Fazit:
Der VfL Bochum findet nach der 0:2-Schlappe bei Aufsteiger Würzburg im Traditionsduell mit dem 1. FC Nürnberg eine direkte Antwort und besiegt den Club aus Franken nach irrem Spielverlauf mit 5:4 (3:3). Nach einer von nicht existenten Abwehrreihen geprägten ersten Hälfte schienen sich die Gastgeber im zweiten Durchgang endgültig gefasst zu haben, waren nach Mlapas Treffer zum 4:3 (55.) das stärkere Team und verwalteten die Führung clever, ohne sich zu sehr auf ihr auszuruhen. Quaschners Treffer zum 5:3 (89.) machte den Deckel auf die Partie, in dessen Nachspielzeit Parker zwar nur noch der Anschluss gelang (90.). Nürnberg agierte insgesamt zu naiv, in vielen Situationen nicht clever genug und defensiv um Meilen zu weit weg vom Gegenspieler. Damit steht der Club vor dem Frankenderby gegen Fürth unter der Woche am Ende der Tabelle, Bochum geht das Nachbarschaftsduell mit Fortuna Düsseldorf hingegen mit Rückenwind an. Das war es von der Castroper Straße, einen schönen Abend noch!

Fazit:
Nach einer eigentlich interessante Partie und dem Sieg von Union müssen wir leider in erster Linie über den Schiedsrichter reden, der durch einen peinlichen Fauxpas maßgeblich am Verlauf beteiligt war. Florian Heft zeigte nämlich im ersten Durchgang nach dem Handspiel, welches zum berechtigten Elfmeter für 1860 führte, nicht Übeltäter Quaner den Karton, sondern Fabian Schönheim. Das führte dann nach dem Wechsel dazu, dass der Innenverteidiger nach einem weiteren taktischen Foul vom Platz musste, obwohl der Unparteiische sicherlich um die Fehlentscheidung wissend Gnade vor Recht hätte ergehen lassen können, und vielleicht müssen. So entwickelte sich im Verlauf eine echte Abwehrschlacht, aus der die Eisernen letztlich als verdiente Sieger hervorgehen, weil die Hausherren es nicht schafften, sich in Überzahl konsequent Hundertprozentige zu erspielen. Ganz im Gegenteil gehörten die besten Gelegenheiten Collin Quaner beim Konter, der jedoch zweimal die Chance zur Entscheidung liegen ließ. Das war es von hier aus, einen schönen Abend noch!

Gelbe Karte für Shawn Parker (1. FC Nürnberg)
Da fehlt es dem Torschützen an Cleverness. Die FCA- Leihe rennt Tom Weilandt von hinten in die Beine. Letzterer nimmt die Berührung dankend an und hoolt wertvolle Zeit für seinen VfL heraus.

Gelingt den Franken ein erneuter Ausgleich in letzter Sekunde wie im ersten Durchgang? Die Nürnberger hält jetzt jedenfalls nichts mehr hinten.

Fazit:
Die Würzburger Kickers gewinnen äußerst souverän mit 3:0 bei der Spielvereinigung aus Fürth und schieben sich damit vorerst auf den zweiten Platz in der Tabelle! Dabei profitierten die Gäste zum einen von der fehlenden Konzentration der Hausherren bei Standards - die ersten beiden Treffer erzielte David Pisot jeweils nach einem Eckball (10., 79.). Zum anderen fiel den Fürthern auch nach vorne überhaupt nichts ein. Tobias Schröcks Traumtor zum 3:0-Endstand (84.) war da noch die Kirsche auf der Torte. Für die Kleeblätter bedeutet das eine Niederlage im ersten Frankenderby dieser Woche. Am Dienstag muss man es dann beim kriselnden Erzrivalen aus Nürnberg besser machen. Würzburg empfängt am Mittwoch das ebenfalls formstarke Union Berlin. Schönen Abend noch!

... Abgefangen, aber es gibt noch einen! Stefan Mugoša prallt ab und dann ist Schluss!

Aber noch pfeift Heft nicht ab. Der Ball geht nochmal lang nach vorne...

Tooor für 1. FC Nürnberg, 5:4 durch Shawn Parker
Oder doch nicht? Parker bringt den Club noch einmal ran, als dieser schon selbst nicht mehr dran geglaubt hat. Sein Schuss aus halblinker Position in der zweiten Minute der insgesamt vierminütigen Nachspielzeit wird von Jan Gyamerah unhaltbar für Riemann abgefälscht und landet im langen Knick.

Wars das? Die Sechziger kommen aktuell nicht mehr in den Angriff und die Nachspielzeit ist abgelaufen!

Eine Minute muss Berlin noch überstehen und holt wichtige Sekunden mit einem Foul heraus. Das kosten die Gäste nun natürlich komplett aus.

Eine lange Flanke landet am zweiten Pfosten bei Kai Bülow, aber der erwischt das Leder nicht recht.

Es soll heute einfach nicht sein für die Hausherren. Tripić zieht von rechts in die Mitte, schießt aus 16 Metern. Abgefälscht von Schoppenhauer kullert die Kugel haarscharf rechts vorbei. Und auch der fällige Eckball bringt nicht den Torerfolg. Der Schuss von Vukušic wird erneut von Schoppenhauer abgewehrt.

Schiri Heft muss eingreifen und die Uhr tickt für die Roten. Warum da vor allem Michael Liendl jetzt so lange diskutiert, ist fraglich und hilft seiner Mannschaft kaum.

Tooor für VfL Bochum, 5:3 durch Nils Quaschner
Der VfL Bochum bleibt gegen den 1. FC Nürnberg ungeschlagen und fährt den nächsten Dreier ein. Neuzugang Nils Quaschner besorgt mit seinem ersten Treffer im Dress der Bochumer die endgültige Entscheidung. Im Strafraum nimmt der ehemalige Leipziger die Kugel elegant an, legt sie mit einer Körpertäuschung an Hovland vorbei und netzt ein, nachdem sein Schuss noch von Hovland abgefälscht wird. Tolle Einzelaktion des 22-Jährigen.

Eine erste Ecke der Löwen in der Nachspielzeit bringt nichts ein und danach verzögern Diskussionen das Spiel.

Eisfeld hatte mit seinem herausgeholten Foulelfmeter früh zum torreichen Abend beigetragen. Nun ist sein Arbeitstag beendet, für die Nachspielzeit kommt Johannes Wurtz in die Elf der Bochumer. Diese Einwechslung dürfte Verbeek vor allem aus Zeitgründen gewählt haben.

Drei Minuten gibt es obendrauf.

Den ersten bekommt aber Stefan Mugoša, der aber direkt auf Jakob Busk köpft.

Bernd Hollerbach dreht in der letzten Minute der regulären Spielzeit an der Uhr. Marco Königs kommt für den starken Elia Soriano.

Kai Bülow geht jetzt als etatmäßiger Verteidiger vorne rein und soll Kopfballduelle gewinnen.

Dabei lauert der VfL auf den entscheidenden Konter. Zwar hatten Eisfeld und Quaschner die Murmel am rechten Strafraumeck nach einem schnellen Vorstoß schon fast vertendelt, doch Gyamerah rauscht dazwischen und zwingt Kirschbaum dazu, die Arme hochzureißen. Gute Parade des Nürnberger Schlussmannes, der mit den vielen Gegentoren herzlich wenig zu tun hatte.

Den fälligen Freistoß aus 25 Metern tritt Gießelmann auf die Tribüne. Schwach. "Wir wollen euch kämpfen sehen" schallt es danach von den Rängen. Verständlich.

Erneut hat Collin Quaner beim Konter viel Platz, übersieht aber den völlig freien mitgelaufenen Kollegen rechts und schließt selbst ab. Vorbei, Entscheidung vertagt.

Der Torschütze geht ausgepumpt runter und der Österreicher soll nun die letzten Konter fahren.

Insgesamt scheint Gertjan Verbeek das Team mit seiner Halbzeitansprache erreicht zu haben. Die Bochumer stehen kompakter, stören Nürnberg früher und suchen nicht auf 'Teufel komm raus' den Weg zum Tor. So wirkt die Führung fünf Minuten vor dem Ende sehr gefestigt.

Jens Keller zögert eine Auswechslung geschickt heraus und lässt wichtige Sekunden verstreichen.

