Fazit:
Eintracht Braunschweig gewinnt zum ersten Mal seit September 1991 beim FC St. Pauli. Vor allem die Abgeklärtheit des 2:0-Sieges im Millerntor-Stadions ist beeindruckend. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht hat die Braun-Weißen nach der verdienten Pausenführung erst einmal machen lassen und dann den ersten großen Abwehrpatzer mit dem vorentscheidenden zweiten Treffer bestraft. Neuzugang Julius Biada erzielte in Minute 67 das beruhigende zweite Tor, netzte damit wie zum Saisonauftakt gegen Würzburg. St. Pauli hat heute seine Grenzen aufgezeigt bekommen, scheiterte an der Dominanz der Südostniedersachsen und spielte sich nur wenige Abschlüsse heraus. Während das Lienen-Team ohne einen Ligapunkt zum Pokalspiel nach Lübeck reist, spielt die Eintracht mit ganz breiter Brust in der ersten Runde erneut gegen Würzburg, diesmal allerdings in Unterfranken. Einen schönen Samstag noch!

Die reguläre Spielzeit ist abgelaufen. Der Nachschlag beträgt zwei Minuten!

Hernandez, dessen Hereinnahme dank zahlreicher Dribblings ein echter Gewinn ist, spielt nach Eindringen in den Strafraum von rechts einen Querpass auf den zweiten Pfosten. An den kommt Moll nicht ganz heran.

Es scheint zwar aussichtslos zu sein, doch die Hamburger geben noch einmal Vollgas und drängen auf den Anschlusstreffer. Vor allem nach hohen Bällen vermittelt die Gästeabwehr momentan nicht den sichersten Eindruck.

Buchtmann kommt nach einer Ecke von der rechten Fahne zwar mit dem Kopf an den Ball, bekommt aber keinen Druck hinter die Kugel. Sein Schädelstoß fliegt im hohen Bogen über den Kasten von Fejzić.

Schönfeld scheitert an Himmelmann! Nach Hernandez' Solo bis an die zentrale Strafraumkante hat der Braunschweiger mit der 21 auf dem Rücken viel Platz für einen Fernschuss aus 20 Metern. Himmelmann verhindert den Einschlag mit einer tollen Reaktion.

St. Pauli hat sich seinem Schicksal ergeben, schafft es kaum noch über die Mittellinie. Man ist nur noch zehn Minuten von einem Fehlstart entfernt. Die Braun-Weißen sind mit Stuttgart und Braunschweig aber auch auf zwei Schwergewichte der 2. Bundesliga getroffen.

Khelifi ballert von rechts aus spitzem Winkel und kurzer Distanz auf die rechte Ecke. Himmelmann deckt den Pfosten wunderbar ab und verhindert den dritten Gegentreffer. Braunschweig hat durchaus die Chance, hier einen echten Kantersieg zu feiern.

Eine Viertelstunde vor dem Schluss deutet wenig darauf hin, dass die Lienen-Truppe noch einmal für Spannung sorgen kann. Braunschweig agiert ab sofort mit gestärkter Defensivabteilung. Für den starken Omladič betritt Boland den Rasen.

Gelbe Karte für Nik Omladič (Eintracht Braunschweig)
Omladič verhindert einen Gegenstoß der Hausherren durch ein taktisches Foul im Mittelkreis. Hier ist eine Gelbe Karte zwingend. Schiedsrichter Dankert bleibt fehlerfrei in seinen Bewertungen.

Der für Biada vor wenigen Minuten eingewechselte Hernandez zieht von der linken Außenbahn nach innen. Er feuert vom Strafraumeck zentral auf den Kasten. Himmelmann lässt den Aufsetzer nach vorne abprallen und hat Glück, dass Khelifi beim Nachsetzen aus dem Abseits kommt.

Der Matchplan von Torsten Lieberknecht scheint aufzugehen. Nach einer verdienten Halbzeitführung hat man den Gegner kommen lassen und ihn nun durch einen Gegenstoß auf dem falschen Fuß erwischt. Die Eintracht wäre mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel die erste Mannschaft der 2. Bundesliga, die sechs Punkte auf dem Konto hat. Hannover und Fürth können noch nachziehen.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 0:2 durch Julius Biada
Biada bestraft den Gastgeber eiskalt! Gonther verstolpert die Kugel als letzter Mann auf Höhe der Mittellinie. Biada hat auf einen Aussetzer spekuliert und läuft plötzlich allein auf Himmelmann zu. Am Sechzehner angekommen vollendet er mit einem platzierten Schuss in die halbhohe rechte Ecke.

Die Bemühungen um den Ausgleich sind den Braun-Weißen nicht abzusprechen. Viele Angriffe kommen allerdings zu umständlich daher; es fehlt eine ordnende Hand in der Offensive. Braunschweig lässt das Spiel auf sich zukommen und verwaltet den knappen Vorsprung recht souverän.

