Fazit:
Nachdem man sich im März noch mit einem 4:4 trennte, endet das Duell zwischen Dortmund und Stuttgart heute torlos. Der BVB kann damit erneut keinen Heimsieg einfahren, Stuttgart hingegen bleibt im fünften Spiel in Folge ohne Niederlage. Das ist heute etwas glücklich, aber keineswegs unverdient. Die Borussia dominiert die Partie zwar über weite Strecken und hat auch Pech bei zwei Lattentreffern, wirkt aber nicht so zielstrebig und durchschlagskräftig wie gewohnt. Stuttgart ist gut organisiert und wenn man mal etwas zulässt, hat man in Ulreich einen starken Rückhalt. Hin und wieder lassen die Schwaben dann ihre Offensivklasse, insbesondere in Person von Ibišević, aufblitzen. Glück haben die Gäste übrigens, als Holzhauser nach einem Ellenbogenschlag nur Gelb sieht.

Der BVB probiert es noch einmal lang und hoch nach vorne, doch Stuttgart kann klären und dann ist Schluss in Dortmund.

Gelbe Karte für Christian Gentner (VfB Stuttgart)
nach einem taktischen Foul

Bruno Labbadia dreht noch einmal an der Uhr und wechselt einen Verteidiger für einen Angreifer ein.

Drei Minuten sollen nachgespielt werden.

Ibišević verschafft sich mit einem Check gegen Schmelzer Platz und hat Glück, dass er hier nicht Gelb-Rot sieht.

Lewandowski holt einen langen Ball gekonnt runter und haut den Ball aus der Drehung an die Latte! Dusel für Stuttgart!

Gündoğan mit der Pieke, der Ball wird abgefälscht und geht vom Tor weg. Ist das spannend hier!

Einmal durchatmen, VfB! Taşçı verlängert einen gelb-schwarzen Eckball unfreiwillig aufs eigene Tor. Kurz vor der Linie klärt ein Mitspieler.

Boka läuft Piszczek ab - der nächste Dortmunder Angriff ist versandet.

Die letzten zehn Minuten brechen an. Gelingt hier einem Team noch der Lucky Punch?

Was ist plötzlich mit den Stuttgartern los? Sakai legt im Sechzehner zu Ibišević, der Traoré vor dem Tor sucht. Subotić verhindert mit großem Einsatz den Einschuss.

Traoré schlägt einen Freistoß ins Getümmel, in dem Hummels der "Turm in der Schlacht" ist und für seine Gelb-Schwarzen klären kann.

Den muss er doch eigentlich machen! Der VfB traut sich einmal nach vorne und schon brennt es lichterloh. Harnik leitet per Kopf auf Ibišević weiter, der sich gegen Hummels durchsetzt und aus kurzer Distanz an Weidenfeller scheitert!

Gelbe Karte für Vedad Ibišević (VfB Stuttgart)
nach einem Foul der härteren Art

Bruno Labbadia bleibt seinem 4-1-4-1 treu und bringt den "Achter" Kuzmanović für den gelbvorbelasteten "Achter" Holzhauser.

Der VfB sorgt für keine Entlastung mehr und schenkt die Bälle viel zu schnell wieder her.

Diesmal gewinnt Götze sogar das Kopfballduell gegen Sakai, kann das Spielgerät aber nicht auf's Tor bringen.

Götze tankt sich jetzt mal auf halbrechts durch und zieht vom Sechzehnereck ab. Der Schuss verfehlt den langen Pfosten um knapp zwei Meter.

Dortmund ist auch im zweiten Durchgang überlegen, aber es fehlt zumeist die Durchschlagskraft. Diesmal bleibt Götze an Sakai hängen.

Schieber vergibt das 1:0! Nach einer klasse Vorarbeit von Reus scheitert der Ex-Stuttgarter am herauskommenden und abermals glänzend reagierenden Ulreich. Das wäre was gewesen, wenn der Schieber gegen seinen alten Verein wenige Minuten nach seiner Einwechslung getroffen hätte!

Schön anzusehen, wie sich die Gäste da über links durchkombinieren. Nach Gentners Flanke ist dann bei Subotić Endstation.

Großkreutz geht nach durchwachsener Leistung vom Platz und Julian Schieber darf gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden immerhin noch rund 35 Minuten mitwirken.