Gelbe Karte für Sebastian Neumann (Würzburger Kickers)
Absichtliches Handspiel von Neumann im Zweikampf gegen Vukušic. Klare Gelbe Karte für den Verteidiger.

Tooor für Würzburger Kickers, 0:3 durch Tobias Schröck
Jetzt wird es eine Packung für die Hausherren! Traumtor von Tobias Schröck! Fürth leistet kaum noch Gegenwehr und lädt zum Toreschießen ein. Júnior Díaz legt die Kugel von links flach in die Mitte, wo Schröck aus 30 Metern ein Pfund loslässt, das genau rechts oben in den Winkel passt und von der Unterkante der Latte hinter die Linie springt. Traumhaft! Da gibt es für Balázs Megyeri absolut nichts zu halten. Allerdings verteidigen die Fürther da auch mal wieder absolut hanebüchen.

Gelbe Karte für Cedric Teuchert (1. FC Nürnberg)
Mit einem taktischen Foul am Mittelkreis verhindert der junge Teuchert einen schnellen Gegenstoß der Bochumer und sieht konsequenterweise die Gelbe Karte.

Stattdessen bietet sich Würzburg die nächste Chance! Soriano dribbelt sich ohne große Gegenwehr gegen drei Mann von rechts in die Mitte und zieht aus 16 Metern ab. Franke wirft sich dazwischen und kann abblocken.

Beste Möglichkeit für den Club! Tim Matavž nimmt die Kugel am Elfmeterpunkt gut an. Obwohl der Neuzugang mit dem Rücken zum Tor steht und zudem von Bastians angegangen wird, kann er die Murmel behaupten, sich drehen und das kurze Eck anvisieren. Die Endstation heißt Riemann.

Das Spiel scheint entschieden zu sein. Man wird den Eindruck nicht los, dass Fürth noch drei Stunden spielen könnte und dabei kein Tor erzielen würde.

Gelbe Karte für Maximilian Wittek (TSV 1860 München)
Im Verlauf geht der Außenverteidiger Collin Quaner zu hart an und wird verwarnt.

Die Löwen kommen weiterhin konsequent bis zur Grundlinie, aber die Abschlüsse nicht aufs Tor. Hier wird das Leder auf Wittek in den Rücken der Abwehr gepasst, aber abgefälscht entsteht keinerlei Gefahr.

Immerhin geht es bei dem Torschützen weiter und er ist nach kurzer Behandlungspause wieder auf dem Platz.

Und gleich nochmal Glück für die Löwen, weil das Gespann eine 50:50-Szene für den Gastgeber bewertet. Mauersberger wirkt hinten zu unentschlossen und wird als letzter Mann von Steven Skrzybski unter Druck gesetzt. Der Berliner bleibt nach dem folgenden Zweikampf angeschlagen liegen, aber der Pfiff geht in die andere Richtung. Das muss man so nicht sehen.

Den Franken läuft die Zeit davon. Der Relegationsteilnehmer der letzten Saison steht kurz davor, am Tabellenende der Zweiten Liga zu landen und mit der Roten Laterne ins Frankenderby zu gehen. Was fällt den Clubberern im Schlussspurt noch ein?

Direkt nach dem Tor kommt Ilir Azemi für Benedikt Kirsch auf den Rasen. Es bräuchte schon ein mittelgroßes Fußballwunder, wenn die Fürther heute nochmal zurückkommen wollen.

Collin Quaner kann alles klar machen! Erster Konter der Gäste und bei dem ist der Offensive gleich frei durch. Aber vor Jan Zimmermann schiebt er das Leder links vorbei. Wittek hatte die Szene mit einem Fehlpass eingeläutet.

Tooor für Würzburger Kickers, 0:2 durch David Pisot
Würzburg macht das 2:0 und wieder fällt es nach einer Ecke! Daghfous' scharfe Hereingabe rauscht durch Freund und Feind hindurch und landet schließlich links im Strafraum beim erneut völlig freistehenden Pisot. Aus zwölf Metern zieht dieser wuchtig ab und vollendet ins kurze Eck. Megyeri kann da nur hinterherschauen. Das sieht schon stark nach einer Entscheidung aus.

Der VfL vollzieht kurz nach dem FCN ebenfalls den nächsten Wechsel. Positionsgetreu übernimmt Eigengewächs Gyamerah für Celozzi auf der Rechtsverteidigerposition.

Muss nicht sein! Sascha Mölders hat nach Vorbereitung von rechts die Chance am Fünfer, aber bleibt hängen. Der Ball flippert an die Brust eines Roten und der Stürmer fordert vehement Elfmeter. Gab es heute nicht schon genug Geschenke für die Löwen? Halten wir dem Offensiven mal zu Gute, dass er es im Getümmel nicht richtig gesehen hat.

Nächster Wechsel beim FWK: Valdet Rama kommt für Patrick Weihrauch, der bereits mit Gelb vorbelastet war und auch ausgepumpt zu sein scheint.

Trotz dickem Verband um den Schädel geht es für Mühl nicht mehr weiter. Für die letzte Viertelstunde übernimmt Hovland seine Rolle in der Defensive.

Scheibenschießen! Erst drückt Karim Matmour ab, dann Levent Ayçiçek, aber immer steht noch ein Bein oder Busk im Weg.

Freistoß aus dem linken Halbfeld für die Hausherren. Tripić schlägt den Ball hoch vor das Tor, wo Schoppenhauer zunächst klären kann. Den Nachschuss aus 22 Metern setzt Kirsch in den Fürther Nachthimmel. Schwach.

Autsch! Bastians und Mühl rasseln im Luftduell im Bochumer Strafraum aneinander. Während der Bochumer Kapitän das Ganze unbeschadet überstanden hat, hat der junge Mühl eine Platzwunde davongetragen und muss behandelt werden. Das tat schon beim Zuschauen weh.

George Davies tankt sich nun mal stark gegen David Pisot links in den Strafraum. Die scharfe Hereingabe des eingewechselten Mannes ist aber viel zu ungenau und rauscht durch Freund und Feind hindurch. Da war mehr drin!

Das 4:3 scheint den Clubberern mehr zu denken zu geben, als die Rückstände im ersten Durchgang. Die Gäste aus dem Frankenland kommen nicht mehr gut in Fahrt, finden keine Anspielstationen oder entscheiden sich im falschen Moment zum Abspiel.

Der Routinier muss runter, weil er in diesem Powerplay nicht mehr der richtige Spielertyp für die vielen hohen Bälle ist.

Die Uhr tickt und sie tickt ganz klar für die Gäste aus Würzburg. Fürth fällt überhaupt nichts ein. Eine ganz schwache Offensivleistung der zugegeben stark ersatzgeschwächten Hausherren. Es sieht nicht so aus, als würde sich noch etwas am Ergebnis verändern. Noch aber sind gut 20 Minuten zu spielen.

Nächster Anlauf der Löwen: Maximilian Wittek kommt links durch und am kurzen Pfosten schießt Abnehmer Ayçiçek ans Außennetz.

Mit zwei Toren im Gepäck verabschiedet sich Peniel Mlapa vom Feld. Von Krämpfen geplagt wird der ehemalige Nürnberger von Nils Quaschner ersetzt. Quaschner machte gegen die Kickers mit einem Aluminiumtreffer auf sich aufmerksam, ist in der laufenden Saison aber noch ohne Treffer.

Gelbe Karte für Jakob Busk (1. FC Union Berlin)
Das war absehbar: Angeheizt durch das Publikum lässt sich Heft zu einer frühen Verwarnung für den Schlussmann der Gäste verleiten. Das war jetzt nicht unbedingt notwendig, wundern muss sich der Däne allerdings auch nicht.

Nach schöner Kopfballvorlage kommt Adlung aus 16 Metern zum Abschluss, setzt den Halbvolley aber zu hoch an.

Cedric Teuchert macht in seinem zweiten Spiel für die Profis des FCN einen richtig guten Eindruck. Diesmal wird er auf dem halblinken Korridor freigespielt, kann sich jedoch keinen Platz verschaffen und verliert die Kugel. Dennoch ist das ein starkes Spiel des erst 19-Jährigen, der Alushi nach dessen Verletzung gut vertritt.

Berlin steht mittlerweile unter Dauerdruck und ein Schuss und eine Flanke jagen die nächste.

Bislang liefen die Würzburger vier Kilometer mehr als die Fürther! Ein Zeugnis dafür, wie konzentriert die Mannschaft von Bernd Hollerbach auftritt. Für die Hausherren gibt es weiterhin überhaupt kein Durchkommen gegen perfekt eingestellte Gäste. So langsam werden die Fans im Sportpark Ronhof ungeduldig.