Die Hausherren bekommt einen Freistoß in zentraler Lage zugesprochen. Die Torentfernung dürfte etwa 23 Metern betragen. Bouhaddouz schnibbelt das Spielgerät halbhoch durch eine Lücke in der gelb-blauen Mauer, doch mangels Tempo hat Fejzić in der linken Ecke keine Probleme.

Khelifi beinahe mit der Vorentscheidung! Kumbela legt von der rechten Strafraumseite ab. Der Schweizer peilt aus 16 Metern die flache linke Ecke an. Himmelmann wäre wohl nicht an diesen Ball herangekommen und hat Glück, dass zum Aluminium ein guter halber Meter fehlt.

Pauli-Coach Lienen reagiert auf die fehlenden Impulse von den Außen. Er nimmt Kalla herunter und schickt Choi ins Rennen. Sorgt der junge Südkoreaner für frischen Wind bei den Gastgebern? Im Vergleich zu Durchgang eins ist kein wirklicher Aufwärtstrend zu erkennen.

Eine Torannäherung der Braun-Weißen! Picault probiert es aus dem linken Halbfeld mit einem flachen Schuss auf die flache rechte Ecke. Sein Versuch kullert weit am Gehäuse von Fejzić vorbei. Der Braunschweiger Schlussmann erlebt weiterhin einen ruhigen Nachmittag.

Die Gäste zeigen sich weiterhin abgeklärt, sind sich bewusst, dass St. Pauli im Laufe dieser zweiten Halbzeit mehr Risiken eingehen muss. Es deutet sich bereits an, dass die Eintracht mit temporeichen Konterangriffen für Gefahr sorgen kann.

Gelbe Karte für Joseph Baffo (Eintracht Braunschweig)
Der Vorbereiter des bisher einzigen Treffers steigt Bouhaddouz auf Höhe der Mittellinie von hinten in die Beine. Referee Dankert, der das Geschehen im Griff hat, zückt die zweite Gelbe Karte an diesem Nachmittag.

Beide Trainer verzichten auf personelle Änderungen zum Start der zweiten Halbzeit. Aufgrund der verletzungsbedingt Auswechslung von Lasse Sobiech darf Ewald Lienen ohnehin nur noch zweimal tauschen.

Willkommen zurück zum Wiederanpfiff im Millerntor-Stadion! Die Eintracht hat bisher bewiesen, dass sie durchaus ein Kandidat für eine Platzierung im oberen Tabellendrittel sein kann und vielleicht sogar um den Aufstieg mitspielen kann. Mit dem Selbstvertrauen des Heimsiegs gegen Würzburg hat die Mannschaft von Torsten Lieberknecht bisher eine dominierende Leistung gezeigt und ist auf dem besten Weg, erstmals seit fast 25 Jahren beim FC St. Pauli zu gewinnen.

Halbzeitfazit:
Im Millerntor-Stadion scheinen sich die Trends des ersten Wochenendes fortzusetzen. Zur Pause führt Eintracht Braunschweig mit 0:1 beim FC St. Pauli. Nach einer temporeichen Anfangsphase mit leichten Vorteilen für die Niedersachsen und einer stärkeren Periode der Braun-Weißen waren es über weite Strecken der ersten Halbzeit die Gelb-Blauen, die den Takt vorgaben und die besseren Möglichkeiten hatten. Die zahlreichen Kombinationen in der Offensive, die mit wenigen Kontakten für eine hohe Geschwindigkeit sorgten, wirbelten die heimische Abwehr immer wieder stark durcheinander. Der verdiente Führungstreffer für die Lieberknecht-Truppe gelang in Minute 40 durch einen Kopfball von Kumbela. St. Pauli muss ein dickes Brett bohren, um die zweite Niederlage im zweiten Match noch abwenden zu können. Bis gleich!

Aufgrund der frühen Verletzungsunterbrechung beträgt die Nachspielzeit eine Minute.

Die Hausherren werden froh sein, wenn in Kürze der Pausenpfiff ertönt und sie sich neu sammeln dürfen. Abgesehen von einer guten Phase nach einer guten Viertelstunde haben die Braun-Weißen hier und heute wenig zu melden.

Tooor für Eintracht Braunschweig, 0:1 durch Domi Kumbela
Die Eintracht geht noch vor der Pause in Führung und das ist völlig verdient! Baffo schlägt aus der eigenen Hälfte einen langen Ball in den Sechzehner. Hornschuh verschätzt sich, so dass Kumbela aus gut acht Metern frei zum Kopfball kommt. Im hohen Bogen senkt sich das Leder hinter Himmelmann ins Netz.

