Fazit:
Auch Leverkusen kommt über ein 0:0-Unentschieden an diesem Spieltag nicht hinaus und können die Patzer der Konkurrenz nicht nutzen, um den Champions-League-Platz zu festigen. Fürth hätte im Vorfeld den Punkt sicherlich unterschrieben, doch mit fortschreitender Spieldauer roch das Team von Interimstrainer Preis, dass vielleicht sogar mehr möglich war. Denn Leverkusen blieb gegen die gut formierte Abwehr der Kleeblätter mit der Euro-Belastung in den Knochen über weite Strecken blass. Letztlich konnte sich aber kein Team ein Chancenplus erarbeiten, welches die drei Punkte hier gerechtfertigt hätte und so sichert sich Fürth diesen Punktgewinn im Abstiegskampf. Am oberen Ende der Tabelle heißt der Gewinner des Spieltages einmal mehr Bayern München, die im Eiltempo auf die deutsche Meisterschaft zurasen. Bis zum nächsten Spieltag!

Sam nochmal über rechts, letzter Abschluss Schürrle aus 18 Metern und das war es dann auch!

Thomas Pledl rennt sich fest, da fehlt dann bei den kämpfenden Fürthern jetzt auch die Kraft.

Mergim Mavraj fabriziert einen Querschläger und Sam lässt nochmal einen Volleyschuss ab! Doch von der Sechzehnergrenze setzt er das Ding klar drüber.

90 Sekunden sind es noch, wer riskiert hier noch wie viel?

Der Freistoß gerät zu lang, Geis flankt direkt ins Toraus.

Aber es gibt zunächst erneut den Freistoß aus dem Halbfeld für die Kleeblätter. Alles nach vorne, zwei Minuten gibt es obendrauf.

Von Sascha Lewandowski kommt ein deutliches Zeichen: Ab nach vorne! Er bringt einen Stürmer für den defensiven Mittelfeldspieler.

... am langen Pfosten klären die Gäste die Hereingabe.

Gelbe Karte für Ömer Toprak (Bayer Leverkusen)
Der Türke lässt gegen Klaus das Bein stehen und verursacht nochmal einen Freistoß am rechten Sechzehner...

Hesl lässt einen ungefährlichen Schuss von Castro unsicher abtropfen, hat das Leder aber im Nachfassen und es ist auch kein Gästespieler in der Nähe, um das auszunutzen.

Aber irgendwie würde ja auch die Geschichte der Saison weitergehen: Fürth investiert immer viel, aber oft stimmen die Ergebnisse nicht. Aber da sei nochmal erwähnt: Ein Punkt gegen den Tabellendritten wäre ein Erfolg, das hätten die Kleeblätter vor der Partie gerne unterschrieben.

Jetzt der Ghanaer auf der anderen Seite, setzt seinen Körper auf links gut ein, bringt die Flanke aber nicht an den Mann. Es sieht fast so aus, als hätten die Hausherren hier hinten raus sogar mehr zu bieten.

Baba im Laufduell mit Carvajal, der Kontakt ist da, der Außenverteidiger fällt, aber der Assistent auf der Seite zeigt zunächst nichts an. Viel Irritation, doch dann pfeift Drees doch ab. Der Spanier war frei in Richtung Hesl unterwegs.

... wieder Trubel im Sechzehner, Leverkusen bekommt es aber geklärt, doch den eigenen Konter nicht angesetzt.

Nächster ruhender Ball, gefährlich an den Fünfer von links, Handspiel wird gefordert, es gibt aber nur Ecke...

Auf den Rängen ist zu spüren: Sollte hier das Tor für die Kleeblätter fallen, explodiert das Stadion bis in die Nürnberger Innenstadt. Dafür müssten die Freistöße aber etwas platzierter kommen, am langen Pfosten hat Baba im Luftduell keine Chance.

Wieder geht Schürrle steil, in Bedrängnis bekommt er das Leder aber nicht mehr aufs Tor. Fängt nun wie im ersten Durchgang ein Endspurt der Gäste an?