Jens Keller verlässt sich aber nicht auf nette Worte und nimmt seinen Kapitän sicherheitshalber runter. Das ist die richtige Entscheidung.

Zweiter Wechsel beim Kleeblatt: George Davies kommt für Daniel Steininger. Das Eigengewächs der Spielvereinigung konnte in der ersten Halbzeit immer wieder mal auf sich aufmerksam machen. Seit der Pause sah man von Steininger aber nichts mehr.

Felix Kroos hat eben gelb gesehen und langt hier erneut heftig im Mittelfeld zu. Schiri Heft beweist hier Feingefühl und lässt den Kapitän auf dem Platz. Das verbessert die Leistung des Unparteiischen immerhin auf eine vier minus.

Am meisten Action herrscht derzeit im Bochumer Fanblock. Die Anhänger des VfL sind mit dem Spielverlauf bis dato sichtlich zufrieden. Auf dem Platz hingegen passiert nicht viel. Die Blau-Weißen sind auf Ballbesitz bedacht, suchen aber nicht mehr den direkten Weg nach vorne.

Die Lücken im Defensivverbund der Unioner sind kaum zu übersehen. Ivica Olić hat links viel Platz, bringt das Leder aber dann zu ungenau in die Mitte.

Shawn Parker war bereits eine Option für die Startelf, nun kommt die Leihe des FC Augsburg für Möhwald in die Begegnung. Möhwald war mit seinen Flanken an vielen Offensivaktionen beteiligt, erlaubte sich in der Abwehr aber ebenso viele Fehler.

Seit einer gefühlten Ewigkeit muss Wulnikowski mal wieder eingreifen! Einen Eckball führen die Hausherren kurz zu Kirsch vor dem Strafraum aus. Der Youngster lässt aus 22 Metern eine ordentliche Fackel los, die der Schlussmann der Würzburger nur mit Mühe über die Latte lenken kann! Es gibt Eckball, doch diesen können die Unterfranken souverän klären.

Gelbe Karte für Daniel Adlung (TSV 1860 München)
Insgesamt ist die Partie aber nun durchaus hitziger geworden. Adlung gibt im Mittelfeld den Torwart und blockt einen Konter mit der Hand.

Immer öfter liegen jetzt Hausherren am Boden, weil Union oft nur das Foul bleibt. Das ist aber unterm Strich auch viel Theatralik beim Gastgeber mit dabei.

Bei Eckbällen der Gäste wirken die Fürther heute überhaupt nicht sattelfest. Diesmal schlägt Daghfous die Kugel scharf an den kurzen Pfosten. Dort kann Megyeri nur mit Mühe herausfausten. Dursun klärt schließlich zum Einwurf. Der Unterhaltungswert dieser Partie bewegt sich nun doch nahe am Nullpunkt.

Der Keeper lässt sich jetzt schon ausreizend viel Zeit und wird mit Pfiffen belegt.

Zum wiederholten Male dürfen sich die Sechziger aus aussichtsreicher Position versuchen, aber der Ball geht schwach in die Mauer und Jakob Busk hat den Ball.

Die Partie ist insgesamt ruhiger geworden. Bochum nimmt die Führung diesmal nicht auf die leichte Schulter und zieht sich weiter zurück, als noch im ersten Durchgang. So kann der FCN nicht direkt antworten.

Gelbe Karte für Felix Kroos (1. FC Union Berlin)
Das nächste taktische Foul, die nächste Karte.

Die Ecke ist trotzdem nicht ohne, weil das Leder im Fünfer runterkommt und Jan Zimmermann auf der Linie klebt. Da hat der Schlussmann Glück, dass da kein Gegner die Fußspitze ran bekommt.

Alois Schwartz wirkt in seiner Coaching-Zone ratlos. Seine Mannschaft agierte in Durchgang eins offensiv mutig und ohne großen Respekt vor dem VfL, vernachlässigt bei jedem Vorstoß aber die Absicherung nach hinten und wirkt bisweilen vogelwild.

Union kann hier mal etwas für Entlastung sorgen und holt einen Eckball heraus. Die Roten rücken natürlich nun nur zögerlich nach.

Maximilian Wittek setzt in Überzahl ein erstes Ausrufezeichen und setzt aus halblinker Position ein Geschoss an den Pfosten. Danach darf sich auch noch Michael Liendl versuchen, verzieht aber knapp rechts.

Und auch Bernd Hollerbach wechselt zum ersten Mal: Joannis Karsanidis kommt für den emsigen Emanuel Taffertshofer im zentralen Mittelfeld.

Nun sind es bereits 14 Gegentreffer, die der 1. FC Nürnberg in den ersten fünf Begegnungen der angelaufenen Zweitliga-Saison hinnehmen musste. Die Franken kriegen keine Stabilität in ihren Defensivverbund, immer wieder sind Bochumer Spieler wie zuletzt Bastians vollkommen blank und können Offensivaktionen ungestört einleiten.

Konzentrieren wir uns jetzt wieder auf das Sportliche: Die Löwen drücken in Überzahl nun natürlich und Union muss sich erst einmal sammeln.

Stefan Ruthenbeck reagiert und bringt mit Serdar Dursun einen Stürmer für den defensiven Mittelfeldspieler Nicolai Rapp. Es wird deutlich offensiver bei den Mittelfranken.

Konsequenterweise hätte der Schiedsrichter mit diese Wissen im Hinterkopf hier auch Gnade vor Recht ergehen lassen können und dem Innenverteidiger den Karton nicht zeigen können, den er ja bereits unberechtigterweise in der 25. Minute gesehen hatte. Damit verdient sich Florian Heft schon jetzt die Note fünf und nimmt leider erheblichen Einfluss auf den weiteren Verlauf.

Mittlerweile ist Aufklärung zum Platzverweis da: Die gelbe Karte beim Elfmeter ging nicht wie zunächst berichtet an Toni Leistner, sondern eben Fabian Schönheim. Somit macht die rote Karte nun zwar regeltechnisch Sinn, bleibt aber faktisch völliger Irrsinn, da in der 25. Minute Collin Quaner hätte verwarnt werden müssen.

Gelbe Karte für David Pisot (Würzburger Kickers)
Taktisches Foul von Pisot an Gießelmann auf Höhe der Mittellinie. Klare Gelbe Karte für den bislang einzigen Torschützen des Abends.

Fast ratlos schieben die Fürther den Ball hin und her. Torgefahr gleich null. Die Würzburger stehen tief und schalten bei Ballverlusten der Kleeblätter blitzschnell um. Ein bisschen erinnert diese Spielweise des FWK an die des SV Darmstadt vor zwei Jahren. Und wohin das am Ende der Saison geführt hat, sieht man noch heute in der Bundesliga.

Jens Keller reagiert sofort und Kenny Redondo muss als Bauernopfer in der Offensive weichen, damit die Viererkette wieder instand gesetzt werden kann.

Tooor für VfL Bochum, 4:3 durch Peniel Mlapa
Es ist der VfL Bochum! Mlapa schnürt nach einem Ping-Pong mit dem Nürnberger Pfosten seinen Doppelpack und bringt den VfL erneut in Front. Der bisher unauffällige Stiepermann fasst sich ein Herz und zieht aus der zweiten Reihe ab. Sein Schuss wird ihm direkt zurück in die Füße geblockt, den zweiten Versuch bringt er als Flanke zu Bastians in den Strafraum. Der in Bochum ausgebildete Innenverteidiger zieht aus halbrechter Position ab - sein wuchtiger Versuch springt an den Pfosten und von dort aus zu Mlapa, der genauso wuchtig aus Elfmetern ins Glück trifft und das Stadion wieder zum Beben bringt!

Die vogelwilden Abwehrreihen scheinen die Kontrahenten in der Kabine gelassen zu haben. Die Spielkultur in der Defensive prägt derzeit das Geschehen auf dem Rasen im Ruhrstadion. Welches Team geht als Erstes wieder mehr Risiko?

Nürnberg lässt die Situation jedoch ungenutzt verstreichen. Möhwalds Flanken sind heute schon deutlich präziser gekommen, diesmal geht sie aber ohne weitere Berührung an allen Spielern vorbei und landet im Toraus.