Die Zuschauer sehen einen offenen Schlagabtausch. Nun ist der VfB mal wieder im Angriff. Traoré spielt von links vor den Sechzehner zu Holzhauser. Der zögert zu lange und kommt schließlich gar nicht erst zum Schuss.

Götze wird am linken Strafraumeck angespielt, zur Mitte hin ist aber alles dicht. Also folgt der Rückpass zu İlkay Gündoğan. Der probiert es mit dem Schlenzer aus 25 m, der das lange Eck weit verfehlt.

Götze steckt im Strafraum klasse durch zu Reus. Der Winkel wird dann arg spitz und der Neuzugang aus Mönchengladbach hämmert den Ball klar am kurzen Eck vorbei.

Ibišević! Der Bosnier legt den Ball links raus zum auffälligen Ibrahima Traoré. Traoré flankt halbhoch in die Mitte, wo Ibišević zum Flugkopfball ansetzt. Der Ball geht unweit am langen Eck vorbei und Weidenfeller wäre wohl machtlos gewesen.

Ohne weitere Wechsel geht es in Durchgang zwei. Die Borussia hat angestoßen.

Halbzeitfazit:
Nach 45 intensiven Minuten steht es noch 0:0. Das Remis geht in Ordnung, auch wenn der BVB über weite Strecken mehr vom Spiel hatte. Das Heimteam hielt das Tempo hoch, spielte es am gegnerischen Sechzehner aber oft zu überhastet oder blieb an der gut gestaffelten Stuttgarter Defensive hängen. Hummels vergab die bislang beste Chance, als er in einer Szene an Ulrich, Boka und der Latte scheiterte. Der VfB begann stark und hatte die erste dicke Chance durch Harnik, ließ sich aber zwischenzeitlich zu sehr nach hinten drängen. Kurz vor der Pause kam die Offensive der Schwaben dann wieder auf und Ibišević vergab das 1:0.

Dicke Möglichkeit für den VfB! Traoré flankt von rechts halbhoch in den Fünfer. Weidenfeller lässt den Ball abklatschen, doch Ibišević ist zu überrascht und kann das Runde nicht im Eckigen unterbringen.

Traoré geht von rechts an mehreren Gelb-Schwarzen vorbei wie das Messer durch die Butter. Er will dann einen Elfmeter provozieren und hat Glück, dass diese Schwalbe keine Gelbe Karte nach sich zieht.

Jetzt haben die Stuttgarter mal Platz zum Kontern, doch dann macht es Sakai denkbar schlecht und spielt viel zu steil in Richtung Ibišević. Der Ball trudelt unerreichbar für den Bosnier ins Toraus.

Ein langer Ball rutscht rechts im Strafraum zu Großkreutz durch. Der Ur-Dortmunder will in die Mitte legen zu Lewandowski, findet aber nur Ulreich.

Die Klopp-Elf lässt den Gästen kaum Luft zum Atmen und drängt kontinuierlich auf den Führungstreffer. Noch steht aber das schwäbische Abwehrbollwerk.

Der bislang noch unauffällige Großkreutz meldet sich mal sein Wort. Sein Schüsschen aus halbrechter Position landet in den Armen von Ulreich, der ansonsten noch nicht viel zu tun bekommen hat.

Ganz stark von Mario Götze, der zu einem seiner gefürchteten Dribblings ansetzt. Doch wieder ist am Ende ein Weißer dazwischen.

Aufopferungsvoll schmeißen sich die Gäste in die Schüsse von Reus und kurz später von Lewandowski. Es ist ein packendes Bundesligaspiel!

Nach einer flachen Hereingabe in den Rücken der Abwehr hat der ungedeckte Harnik aus 12 m das 1:0 für Stuttgart auf dem Fuß. Der Schuss ist aber nicht platziert und Weidenfeller kann halten. Harnik hat auch den Ball nicht optimal getroffen, da er weggerutscht war.

Ibišević nimmt Traoré auf rechts mit. Der legt sich das Spielgerät auf seinen starken linken Fuß, der Schuss ist dann aber deutlich zu hoch angesetzt.