Khelifi zieht von seinem linken Flügel nach innen und probiert es vom Strafraumeck mit einem Schuss in Richtung rechtem Winkel. Den verpasst er deutlich, so dass Himmelmann gar nicht erst abheben muss.

Gerade im Vergleich zur ersten Halbzeit am Montag ist die Leistung der Lienen-Truppe ein Rückschritt. Braunschweig beherrscht das Mittelfeld und ist die bestimmende Mannschaft. Auf den Rängen ist es auch schon deutlich ruhiger geworden.

Braunschweig ist jetzt am Drücker und schnuppert am Führungstreffer. Die braun-weiße Defensive ist überfordert und wird den Kasten von Himmelmann nicht mehr lange sauber halten können, wenn es nicht bald Entlastung gibt.

Gelbe Karte für Daniel Buballa (FC St. Pauli)
Der Einstieg in die persönlichen Strafen ist gemacht. Buballa zieht gegen Baffo voll durch, obwohl der die Kugel schon lange nach vorne geschlagen hat. Mit der ersten Gelben Karte liegt Schiri Dankert vollkommen richtig.

Baffo vergibt die Riesenchance auf das 0:1! Reichels Hereingabe von der linken Grundlinie wird durch Biada am ersten Pfosten mit der Fußspitze verlängert. Baffo muss an der lange Ecke eigentlich nur noch in die freie kurze Ecke einschieben, trifft aus sechs Metern aber nur das Außennetz.

Nach einem langen Ball klärt Gonther das Leder am eigenen Strafraum per Kopf vor die Füße von Omladič. Der bringt den aufspringenden Ball zwar mit Wucht auf den Kasten von Himmelmann, doch sein Versuch aus 18 Metern ist zu unplatziert und daher keine echte Prüfung für Himmelmann.

Die Zuschauer im Millerntor-Stadion erleben mittlerweile eine ausgeglichene Begegnung, in der die Gäste mehr Ballbesitz verzeichnen, die Hausherren durch feine Pässe in die Tiefe aber durchaus Nadelstiche setzen können. Die Teams beweisen, dass sie zur stärkeren Hälfte der Zweitligateams gehören.

Bouhaddouz wird im letzten Moment gestoppt! Kalla spielt wunderbar auf den Torschützen vom Montag durch. Der holt aus linken 13 Metern zum Schuss mit dem rechten Fuß aus, als Verteidiger Valsvik ihn mit einer sauberen Grätsche noch stoppen kann.

Ofosu-Ayeh mit dem Kopfstoß! Der Rechtsverteidiger tauscht mit Stürmer Kumbela die Rollen, der sich auf die Außenbahn fallen lässt und auf den ersten Pfosten flankt. Ofosu-Ayeh nickt aus gut sechs Metern auf die lange Ecke. Himmelmann kann den Ball sicher aufnehmen.

Der BTSV kann die starke Anfangsphase aktuell nicht bestätigen, ist immer stärker in der eigenen Hälfte gefordert. Die Lienen-Truppe hält nun sehr gut dagegen, wird dabei von der Anhängerschaft lautstark unterstützt und kämpft sich Meter um Meter nach vorne.

... Buchtmann will das Spielgerät links an der gelb-blauen Mauer vorbeischießen, doch sein flacher Schuss kann von Kumbela geblockt werden. Die Gastgeber warten noch auf ihre erste Möglichkeit, steigern sich aber in den letzten Momenten.

Die Braun-Weißen müssen einen hohen Aufwand betreiben, um in die Nähe des Tores von Fejzić zu geraten. Sie bekommen nun einen Freistoß an der linken Sechzehnerkante zugesprochen, nachdem Ofosu-Ayeh Bouhaddouz zu Fall gebracht hat...

Sobiech ist schon seit einigen Minuten über den Rasen gehumpelt und wird die Partie nicht fortsetzen können. Der lange Innenverteidiger wird in Kürze durch Hornschuh ersetzt werden. Ein herber Rückschlag für die Hausherren!

Die Lieberknecht-Truppe wirbelt die Hamburger Abwehrreihe ordentlich durcheinander, gelangt immer wieder mit wenigen Kontakt in die gefährlichen Bereiche. Die Südostniedersachsen treten nach dem Heimsieg gegen Würzburg sehr selbstbewusst auf.

Omladič trifft den Pfosten! Der Außenbahnspieler zirkelt einen Freistoß vom rechten Flügel halbhoch auf die kurze Ecke. Der direkte Versuch aus schwierigem Winkel erwischt Himmelmann auf dem falschen Fuß. Am Ende hat der Keeper Glück, dass das Aluminium für ihn rettet.

Ein längeres Abtasten gibt es zu Beginn nicht. Beide Mannschaften sind schon einige Male im letzten Felddrittel angekommen und haben es auch schon in den jeweiligen Sechzehner geschafft. Die Anfangsphase macht Hoffnung auf einen attraktiven Nachmittag im Millerntor-Stadion.