Gelb-Rote Karte für Fabian Schönheim (1. FC Union Berlin)
Es wird kurios! Der Innenverteidiger langt taktisch gegen Sascha Mölders zu und muss gelb sehen. Aber der Schiedsrichter greift in die hintere Tasche und zückt danach auch noch rot. Völlig überraschend, da Schönheim bislang noch nicht verwarnt wurde.

Fürth zieht das Tempo zwar an, kann sich aber weiterhin kaum gefährlich vor das Tor spielen. Immer wieder hat ein Würzburger sein Bein dazwischen und kann die Bemühungen der Hausherren damit unterbinden. Es wird so langsam Zeit für Stefan Ruthenbeck, etwas an seiner Elf zu verändern.

Gelbe Karte für Tom Weilandt (VfL Bochum)
Die Gelbe Karte dürfte Weilandt herzlich egal sein, allerdings verursacht er auf Höhe der Eckfahne mit seinem Foul an Teuchert eine gefährliche Situation für seine Mannschaft.

Toni Leistner leistete sich ein Wortduell mit dem Unparteiischen und muss aufpassen, das er das nicht übertreibt. Denn er hatte ja unberechtigterweise den Karton beim Elfmeter bekommen.

Leider mischen sich hüben wie drüben auch immer wieder Fehlpässe mit in die Aktionen, so dass es noch in dieser Hälfte noch keine echte Strafraumannäherung gab.

Freistoß aus dem linken Halbfeld für die Hausherren. Tripić schlägt den Ball mit viel Tempo vor das gegnerische Tor. Dort kommt Gießelmann spektakulär zu Fall, am langen Pfosten kommt Vukušic zwei Schritte zu spät. Abstoß. Die Aktion um Gießelmann erforderte aber keinen Elfmeterpfiff. Da wollte der Fürther Linksverteidiger zu viel.

Die ersten Minuten des zweiten Durchgangs vergehen zumindest ohne große Strafraumaktion. Mlapa versucht es zwar mit einem Fernschuss aus Reihe Zwei, hämmert das Spielgerät aber auch in Etage Nummer Zwei. Offenbar sind beide Mannschaften daran interessiert, mehr Sicherheit in das eigene Spiel zu bekommen und dem Gegner nicht zu viele Räume zu lassen.

Es geht gemächlich in den zweiten Durchgang. Offensiv hätten die Fürther noch einige Optionen. Mit Sebastian Freis, Serdar Dursun und Ilir Azemi sitzen drei Vollblutstürmer auf der Bank. Gut möglich, dass Stefan Ruthenbeck mindestens einen von ihnen einwechseln wird, wenn sich nicht bald etwas am Ergebnis verändert.

Insgesamt gehen die Hausherren aber zielsicherer in die Aktionen und wirken bestrebt.

Die Sechziger zeigen einen ersten Ansatz am Strafraum der Eisernen, aber Sascha Mölders kann sich letztlich nicht durchsetzen.

Die Fans haben durchgeatmet, nun kann es weitergehen! Ohne personelle Wechsel beginnt der zweite Spielabschnitt.

Die Löwen gehen mit einem Wechsel in den zweiten Durchgang. Allerdings müssen nicht der wackelige Miloš Degenek oder verwarnte Fanol Perdedaj inder KAbine bleiben, sondern der unauffällige Außenspieler Claasen.

Weiter geht's! Keine Wechsel auf beiden Seiten.

Halbzeitfazit:
Das Spektakel von der Castroper Straße geht zumindest für eine Viertelstunde in die Pause. In einer irren Begegnung steht es nach 45 absolvierten Minuten 3:3 zwischen dem VfL Bochum und dem 1.FC Nürnberg. Die Gastgeber erwischten einen Sahnestart in die Partie, lagen auch dank eines zu Unrecht gegebenen Foulelfmeters früh mit 2:0 in Front. Unerklärlich ist, wieso der VfL dadurch nicht mehr Sicherheit im Spiel entwickelte, sondern seine Gäste wieder heran kommen ließ - Nürnberg gelang der Anschluss. Danach war der FCN sogar das präsentere Team, doch Bochum schien das Ergebnis wieder in rechte Bahnen zu rücken. Das 3:1 brachte jedoch erneut keine Sicherheit für den Ruhrgebietsclub, stattdessen berappelten sich die Franken und kamen nicht unverdient kurz vor dem Pausenpfiff zum Ausgleich. Was für neutrale Zuschauer ein absolutes Spektakel ist, dürfte Fans beider Lager Schweißperlen auf die Stirnen treiben. Die Moral stimmt, aber in der Ordnung der Defensive passt absolut nichts zusammen. Wir freuen uns auf die Zweite Hälfte, bis gleich!

Tooor für 1. FC Nürnberg, 3:3 durch Edgar Salli
Der 1. FC Nürnberg macht seine Aufholjagd perfekt und erzielt kurz vor dem Pausenpfiff das 3:3. Salli will es heute wissen, schnappt sich nach dem Pfiff selbstbewusst die Murmel. Bei seinem flachen Rechtsschuss hat er etwas Glück, denn Riemann hatte die Ecke geahnt. Dennoch zappelt das Leder im Netz und Nürnberg ist endgültig wieder da.

Halbzeitfazit:
Wir hatten Tore versprochen und Tore hat es gegeben! Die Partie hatte darüberhinaus allerdings nicht viele Highlights zu bieten und es ist symptomatisch, dass beide Treffer der Gäste durch individuelle Fehler und der der Münchener per Strafstoß erzielt wurden. Unterhaltsam ist es aber dennoch und hoffentlich geht es so weiter! Bis gleich!

Es gibt Elfmeter für den 1. FC Nürnberg. Der eben eingewechselte Teuchert liegt nach einem Zweikampf mit Losilla am Boden und bekommt den Strafstoß zugesprochen. Auch dieser Elfmeter ist nicht unstrittig, Teuchert lässt sich da sehr gerne fallen - eine Berührung hatte es jedoch gegeben. Kann der FCN Last Minute ausgleichen?

Halbzeitfazit:
Die Würzburger Kickers führen nicht unverdient durch ein Kopfballtor von David Pisot mit 1:0 in Fürth! Gegen hinten unkonzentrierte und vorne ungenaue Hausherren reicht den Gäste eine kompakte und effiziente Leistung. Wobei es durchaus auch schon 2:0 für den FWK stehen könnte, hätte Elia Soriano seine Riesenchance in der 22. Minute genutzt. So aber ist weiterhin alles offen. Bis gleich!

Einen gibt es noch! Eisfeld zieht aus der zweiten Reihe ab, doch für Kirschbaum ist dieser Ball dankbar - der Keeper fliegt durch die Lüfte und kann das Leder zur Seite fausten. Derweil werden wegen der Behandlung von Riemann und Alushi vier Minuten Nachspielzeit.

Darüberhinaus passiert nichts mehr und es geht pünktlich in die Pause.

Zum Abschluss der spektakulären ersten Halbzeit gerät das Fußballspielen zu kurz. Auf die verletzungsbedingte Auswechslung folgen viele Nicklichkeiten und Fouls, die einen Spielfluss verhindern.

Fanol Perdedaj lässt weiter Frust ab: Nach einem intensiven Laufduell mit Kenny Redondo baut sich der Abwehrmann neben den liegenden Stürmer auf und was die beiden dann austauschen, sind bestimmt keine Kochrezepte. Der Schiedsrichter kommt dazu und beruhigt die Lage. Der Sechziger muss nun trotzdem aufpassen, dass er nicht überdreht und vom Platz fliegt.

Das Spiel plätschert in diesen Minuten relativ ereignislos vor sich hin. Fürth sucht weiterhin verzweifelt nach einem Weg vor das Würzburger Tor. Da geht bis jetzt doch fast gar nichts. Lediglich die Chance von Vukušic aus der 25. Minute bildet da eine Ausnahme.

Gelbe Karte für Paweł Dawidowicz (VfL Bochum)
Da kann Dawidowicz meckern wie er will, das war eine klare Gelbe. Der Startelfdebütant lässt das Bein stehen und bringt Matavž zu Fall, der das Foul gerne annimmt. Den Freistoß kann der FCN jedoch nicht verwerten.

Die Eisernen haben sofort Überwasser und Steven Skrzybski sorgt aus 16 Metern für den nächsten Abschluss. Doch der geht direkt in die Arme von Jan Zimmermann.