Schürrle! Der Offensive prüft Hesl von der Sechzehnergrenze, aber der Keeper, der heute an alles noch eine Hand bekommt, ist auch hier souverän, fängt auch gleich noch die nächste Flanke von rechts ab.

Auch die Wechsel sorgen bei den Gästen bisher nicht für sehr viel Veränderung. Insgesamt hat man dann doch das Gefühl, dass die englischen Wochen ihre Spuren hinterlassen haben.

Jetzt aber wieder Applaus: Klaus lässt über links Dani Carvajal aussteigen und lässt aus spitzem Winkel einen auf die kurze Ecke ab, erwischt aber nur das Außennetz.

Eigentlich ein wenig schade, dass die Stimmung jetzt so gegen den souveränen Unparteiischen kippt. Das gibt dessen Leistung und das weiterhin sehr flüssige Spiel auf dem Rasen eigentlich nicht her.

Gelbe Karte für Thomas Pledl (SpVgg Greuther Fürth)
Wieder Pfiffe und Proteste aus dem Publikum, doch auch das geht in Ordnung.

Wie es ausschaut, geht Sam nun auf die Außenbahn und Castro rückt zurück. Dazu darf sich nun auch der Kapitän eine Pause gönnen.

Konter Fürth, ein präziser, langer Ball in die Spitze, doch vorne können sie dann den Ball nicht kontrollieren und die Abwehr ist zur Stelle.

Gelbe Karte für Milorad Peković (SpVgg Greuther Fürth)
Fürth kämpft und rackert, hier aber zu übermütig im Mittelfeld. "Schieber"-Rufe von den Rängen und damit fordert man nicht etwa den Dortmund-Akteur, sondern ist in den letzten Minuten mit den Entscheidungen des Unparteiischen nicht einverstanden. Aber Drees erledigt seine Sache bisher ohne Fehler.

Bei Bender reicht es wohl noch nicht für 90 Minuten, nachdem er angeschlagen war und Sam ist jetzt die viel offensivere Variante. Mal sehen, wie sich das Ganze nun auf dem Feld sortiert.

Auch bei Bayer macht man sich bereit, Sidney Sam wird gleich kommen.

Es gibt das nächste Debüt eines Jungen zu feiern: Trinks war in der Winterpause aus Bremen gekommen und sammelt die ersten Minuten für seinen neuen Verein, soll die Offensive verstärken.

Kurz wird es lauter im Rund, die Zuschauer hätten gerne eine Ecke gehabt, doch der Assistent widerspricht.

Dieses Philosophieren lässt erahnen: Die Szenen auf dem Rasen geben aktuell nicht viel her, viel Geplänkel im Mittelfeld.

Vielleicht ist man aber gegen den Tabellenzweiten mit einem Punkt zufrieden und es gilt andere Duelle zu gewinnen, zum Beispiel in zwei Wochen zu Hause gegen Hoffenheim.

Leverkusen mag ein Punkt hier reichen, aber gilt das auch für die Spielvereinigung oder muss die Elf nicht sukzessive mehr riskieren? Aktuell ist ein Strategiewechsel jedenfalls noch nicht zu erkennen.

Bayer darf Ecken trainieren, die dritte landet dann bei Wollscheid, doch dessen Kopfball landet unplatziert direkt beim Fürther Keeper.

Es kommt etwas Erfahrung in die junge Truppe, Prib ist im Mittelfeld viel gelaufen, war auch angeschlagen und wird nun durch den Montenegriner ersetzt.

Und dann ist Fürth plötzlich unsortiert, Schürrle wird geschickt, kann den Ball aber nicht entscheidend genug mitnehmen und die Abwehr holt den Nationalspieler wieder ein und geht dazwischen.

... die dann selbst zwar keine Gefahr verspricht, aber immerhin kann im Verlauf Ömer Toprak einen aus der Distanz ablassen. Auch hier ist Hesl gegen den Dropkick aber Herr der Lage.

