Fazit:
Am Ende eines verrückten Zweitliga-Spiels trennen sich der FC St. Pauli und der VfL Bochum 1:1-Unentschieden. Allein der erste Durchgang bot mehr Gesprächsstoff als einem lieb war. Ein schlimmer Zusammenprall von Buballa und Riemann setzte viele unter Schock. Buballa wurde nach Ohnmacht und verschluckter Zunge mit einem Schädel-Hirn-Trauma vom Platz getragen. In die Schockphase hinein erzielte Mlapa die Führung und Bochum hatte eigentlich alles im Griff. Dann aber nahm Perthel den Fuß im Zweikampf zu hoch und musste duschen gehen. Fortan und auch in Durchgang Zwei beherrschte St. Pauli das Spiel deutlich, blieb aber ungefährlich. Erst ein Fehler-Festival der Bochumer ebnete den Weg zum verdienten Ausgleich, der bis zum Ende Bestand hatte.

Fazit:
Der Karlsruher SC spielt auch im zweiten Spiel unter Übergangscoach Łukasz Kwasniok 0:0 und trotzt so nach Dynamo Dresden auch dem Tabellenführer aus Braunschweig einen Punkt ab. Die Gäste können damit noch nicht die Herbstmeisterschaft feiern und müssen auf die Ergebnisse von Stuttgart und Hannover warten. Braunschweig hatte zwar mit dem Lattentreffer von Decarli die größte Chance der Partie, zeigte aber in der Offensive insgesamt viel zu wenig und bleibt auswärts bei mickrigen neun Punkten stehen. Die Hausherren boten eine kämpferisch starke Leistung und waren im zweiten Durchgang wesentlich näher am Siegtreffer, als die Gäste. Der KSC bleibt mit dem Punkt erstmal auf dem Relegationsplatz stehen. Nach der Winterpause empfängt Karlsruhe Bielefeld zum Abstiegsduell, Braunschweig reist nach Würzburg. Das war es von dieser Partie. Noch einen schönen Samstag und bis zum nächsten Mal!

Dieser bringt allerdings, wie die unzähligen Standards vorher, nicht ein.

Quaschner muss von Krämpfen geplagt vom Rasen, für ihn ist nun Novikovas mit dabei. Unterdessen gibt es noch einmal einen Eckball für die Gastgeber.

Khelifi bringt das Ding auf den kurzen Pfosten, wo der KSC sofort klären kann. Stoppelkamp versucht nochmal zu kontern, doch es fehlt jetzt die letzte Kraft.

Es gibt noch einmal Ecke für Braunschweig.

Eine Minute Nachspielzeit ist angezeigt.

Die Stimmung am Millerntor ist nicht erst seit dem Ausgleich hervorragend! Die Anhänger peitschen ihr Team ohne Pause nach vorne und auch die rund 3000 mitgereisten Bochumer machen mächtig Alarm.

Die Gastgeber ziehen hier jetzt ein echtes Powerplay auf. Mehrmals fliegt die Kugel quer durch den Braunschweiger Strafraum. Letztlich zieht der eingewechselte Yann Rolim von der Strafraumkante ab und sein Schuss wird zur Ecke gelenkt.

Gelbe Karte für Nils Quaschner (VfL Bochum)
Der nächste Bochumer sieht die Gelbe Karte. Quaschner geht ungeschickt an der Außenlinie zu Werke und sieht dafür die nächste Verwarnung.

Es ist schon erstaunlich, wie wenig der Tabellenführer in Bestbesetzung beim abstiegsbedrohten KSC auf die Reihe kriegt. Wenn man die zweite Hälfte sieht, könnte man meinen, die Tabellensituation sei genau umgekehrt. Die Hausherren rennen hier weiter an und wollen unbedingt den Heimsieg.

Geht nochmal was über eine Standardsituation für Braunschweig? Mehlem rennt Boland etwas ungestüm über den Haufen und es gibt Freistoß aus dem linken Halbfeld. Dieser landet allerdings genau in den Armen von Keeper Vollath und es geht schon wieder in die andere Richtung.