Gelbe Karte für Fanol Perdedaj (TSV 1860 München)
In der Folge holt sich der Defensive eine Frust-Karte ab, weil er an der Außenlinie den Gegner am Einwurf hindert.

Dass der entscheidende Fehler Miloš Degenek unterläuft, ist leider kein Zufall. Denn der Innenverteidiger hat heute nicht seinen besten Tag erwischt. Aber Kompliment an die Berliner, die in dieser Szene einmal mehr hellwach waren.

Gelbe Karte für Hanno Behrens (1. FC Nürnberg)
Behrens scheint es an Mlapas Trikot besonders gut zu gefallen. Weil er den Strümer einfach nicht mehr loslässt, verwarnt ihn Schiedsrichter Koslowski mit dem Gelben Karton.

Jetzt ist es amtlich. Für Alushi rückt ein echtes Talent auf das Grün: Cedric Teuchert, 19 Jahre jung, brachte bereits gegen die Münchener Löwen Schwung ins Spiel und darf heute früh ran. Kann er an seine gute Leistung gegen 1860 anknüpfen?

Starke Aktion von Weihrauch, der sich auf seiner rechten Seite gegen zwei Fürther durchsetzt und dann Daghfous auf die Reise schicken will. Beinahe taucht der Angreifer der Kickers frei vor Megyeri auf, doch dieser passt gut auf und kann die Kugel vor seinem Strafraum klären.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 1:2 durch Kenny Redondo
Der nächste Fehler von Miloš Degenek bleibt dann nicht mehr ungesühnt! Der Australier spielt einen viel zu kurzen Rückpass auf Zimmermann, der Torschütze erläuft das Leder und schiebt ein.

Während Riemann wohl doch weiter machen kann, ist die Begegnung für Enis Alushi beendet. Der zentrale Mittelfeldmann wird nach einem Zweikampf zunächst auf dem Platz behandelt und muss dann in die Kabine humpeln. Nürnberg agiert in Unterzahl, ehe ein Wechsel erfolgen kann.

Wo kam das denn her?! Kenny Redondo setzt sich nach einer unglücklichen Abwehr von Miloš Degenek an der Strafraumgrenze durch und spitzelt das Leder in Richtung Tor. Der Ball nimmt eine ziemlich glückliche und so wohl auch ungewollte Flugkurze und klatscht an die Latte! Jan Zimmermann hätte keine Chance gehabt, weil er ein wenig zu weit vor dem Tor postiert war.

Der FCN macht mit seiner offensive Klasse seine Schwächen im Defensivverbund wett und kam bereits zweimal zurück in die Partie. Gelingt den Franken vor dem Pausenpfiff sogar noch der Ausgleich oder kann Bochum wieder davon ziehen?

Es ist schon erstaunlich, wie abgeklärt die Würzburger bislang auftreten. Wie ein Aufsteiger jedenfalls spielen die Unterfranken nicht. Die Mannschaft von Bernd Hollerbach wirkt in ihrer Spielanlage äußerst reif und führt nicht unverdient im Fürther Ronhof.

Die nächste Ecke der Löwen landet im Rückraum bei Michael Liendl, aber die Hereingabe ist dann nichts.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 3:2 durch Dave Bulthuis
Was zur Hölle ist hier los?! Nach 35 Minuten sind bereits fünf Treffer gefallen. Wieder einmal kommt Nürnberg ran, wieder einmal ist ein ruhender Ball Ausgangspunkt. Eine Flanke an den Elfmeterpunkt landet genau auf dem Schädel von Bulthuis. Der Niederländer trifft mit seinem Kopfball den linken Pfosten. Von dort aus kullert die Murmel hinter die Linie, ehe sie der angeschlagene Riemann festhalten kann. Der Treffer zählt, es steht 3:2! Irre!

Eckball für den FWK. Diesmal findet Daghfous den Kopf von Díaz, doch der Linksverteidiger der Gäste köpft in hohem Bogen über das Tor der Gastgeber. Keine Gefahr.

Immer wieder suchen die Hausherren Rechtsverteidiger Khaled Narey. Der Neuzugang aus Paderborn hat sich bereits zum Leistungsträger gemausert und treibt das Spiel des Kleeblatts immer wieder an. Noch ohne Erfolg.

Fast könnten die Gäste nach einer Ecke der Sechziger kontern, aber der Ball erreicht keinen der vorne ausgeschwärmten Roten.

Allerdings wird präzises Spiel auf dem Rasen auf immer schwieriger. Es hat mittlerweile zu regnen angefangen und das Geläuf ist vom Champions-League-Auftritt des FC Bayern am Dienstag noch ziemlich mitgenommen.

Riemann scheint sich dabei verletzt zu haben. Ersatzkeeper Felix Dornebusch macht sich warm, während Riemann auf dem Feld an der Hand behandelt wird. Es sieht nicht so aus, als könnte der Bochumer Schlussmann weiter machen.

Fast sieht es so aus, als seien die Fronten nun erst einmal geklärt. Beide haben ein Tor und wir fangen behutsam wieder bei Null an. Entsprechend wenig ist da unten los.

Für den neutralen Zuschauer bleibt das Spiel ein absolutes Spektakel. Bei den Flanken bleibt auch Bochum wacklig, gerade kommen Mühl und Salli völlig unbedrängt zu Kopfbällen, zudem kann Behrens den Nachschuss nicht verwerten. Er zielt aus kürzester Distanz auf Riemann, der den erneuten Anschluss der Clubberer verhindert.

Starker Pass von Kirsch in die Schnittstelle zum gestarteten Narey. Vom rechten Flügel gibt der aufgerückte Verteidiger scharf in die Mitte. Dort hat Vukušic den Sprint aber schon abgebrochen und so rauscht die Kugel ohne Berührung auf die andere Seite des Feldes. Chance vertan.

Der 1. FC Nürnberg bringt sich weiter um die Früchte seiner Arbeit. Die Gäste waren in den letzten Minuten das agilere Team, das mehr Zweikämpfe gewann und nahe am Ausgleich dran war. Durch riesige Lücken zwischen den Abwehrreihen und eine ganz schwache Raumaufteilung ermöglichen sie dem ehemaligen Clubberer Mlapa jedoch, den VfL wieder auf zwei davon ziehen zu lassen.

Plötzlich ist Union hier gefragt, den Schock zu verdauen. Zumal sich der Treffer nun nicht wirklich angedeutet hatte.

Damit sind wir hier schon wieder gut unterwegs, was den Torschnitt der Eisernen betrifft.

Die Fürther werden jetzt zwingender. Mit dem Rücken zum Tor schirmt Vukušic die Kugel stark gegen zwei Mann ab und spielt dann weiter nach rechts in den Strafraum zu Steininger. Dieser kommt aus spitzem Winkel zum Schuss, stellt Wulnikowski damit aber nicht vor Probleme. Der routinierte Schlussmann fängt sicher ab.

Tooor für VfL Bochum, 3:1 durch Peniel Mlapa
Der Torregen in Bochum geht weiter! Der VfL erhöht auf 3:1 und lässt Gertjan Verbeek im Duell mit seinem Ex-Klub jubeln. Tom Weilandt setzt sich auf dem rechten Flügel körperbetont, aber fair gegen László Sepsi durch und kann die Grundlinie quer gehen. Im richtigen Moment hebt er den Kopf und findet den völlig blanken Mittelstürmer, der aus drei Metern in die rechte Ecke einnickt. Da hat die Zuteilung im Strafraum mal so gar nicht gepasst.

Gelbe Karte für Patrick Weihrauch (Würzburger Kickers)
Weihrauch sieht nach einem Foul im Mittelfeld die erste Gelbe Karte der Begegnung.

Der VfL hingegen scheint vom FCN beeindruckt zu sein. Der Ruhrgebietsclub hätte sich einen besseren Start in die Begegnung wohl kaum vorstellen können, bekommt jedoch zu spüren, dass er es mit einer ganz schwer bespielbaren Mannschaft zu tun hat. Die Bochumer wirken leicht irritiert von Nürnbergs Anschluss und versuchen, die Begegnung durch Ballbesitz zu beruhigen.

Und nun bietet sich auch den Hausherren die Riesenchance! Narey behauptet sich klasse auf rechts und gibt scharf an den kurzen Pfosten. Dort kommt Vukušic aus fünf Metern zum Schuss, kann ihn aber nicht mehr platzieren und setzt ihn auf die Brust von Wulnikowski! Der Torhüter der Kickers muss nur stehen bleiben und kann damit abwehren. Was für Szenen nun im Sportpark Ronhof!