Kießling deutet mal an, nach einer Flanke von links leitet er per Kopf an den kurzen Pfosten weiter, Hesl buchsiert die Geschichte zur Ecke...

Ohja! Klaus darf nach einem schönen, öffnenden Ball auf die rechte Seite ziemlich seelenruhig auf den Strafraum zusprinten, sein Abschluss bleibt dann aber hängen.

Kießling geht Hesl im Fünfer an und bekommt das zurecht zurückgepfiffen. Derweil muss Ilir Azemi dann doch kurz an der Seitenlinie behandelt werden, kommt aber schnell zurück.

Man muss in diesen ruhigen ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit sich auch noch einmal in Erinnerung rufen, dass Bayer an diesem Spieltag durch die Ergebnisse der Konkurrenz auch nicht sonderlich gefordert wird. Insofern muss es heute, obwohl es gegen das Schlusslicht geht, der Sieg eventuell gar nicht sein.

Und nun gehen für den Stürmer kurz die Lichter aus, bekommt von Wollscheid den Ellenbogen im Zweikampf ab. Der Ball geht ins Aus und Ilir Azemi steht dann auch schnell wieder.

Ilir Azemi wird beim Konter an die rechte Torauslinie geschickt, bringt die Flanke durch den Fünfer, aber da steht dann kein Mitspieler postiert.

Bayer begibt sich derweil wie über weite Strecken der ersten Halbzeit auf die Suche nach der Lücke. Und findet sie nicht.

Der Ghanaer traut sich nun auch mal mit nach vorne, kann sich aber gegen Wollscheid und Carvajal nicht durchsetzen. Der auch erst 18-jährige hinterlässt aber wie viele einen guten Eindruck.

Im Verlauf dribbelt sich Carvajal gegen Baba fest. Neue Erkenntnisse Fehlanzeige.

Bender übersieht links Sebastian Boenisch, versucht stattdessen auf Kießling durchzustecken, doch da sind zu viele Abwehrbeine im Weg.

Kann Leverkusen aus dem Spiel heraus jetzt mal etwas zwingender agieren? Sie übernehmen wie im ersten Durchgang hier zumindest wieder früh die Ballhoheit.

Der Neue testet gleich mal Leno aus 18 Metern, aber zu zentral stellt das den Schlussmann vor keine größeren Probleme.

Fürth kommt also mit einem frischen Stürmer aus den Katakomben. Der Serbe war vielleicht der Einzige, der im ersten Abschnitt etwas abfiel und bleibt deshalb zugunsten des Kosovaren draußen.

Halbzeitfazit:
Die Hausherren bekommen das Spiel nach der Abtastphase gut in den Griff, zeigen eine couragierte und mutige Leistung und haben dann in der 30. Minute Pech, als ein Ball auf der Linie geklärt wird. Im Verlauf leisten sich die Fürther aber zu viele Fehler, was dann zum Ende der Halbzeit noch einmal in einem kleinen Powerplay der Gäste endet, die dann gegen das ansonsten sehr dicht gestaffelte Mittelfeld endlich mal mehr Räume bekommen und in dieser Phase auch ihre besten Möglichkeiten haben. Unterm Strich geht das Unentschieden so in Ordnung, bis gleich!

Hesl, Hesl, immer wieder Hesl: Er sieht einen Schuss von Dani Carvajal spät, nachdem sich da zwei Abwehrspieler in der Box gegenseitig behindern, lenkt aber auch diesen Ball weg. Die Hausherren können die Pause jetzt gut gebrauchen.

Bayer setzt zu einem kleinen Schlussspurt an, wieder Schürrle, prüft Hesl in der rechten, unteren Ecke, doch der Schlussmann besteht auch diese Prüfung.

Schürrle erneut aus der Distanz, aber zu zentral.

Aber erneut war der Ausgangspunkt ein leichter Ballverlust von Nikola Djurdjic und hier hatte Fürth dann nicht schnell genug die defensive Ordnung. Das sollte den Grün-weißen Warnung genug sein.