Ebenfalls einen Tausch gibt es in der ersten Formation der Niedersachsen. Auf der Position des Linksverteidigers bekommt Ken Reichel den Vorzug vor Niko Kijewski. Mit Gustav Valsvik, Julius Biada Quirin Moll beginnen erneut drei Neuzugänge.

Ewald Lienen hat eine personelle Änderung im Vergleich zur Pleite in Stuttgart vorgenommen. Anstelle von Philipp Ziereis (nicht im Kader) startet Sören Gonther, der am Montag in der Schlussphase eingewechselt worden ist.

Halbzeit eins läuft! Schenken die Braun-Weißen ihrer Anhängerschaft im ersten Heimmatch direkt den ersten Sieg oder entführt der BTSV die drei Punkte erstmals seit fast 25 Jahren aus den Millerntor-Stadion? Der jüngste und bisher dritte Erfolg der Eintracht beim FC St. Pauli datiert vom 27. September 1991.

Es ist angerichtet: Vor ausverkauften Rängen verlassen die Mannschaften angeführt vom Schiedsrichtergespann die Katakomben des Millerntor-Stadions. Die Fans präsentieren mit zahlreichen braun-weißen Fahnen eine tolle Choreographie auf allen vier Tribünen.

Bastian Dankert wird für die Einhaltung des Regelwerks sorgen. Der 36-jährige Sportwissenschaftler hat seine Karriere als Unparteiischer beim Brüsewitzer SV in der Nähe von Schwerin begonnen und arbeitet hauptberuflich als Geschäftsführer und Marketingleiter des Landesfußballverbands Mecklenburg-Vorpommern. Er pfeift seit März 2011 in der 2. Bundesliga, schaffte den Aufstieg in die nationale Eliteklasse vor gut vier Jahren. An den Seitenlinien wird er von René Rohde und Markus Häcker unterstützt.

"Es wird in diesem Spiel auf viele Kleinigkeiten ankommen. Wir müssen unsere Defensivprinzipien gut umsetzen, offensiv unsere Automatismen verbessern und brauchen auch individuell eine Top-Leistung, um dort zu bestehen", beschreibt Gästetrainer Torsten Lieberknecht, worauf es in den ersten 90 Auswärtsminuten der Spielzeit ankommt. In der Fremde war die Eintracht in der Vorsaison mit 19 Punkten nur Mittelmaß.

Der Gast aus dem Südosten Niedersachsens ist mit einem Dreier in die Saison gestartet. Mit 2:1 konnte Aufsteiger Würzburg im eigenen Stadion besiegt werden. Salim Khelifi (43.) und Julius Biada (54.) besorgten die Treffer; nach dem Anschlusstor in Minute 61 wurde es noch einmal eng für die Mannschaft von Torsten Lieberknecht.

Fazit:
Der Karlsruher SC und der VfL Bochum teilen sich die Punkte. 1:1 heißt es nach 90 im Wildparkstadion. Für Tomas Oral ist der einfache Punktgewinn bei seiner Heimpremiere schmeichelhaft. Die Badener enttäuschten heute vor allem im ersten Durchgang, konnten sich nach dem Seitenwechsel nur geringfügig steigern. Nur aufgrund einer sehr passiven Herangehensweise der Gäste im zweiten Abschnitt gelang es dem KSC, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Ansonsten erarbeiteten sich die Hausherren nur wenige Abschlüsse, stehen mangels Durchschlagskraft in der Offensive vor einer schwierigen Saison. Bochum hat ein deutlich höheres Potential, hat dies heute aber nur in der ersten Halbzeit abgerufen. Karlsruhe reist im DFB-Pokal am kommenden Samstag zum TSV 1860 München; Bochum spielt beim FC Astoria Walldorf aus der Regionalliga Südwest. Einen schönen Samstag noch!

"Wir müssen uns vor Augen führen, welch starke erste Halbzeit wir in Stuttgart gespielt haben. Da haben wir es mit und gegen den Ball richtig gut gemacht. Gegen Braunschweig gilt es daran anzuknüpfen", bringt Mittelfeldmann Christopher Buchtmann auf den Punkt, welche positiven Eindrücke vom Montag heute bestätigt werden müssen. Der FC St. Pauli wird nur bis in den Frühling hinein auf den Aufstieg hoffen dürfen, wenn er mehr Konstanz in seine Leistungen bekommt als in der vergangenen Spielzeit.

Die Nachspielzeit beträgt drei Minuten!

Eine halbhohe Hereingabe von der linken Außenbahn rutscht zu Eisfeld durch, der am Elfmeterpunkt vor Vollath an den Ball kommt. Mit einer riskanten, aber wohl regelgerechten Aktion kann Krebs den Bochumer Zehner in höchster Not stoppen.