Tooor für FC St. Pauli, 1:1 durch Aziz Bouhaddouz
Da ist der Ausgleich! Und da hilft der VfL fleißig mit, Gyamerah behauptet den Ball außen gegen Zwei, schießt dann aber Keller an den Arm, der die Kugel in die Mitte bringt. Die Flanke wird immer länger und so verschätzt sich Riemann unglücklich. Im Willen, die Situation noch retten zu wollen, geht der Schlussmann noch zum Ball, klatscht das Leder aber direkt vor die Füße von Bouhaddouz, der keinerlei Probleme hat, das 1:1 zu erzielen.

Empen hat auf Rechts viel Platz und flankt an den langen Pfosten. Dort steht Kapitän Gonther ziemlich frei, kann das Leder aber nicht platzieren. Der Kopfball landet genau in den Armen von Riemann.

Zehn Minuten sind noch zu spielen im Wildpark und der heimische KSC ist hier deutlich näher am Führungstreffer, als die Gäste aus Niedersachsen. Gelingt den Badenern noch der Befreiungsschlag?

Gelbe Karte für Waldemar Sobota (FC St. Pauli)
Jetzt bekommen auch die Kiezkicker ein Ticket. Sobota lässt am Mittelkreis das Bein stehen und wird dafür ebenfalls mit Gelb bedacht.

Der Freistoß ist allerdings mehr als ungefährlich und leichte Beute für Riemann.

Aus einer Ecke für Braunschweig entsteht eine dicke Chance für den KSC. Die Hausherren kontern über Stoppelkamp, der den rechts mitgelaufenen Mavrias bedient. Der Grieche will direkt weiterleiten auf seinen Landsmann Diamantakos, doch sein Pass ist viel zu ungenau und die Chance vorüber.

Gelbe Karte für Tim Hoogland (VfL Bochum)
Der Ex-Schalker stoppt Bouhaddouz an der Strafraumgrenze. Das gibt die Gelbe Karte und einen gefährlichen Freistoß.

Die Hausherren haben Standard über Standard. Dort sind die Hamburger allerdings schon die ganze Saison über ungefährlich. So auch heute und das trotz der zahlreichen Versuche.

Schon wieder steht Fejzić im Mittelpunkt. Der Gäste-Keeper muss nach einem langen Ball weit heraus und Kopf und Kragen gegen den flinken Diamantakos riskieren. Mit dem Kopf kann der Torhüter außerhalb des Strafraums zur Seite klären und zurück in den Kasten eilen.

Jetzt gibt es auf der anderen Seite eine gefährliche Freistoßsituation. Stoppelkamp versucht es aus 18 Metern einfach mal flach aufs Torwarteck, wo Fejzić die Kugel tatsächlich abprallen lässt, ihn dann aber doch noch vor dem heranrauschenden Kinsombi sichert. Das war knapp!

Nach einem Freistoß von der rechten Seite kommt der Ball in den Rückraum. Miyaichi nimmt das Leder auf und zieht ab. Der Schuss ist unplatziert und kein Problem für Riemann. Allerdings reicht das für den ersten Schuss auf das Tor der Gäste.

War das 20 Minuten vor dem Ende vielleicht nochmal ein Weckruf für die Gäste? Dafür dass es hier um die Herbstmeisterschaft geht, zeigt der BTSV wirklich herzlich wenig.

Saulo Decarli haut das Ding an die Latte! Eine Standardsituation bringt dann Gefahr für die Gäste. Decarli schlenzt einen Freistoß aus knapp 30 Metern über die Mauer und die Latte rettet für den geschlagenen Vollath. Der Nachschuss der Braunschweiger landet im Tor, wird aber wegen Abseits zu Recht nicht anerkannt.