Riiiiiesenchance für die Borussia! Hummels kommt nach einer Ecke im Fünfer völlig frei an den Ball. Ulreich lenkt den Ball in Weltklassemanier an die Latte, doch Hummels bekommt die zweite Chance. Diesmal köpft er, aber Arthur Boka rettet für seinen Keeper auf der Linie. Was für eine Szene!

Der VfB wird wieder aktiver. Subotić klärt nach einer Hereingabe gerade so vor dem einköpfbereiten Ibišević.

Sakai schickt den wieselflinken Traoré die Linie lang. Hummels geht dazwischen und klärt ins Seitenaus.

Das Labbadia-Team schafft es kaum sich mal zu befreien. Ob das lange gut geht?

Gelb-Schwarz wird dominanter, kann sich aber noch nicht entscheidend durchsetzen. Gündoğan tunnelt Holzhäuser und sucht den Doppelpass mit Lewandowski, der aber nicht zustande kommt.

Gelbe Karte für William Kvist (VfB Stuttgart)
Die nächste Gelbe. Kvist steigt Lewandowski voll auf den Schlappen.

Sebastian Kehl kann nicht weitermachen, für ihn ist Moritz Leitner im Spiel.

Gelbe Karte für Raphael Holzhauser (VfB Stuttgart)
Der Youngster am Rande von Glattrot! Im Kopfballduell mit Kehl fährt er volle Kanne den Ellenbogen aus und trifft den ehemaligen Nationalspieler im Gesicht. Da kann er froh sein, dass Zwayer nur die Gelbe Karte zückt.

Reus bringt einen Freistoß aus dem Halbfeld in die Gefahrenzone, die Gäste sind aber auf dem Posten und können klären.

Den Stuttgartern ist das Selbstvertrauen durch die positiven Ergebnisse der letzten Wochen anzumerken. Die Schwaben sind voll im Spiel, was sich in der Bilanz von 66 Prozent gewonnen Zweikämpfen widerspiegelt.

Es entwickelt sich eine temporeiche und attraktive Partie, da beide Mannschaften in die Offensive gehen. Jetzt fehlen nur noch die Tore!

Marcel Schmelzer hat nach dem Treffer gegen Real Madrid anscheinend mächtig Vertrauen in seine offensiven Fähigkeiten getankt. Hummels schickt ihn steil. Schmelzer nimmt den Ball mit der Brust mit und schließt mit dem schwachen rechten Fuß ab - knapp am linken Pfosten vorbei.

Schmelzer zirkelt einen Freistoß aus der Distanz mithilfe des rutschigen Geläufs ins lange Eck, doch der gelb-schwarze Torjubel verstummt schnell. Hummels stand in der verbotenen Zone und irritierte Ulreich, was das Schiedsrichtergespann ahndet.

Doppelchance für die Schwaben! Zunächst wird Gentners Schuss von der Sechzehnerkante zur Ecke abgefälscht. Diese rutscht an den zweiten Pfosten durch, wo Harnik relativ ungestört an die Kugel kommt. Der österreichische Nationalspieler jagt den Ball am kurzen Eck vorbei. Den kann man schon mal machen!

Trotz Dauerregen befindet sich der Platz ist einem richtig guten Zustand. Flachschüsse dürften bei dem nassen Boden übrigens ein probates Mittel sein, um zum Erfolg zu kommen.

Doch das ändert sich prompt! Gündoğan holt aus der zweiten Reihe den Hammer raus. Ulreich lässt nach vorne abprallen und so kommt Götze zum Nachschuss aus 15 m, der klar übers Tor geht.

In den Anfangsminuten ist es der VfB, der den Ball lange in den eigenen Reihen kontrolliert. Der Deutsche Meister hingegen konnte noch keinen Angriff starten.

Erster Schuss nach 70 Sekunden. Gentner pflückt sich einen langen Diagonalball von Taşçı runter und zieht von links in die Mitte. Der folgende Flachschuss stellt Weidenfeller vor keine Probleme.

Auf geht's! Beide Mannschaften agieren im gewohnten Dress, der BVB also in Gelb-Schwarz, Stuttgart ganz in Weiß mit rotem Brustring.

Sieben Grad und Regen, also "Fritz-Walter-Wetter" in Dortmund. Die Hütte ist dennoch voll und die Stimmung prächtig. Freuen wir uns auf hoffentlich packende und spannende 90 Bundesliga-Minuten im Westen der Republik!