Gelbe Karte für Franck Kom (Karlsruher SC)
Kom rutscht auf der rechten Abwehrseite seitlich in die Beine von Perthel, der sich den Ball gerade vorgelegt hat. Hier bleibt dem Unparteiischen nichts anderes übrig, als zur Brusttasche zu greifen.

Das Duell der Blau-Weißen plätschert in der Endphase ereignislos dem Ende entgegen. Für die Gastgeber ist das Ergebnis hinsichtlich der Chancenverteilung immer noch schmeichelhaft, auch wenn in Durchgang zwei eine Steigerung erreicht wurde.

Vor allem die Entstehung des Ausgleichstors durch Alexandru Maxim (67.) dürfte Trainer Ewald Linien geärgert haben, schließlich ließ sich sein Team in Führung liegend auswärts bei einem Aufstiegskandidaten auskontern. Mitte der zweiten Halbzeit waren die Norddeutschen wohl etwas zu gierig auf den zweiten Treffer und vernachlässigten die defensive Ordnung. Der späte Siegtreffer gelang den Schwaben dann dank einer furiosen Schlussoffensive, in der die Gäste weit in die eigene Hälfte gedrängt wurden.

Gelbe Karte für Marco Stiepermann (VfL Bochum)
Der Ex-Fürther hindert Stoppelkamp an der Einleitung eines Konters. Er reißt ihn im Mittelfeld zu Boden. Auch dieses taktische Einsteigen zieht eine Verwarnung nach sich.

Gelbe Karte für Johannes Wurtz (VfL Bochum)
Wurtz hat mit seiner Grätsche kaum eine Chance auf den Ball, trifft lediglich die Hinterbeine von Stoppelkamp. Auch hier ist die Gelbe Karte, die Schiedsrichter Ittrich zückt, angemessen.

Torres, der in den letzten Minuten einer der Karlsruher Aktivposten war, ist alles andere als zufrieden mit dem vorzeitigen Ende seines Arbeitstags. Sein Coach Oral ersetzt ihn in den letzten Minuten mit Barry.

Der FC St. Pauli hat einen europapokalähnlichen Fußballabend in den Knochen, schließlich wohnten der Montagabendpartie beim VfB Stuttgart 60.000 Zuschauer bei. Auch sportlich war in der Mercedes-Benz-Arena Unterhaltungspotential geboten. In einer temporeichen Partie mit vielen Strafraumszenen lagen die Braun-Weißen dank des Führungstreffers von Neuzugang Aziz Bouhaddouz (28.) zur Pause vorne, stand gegen den Absteiger am Ende aber dennoch mit leeren Händen da.

Bochum mit der Gelegenheit auf den Siegtreffer! Ein Angriff rollt über die linke Außenbahn in Richtung gegnerischem Tor. Perthels Querpass auf Höhe des Sechzehners landet über Umwege vor den Füßen von Quaschner, der mit dem rechten Fuß abschließt. Vollath verhindert den Einschlag mit einer tollen Parade in der rechten Ecke.

Ver VfL tut sich schwer, die Kontrolle über das Geschehen wieder zu übernehmen. Karlsruhe holt gerade etwas Luft, so dass die Bochumer durchaus Räume angeboten bekommen. Die Gäste haben es sich selbst zuzuschreiben, dass sie nicht mehr vorne liegen.

Gelbe Karte für Jordi Figueras (Karlsruher SC)
Der Spanier ist nicht einverstanden, dass ein Ellenbogeneinsatz im Luftduell abgepfiffen wird. Für sein abfälliges Abwinken wird er mit einer Verwarnung bestraft.

Tomas Oral wird vom Schiedsrichter ermahnt, hat sich zu lautstark über eine Entscheidung beschwert. Mit Krebs hat der Heimcoach vor wenigen Augenblicken einen erfahrenen Mittelfeldmann eingewechselt, stellt sein Team durch die Herausnahme von Yamada in der Schlussphase wieder etwas defensiver ein.

Karlsruhe traut sich nach dem Ausgleichstor etwas mehr zu, aber eine wirkliche Steigerung in der Offensive ist nicht zu erkennen. Stoppelkamp lässt Hoogland und Celozzi ins Leere laufen, doch sein unbedrängter Abschluss aus 17 Metern ist mangelhaft, segelt weit über den Kasten von Riemann.

Wirklich verbessert hat sich das Oral-Team nach der Pause nicht; vielmehr wurde es durch passive Bochumer zurückgeholt im Kampf um die Punkte. Können die Gäste den Schalter nun wieder umlegen? Bis vor wenigen Minuten deutete alles auf einen abgeklärten Auswärtssieg hin.