Unglaublich! St. Pauli verdaddelt eine 3:1-Situation. Der Pass von Empen ist schwach, dennoch ist für Miyaichi und Bouhaddouz noch alles drin. Die beiden Angreifer stehen sich dann aber gegenseitig auf den Füßen und vergeigen diese gute Gelegenheit.

Vom Tabellenführer ist in der zweiten Halbzeit bisher offensiv rein gar nichts zu sehen. Das ist bisher wieder ein klassischer Auswärtsauftritt der Löwen, die in der Fremde weiter nicht zu ihrem Spiel finden.

Braunschweigs Verteidiger Sauer hat sich in einem Zweikampf verletzt und wird außerhalb des Platzes behandelt. Der KSC kommt unterdessen über Stoppelkamp in Richtung Tor, doch dessen Heber in den Strafraum findet keinen Mitspieler.

Knappe 80 Prozent Ballbesitz verzeichnen die Statistiker im zweiten Abschnitt für die Gastgeber. Was die Statistik aber auch zeigt, sind 0 Schüsse auf das Tor von Manuel Riemann. Genau dort liegt das Problem, die Kiezkicker sind einfach zu ungefährlich.

Auch Lieberknecht tauscht in der Spitze und bringt den wiedergenesenen Abdullahi für den heute unauffälligen Schweden Nyman.

Doppelwechsel beim KSC. Kwasniok muss den verletzten Thoelke runternehmen und bringt Kinsombi. Auch der auffällige Hoffer hat Feierabend und wird von Diamantakos ersetzt.

Gelbe Karte für Johannes Wurtz (VfL Bochum)
Der Angreifer überprüft das Trikot seines Gegenspielers ganz genau auf dessen Belastbarkeit. Dafür sieht Wurtz seine siebte Gelbe Karte in der Hinrunde.

Erneut ist es Hoffer, der einen Torschuss der Gastgeber vorbereitet. Seinen Pass in die Tiefe zieht Stoppelkamp aus vollem Lauf direkt Richtung Tor, doch ein Braunschweiger Bein blockt die Kugel im letzten Moment zur Seite ab.

Die Hausherren haben mittlerweile deutlich mehr vom Spiel und kommen immer häufiger vor das Tor von Jasmin Fejzić. Vor allem der agile Hoffer und der schnelle Mehlem bereiten der Braunschnweiger Defensive gerade Probleme.

Auch von Daniel Buballa gibt es Neuigkeiten. Der Hamburger erleidet ein Schädel-Hirn-Trauma und war rund eine Minuten ohnmächtig. Zudem verschluckte der Offensivmann seine Zunge, die allerdings rechtzeitig wieder an Ort und Stelle geholt werden konnte. So scheint die dramatische Szene den Umständen entsprechend glimpflich ausgegangen zu sein.

Der eben erst verwarnte Decarli muss mit vollem Risiko in einen Zweikampf mit Hoffer, kommt aber gerade noch rechtzeitig an die Kugel und klärt zum Einwurf. Kurz später hat Mehlem nach einem Doppelpass mit Hoffer eine gute Abschlusschance für den KSC, schlenzt mit links aus 13 Metern aber knapp am langen Eck vorbei.

Damit ist auch die Ausrichtung klar. Verbeek bringt Defensiv für Offensiv, Lienen Offensiv für Defensiv. Auf Grund des Spielstandes und der Roten Karte, macht das natürlich Sinn.

Für Merkel geht es weiter. Für Peniel Mlapa und Marc Hornschuh gilt das nicht, beide wurden von ihren Trainern ausgewchselt. Für Mlapa ist Canouse dabei, für Hornschuh Empen.

Den folgenden Freistoß aus 19 Metern halbrechter Position bringt Stoppelkamp als Flanke in den Strafraum, findet aber nur einen gelben Verteidiger als Abnehmer und Braunschweig kann sich befreien.

Keine Zwei Sekunden sind gespielt, da rappelt es wieder. Sobiech sprintet nach vorne, um den langen Ball nach dem Anstoß zu empfangen, rennt dabei aber Merkel um, der erst einmal liegen bleibt.