Geleitet wird das Spiel von Felix Zwayer, dem an den Linien Harm Osmers und Marcel Pelgrim assistieren.

Auf Seiten der Stuttgarter reihte sich Torun mit einem Muskelfaserriss ins Lazarett (u.a. Cacau, Didavi, Boca) ein. Die lange fraglichen Taşçı und Sakai sind von Beginn an dabei im zuletzt so erfolgreichen 4-1-4-1, in dem Mittelstürmer Ibišević von Harnik und Traoré flankiert wird.

Beim BVB fehlen die verletzten Bender, Błaszczykowski und Owomoyela. Im Vergleich zum Pokalspiel in Aalen rücken Kehl und Reus für Leitner und Perisic in die Startelf. Julian Schieber, beim angesprochenen 4:4 zwischen diesen Teams noch Doppeltorschütze für den VfB, bleibt auch gegen den Ex-Klub nur der Platz auf der Bank, doch seine Einwechslung ist natürlich nicht unwahrscheinlich.

Für die Mannschaft von Jürgen Klopp geht es heute darum, den Rückstand auf den Tabellendritten Eintracht Frankfurt zu verkürzen. Die Hessen leisteten sich gestern ein Unentschieden gegen Fürth. Mit einem Dreier könnte Dortmund auf zwei Zähler an die Eintracht heranrücken. Außerdem könnte der Rückstand auf die Bayern verkleinert werden, denn der Rekordmeister spielt erst heute Abend.

Im Ligabetrieb läuft es nach einem katastrophalen Start mit nur zwei Punkten aus den ersten fünf Spielen und der folgenden Wutrede von Trainer Bruno Labbadia mittlerweile mehr als anständig. Mit zehn Punkten aus den letzten vier Partien kann man beim VfB sehr gut leben. Die Leitungskurve zeigt deutlich nach oben und heute kann mit einer Überraschung im Westfalenstadion der Sprung in die internationalen Ränge gelingen.

Auch der VfB geht bekanntlich international an den Start und hatte deshalb zuletzt reihenweise englische Woche zu verkraften. Während es in der Europa League mit nur zwei Pünktchen aus drei Partie eher mager aussieht, war Stuttgart am Mittwoch im DFB-Pokal erfolgreich. Mit 3:0 schoss die Labadia-Truppe den FC St. Pauli aus dem Stadion. Am Sonntagabend folgt die Auslosung des Achtelfinals.

Nach der bitteren Derbyniederlage gegen Schalke 04 konnte die Borussia drei Siege in drei Wettbewerben feiern. Der größte Erfolg war sicherlich das 2:1 gegen Real Madrid. Ein Zeichen, dass Dortmund auch mit den ganz großen Teams in Europa mithalten kann. Aber auch das 2:0 bei widrigen Bedingungen in Freiburg war wichtig, brachte es den BVB doch zurück in die Spur in der Liga. Das 4:1 unter der Woche beim Zweitligisten VfR Aalen kann unter der Kategorie Pflichtsieg verbucht werden.

Ein ähnliches Geschehen wünscht sich der neutrale Fan für den heutigen Tag natürlich. Insgesamt spricht die Bilanz dieser Paarung für die Schwaben, die 38 der 88 Bundesligaduelle für sich entscheiden konnten. 28 Mal war der BVB erfolgreich, 22 Partien endeten unentschieden.

Stuttgart drehte den Spieß innerhalb von acht Minuten um und führte unter den ungläubigen Blicken der Menschen auf den Rängen auf einmal mit 3:2. Doch das war noch lange nicht das Ende vom Lied. Dem BVB gelang nach dem Ausgleich der Treffer zum viel umjubelten 4:3. Als es in die Nachspielzeit ging und die Dortmunder Anhänger schon den Sieg feierten, schaffte Gentner in der letzten Aktion des Abends das verrückte Tor zum 4:4.

Es war der 30. März dieses Jahres und die 80.720 Zuschauer in Dortmund sahen das spektakulärste Match der gesamten vergangenen Spielzeit. Bis zur 70. Minute führte Schwarz-Gelb souverän mit 2:0 gegen die Schwaben und war auf dem besten Weg zu einem weiteren Heimsieg. Was dann in der Schlussphase geschah, ging in die Geschichtsbücher der Bundesliga ein.