Wieder auf der Linie! Castro bedient über rechts Stürmer Kießling, der aus 16 Metern an Hesl scheitert. Die Situation bleibt heiß, Schürrle überlupft den am Boden liegenden Keeper und Johannes Geis muss dahinter per Kopf den Ball aus der Gefahrenzone befördern.

Der Spielvereinigung unterlaufen in den letzten Minuten vermehrt Fehler im Mittelfeld, Bayer kann die sich daraus ergebenen Räume aber noch nicht nutzen. Trotzdem verlieren die Hausherren aktuell wieder etwas die Feldhoheit, die man sich so wacker erarbeitet hatte.

Castro will den gestarteten Rolfes finden, Hesl antizipiert aber gut und fängt den gechippten Ball im Strafraum ab.

Das ist schon vielversprechender: Ein Ballverlust öffnet kurz Räume für die Gäste, doch am Ende springt dann auch wieder nur ein Eckball heraus, weil Fürth gut mitarbeitet und schnell wieder hinter dem Ball steht.

Und die ganze Szene beendet dann eine absolut schwache Flanke von Boenisch.

Eine Flanke erreicht im Sechzehner niemanden, aber Leverkusen bleibt am Strafraum, die Kleeblätter stehen kompakt um den eigenen Strafraum.

Aktuell verschiebt das Werksteam immerhin wieder zaghaft nach vorne.

Sind die Gäste vielleicht dann doch etwas müde von der Europareise? So ein Kampfspiel wie das heutige muss man nach all den Strapazen auch erst einmal annehmen.

Tja und das ist einfallslos: Schürrle probiert es mal aus 25 Metern. Das kann der Nationalspieler zwar, aber dieser Versuch resultiert aus Ermangelung an Optionen und wird in den Höhepunkten nicht zu finden sein.

Leverkusen setzt zum Konter an, doch Schürrle muss auf links abbrechen lassen.

Gonzalo Castro rettet auf der Linie! Nach einer Ecke muss der Offensive einen Kopfball von Mavraj für seinen geschlagenen Keeper retten. Da hätte sich Fürth fast für die gute Leistung belohnt.

Bernd Leno hat auffällig viele Ballkontakte, Leverkusen muss immer wieder den Weg zurück nehmen, auch weil die Gäste bisher in den Zweikampfwerten unterlegen sind.

Bisher geht bei den Hausherren mehr über die rechte Seite, auf der auch immer wieder Matthias Zimmermann gut mit nach vorne geht und Klaus unterstützt.

Hoppla! Abdul Rahman Baba verschätzt sich auf der rechten Abwehrseite kurz gegen Dani Carvajal, macht seinen Fehler dann aber schnell wieder gut, indem er den folgenden Zweikampf gewinnt.

Und das alles summiert sich dann zu einem durchaus mutigen Auftritt der Fürther, gemessen an den eigenen Leistungen in der Saison. Leverkusen ist nicht völlig überrumpelt, agiert aber gegen einen offensiv willigen Gegner selbst eher zurückhaltend.

Der junge Geis ist sehr engagiert, das Spiel seiner Mannschaft aus dem Mittelfeld zu sortieren und ist bis hierhin ein echter Gewinn.

... der Eckball landet tief im Sechzehner und auf Höhe des langen Pfostens verpassen dann Freund und Feind.

Auch bei den Hausherren kommen die Flanken noch nicht durch, hier ist Ömer Toprak am Fünfer zur Stelle und klärt eine Hereingabe von Thomas Pledl. Im Verlauf führt das aber auch hier zu einem Eckball...

... erneut steht Boenisch am Elfmeterpunkt ziemlich blank, doch zum zweiten Mal kann er den Ball nicht aufs Tor köpfen.

Jetzt mal ein schöner öffnender Ball auf die rechte Seite, Carvajal nimmt Bender mit, der aber dann zur Ecke geblockt wird...