Gelbe Karte für Saulo Decarli (Eintracht Braunschweig)
Gleich die nächste Gelbe für die Gäste. Decarli reißt Yamada kurz vor dem Strafraum deutlich um.

Gelbe Karte für Nik Omladič (Eintracht Braunschweig)
Omladič verliert die Kugel im Mittelfeld gegen Stritzel und verdient sich dann mit einem Trikotzupfer die Gelbe Karte.

Die zweite Halbzeit beginnt, wie die erste aufgehört hat. Zweikämpfe und Fehlpässe bestimmen das Geschehen in Karlsruhe. Noch lassen beide Teams keine spielerische Linie erkennen.

Weiter gehts im Wildpark! Bei den Gästen beginnt Boland anstelle des gelbbelasteten Schönfeld, der KSC kommt in gleicher Formation zurück.

Halbzeitfazit:
45 Minuten sind gespielt und wir haben bereits Gesprächsstoff für zwei Spiele. Vorweg das entscheidende: Der VfL Bochum führt beim FC St. Pauli mit 1:0. Allerdings sind die Gäste nur noch mit 10 Mann unterwegs. Was war passiert? Nach einem langen Ball geht Perthel mit deutlich zu hohem Fuß in den Zweikampf und trifft, beim Versuch an die Kugel zu kommen den Gegenspieler an der Brust, der sofort zu Boden geht. Zwayer berät sich mit seinem Assistenten und zeigt dann die Rote Karte. Eine sehr harte Entscheidung, bei der die Unparteiischen vielleicht noch den am Boden liegenden Buballa im Kopf hatten. Der war nämlich gut zwanzig Minuten zuvor bewusstlos zu Boden gegangen, nachdem er mit Riemann zusammengeprallt war. Unter dem Applaus der Fans war er abtransportiert worden. In diese Schockphase herein, traf Mlapa zum 1:0, doch auch hier gibt es Streitpotenzial, denn der Einwurf, der zu diesem Tor führte, war wohl unberechtigt. Ansonsten gab es kaum nennenswerte Offensivszenen, gelangweilt war wohl dennoch niemand.

Gelbe Karte für Jan Gyamerah (VfL Bochum)
Der Flügelflitzer bearbeitet seinen Gegenspieler an der Außenlinie etwas zu ungestüm.

Die Hälfte der Extra-Zeit ist um und vor der Pause scheint sich nun nicht mehr viel zu tun. Auch St.Pauli möchte das Ganze wohl in Durchgang Zwei regeln.

Halbzeitfazit:
Der Karlsruher SC bleibt auch in der dritten Halbzeit unter Interimscoach Łukasz Kwasniok ohne Gegentor und geht gegen Tabellenführer Braunschweig mit einem 0:0 in die Kabine. In einer Partie auf insgesamt mäßigem Niveau hatten beide Mannschaften wenig echte Torabschlüsse. Die Gäste tun sich schwer mit der dicht gestaffelten Karlsruher Defensive, während dem KSC im Spiel nach vorne einfach die Optionen fehlen. In wenigen Minuten gehts weiter mit dem zweiten Durchgang. Bis gleich!

Sechs Minuten sind es, die Zwayer nachspielen lässt. In diesen sollten die Gastgeber versuchen, das Spiel breiter zu machen und nicht nur mit langen Bällen zu operieren, diese sind nämlich bislang gänzlich ungefährlich.

Gute Freistoßsituation für die Hausherren aus ca. 30 Metern zentraler Position. Dennis Kempe versucht es mit links direkt, jagt das Leder aber nur Richtung Braunschweiger Fanblock. Damit dürfte es zur Pause beim 0:0 bleiben.

Der KSC kommt gegen Ende der ersten Hälfte nochmal besser auf. Nach einer verunglückten Kopfballabwehr von Decarli nimmt Stoppelkamp das Leder aus spitzem Winkel mit links direkt, findet seinen Meister aber in Keeper Fejzić.