Tooor für Karlsruher SC, 1:1 durch Dimitrios Diamantakos
Der unerwartete Ausgleich für den KSC! Torres wird auf dem rechten Flügel geschickt, tankt sich in den Sechzehner. Er spielt flach an den ersten Pfosten. Dort wird Diamantakos zwar eng von Hoogland bewacht, trifft aber mit einem tollen Hackenschuss aus gut fünf Metern in die flache linke Ecke.

Der VfL sollte die Gastgeber nicht unnötig stark machen, indem er sich völlig aus der gegnerischen Hälfte abmeldet. Den Badenern wird es momentan zu einfach gemacht, das Mittelfeld zu durchqueren. Diamantakos fällt eine Freistoßflanke von Stoppelkamp an der Fünferkante vor die Füße, doch er reagiert überrascht und verlängert direkt in die Arme von Riemann.

Der zweite Bochumer Joker betritt den Rasen. Gästecoach Verbeek hat erkannt, dass in seiner Angriffsreihe nach dem Seitenwechsel zu wenig Betrieb herrscht und bringt durch die Hereinnahme von Wurtz frischen Wind auf die Wiese. Nach einer ansprechenden Leistung geht Gyamerah in den Feierabend.

Gertjan Verbeek nimmt seinen ersten Wechsel vor. Für den schwachen Mlapa, der nur durch die Vorbereitung der ersten Bochumer Chance durch Stiepermann auffiel, kommt Quaschner in die Partie. Der Leihspieler aus Leipzig hat den Siegtreffer am vergangenen Wochenende vorbereitet.

Mit hohen Anspiel an die Sechzehnerkante kann der Gastgeber nun zumindest ansatzweise dafür sorgen, dass der VfL defensive Probleme bekommt. Nach einem langen Ball legt Hoffer für Yamada ab, der im Strafraum zum Dribbling ansetzt. Er legt für Diamantakos ab, dessen Vorlagenversuch von links von Riemann abgefangen wird.

Gelbe Karte für Peniel Mlapa (VfL Bochum)
Mlapa lässt sich die Kugel von Stoppelkamp abnehmen. Der ehemalige U21-Goalgetter will den Ex-Paderborner nicht ziehen lassen und hält ihn einfach am linken Fuß fest. Referee Ittrich zückt die zweite Gelbe Karte der Partie.

Karlsruhe hat weiterhin keine Mittel, um eine ordentliche Geschwindigkeit in der gegnerischen Hälfte zu erzeugen. Für Bochum geht es ähnlich entspannt weiter wie in den letzten Minuten der ersten Halbzeit.

Tomas Oral reagiert auf die offensiven Schwächen seines Teams und schickt mit Hoffer einen zweiten Stürmer ins Rennen. Der KSC agiert ab sofort in einer 4-4-2-Formation. Valentini übernimmt die Position des Rechtsverteidigers von Bader; auf links in der Viererkette fällt Kinsombi zurück.

Willkommen zum zweiten Abschnitt im Wildparkstadion! Vor heimischer Kulisse tritt der KSC bisher ohne die nötigen Ideen im Angriff auf und lässt den Bochumern in der Defensive in zahlreichen Szenen viel zu viel Platz. Der VfL brennt hier bisher kein spielerisches Feuerwerk ab, liegt aber dennoch souverän vorne.

Halbzeitfazit:
Ernüchterung macht sich breit im Wildparkstadion, als der aufmerksame Schiedsrichter Ittrich zum Pausentee bittet. Der Karlsruher SC liegt nach 45 Minuten mit 0:1 gegen den VfL Bochum hinten. Nach einem ordentlichen Start mit hohen Pressing enttäuschten die Badener auf ganzer Linie, erarbeiteten sich keine einzige zwingende Möglichkeit. Die Gäste brauchten etwas Anlaufzeit, steigerten sich nach gut zehn Minuten und verzeichneten einige gefährliche Abschlüsse. Mit einem tollen Distanzschuss in den rechten Winkel brachte Stefano Celozzi den VfL nach 34 Minuten in Führung. Gegen die offensivschwachen Hausherren ist das schon die halbe Miete. Bis gleich!

Der Nachschlag im ersten Durchgang beträgt eine Minute!

Bochum hat das Geschehen mit einfachsten Mitteln im Griff und ist auf dem besten Weg, eine Führung mit in die Kabine zu nehmen. Da werden natürlich Erinnerungen an die Vorsaison wach, als der VfL mit fünf Siegen am Stück startete.

Eine positive Reaktion der Hausherren auf den Rückschlag bleibt in der unmittelbaren Phase danach aus. Im Gegenteil: Bochum kann die Schwächen in der Karlsruher Defensive immer stärker aufdecken. Das wird eine ganz schwere Aufgabe für den KSC!