Tooor für TSV 1860 München, 1:1 durch Michael Liendl
Der etatmäßige Schützer verwandelt souverän. Zwar war der Ball schwach geschossen, aber Jakob Busk in die andere Ecke unterwegs.

Schon vor dem Anschlusstreffer waren die Gäste ebenbürtig, nun ist die Hoffnung auf den Ausgleich an der Castroper Straße endgültig wieder da. Wie der FCN mit den Rückschlägen in den ersten zehn Minuten umgegangen ist, ist schon beeindruckend.

Gelbe Karte für Fabian Schönheim (1. FC Union Berlin)
Irritierenderweise bekommt nicht Collin Quaner, sondern der Teamkollege gelb. Eventuell hat der Innenverteidiger gemeckert?

Elfmeter 1860! Was ist denn jetzt los? Collin Quaner blockt die Standard mit dem ausgestreckten Arm. Klar war das nicht absichtlich, aber da draußen haben die Pfoten nichts zu suchen.

Der Freistoß wird abgewehrt, aber danach wird es hektisch. 1860 bleibt am Ball und Ivica Olić wird an der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Geschickt lässt sich der Kroate in den Sechzehner fallen und fordert Strafstoß, doch der Unparteiische lässt sich nicht irritieren und gibt richtigerweise Freistoß.

Riesenbock von Rapp, Riesentat von Franke! Das muss zwingend das 2:0 für die Gäste sein! Vor dem eigenen Strafraum spielt Rapp seinem Gegenspieler Benatelli die Kugel genau in den Fuß. Zusammen mit Soriano steht der Würzburger alleine vor Megyeri. Vor dem Fürther Schlussmann legt Benatelli nochmal quer zu seinem Mannschaftskameraden. Dieser zieht auch sofort ab, doch von irgendwo kommt dieser Franke herangeflogen und kann und diese Tausendprozentige abwehren! Überragend gemacht vom Fürther Innenverteidiger!

Ein erstes heftigeres Einsteiger von Kenny Redondo führt zu einer Ermahnung durch den Unparteiischen. Für dieses taktische Foul hätte man auch gelb zücken können, aber Schiri Heft belässt es in einer bislang sehr fairen Partie bei der verbalen Abfuhr.

Das Spiel ist auch deshalb so interessant, weil beide Mannschaften defensiv viel anbieten. Dadurch ergeben sich einige Strafraumszenen und viele Abschlussmöglichkeiten. Diejenige Mannschaft, die die großen Räume im Defensivverbund zuerst schließen kann, hat hier einen großen Vorteil.

Freistoß nun auch auf der anderen Seite aus dem rechten Halbfeld. Daghfous sucht mit seiner Hereingabe erneut den Kopf von Pisot, diesmal kann Megyeri aber sicher abfangen.

Freistoß aus 25 Metern linker Position für die Gastgeber. Gießelmann und Tripić stehen bereit, Letzterer übernimmt den dann auch. Der Schuss des Angreifers kommt gut, geht letztlich aber einen halben Meter drüber. Wulnikowski muss nicht eingreifen.

Grund für das zögerliche Aufbauspiel der Löwen ist sicherlich auch, dass man um die Konterqualitäten des Gegners weiß. Da gilt es die richtige Balance zwischen Angriff und Verteidigung zu finden.

Vielleicht ist das mal ein Zeichen zum Aufbruch: Daniel Adlung setzt einen Distanzschuss deutlich über den Querbalken, aber immerhin war das mal ein Abschluss.

Tooor für 1. FC Nürnberg, 2:1 durch Edgar Salli
Man muss nur meckern! Salli erzielt seinen ersten Saisontreffer und bringt den FCN wieder ran. Das hat sich der Club in den letzten Minuten redlich erarbeitet, nun trudelt eine Flanke von rechts durch Mann und Maus hindurch, sodass sie Leibold auf der Gegenüber mit viel Zeit annehmen kann. Seine Hereingabe, die als Schuss gedacht scheint, findet den eingerückten Salli, der bei seinem Kopfball zwar unglücklich aussieht, die Murmel aber irgendwie dennoch über die Linie drückt.

Seit dem Treffer der Gäste ist kaum etwas geschehen. Die Fürther beißen sich die Zähne an den gewohnt lauf- und kampffreudigen Würzburgern aus. Die Mittelfranken müssen sich etwas einfallen lassen.

Offensiv geht bei den Hausherren aber fast gar nichts. Union hat bislang mit den Bemühungen keinerlei Probleme.

Die Franken agieren vor allem über die rechte Seite. Immer wieder kann der neunfache deutsche Meister Edgar Salli auf dem Flügel lang schicken, doch dem 24-Jährigen fehlt die Präzision bei seinen Anspielen in die Mitte. Die Moral der Clubberer jedenfalls ist in Takt.

Das Kleeblatt agiert nun zu ungenau. Die Mannschaft von Stefan Ruthenbeck kann keinen wirklichen Druck aufbauen und musste wieder einmal ein vermeidbares Gegentor schlucken. Das spielt den defensiv so gut oraganisierten Würzburgern natürlich in die Karten. Jetzt kann man das so bevorzugte Konterspiel aufziehen.

Was ist das ein Auftakt in Bochum! Nach einer Viertelstunde steht es 2:0 für die Gastgeber, die nach dem frühen Treffer per umstrittenem Strafstoß erhöhen konnten. Nürnberg scheint sich zumindest berappelt zu haben, hat mit dem Lattentreffer ein erstes Lebenszeichen von sich gegeben. Dennoch wird es für den Club natürlich ganz schwer, nochmal heranzukommen.

1860 ist sichtlich um Spielkontrolle bemüht und die Fans greifen jetzt auch mal mit aufmunternden Gesängen der Mannschaft unter die Arme.

Damir Kreilach versucht es im Verlauf mal aus der Distanz, doch sein Schuss geht weit drüber.

In Sandhausen hat Schwartz bereits bewiesen, zu was er fähig ist und machte den SVS zu einer starken Nummer im deutschen Unterhaus. In Nürnberg wird er jedoch die Zeit, die ihm in Sandhausen zur Verfügung gestellt wurde, nicht bekommen. Beim Bundesliga-Gründungsmitglied reißt der Geduldsfaden bekanntlich schneller.

Die Hausherren wirken zunehmend in der Defensive überfordert und Berlin kombiniert schnell. Ein finales Anspiel in die Spitze gerät hier zwar zu lang, aber das sieht alles ziemlich einladend aus.

Der FCN scheitert am Aluminum. Der aufgerückte Mühl steigt nach einer Möhwald-Flanke am langen Pfosten am Höchsten und drückt das Spielgerät entgegen der Laufrichtung von Manuel Riemann. Der Keeper wäre nicht mehr heran gekommen, doch die Latte rettet für den VfL.

Fürth versucht sofort zu antworten. Gießelmann kommt links im Strafraum an den Ball, löffelt ihn hoch an den langen Pfosten. Dort kommt Steininger aus spitzem Winkel zum Schuss, wird aber von Díaz abgeblockt. Gut aufgepasst vom Costa Ricaner! Das hätte durchaus gefährlich für die Kickers werden können.

Die nächste kribbelige Szene aus Sicht der Löwen: Ein Rückpass auf Jan Zimmermann gerät ein wenig zu kurz und der Keeper kommt gerade noch von einem heranrauschenden Roten an den Ball.

Den umstrittenen Elfmeter aus den Köpfen zu kriegen, ist für den FCN jetzt sicher eine Mammutaufgabe. Wie geht die Mannschaft, die ohnehin nicht mit großem Selbstvertrauen angereist war, mit dem doppelten Rückschlag um?

Tooor für Würzburger Kickers, 0:1 durch David Pisot
Mit ihrem ersten Abschluss überhaupt kommen die Gäste zur Führung! Nach einem Eckball von Daghfous löst sich Pisot von seinen Bewachern und köpft aus elf Metern völlig freistehend ein. Megyeri kann da nicht mehr retten. Das war ganz schlecht verteidigt von den Hausherren! Der Aufsteiger liegt wieder einmal in Führung!

Für die offensiven Akzente sorgen bislang ausschließlich die Hausherren, auch wenn diese noch nicht von allerhöchster Qualität sind. Gießelmann setzt Tripić links im Strafraum in Szene, aber der Norweger wird souverän von Schoppenhauer abgelaufen. Abstoß.