Zwei Minuten sind noch zu gehen, doch mit Sicherheit wird es noch einiges an Nachspielzeit geben. Können die Kiezkicker vor der Pause doch noch den Ausgleich erzielen?

Es ist klar erkennbar, dass sich der VfL erstmal nur in die Halbzeit retten möchte. Die Gäste schießen die Kugel meist nur nach vorne, anstatt Konter einzuleiten. Man möchte sich in der Pause wohl erst einmal neu sortieren.

Gelbe Karte für Patrick Schönfeld (Eintracht Braunschweig)
Schönfeld kommt gegen Bader zu spät und senst den Karlsruher 40 Meter vor dem Tor heftig um.

Gelbe Karte für Hiroki Yamada (Karlsruher SC)
Der Japaner sieht nach einem etwas zu heftigen Ellbogeneinsatz im Zweikampf als zweiter Karlsruher die Gelbe Karte.

Schönfeld bearbeitet Prömel vor dem Braunschweiger Strafraum so lange, bis dieser freiwillig zu Boden geht. Yamada bringt den Freistoß aus 20 Metern in den Strafraum, wo Fejzić die Kugel zunächst rausboxt. Stoppelkamp und Kempe haben noch Nachschussmöglichkeiten, kommen aber nicht zum Tor durch.

Was den Gastgebern allerdings gänzlich fehlt, ist Torgefahr. Die Hausherren sind natürlich feldüberlegen, doch Bochum verteidigt es bisher gut.

Plötzlich wackelt das Aluminium des Karlsruher Tores. Eine verunglückte Flanke von Maximilian Sauer wird immer länger und fällt letztlich mitten auf die Latte des Gehäuses von René Vollath. Der Keeper wäre aber wohl auch zur Stelle gewesen.

Fussball gespielt wird aber auch noch am Millerntor. Und dabei tut sich momentan der FC St. Pauli hervor, der die ganzen Emotionen und natürlich auch die Überzahl etwas besser zu verarbeiten scheint.

So langsam aber sicher erwachen die Gäste aus ihrer spielerischen Lethargie und drängen die Karlsruher weit in die eigene Hälfte. Linksverteidiger Reichel versucht es mal mit vollem Risiko aus der Distanz, zielt aber etwas zu hoch.

Aus irgendeinem Grund ist Pauli-Manager Rettig dennoch auf 180. Der Funktionier läuft zum zweiten Mal aufs Feld und bringt seine Meinung lautstark zum Ausdruck. Von Zwayer bekommt er dafür die allerletzte Ermahnung.

Gelbe Karte für Jordi Figueras (Karlsruher SC)
Nun ist es dann doch soweit. Jordi Figueras sieht nach einem taktischen Foul im Mittelfeld die erste Verwarnung der Partie.

Nach einem Ballverlust der Gastgeber im Mittelfeld gibt es dann die erste wirkliche Chance für die Löwen. Kumbela steuert mit dem Spielgerät auf den Sechzehner zu und schließt aus 20 Metern mit rechts ab. Sein Flachschuss rauscht knapp links am Karlsruher Tor vorbei.

Das Spiel verflacht mit zunehmender Spieldauer immer weiter. In den letzten Minuten jagt im Wildparkstadion ein Fehlpass den nächsten. Schönfeld kann für die Gäste mal sowas wie einen Abschluss verzeichnen. donnert das Leder aber drei Etagen zu hoch über das Tor.

Rote Karte für Timo Perthel (VfL Bochum)
Über mangelnde Unterhaltung können sich die Zuschauer nicht beklagen. Nach einem langen Ball nimmt Miyaichi die Kugel mit dem Kopf mit und wird dann von Perthel am Hals getroffen, der den Ball nicht mehr getroffen hatte. Klar, das sieht nach einem Kung-Fu-Tritt aus, doch die Aktion galt schon dem Ball. Sehr harte Entscheidung des Schiedsrichtergespanns.