Die Hausherren machen aber das Mittelfeld in der Rückwärtsbewegung extrem dicht und Bayer findet noch nicht die rechten Mittel, wollten offensichtlich bisher auch den plumpen, langen Ball vermeiden.

Leverkusen konnte hier die ersten Akzente setzen und hatte die erste Chance, aber seither kommt von der Werkself nicht mehr viel, viele Pässe landen beim Gegner.

Proteste, weil Boenisch im rechten Sechzehner Matthias Zimmermann zur Ecke abgrätscht. Die Zuschauer hätten da gerne den Elfmeter gesehen, der Pole spielt zwar risikoreich, aber den Ball.

Und mit diesen Szenen kommen die Fürther nun auch etwas besser in die Partie, gewinnen Mittelfeldquadratmeter für sich.

Genau solche Szenen hatte Ludwig Preis wohl im Sinn, als er sich entschied, seine Youngster hier einfach mal reinzuwerfen.

Geis macht das jetzt schon besser! Warum nicht? Der Startelfdebütant nimmt sich jugendlich unbekümmert einfach mal den Direktversuch aus 27 Metern und prüft Leno mit einem strammen Schuss amtlich, der nur nach vorne abtropfen lassen kann. An den Rebound kommt dann niemand, weil eine Abseitsposition vorliegt.

Auf der Gegenseite gibt es die erste Standard für die Hausherren, doch die Flanke ist in der Gefährlichkeit stark ausbaufähig.

Auf Kommando lässt Dani Carvajal mal einen Warnschuss ab, dringt in den rechten Sechzehner ein, doch verzieht aus spitzem Winkel deutlich.

Die Hausherren sollte aber aufpassen, dass sie sich nicht allzu weit zurückziehen und die Gäste hier zu einem Powerplay einladen. Ein wenig Entlastung dann und wann darf es schon sein, ansonsten sind Gegentore gegen diese Bayer-Offensive vorprogrammiert.

... Castro erreicht am Elfmeterpunkt Sebastian Boenisch, der polnische Außenverteidiger unterspringt den Ball aber ein wenig.

André Schürrle holt auf rechts die erste Ecke für die Werkself heraus...

Bayer übernimmt erwartungsgemäß die Feldüberlegenheit, auch zu Hause verdichtet die Spielvereinigung gut die Räume und hofft auf Konter.

Aktuell legt der Spanier am Boden, hat wohl einen Schlag von Nikola Djurdjic ins Gesicht abbekommen. Unabsichtlich, tut aber weh.

Wolfgang Hesl bekommt den ersten Ball zu fassen, nimmt eine Flanke von Carvajal am Fünfer auf.

Und im Verlauf zeigt Fürth, was sie sich für heute vorgenommen haben: Nach Ballgewinn schnell ausschwärmen, am Sechzehner vor Leno ist dann aber auch wieder Schluss.

Ein erster Freistoß aus dem Halbfeld erreicht den Sechzehner der Kleeblätter, doch das avanciert zu einer Routineaufgabe für die Abwehr.

Die Trolli-Arena ist leider auch heute nicht ausverkauft, etwas mehr als 15.000 dürften den Weg angetreten haben.

Damit also rein in die Partie! Beide Teams spielen in ihren traditionellen Farben, Bayer in schwarz-rot, Führt in grün-weiß.

Da soeben das erste Sonntagsspiel mit 1:1 zu Ende gegangen ist, steht nun auch fest, dass Leverkusen den zweiten Tabellenplatz vom BVB mit einem Sieg zurückerobern könnte.

Wir dürfen also gespannt sein, ob Leverkusen den Euro-Frust abschütteln kann oder ob Fürth von ganz unten Druck auf Augsburg und Hoffenheim aufbauen kann. Die Leitung der Partie übernimmt Dr. Jochen Drees und der Allgemeinmediziner wird an den Seitenlinien von Tobias Christ und Thorsten Schiffner unterstützt.