Nach schwungvollem Beginn der Hausherren findet ein Großteil des Spiels nun erst einmal im Mittelfeld statt. Die Würzburger stehen kompakt und lauern auf Ballverluste der Fürther. Diese hingegen finden noch keine Lücke im Abwehrverbund der Unterfranken. Da ist noch ganz viel Taktik auf beiden Seiten im Spiel.

Tooor für VfL Bochum, 2:0 durch Felix Bastians
Kaptän Felix Bastians übernimmt die Verantwortung für den Strafstoß, wemmst die Kugel dann völlig kompromisslos mit dem linken Schlappen in die Mitte und bringt den VfL nach nicht einmal zehn gespielten Minuten mit 2:0 in Front!

Gelbe Karte für Thorsten Kirschbaum (1. FC Nürnberg)
Den frühen Karton muss Kirschbaum obendrein einstecken.

Getragen durch das frühe Tor ist hier von Beginn an unheimlich viel Tempo drin. Auch die Löwen wirken angestachelt und agieren mit offenem Visier.

Es gibt Elfmeter für Bochum! Kurz nach der Führung erhält der VfL die Chance, zu erhöhen. Thorsten Kirschbaum soll im Zweikampf im Strafraum zu spät gekommen sein, hatte gegen Eisfeld aber zurückgezogen und berührt den Bochumer nicht. Das ist keinen Pfiff wert, kann im Gegenteil sogar mit einer Gelben Karte für Eisfeld bestraft werden. So muss er nicht abheben.

Tja und Jens Keller hat bis hierhin alles richtig gemacht. Diese schnellen Gegenstöße waren genau das gewollte Mittel und das führt hier auch gleich zum Treffer.

Was für ein früher Schock der Hausherren! Nicht gut sah in dieser Szene Fanol Perdedaj aus, der Kenny Redondo in seinem Rücken ziehen ließ.

Starke Aktion von Narey! Den Eckball bekommen die Gäste nicht gänzlich geklärt und so setzen die Fürther nach. Rechts im Sechzehner dreht sich Narey schön um seinen Gegenspieler Daghfous herum und zieht aus spitzem Winkel ab. Wulnikowski ist aber da und kann ohne Probleme parieren.

Tooor für VfL Bochum, 1:0 durch Kevin Stöger
Deutlich effektiver ist der VfL, der mit der ersten Aktion in Führung geht! Nach einer gefühlvollen Flanke von Tom Weilandt passt Mišo Brečko in der Mitte nicht auf, lässt Kevin Stöger gewähren, sodass der Österreicher vom Fünfmeterraum aus keine Probleme hat, die Führung für den Ruhrgebietsclub zu besorgen. Es ist der schnellste Treffer der laufenden Zweitliga-Saison.

Tooor für 1. FC Union Berlin, 0:1 durch Steven Skrzybski
Was haben wir im Vorfeld über Highlight-Fußball gesprochen? Aus der eigenen Hälfte wird Kenny Redondo lang geschickt und ist auf links durch. Den Schuss aus spitzem Winkel kann Jan Zimmermann nur unzureichend in die Mitte klatschen lassen und der Stürmer staubt zu seinem vierten Saisontor ab.

Ein erster ernsthafter Vorstoß über links und Ivica Olić führt zur Ecke. Die ist dann durchaus gefährlich, weil sie flach durch den Sechzehner schießt und die Gäste erst spät klären können.

Schönes Zusammenspiel zwischen Kirsch und Steininger auf der rechten Seite. Letzterer dringt in den Sechzehner ein und will gegen Díaz scharf in die Mitte geben. Der Ex-Darmstädter kann aber zur Ecke klären. Diese können die Gäste anschließend klären.

Es gibt einen ersten ruhenden Ball, den Kevin Möhwald lang in den Strafraum des VfL schlägt. Doch die Gastgeber sind gut sortiert und können die Pille problemlos aus der Gefahrenzone bugsieren.

Die Hausherren übernehmen hier zunächst die Initiative und lassen den Ball laufen.

Obwohl Alois Schwartz viele Wechsel angekündigt hatte, bleibt es bei den Gästen bei der einen zwangsläufigen Veränderung. Für den nach seiner Ampelkarte gesperrten Guido Burgstaller darf Kevin Möhwald von Beginn an ran. Zum ersten Mal in der Saison treten die Franken im 4-2-3-1-System an.

Der Ball rollt! Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen hat die Partie freigegeben. Die Gäste kommen im Vergleich zum letzten Spiel gegen Bochum (2:0) übrigens ohne personelle Wechsel aus.

Personelle Rotation nimmt Gertjan Verbeek vor. Gleich dreimal tauscht der Trainer des VfL im Vergleich zur Schlappe bei den Kickers. Für Russell Canouse, Nils Quaschner und Johannes Wurtz beginnen Peniel Mlapa und der wiedergenesene Stefano Celozzi, zudem bekommt Pawel Dawidowicz sein Startelfdebüt.

Noch nie hat der Club in der Zweiten Liga gegen den VfL gewinnen können – jetzt hab der FCN neunzig Minuten Zeit, diese Bilanz aufzubessern. Die Begegnung an der Castroper Straße wurde soeben angepfiffen. Viel Spaß!

Grönemeyers 'Bochum' hallt durch die Lautsprecher und die Spieler kommen auf das Grün - gleich geht es los! Wir wünschen viel Spaß!

Die Mannschaften sind bereit und kommen hinaus auf den Rasen! Die Hausherren tragen weiße Trikots und schwarze Hosen. Die Gäste sind ganz in Rot gekleidet. Freuen wir uns auf ein hoffentlich spannendes Frankenduell!

Ein Debüt gibt es heute an der Pfeife: Der Unparteiische Lasse Koslowski leitet die Begegnung. Koslowski ist seit 2015 DFB-Schiedsrichter und pfeift seit Beginn der Saison für das deutsche Unterhaus. Dem 29-jährigen Klavierlehrer aus Berlin wird im Vonovia Ruhrstadion von den Linienrichtern Henry Müller aus Cottbus und Robert Wessel sowie dem Vierten Offiziellen Eric Müller assistiert.

Dennoch sollte der FCN irgendwie zusehen, drei Zähler aus dem Ruhrgebiet zu entführen – denn in der anstehenden Woche kommt es zum brisanten Duell mit Greuther Fürth. Eine noch größere Drucksituation im emotional aufgeladenen Franken-Derby können die Clubberer wahrlich nicht gebrauchen. Zwar hatte Alois Schwartz seiner Mannschaft gegen 1860 kaum Vorwürfe machen, haderte aber mit der Gelb-Roten Karte für Stürmer Guido Burgstaller, die die Löwen zum Siegtor ausnutzten. !Wir sind natürlich nicht glücklich – logischerweise. Wenn es nicht läuft, dann läuft's nicht", so der ratlos wirkende Trainer.

Schiedsrichter auf der Baustelle im Fürther Sportpark Ronhof ist Dr. Martin Thomsen. Seine Assistenten an den Seitenlinien heißen Tobias Reichel und Dominik Jolk. Vierter Offizieller ist Nicolas Winter. In einer guten Viertelstunde geht's los im Frankenland!

Damit ist die Schonfrist für den neuen Mann an der Seitenlinie sowie das gesamte Team abgelaufen. Vorrangig kann es nur noch um das nackte Ergebnis gehen – Punkte müssen her. "Mit jedem Spiel, das du nicht gewinnst, wird es ein Kopfthema", warnt Sportvorstand Andreas Bornemann. "Wir können keinen Reset-Knopf drücken. Gegen ein Negativthema ist es immer schwieriger anzuarbeiten."

Vor 38 Jahren gab es das letzte Pflichtspiel-Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften. Beide Spiele gingen damals an Fürth (1:0 und 2:0), danach sollten sich die Wege auf lange Zeit wieder trennen. Würzburg versank in den Niederungen des Amateurfußballs, Fürth hielt sich bis 1983 in der zweiten Liga, konnte den freien Fall in den 90ern in der fünften Liga stoppen. Danach ging es stetig wieder bergauf. Nun also trifft man mal wieder im Bundesliga-Unterhaus aufeinander. Auf dem Papier dürften die Hausherren Favorit sein, doch ist es schon erstaunlich, wie schnell sich die Würzburger an die zweite Liga gewöhnt haben. Das wird eine äußerst spannende Partie!