Die Führung des Verbeek-Teams ist alles andere als unverdient. In Sachen Chancen haben die Bochumer deutliche Vorteile. Karlsruhe muss an die letzten Augenblicke vor dem Gegentor anknüpfen, als man es endlich einmal mit direktem Passspiel in den Sechzehner geschafft hatte.

Tooor für VfL Bochum, 0:1 durch Stefano Celozzi
Mit einem Traumtor bringt Celozzi den VfL nach vorne! Infolge eines langen Balls aus der eigenen Hälfte leitet Gyamerah das Leder per Kopf zum Rechtsverteidiger weiter. Der wird bei seinem Diagonallauf nicht gestört und packt aus halbrechten 22 Metern einen wuchtigen Rechtsschuss aus, der im Winkel der kurzen Ecke einschlägt.

Per Doppelpass mit Stoppelkamp schafft es Diamantakos auf rechts in den Sechzehner. Der Grieche will die Kugel am herauseilenden Riemann vorbeilegen, doch der VfL-Schlussmann hat seine Linie rechtzeitig verlassen und begräbt das Spielgerät unter sich.

Stiepermann aus der zweiten Reihe! Der Neuzugang aus Fürth wird auf halbrechts von der Außenbahn in Szene gesetzt, zieht mit hohem Tempo in Richtung Tor. Aus vollem Lauf ballert er mit dem rechten Spann auf den Kasten. Letztlich muss Vollath nicht abheben, da zur linken Stange ein guter halber Meter fehlt.

Nach Stoppelkamps Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld kommt es zum Missverständnis zwischen den Bochumer Abwehrleuten und Schlussmann Riemann. Bevor ein Karlsruher an der Fünferkante den Fuß hinhalten kann, rettet Stiepermann in höchster Not.

Gyamerah gibt vom rechten Strafraumeck gefühlvoll in die Mitte. Dort nimmt Stiepermann mit der breiten Seite aus etwa 13 Metern direkt ab, befördert die Kugel aber deutlich neben den linken Pfosten. Die Chancen haben bisher die Mannen von Gertjan Verbeek!

Der ansonsten unauffällige Stoppelkamp flankt von der rechten Außenbahn scharf auf den Elfmeterpunkt. Er sucht Diamantakos, den die Gästeverteidiger weiterhin gut im Griff haben. Kapitän Bastians klärt die Situation souverän mit dem Kopf.

Bochum hat erkannt, dass Karlsruhe in Ballbesitz ziemlich ungefährlich ist und gefällt sich deshalb in der Rolle des passiven Teams ganz gut. Bei den Hausherren fehlt das ordnende Element im Angriff; es gibt kaum flüssige Kombinationen in der gegnerischen Hälfte.

Nach einem Foul von Kinsombi bekommen die Gäste einen Freistoß in zentraler Lage zugesprochen. Celozzi packt aus gut 26 Metern einen Aufsetzer aus, der zwar rechts an der Mauer, aber eben auch weit am Kasten von Vollath vorbeifliegt.

Die Badener setzen sich erstmals für längere Zeit im letzten Felddrittel fest. Valentini schlägt einen halbhohen Ball von der linken Seite in Richtung Elfmeterpunkt, doch Diamantakos kann die Hereingabe nicht erreichen.

Gelbe Karte für Thomas Eisfeld (VfL Bochum)
Schiedsrichter Ittrich zückt noch in der ersten Viertelstunde eine Gelbe Karte. Die ist aber völlig berechtigt, schließlich zieht Eisfeld bei seiner Grätsche gegen Yamada überhaupt nicht zurück und trifft den Japaner seitlich am linken Fuß.

Der KSC tut sich mit dem Ball am Fuß ebenfalls schwer, kann gegen eine geordnete Defensive der Verbeek-Truppe wenig ausrichten. Beiden Teams ist anzumerken, dass sie sich im offensiven Zusammenspiel noch finden müssen in den kommenden Wochen.

Der VfL hat Probleme, einen sauberen Spielaufbau auf den Rasen zu bringen. Karlsruhe präsentiert sich laufstark, stellt die Wege weit vor der Mittellinie zu. Wenn die Gäste sich aus der Umklammerung befreit haben, sind aber durchaus Räume vorhanden.

Stiepermann taucht völlig frei vor Vollath auf! Infolge eines Anspiels von Rechtsverteidiger Celozzi leitet Mlapa das Spielgerät wunderbar weiter in den Lauf des Neuzugangs aus Fürth. Der tankt sich in den Sechzehner, kommt dann vor dem Karlsruher Keeper aber wohl etwas zu sehr ins Grüben und schließt nur unplatziert ab. Vollath kann parieren!

Gertjan Verbeek ist zu einem Tausch gezwungen. Der erkrankte Tom Weilandt steht nicht zur Verfügung, wird durch Jan Gyamerah ersetzt. Der gestern vom portugiesischen Meister SL Benfica verpflichtete Paweł Dawidowicz gehört noch nicht zum Bochumer Aufgebot.