Auf der Gegenseite ist Rotation ein Fremdwort, es laufen genau die elf Akteure auf, die das Europapokalaus zu verschulden haben. Vielleicht ja auch weil man hofft, dass gerade bei denen die Lust auf Wiedergutmachung am größten ist. Das heißt im Klartext, dass sich das 4-3-3 wie gewohnt um die Offensiven André Schürrle, Gonzalo Castro und Stefan Kießling formiert und auch Lars Bender, der fraglich war, ist rechtzeitig für seine Aufgaben im Mittelfeld fit geworden.

Die Handschrift des Nachwuchstrainers, der aufgrund von Gelb- und Rotsperren der Sechser Bernd Nehrig und József Varga seine defensives Mittelfeld ersetzen muss, wird schnell deutlich: Mit Johannes Geis und Thomas Pledl feiern zwei ganz junge U-Nationalspieler ihr Startelfdebüt in dieser Saison im Mittelfeld. Beide hatten bisher nur mal im Training und auf der Bank Erfahrung bei den Profis schnuppern können, für Pledl reichte es im letzten Jahr immerhin schon einmal für ein paar Minuten als Einwechselspieler. Außerdem wird der verschnupfte Sararer durch Stephan Fürstner ersetzt und Preis agiert zumindest nominell nur mit einer echten Spitze, dem serbischen Neuzugang Nikola Djurdjic.

Heute hätten die Fürther zumindest mal die Chance, auf drei Punkte an den Relegationsplatz heranzurücken, nachdem Augsburg im Kellerduell Hoffenheim gestern mit 2:1 bezwingen konnte. Da aber dieser Dreierpack wohl den Relegationsplatz unter sich ausspielen wird ist klar, dass die Spielvereinigung derzeit die schlechtesten Karten auf den Verbleib in der Liga hat, Trainerwechsel hin oder her. Grund dafür ist unter anderem die desaströse Heimbilanz, kein Sieg und nur vier Treffer zu Hause sind einfach unterirdisch. Den Kopf in den Sand stecken möchte aber natürlich niemand, das Hinspiel habe schon gezeigt, dass gegen die Werkself etwas möglich sei. Damals hielt Fürth lange gut mit, musste sich aber letztlich mit 0:2 in Leverkusen geschlagen geben.

Womit wir dann bei der roten Laterne der Liga wären: Führt zog unter der Woche die letzte Option und entließ Mike Büskens, will damit laut Präsident Hack für "neue Impulse" setzen. Für ihn übernimmt zunächst der U23-Trainer Ludwig Preis, der die Sache allerdings äußerlich betont gelassen angeht: Es spielten immer elf gegen elf und der Ball sei rund, ließt der Nachwuchcoach vor seinem Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse verlauten. Dass Preis auch innerlich so kühl ist, darf allerdings bezweifelt werden.

Auf einem vom 1. FC Nürnberg bereitgestellten Trainingsplatz konnte sich Leverkusen gestern schon einmal mit den eisigen Bedingungen in Bayern vertraut machen und nach vorne blicken. Sami Hyypiä unterstrich, dass das beste Heilmittel nach einer Niederlage ist, möglichst schnell wieder auf den Platz zu kommen. Aber den Gegner unterschätzen wolle man heute nicht: Ein neue Trainer könne einer Mannschaft immer neue Impulse geben und gerade in dieser Phase auf Fürth zu treffen mache die Geschichte so gefährlich.

Das Europapokalaus vergessen machen lautet heute die Devise der Werkself und nebenbei kann man ja auch noch mindestens den dritten Platz und damit die direkte Champions-League-Qualifikation konsolidieren, weil Frankfurt im Verfolgerduell mit Freiburg Punkte ließ. In Portugal fehlte Bayer einfach ein wenig das Glück, vor allem die zwei Pfostentreffer von Schürrle und Kießling in der ersten Halbzeit gegen Benfica hätten dem Spiel einen ganz anderen Verlauf geben können. Unterm Strich musste sich Leverkusen dann aber in die deutschen Enttäuschungen in der Europa League einreihen, von vier Teilnehmern blieb nur der VfB Stuttgart für das Achtelfinale übrig.