Eine ganz bittere Eigendynamik hat sich bereits in Nürnberg entwickelt. Der Club war nach dem knapp verpassten Aufstieg mit viel Euphorie sowie großen Erwartungen in die Saison gestartet, konnte in vier Spielen aber erst zwei Punkte sammeln, sodass sich die Situation für den aus Sandhausen gekommenen neuen Coach Alois Schwartz bereits früh in der Saison zuspitzt. Nochmals befeuert wurde die Krise durch die jüngste Heimniederlage gegen die Münchener Löwen, die die Mittelfranken auf den vorletzten Tabellenplatz beförderte.

Bernd Hollerbach kann derzeit nur schmunzelnd nach Fürth blicken. Der 46-Jährige kann personell aus dem Vollen schöpfen. Und so dürfte die nur 80 Kilometer lange Anreise besonders leicht gefallen sein. In ihrem 4-3-2-1-System überzeugen die Würzburger bislang spielerisch und kämpferisch zugleich. Schaltzentrale im Mittelfeld ist hierbei Tobias Schröck. Der 23-Jährige spielt bislang eine bärenstarke Saison und ruft bereits jetzt einige Scouts auf den Plan. Doch auch Spieler wie Nejmeddin Daghfous (bereits drei Vorlagen), Elia Soriano und Rico Benatelli (jeweils zwei Tore) beleben das Spiel der Unterfranken. Mit Verteidigern wie Júnior Díaz, David Pisot, Clemens Schoppenhauer oder Torhüter Robert Wulnikowski verfügt man zudem über eine äußerst erfahrene Hintermannschaft. Diese Würzburger sind nur ganz schwer zu knacken!

"Auch danach haben wir die Vorwärtsbewegung gesucht, haben offensiv gewechselt und alles versucht. Es hat aber nicht geklappt, das gehört zum Fußball dazu. Das zweite Tor war dann nur noch für die Statistik", will sich Verbeek nicht lange mit der ersten Saisonpleite sowie dem Fall auf Platz Elf aufhalten und sie heute vergessen machen.

Wir dürfen gespannt sein, wie die Punkte verteilt werden. Der Unparteiische heißt Florian Heft, die Assistenten hören auf die Namen Tim-Julian Skorczyk sowie Henrik Bramlage.

Große Überraschungen gibt es in den Startformationen nicht. Beide Trainer setzen im Wesentlichen auf die erfolgreiche Elf vom letzten Spieltag. Allein Jens Keller bringt Kenny Redondo im 4-3-3 von Beginn an. Der Stürmer hatte Adrian Nikçi am letzten Spieltag in der zweiten Halbzeit beerbt und darf sich heute von Beginn versuchen. Der Schweizer bleibt dafür draußen. 1860 startet taktisch mutmaßlich in einem 4-4-2.

Jetzt gilt es, diesen Trend umzukehren und die Punkte im Westen zu halten. Vor heimischen Fans im Ruhrstadion will der VfL ein anderes Gesicht als zuletzt bei den Kickers zeigen. Insbesondere in der Offensive muss er effizienter werden, weiß auch Trainer Gertjan Verbeek: "Wir hatten Pech mit dem Pfostenschuss durch Nils Quaschner, doch im Grunde genommen war es nur eine Frage der Zeit, wann wir das erste Tor schießen würden." Den Treffer jedoch erzielten die Kickers.

Nach dem 1:1 bei Fortuna Düsseldorf kommt es bei der Spielvereinigung deshalb zu vier Veränderungen. Mit Veton Berisha, Robert Žulj, Sebastian Freis und Serdar Dursun fällt der komplette Angriff aus dieser Partie weg. Sie werden ersetzt durch die beiden Eigengewächse Daniel Steininger (vorne rechts), Benedikt Kirsch (offensives Mittelfeld), den bereits erwähnten Zlatko Tripić (links) und Ante Vukušic (Sturmzentrum). Die Personalnot ermöglicht Fürths Publikumsliebling Ilir Azemi mal wieder einen Platz auf der Bank. Der bullige Mittelstürmer kommt nach seinem schweren Autounfall vor zwei Jahren derzeit hauptsächlich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz.

Da war die erste Pleite: Nach dem Auftakterfolg über den 1. FC Union Berlin konnte der Ruhrgebietsclub aus Bochum keine Begegnung mehr für sich entscheiden, holte zunächst zwei Remis gegen Karlsruhe und Hannover und verlor zuletzt beim Aufsteiger aus Würzburg. In der flyeralarm Arena rannte der Favorit ohne jegliche Kreativität an, fing sich den Rückstand und kurz vor Schluss den entscheidenden Gegentreffer zum 0:2.

Der dreimalige Deutsche Meister aus der Kleeblattstadt wird sich dies aber nicht gefallen lassen. Stefan Ruthenbeck forderte von seiner Mannschaft unmissverständlich einen Sieg, um den Auswärtspunkt aus der letzten Partie in Düsseldorf (1:1) zu vergolden. Allerdings plagen den 44-Jährigen große Personalsorgen. Nach einer dummen Tätlichkeit in der Schlussphase des Fortuna-Spiels wurde Fürths Kreativzentrale Robert Žulj nachträglich für drei Spiele gesperrt. Zudem fehlen die sonst gesetzten Angreifer Veton Berisha, Jürgen Gjasula und Sercan Sararer verletzt. Sebastian Freis und Zlatko Tripić konnten ebenfalls nur eingeschränkt am Training unter der Woche teilnehmen. Während Tripić heute in der Startelf steht, reicht es bei Freis nur zu einem Platz auf der Bank.

Tatsächlich sind die Sechziger ihrerseits gut in die Saison gekommen und haben nur den Auftakt gegen Fürth verloren. Danach gab es in drei Spielen sieben Punkte und man will in der Allianz-Arena die weiße Weste in der noch jungen Saison wahren. Da man auch im Pokal eine Runde weiter kam, sieht man sich selbst als ein Team mit einer positiven Entwicklung.

Die englische Woche in der Zweiten Bundesliga beginnt. Innerhalb der nächsten Woche haben die Vereine jeweils drei Spiele vor der Brust. Mit dem VfL Bochum und dem 1. FC Nürnberg erwartet uns heute zu Beginn dieser spannenden sieben Tage ein Duell zweier gebeutelter Mannschaften, die den jüngsten Negativerlebnissen mit einem Dreier entkommen wollen.

Als Underdog gingen die Unterfranken aus Würzburg in der vergangenen Spielzeit in die Dritte Liga. Am Ende stand der Aufstieg. Als Underdog geht man auch nun in die neue Zweitligasaison und prompt findet man sich nach vier Partien erneut im oberen Tabellendrittel wieder. Die Mannschaft von Trainer Bernd Hollerbach überrascht den deutschen Fußball weiter mit einer kämpferisch starken und offensiv effizienten Spielweise. Zuletzt feierten die Mainfranken drei Pflichtspielsiege in Folge! Dem 1:0 nach Verlängerung im Pokal gegen Braunschweig folgte ein 2:1 in Heidenheim sowie ein 2:0 zu Hause gegen Bochum. Allesamt Mannschaften, die gefestigt in der zweiten Liga stehen. Der FWK schickt sich an, die neue Nummer 1 in Franken zu werden. Ein Sieg heute in Fürth und dieser Status wäre erst einmal zementiert.

Entsprechend wollen die Gäste heute nachlegen und bekommen vom Gegner viel Respekt gezollt. Berlin sei das spielstärkste Team der Liga und einer der Topfavoriten. Heim-Coach Kosta Runjaic lobte zudem die Kombinationssicherheit und die Fülle an guten Einzelkönnern. Trotzdem wolle man die Punkte natürlich in der bayrischen Hauptstadt behalten. Diese Komplimente gab Union postwendend zurück. Auch 1860 sei ambitioniert und habe gerade vorne viel Qualität und Erfahrung aufzubieten.

Wenn man in dieser Saison auf Entertainment und Event-Fußball steht, ist man derzeit bei Union Berlin bestens aufgehoben. Denn bei im Schnitt 4,75 Toren ist bei den Eisernen eigentlich immer allerhand los. Leider war diese wilde Spielweise bis zum letzten Wochenende wenig erfolgreich, doch mit dem deutlichen 4:0 über den KSC könnte nun die Kehrtwende eingeleitet werden.