Kontrollierter Spielaufbau ist gerade auf beiden Seiten Mangelware. Beide Teams neutralisieren sich im Mittelfeld und Torchancen ergeben sich wenn überhaupt nur aus Zufällen.

St. Pauli muss nun natürlich einen doppelten Schock verarbeiten, was bisher noch nicht allzu gut gelingt. Die Kiezkicker sind zu ungenau in ihren Aktionen und kommen nicht mehr in die Gefahrenzone.

Kumbela holt am linken Strafraumeck die erste Ecke für den Tabellenführer raus. Nach Flanke von Omladič will Kumbela die Kugel am ersten Pfosten verlängern, kommt aber nicht an seinem Gegenspieler vorbei. Im Gegenzug gibt es auch die erste Ecke für den KSC, doch das Zusammenspiel von Stoppelkamp und Yamada endet in einem Abstoß für Braunschweig.

Die Partie wird zur Mitte der ersten Hälfte etwas ruppiger. Auf beiden Seiten wird in Luftduellen gerne ein wenig der Ellbogen eingesetzt. Schiri Badstübner belässt es bisher bei mahnenden Worten.

Tooor für VfL Bochum, 0:1 durch Peniel Mlapa
In die Lethargie hinein, die sich nach dieser Unterbrechung auftat, trifft Peniel Mlapa zum 1:0!. Nach einem Einwurf kommt der Angreifer an die Kugel und setzt Quaschner ein. Von dort gelangt die Kugel etwas glücklich wieder zu Mlapa, der mit einem verdeckten Schuss aus 20 Meter in die rechte untere Ecke einnetzt.

Plötzlich ist Marvin Mehlem nach einem weiteren langen Ball in den Strafraum völlig frei vor Keeper Fejzić, doch der KSC-Stürmer ist einen Schritt zu langsam und Fejzić kann ihm die Kugel noch vor den Füßen wegfischen.

Buballa wird abtransportiert, auch der Kopf muss gestützt werden. Man kann sich nur wiederholen und dem St. Paulianer nur das Beste wünschen. Für Buballa ist nun Neudecker mit von der Partie.

Die Gäste schieben ihr 4-4-2 jetzt ein wenig nach vorne und attackieren den Karlsruher Spielaufbau mit den Spitzen Kumbela und Nyman schon deutlich vor der Mittellinie. Die Badener haben ihre damit ihre Probleme und operieren zunehmend mit langen Bällen.

Noch hektischer wird es nach einem Zusammenprall von Riemann und Buballa. Letzterer bleibt ohnmächtig liegen und rührt sich nicht mehr. Die Betreuer kommen auf den Rasen gestürmt und holen den Mittelfeldmann zurück. Dennoch muss Buballa mit einer Trage abtransportiert werden und wird nicht mehr weitermachen können. Alles Gute von dieser Stelle!

Freistoß von Merkel aus dem Halbfeld, der Ball kommt auf den Kopf von Mlapa, der das Leder verlängert und Heerwagen am langen Eck zu einer guten Parade zwingt.

Viel Hektik ist drin in der Anfangsphase. Schon früh ist deutlich zu merken, um was es hier geht.

Hier ist in den ersten Minuten auf jeden Fall ein ordentliches Tempo drin. Beide Mannschaften suchen den Weg nach vorne. Ken Reichel darf auf der linken Braunschweiger Seite ziemlich unbedrängt flanken, bleibt aber an einem Karlsruher hängen.

Der KSC ist jetzt deutlich präsenter in der Offensive. Yamada führt einen Freistoß im linken Halbfeld kurz aus und wechselt auf die rechte Seite. Von dort flankt Mehlem auf den zweiten Pfosten zu Hoffer, der per Kopf quer in die Mitte legt, dort aber nur einen gelben Verteidiger als Abnehmer findet.