Tomas Oral hat im Vergleich zum torlosen Unentschieden in Ostwestfalen drei personelle Änderungen vorgenommen. Anstelle des gesperrten Ylli Sallahi, Boubacar Barry (Bank) und Bjarne Thoelke (nicht im Kader) beginnt Neuzugang Jordi Figueras sowie Matthias Bader und Hiroki Yamada.

Yamada bringt den ersten Abschluss der Partie zustande. Der Japaner profitiert davon, dass seine Kollegen die Gästekicker früh attackieren und einen Ballverlust erzwingen. Er zieht aus halbrechten 18 Metern direkt in die Hände von Riemann ab.

Karlsruhe gegen Bochum – auf geht's!

Bei herrlichem Sommerwetter betreten die Protagonisten den Rasen des Wildparkstadions. Die Hausherren tragen blaue Kleidung; die Gäste haben sich weiße Trikots übergezogen.

Wahrt der Karlsruher SC seine weiße Defensivweste, markiert vielleicht sogar seinen ersten Saisontreffer oder bewegt sich der VfL Bochum auf den Spuren des Vorjahres und gewinnt auch sein zweites Saisonspiel?

Unparteiischer im Karlsruher Hardtwald ist Patrick Ittrich. Der 37-jährige Hamburger steht in Diensten seines Heimatvereins Mümmelmannsberger SV und arbeitet im Hauptberuf als Polizeibeamter. In das deutsche Fußball-Unterhaus stieg er im September 2009 auf; in der Bundesliga ist er seit vergangener Spielzeit aktiv. Seine Assistenten an den Seitenlinien heißen Norbert Grudzinski und Holger Henschel. Vierter Offizieller ist Johann Pfeifer.

"Ich habe es schon vor dem Union-Spiel gesehen. Die Vorbereitung ist nun vorbei, aber die Entwicklung der Mannschaft ist es noch nicht. Das hat gerade erst seinen Anfang genommen", ist sich Chefcoach Gertjan Verbeek darüber im Klaren, dass seine Mannschaft gegen die Eisernen noch einige Schwächen zeigte und noch lange nicht auf dem gewünschten Niveau angekommen ist. Vor allem den Abgang von Torschützenkönig Simon Terodde (VfB Stuttgart) wird man an der Castroper Straße kompensieren müssen.

Der VfL Bochum schielt stärker nach oben, will den Aufstieg in die Bundesliga in dieser oder in der nächsten Saison schaffen. Einen ersten Schritt in Richtung zeitnaher Realisierung der Rückehr haben die Blau-Weißen zum Start gegen Union Berlin vollzogen. Die Köpenicker konnten vor heimischer Kulisse mit 2:1 geschlagen werden. In einer recht ausgeglichenen Partie sorgen Felix Bastians (57.) und Tom Weilandt (77.) für die beiden ersten Bochumer Treffer in der neuen Saison.

"Wir müssen uns im offensivtaktischen Bereich verbessern, um es zu schaffen, bessere Adressaten für die finalen Pässe zu finden. Daran müssen wir arbeiten, aber ich bin sehr zuversichtlich. Wir haben eine Mannschaft, die wirklich in jeder Trainingseinheit zu einhundert Prozent konzentriert bei der Sache ist und immer Vollgas gibt", lobt der 43-jährige Übungsleiter sein Team, umreißt aber auch das Anforderungsprofil für eine ruhige Saison im Tabellenmittelfeld.

Der neue Trainer Tomas Oral konnte die grundsätzliche Linie seines Vorgängers Markus Kauczinski (jetzt FC Ingolstadt) also fortführen, darf auf ein defensivstarkes Jahr hoffen. Dies ist nicht unbedingt selbstverständlich, schließlich haben einige wichtige Führungsspieler in der Abwehr den Klub im Sommer verlassen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob sich Torhüter René Vollath auch weiterhin auf seine Vorderleute verlassen kann. Hält das Bollwerk auch gegen Mannschaften, die in der Offensive mehr zu bieten haben als die Ostwestfalen?

Hinsichtlich des Ergebnisses erlebte der KSC am ersten Wochenende der Saison die unspektakulärste Begegnung. Bei Arminia Bielefeld spielten die Badener 0:0. Ein Ausgang, den viele Beobachter schon vor dem Anpfiff erwartet hatten, schließlich standen sich der Unentschiedenkönig der Spielzeit 15/16 und derer zweitbeste Defensivabteilung gegenüber. Ein Punkt in der Fremde zeigt, dass Karlsruhe aus der Vergangenheit gelernt hat: Vor einem Jahr hatte man zum Ligastart einen späten Gegentreffer zur 0:1-Pleite in Fürth kassiert.