoch und viel zu lasch in den Sechzehner. Damit kann man die Defensive des Schlusslichts nicht erschrecken.

Freistoß aus dem rechten Halbfeld auf der Gegenseite. Huszti ist der Spezialist...

... Keine Gefahr, die Hannoveraner können den Eckball locker und leicht verteidigen.

Elabdellaoui setzt sich rechts an der Seite auf Strafraumhöhe gegen Schulz und Marcelo durch und flankt dann hoch an den ersten Pfosten. Dort köpft Stindl den Ball knapp am eigenen Kasten vorbei. Erste Ecke für die Eintracht...

Erster Abschluss der Partie, aber Andreasen Schuss aus der Halbdistanz ist ganz sichere Beute für Nationalkeeper Ron-Robert Zieler. Der kam genau auf den Mann. Das kann man nicht einmal als Halb-Chance verbuchen.

Jede Entscheidung des Schiedsrichters wird von den unmittelbar beteiligten und natürlich auch den Fans im ausverkauften Eintracht-Stadion lautstark kommentiert. Und bisher hat Peter Gagelmann alle Hände voll zu tun. Viele kleinere Fouls hemmen den Spielfluss.

Billige Schauspieleinlage von Ya Konan, der sich im gegnerischen Strafraum nach einem leichten Körperkontakt fallen lässt. Dafür will der Ivorer jedoch nicht ernsthaft einen Strafstoß haben. Aber man kann´s ja mal versuchen.

Hier sind bei wunderbarem Fußballwetter natürlich vom Anpfiff weg eine Menge Intensität und Emotionen in der Partie. Erneut geraten Huszti und Kessel aneinander, diesmal an der Mittellinie. Erneut gibt es Freistoß für die Eintracht.

Erste leicht knifflige Situation für den Referee, der in einem solch brisanten Duell natürlich auch eine sehr wichtige Person ist: Gagelmann entscheidet nach einem unübersichtlichen Zweikampf zwischen Huszti und Kessel am Eintracht-Strafraum auf Freistoß Braunschweig.

Schiri Peter Gagelmann eröffnet das Derby mit blau-gelben Gastgebern und rot-schwarzen Sechsundneunzigern. Entscheidend ist auf´m Platz und da geht´s jetzt rund...

Wahnsinnstimmung im Eintracht-Stadion beim Einlaufen der Teams - und bisher ist wohl auch in der Stadt alles friedlich. Das darf auch gerne so bleiben! In wenigen Sekunden rollt endlich der Ball!

Bei der Eintracht gibt es nach dem 1:1 in Leverkusen zuletzt nur eine personelle Änderung: Bičakčić ist nach ausgeheiltem Mittelhandbruch zurück, spielt mit einer speziellen Schiene und verdrängt Dogan.

Nach der dritten Niederlage in Folge, dem bitteren 1:2 gegen Bremen am vergangenen Wochenende, stehen vier neue Gesichter in Hannovers Startelf: Rajtoral, Marcelo, Bittencourt und Ya Konan. Dafür müssen Sakai, Prib, Sané und Schlaudraff weichen.

Die historisch und aktuell auch tabellarisch bedingte Rivalität zwischen Braunschweig und Hannover machte umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen rund um die Partie nötig: So sind 3.300 Polizisten im Einsatz. Der überwiegende Teil der Gäste-Fans wurde in 50 Bussen aus Hannover direkt zum Eintracht-Stadion gebracht.

Mit nur noch zwei Punkten Vorsprung vor der Abstiegszone ist Hannover weiter mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt. Korkut gab sich jedoch im Vorfeld des Derbys zuversichtlich. "Wir steigen nicht ab", sagte der 96-Trainer. "Ich bin überzeugt, dass die Qualität und Leistungsbereitschaft in der Mannschaft vorhanden ist."

Bei den Hannoveranern ist dagegen unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut keine echte Trendwende seit der Winterpause zu erkennen. Immerhin verbesserte Korkut die unter Vorgänger Mirko Slomka so katastrophale Auswärtsbilanz der Sechsundneunziger: 2014 holten die Roten bisher schon genauso viele Punkte in der Fremde wie im kompletten Jahr 2013.

Tatsächlich präsentiert sich der eigentlich schon als sicherer Absteiger gehandelte Underdog in den vergangenen Wochen in guter Form und verlor nur zwei der letzten acht Partien. In der Rückrundentabelle belegt die Eintracht einen respektablen 13. Platz.

Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht jedenfalls erwartet einen heißen Tanz. "Wir bereiten uns auf eine extreme Partie vor", so der Coach. "Das Team hat allerdings gezeigt, dass es mental stark mit dieser Extremsituationen umgehen kann."

Nicht nur die sportliche Situation verspricht Spannung. Eine ganze Region fiebert auf dieses Duell hin, das erstmals seit Oktober 1975 wieder in Braunschweig stattfindet. Hoffentlich bleibt es auf den Rängen und um das Stadion herum friedlich - und hoffentlich bieten die Rivalen auf dem Platz mehr als im Hinspiel. Das endete 0:0.

Mehr Brisanz geht nicht: Gewinnt Schlusslicht Braunschweig sein Heimspiel gegen den Erzrivalen, stellt es damit nicht nur den tabellarischen Anschluss an Nürnberg, Hamburg und Stuttgart her. Die Eintracht würde auch verhindern, dass sich die Gäste aus der Landeshauptstadt ihrerseits Luft im Abstiegskampf verschaffen.