Gelbe Karte für Marco Stiepermann (VfL Bochum)
Viel überflüssiger geht es fast nicht. Nach einem Zweikampf, bei dem er überhaupt nicht beteiligt war, fühlt sich Stiepermann verpflichtet, Miyaichi ein paar Takte zu erzählen. Dafür kriegt Stiepermann von Zwayer umgehend die Gelbe Karte.

St. Pauli macht in den ersten Minuten den besseren Eindruck. Die Gastgeber sind immer einen Schritt eher am Ball als der Gegner und suchen den Weg nach vorne.

Nun zeigen sich auch die Hausherren erstmals in der Offensive. Mit mehreren schönen direkten Pässen manövrieren die Badener die Kugel zu Hoffer, der aus 24 Metern direkt abzieht, das Gehäuse aber dann doch um gut zwei Meter verfehlt.

Was für ein Start! Langer Ball von Hedenstad, den Perthel allerdings locker ablaufen kann. Der Abwehrmann möchte das Leder zu seinem Keeper zurückköpfen, doch Bouhaddouz riecht den Braten. Geistesgegenwärtig hält der Angreifer seine Hacke in die Rückgabe und überwindet damit Riemann. Der Ball tickt auf, klatscht dann aber an die Latte des verwaisten Tores.

Die Gäste nehmen hier direkt das Zepter in die Hand und beschäftigen die Karlsruher, die in einem dicht gestaffelten 5-3-2 gegen den Ball arbeiten, durchgehend. Eine erste Flanke von der linke Seite ist für Torjäger Domi Kumbela etwas zu lang.

Der Ball rollt in Karlsruhe! Die Hausherren sind heute ganz in blau unterwegs, Braunschweig tritt in gelb an.

Auf geht's! Die Gäste in den weißen Jerseys stoßen an, die Hausherren agieren wie üblich ganz in Braun.

Geleitet wird die Partie vom Unparteiischen Florian Badstübner, der an den Linien von seinen Assistenten Michael Bacher und Markus Pflaum unterstützt wird. In wenigen Minuten ist Anstoß im Wildparkstadion.

Schiedsrichter der Partie ist Felix Zwayer. Der erprobte Bundesliga-Referee wird unterstützt von seinen Assistenten Michael Emmer und Johannes Huber.

Die Bilanz zwischen den beiden Teams ist ausgeglichen. In 37 Duellen gingen beide 15 Mal als Sieger vom Platz, siebenmal trennte man sich unentschieden. In der letzten Saison gab es hier im Wildparkstadion ein 2:2, nachdem das Hinspiel in Braunschweig 6:0 für die Löwen geendet war.

Auch auf der Gegenseite müssen Änderungen vorgenommen werden. Maxim Leitsch beispielsweise muss seinen Posten in der Innenverteidigung räumen und wird von Youngster Nico Rieble ersetzt. Dafür ist Tim Hoogland wieder mit von der Partie und so kann Anthony Losilla ins Mittelfeld rücken. Für die größte Freude sorgt aber die Rückkehr von Patrick Fabian. Der Kapitän steht nach seinem Kreuzbandriss erstmals wieder im Kader der Bochumer.

Trainer Torsten Lieberknecht erwartet einen harten Fight. „Wir werden noch einmal ordentlich bearbeitet und gefordert werden. Der KSC muss gewinnen" ließ der Coach im Vorfeld der Partie verlauten und schwor sein Team auf ein heißes Duell ein: „Wir brauchen ab der ersten Minute die richtige Mentalität. In Karlsruhe herrscht Abstiegskampf pur."

Ein paar Umstellungen nimmt Ewald Lienen im Vergleich zum 2:0 gegen Fürth vor. Der Übungsleiter muss heute auf Cenk Sahin verzichten, der kurz vor seinem schönen Treffer zum 2:0 die fünfte Gelbe Karte sah. Für ihn ist Miyaichi mit dabei. Ebenso neu mit dabei ist Marc Hornschuh, der Richard Neudecker ersetzt. Im Tor kann sich Philipp Heerwagen gegen seinen Ex-Klub beweisen.

Ob es ein solches in Bochum geben wird, ist zumindest mal fraglich. Im Ruhrpott hatte man wie gewohnt in Richtung Aufstieg gespielt, diesen kann man aber nach der Hinrunde wohl abhaken. Aktuell rangiert das Team von Gertjan Verbeek auf dem elften Rang. Grund dafür sind die unkonstanten Auftritte der Mannschaft, mit fünf Siegen und fünf Niederlagen da steht. Auch die sechs Remis (nach Düsseldorf die meisten) bringen den VfL nicht unbedingt nach vorne. Am vergangenen Samstag gab es nach vier sieglosen Spielen zumindest mal wieder einen Dreier zu bejubeln, ein weiterer soll heute beim Tabellenschlusslicht folgen.

Tatsächlich sind die Braunschweiger schon seit über drei Monaten auswärts sieglos und stehen nur dank ihrer Heimstärke an der Spitze der Liga. Am letzten Wochenende sicherte Kumbela der Eintracht mit einem Doppelpack den 3:2-Sieg über Bielefeld. Damit steht Braunschweig vor dem letzten Spieltag der Hinrunde mit einem Punkt Vorsprung auf den VfB Stuttgart auf Platz eins und kann mit einem Auswärtssieg die Herbstmeisterschaft dingfest machen.

Schon vor dem letzten Spiel der Hinrunde fällt das Fazit bei den Hausherren äußerst ernüchternd aus. Nachdem man in der Vorsaison lange im Aufstiegsrennen mit dabei wir und am Ende auf dem vierten Platz landete, erwarteten viele im hohen Norden eine ähnlich erfolgreiche Saison. Doch das Team von Ewald Lienen verlor gerade in der Offensive wichtige Akteure und findet sich aktuell auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Den könnten die Gastgeber mit einem Sieg allerdings verlassen und die beiden vergangenen Spiele geben zumindest Anlass, das zu hoffen. Gegen Lautern gab es einen Punkt, ehe man gegen Fürth sogar deren drei einfuhr. Der Aufwärtstrend ist also gestartet und sollte heute ein weiterer Sieg folgen, könnte es doch noch ein besinnliches Fest geben.

In Dresden setzte Kwasniok auf ein neues System mit Fünferkette in der Abwehr und hatte damit Erfolg. Gegen den Tabellenführer aus Braunschweig will der Übergangscoach erneut überraschen und trainierte gestern unter Ausschluss der Öffentlichkeit. „Braunschweig hat auch Schwächen“, sagte der Trainer im Vorfeld der Partie und sprach eine davon direkt an: „Die Eintracht hat nur acht ihrer 33 Punkte auf fremden Plätzen geholt." Kwasniok fügte aber auch gleich an: „Das aber macht unsere Aufgabe nicht leichter.“

Karlsruhe ist in der Liga seit sechs Spielen ohne Sieg und steht nur dank des weniger schlechten Torverhältnisses vor Erzgebirge Aue auf dem direkten Abstiegsplatz. Nach der Entlassung von Chefcoach Tomas Oral hat der KSC unter Interimstrainer Lukas Kwasniok zuletzt zumindest ein 0:0 bei Dynamo Dresden ergattert und den freien Fall ein wenig gebremst. Der 35-jährige macht heute sein zweites und letztes Spiel an der Seitenlinie der Profis, bevor er zu seiner U19 zurückkehrt.

Viel unterschiedlicher könnten die Vorzeichen für dieses Duell nicht sein. Der KSC hängt nach einer schwachen Vorrunde im Tabellenkeller fest. Die Badener stehen derzeit punktgleich mit dem 17. auf dem Relegationsplatz. Die Gäste aus Braunschweig hingegen grüßen von der Tabellenspitze und können mit einem Erfolg in Karlsruhe die Herbstmeisterschaft unter Dach und Fach bringen.